Эротические рассказы

In den Schluchten des Balkan. Karl MayЧитать онлайн книгу.

In den Schluchten des Balkan - Karl May


Скачать книгу
schien die Beleidigung, welche in den letzten Worten lag, gar nicht zu fühlen. Er sagte, noch immer kopfschüttelnd:

      »Du bist in einem falschen Hause.«

      »Nein; ich bin im richtigen.«

      »Aber ich kenne dich nicht!«

      »Du wirst mich kennen lernen.«

      »Zu wem willst du denn?«

      »Zu einem Bojadschy, welcher zugleich Etmektschi ist und Boschak heißt.«

      »Der bin ich allerdings.«

      »Siehst du, daß ich mich nicht irre!«

      »Aber du sagtest, daß du mich sofort erkannt habest! Hast du mich bereits gesehen?«

      »Nein, nie und nirgends.«

      »Wie kannst du mich da erkennen?«

      »An der glänzenden Würde deines Standes, welche in deinem Gesichte zu bemerken ist.«

      Auch den eigentlichen Sinn dieser Worte begriff er nicht, denn er verzog dieses farbig erglänzende Gesicht zu einem breiten, wohlgefälligen Lächeln und sagte:

      »Du bist ein sehr höflicher Mann, und du hast recht. Mein Stand ist ein sehr wichtiger. Ohne uns müßten die Menschen verhungern, und wir sind es auch, die jedem Kleide erst die Schönheit geben. Welchen Wunsch hast du denn?«

      »Ich möchte über ein Geschäft mit dir sprechen.«

      »Bist du vielleicht ein Mehlhändler?«

      »Nein.«

      »Oder ein Farbenhändler?«

      »Auch nicht. Es ist ein anderes Geschäft, welches ich meine.«

      »So sage es mir!«

      »Dann, wenn du es dir bequem gemacht hast. Ziehe deinen Mantel aus und setze dich zu mir!«

      »Ja, das werde ich tun. Erwarte mich hier!«

      Er ging zu derselben gegenüber befindlichen Türöffnung hinaus, durch welche die Frau und die Tochter verschwunden waren. Jedenfalls gab es dort zwei Räume hintereinander, und ich hörte aus den dumpf zu mir schallenden Lauten dreier Stimmen, daß sich die Erwähnten in dem hintersten »Kabinett« befanden.

      Als er zurückkehrte, blieb er vor mir stehen und sagte:

      »Im bunda. Ischtahnyz warmy? – Da bin ich. Hast du Appetit?«

      »Wozu?«

      »Etwas zu essen?«

      »Nein,« antwortete ich, indem ich an die Spuren der Teigfinger dachte, welche er an seinen Hosen abgewischt hatte.

      »Oder zu trinken?«

      »Ich danke sehr!«

      Der Appetit war mir infolge des Backtrogwassers und des famosen Mostes vollständig vergangen.

      »Nun, so wollen wir von unserem Geschäft sprechen.«

      Es ist geradezu unbeschreiblich, in welcher Weise es ihm unter vielem Aechzen gelang, mir gegenüber auf dem Boden Platz zu nehmen. Als diese Turnübung bei Ach und Krach gelungen war, legte er sein Gesicht in eine ernste, gebieterische Miene und klatschte laut in die Hände.

      Ich hätte ihm beinahe in das Gesicht gelacht, als er sich damit das Ansehen eines hohen Mannes gab, welcher zu befehlen gewohnt ist. Aber das Klatschen der Hände war gehört worden, denn der stieglitzähnliche Färbergehilfe, welchen die Tochter einen schlauen und mutigen Mann genannt hatte, trat ein.

      Er war jedenfalls, da er sich doch hinter dem Hause befunden hatte, durch eine Fensteröffnung unterrichtet worden, wie er sich zu verhalten habe. Er verbeugte sich mit über der Brust gekreuzten Armen und blickte seinen Herrn und Meister demütig erwartungsvoll an.

      »Getir benim lülejü – bringe mir meine Pfeife!« befahl der letztere im Tone eines Pascha mit drei Roßschweifen.

      Der Sklave dieses Augenblickes gehorchte dem Befehle. Er brachte eine Tabakspfeife, welche aussah, als ob sie schon lang im Schlamme eines Karpfenteiches gelegen habe. Der Diener entfernte sich, und der Herr langte in die Hosentasche und brachte aus derselben eine Handvoll Tabak hervor, welchen er in den Pfeifenkopf stopfte. Dann fragte er mich:

      »Sen mi tütün itschen? – Bist du Tabaksraucher?«

      »Ewwet – ja,« antwortete ich.

      Ich befand mich nun in der Angst, daß er mir eine eben solche Pfeife bringen lassen und sie aus derselben Tasche stopfen werde, fühlte mich aber angenehm enttäuscht, als er nun weiter fragte:

      »Kibritler onun itschün melik ol-sen – folglich besitzest du Streichhölzer?«

      »Bre kaw zabt etmez-sen – besitzest du nicht Zunder?« erkundigte ich mich.

      Der Mann hatte nämlich bei seiner Frage ein eigentümlich pfiffiges oder vielmehr dummschlaues Gesicht gemacht. Zündhölzer sind in jener Gegend nicht überall gebräuchlich; man kann ganze Dörfer aussuchen, ohne ein einziges zu finden. Wer solche bei sich führt, der ist ein Mann, der sich etwas bieten kann. Der Bäcker wollte nun jedenfalls sehen, ob ich zu diesen bevorzugten Leuten gehöre. Darum antwortete ich ihm in dieser Weise.

      »Ich müßte wieder aufstehen,« sagte er. »Ich sehe es dir an, daß du Kibritler bei dir hast.«

      »Wie willst du das sehen?«

      »An deiner ganzen Kleidung. Du bist reich.«

      Wenn er gesagt hätte: »Du bist reinlicher als ich«, so hätte er recht gehabt. Ich griff in die Tasche, zog ein Döschen Wachshölzer hervor und gab ihm eins derselben. Er betrachtete es ganz erstaunt und sagte:

      »Das ist doch nicht hölzern?«

      »Nein. Ich mag keine, welche von Odun gemacht sind.«

      »Das ist wohl gar Wachs?«

      »Ja; du hast es erraten.«

      »Und es ist ein Docht darin?«

      »Natürlich!«

      »Müdschüpatly, tschok adschaib – wunderbar, höchst wunderbar! Eine Kerze zum Anbrennen des Tabaks! Das habe ich noch nicht gesehen. Willst du mir nicht lieber das ganze Päckelchen schenken?«

      Man glaubt nicht, welchen Eindruck oft eine solche Kleinigkeit macht. Es ist dann wohl getan, die Gelegenheit zu benützen; darum antwortete ich:

      »Diese Zündkerzchen sind von großem Wert für mich. Vielleicht schenke ich sie dir, wenn ich mit unserer Unterhaltung zufrieden bin.«

      »So wollen wir beginnen. Vorher aber will ich mir die Pfeife anbrennen.«

      Als das geschehen war, bemerkte ich, daß er gar nicht etwa eine schlechte Sorte Tabak rauchte. Vielleicht hatte er ihn in nicht ganz legaler Weise an sich gebracht.

      »So, nun können wir sprechen,« meinte er. »Du wirst mir zunächst sagen, wer du bist.«

      »Natürlich; denn du mußt doch wissen, mit wem du redest. Aber – vielleicht ist es doch besser, wenn ich dir meinen Namen erst später sage.«

      »Warum denn?«

      »Das Geschäft, welches ich mit dir besprechen will, ist kein gewöhnliches. Es gehört Schlauheit und Verschwiegenheit dazu, und ich weiß noch nicht, ob du diese beiden Gaben besitzest.«

      »Ah, nun weiß ich, was du bist!«

      »Nun, was bin ich?«

      »Du treibst verschwiegenen Handel.«

      »Hm! Vielleicht hast du nicht ganz falsch geraten. Ich habe eine Ware zu verkaufen, welche sehr teuer ist und die ich dennoch sehr billig losschlagen werde.«

      »Was ist es?«

      »Teppiche!«

      »Ah, Teppiche! Das ist eine gute Ware. Aber was sind es für Teppiche?«

      »Echte Smyrnaer Ware.«

      »Allah! Wieviel?«

      »Gegen hundert.«

      »Wie verkaufst du sie?«

      »Im


Скачать книгу
Яндекс.Метрика