Das Wirthshaus an der Heerstrasse. Иван ТургеневЧитать онлайн книгу.
in der ganzen Welt nicht; ich glaube, für Sie könnte ich das Leben lassen.«
Afdotja lachte laut auf.
–– Was hast Du? fragte Akim.
– O, er erzählt mir so drollige Geschichten – erwiderte sie, ohne besondere Bewegung zu verrathen.
Der alte Kaufmann lächelte: – Ja« ja, mein Naoum ist ein Spaßvogel; Sie dürfen ihn aber nicht hören.
– Das fehlte noch! sagte sie kopfschüttelnd; ich habe an andere Dinge zu denken.
– He, he, natürlich, sagte der Alte. Es ist übrigens Zeit – fuhr er mit gedehnter Stimme fort – daß wir uns zur Ruhe begeben. Wir sind sehr erfreut gewesen über Ihre Gesellschaft, sehr erfreut, aber erlauben Sie uns, Ihnen eine gute Nacht zu wünschen.
Bei diesen Worten erhob er sich.
– Auch wir sind sehr erfreut gewesen, entgegnete Akim, ebenfalls sich erhebend, das heißt, wir danken für gütige Gesellschaft und Bewirthung und wünschen Ihnen, recht wohl zu ruhen. Afdotja, steh auf.
Afdotja folgte der Aufforderung gleichsam mit innerem Widerstreben; desgleichen Naoum . . . und Alle zogen sich zurück.
Die Wirthsleute stiegen zu dem Verschlage hin auf, der ihnen als Schlafzimmer diente. Akim fing alsbald an zu schnarchen; Afdotja hingegen konnte lange nicht einschlafen. Erst lag sie ganz ruhig, das Gesicht der Wand zugekehrt; dann fing sie an sich hin- und herzuwälzen im Bette und den Kopf bald auf diese, bald auf jene Seite des heißen Federkissens zu legen; dann zog sie die Bettdecke über sich und fiel in einen leisen Schlummer.
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