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Familie Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Familie Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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kannst zumindest sicher sein, dass dich einer nicht vergessen wird.« Sie deutete aus dem Fenster.

      »Mach dich nur lustig über mich«, beschwerte sich Wendy halb lachend, halb weinend. Ihre Augen folgten dem Fingerzeig. Gleich darauf stöhnte sie auf. »O nein, bitte nicht! Sag, dass das nicht wahr ist. Dass ich Wahnvorstellungen habe …«

      »Leider nicht.« Daniel kam nicht umhin, die schreckliche Wahrheit zu bestätigen.

      In Erwartung der Verabredung mit Wendy marschierte Sebastian Klotz vor dem Fenster auf und ab. Zur Feier des Tages hatte er seinen besten schwarzen Anzug angezogen. Wie eine Lanze trug er einen Strauß dunkelroter Rosen vor sich her.

      »Er sieht aus, als wollte er Sie direkt zum Standesamt bringen.«

      Wendy sah ihren Chef hilfesuchend an.

      »Wohin wollten Sie mich auf Kur schicken?«

      Daniels Miene erhellte sich.

      »Das heißt, Sie sind einverstanden?«

      »Aber nur, wenn Sie mich auf direktem Weg zum Bahnhof bringen.«

      Janine lachte.

      »Nicht nötig. Ich geh raus und red mit ihm. Bis zu deiner Abreise lässt er dich in Ruhe. Versprochen.«

      Wendys Augen wurden schmal vor Argwohn.

      »Was willst du ihm erzählen?«

      Darüber musste Janine einen Moment nachdenken. Der Zufall kam ihr zu Hilfe, als draußen ein Mann mit Hund an Sebastian vorbei ging. Die Miene, mit dem er dem Gespann nachsah, sprach Bände.

      »O, ich werde ihm sagen, dass du deine deutsche Dogge noch vom Sitter abholen musst und deshalb später zu eurem Rendezvous kommst. Mit Hund, versteht sich.« Ihre Augen blitzten vor Vergnügen, als sie um den Schreibtisch herumlief, um umgehend zur Tat zu schreiten.

      »Aber … das ist eine Lüge …«, murmelte Wendy kraftlos. An der Tür drehte sich Janine noch einmal zu ihr um.

      »Das ist meine Wiedergutmachung dafür, dass ich dir diese Suppe eingebrockt hab.« Ihre Stimme war warm.

      »Aber …«, wollte Wendy dazwischengehen. Vergeblich.

      »Und mach dir keine Sorgen: Ich komm sowieso nicht mehr in den Himmel. Dann macht so eine kleine Flunkerei auch nichts mehr aus.« Mit diesen Worten wirbelte Janine zur Tür hinaus, um ihren Worten Taten folgen zu lassen.

      *

      »Irgendwann bring ich ihn um.« Fee Nordens Stimme hallte durch den Hausflur.

      Daniel wusste sofort, wen sie damit meinte. Schmunzelnd gesellte er sich zu ihr.

      »Lammers ist es nicht wert, dass du wegen ihm die besten Jahre deines Lebens hinter Gittern verbringst.« Er schloss sie in die Arme und küsste sie.

      Täuschte sie sich oder waren seine Küsse weniger leidenschaftlich als sonst?, schoss es Fee spontan durch den Kopf. Diesen Gedanken verscheuchte sie aber sofort wieder.

      »Woher weißt du, wen ich meine?«

      Daniel wollte mit ihr ins Wohnzimmer gehen, doch Fee zog einen Abstecher in die Küche vor.

      »Na ja, immerhin kenne ich dich schon seit ein paar Jahren.« Er lehnte sich an die Theke und sah seiner Frau dabei zu, wie sie die Deckel hob und in die Töpfe spähte. »Was hat er sich denn diesmal geleistet?«

      »Ach, im Grunde geht es immer um dasselbe.« Mit spitzen Fingern fischte sie ein Brokkoliröschen aus dem Topf und steckte es in den Mund. »Er will mich aus der Klinik ekeln, damit er meinen Job bekommt.« Das zweite Röschen tauchte sie in die Käsesauce, ehe sie es aß. Verzückt schloss sie die Augen. »Köstlich. Diese Sauce bekommt nur Lenni so hin. Wo steckt sie eigentlich schon wieder? Ich seh sie nur noch, wenn sie im Klinikkiosk arbeitet.«

      Daniel ging zum Kühlschrank und nahm zwei Flaschen heraus.

      »Auch ein Bier?« Fee nickte, er schloss die Tür wieder und machte sich auf die Suche nach einem Öffner. »Wenn ich mich recht erinnere, hat Oskar sie in den Olympiapark ins Freilichtkino eingeladen.« Er schloss eine Schublade und öffnete eine andere. »Wo ist denn der Flaschenöffner hin?«

      Zielstrebig griff Felicitas ins Regal und reichte ihm das Gewünschte.

      »Wie lange wohnst du eigentlich schon in diesem Haus?«, fragte sie aufreizend.

      Daniel schnitt eine Grimasse. Bewaffnet mit einer Tüte Salzstangen folgte Fee ihm auf die Terrasse. Grillen zirpten, eine Amsel sang ihr Abendlied, und die laue Luft roch nach Sommer. Doch Fee konnte die Stimmung nicht genießen.

      »Ich war mein ganzes Leben lang noch nicht im Freilichtkino«, murrte sie und ließ sich auf das Loungesofa fallen, das die Terrasse in ein zweites Wohnzimmer verwandelte.

      Daniel setzte sich zu ihr.

      »Ist das ein Wink mit dem Zaunpfahl?«

      Felicitas wusste selbst nicht, warum sie sich über diese Frage ärgerte.

      »Ich dachte, du kennst mich so gut.« Ihre Antwort fiel schroffer aus als beabsichtigt.

      Ohne sie aus den Augen zu lassen, stieß Daniel mit ihr an und trank einen Schluck aus der Flasche.

      »Offenbar doch nicht. Deine Laune ist noch schlechter, als ich dachte. Geht es wirklich nur um Lammers?«, fragte er forschend und ein bisschen besorgt. Die schwere Zeit, die hinter ihnen lag, hatte Spuren hinterlassen, deren Ausmaß er noch nicht abschätzen konnte.

      Auf diese Frage hatte Fee keine Antwort.

      »Erzähl mir was von Felix«, verlangte sie deshalb.

      Ihr Mann haderte kurz mit sich, beschloss aber dann, nicht länger in sie zu dringen.

      »Es scheint ihm ziemlich gut zu gehen. Nur Mario hat seine liebe Not.«

      »Warum?« Fee beugte sich vor und zog ein paar Salzstangen aus der Packung.

      »Offenbar knüpft er nahtlos an seine Karriere als Herzensbrecher an und verdreht allen Mädels den Kopf. Natürlich ist er völlig unschuldig.«

      Trotz ihrer schlechten Laune musste Felicitas lachen.

      »Alles andere hätte mich gewundert.« Sie knabberte an einer Salzstange und steckte sie schließlich ganz in den Mund. Dabei sah sie ihren Mann forschend an. »Von wem er das nur hat?«

      »Von mir jedenfalls nicht«, entfuhr es Daniel. Im selben Moment bemerkte er das Funkeln im Blick seiner Frau, und er wusste, dass er einen Fehler gemacht hatte. »Ich bin dir seit Jahren treu ergeben.«

      »Ich dir etwa nicht?« Ihre Stimme war scharf.

      Allmählich schwand auch seine gute Laune.

      »Das hoffe ich zumindest.«

      Fees Augen wurden schmal.

      »Was soll das heißen?«

      »Denkst du, mir fällt nicht auf, wie du dich jeden Tag hübsch machst für die Klinik?« Eigentlich hatte Daniel diese Beobachtung für sich behalten wollen. Aber er war auch nur ein Mensch.

      »Seit wann ist es ein Verbrechen, wenn man gut aussehen will?« Obwohl sie nichts getan hatte, fühlte sich Fee schuldig.

      Daniel atmete ein paar Mal tief durch. Auf keinen Fall wollte er die Auseinandersetzung eskalieren lassen.

      »Feelein, ich bin doch nicht dumm«, erwiderte er sanft. »Ich weiß doch auch, dass du diesen neuen, gutaussehenden Kollegen hast. Wie heißt er gleich? Grabberg?«

      »Du meinst Götz Grabmann.« Felicitas fühlte, wie ihre Wangen heiß wurden. »Er ist sehr charmant zu mir.«

      »Kein Wunder.« Daniel dachte nicht lange nach. Er stand auf und setzte sich zu seiner Frau auf die Couch. Er legte den Arm um sie und zog sie an sich. »Du bist ja auch die begehrenswerteste Frau unter Gottes Sonne.« Seine Stimme war rau. »Jeden Morgen, wenn ich neben dir aufwachen darf, danke ich


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