Familie Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.
er sich bereit, sie in einen kleinen Ort am Ufer des Gardasees zu bringen, wo er ein hübsches kleines Hotel kannte.
Nicola Brandon stimmte erfreut zu und stieg in den Wagen ein. Sie hatte nicht gedacht, daß es so leicht sein würde, sich in Italien zurechtzufinden. Die Fahrt dauerte nicht zu lange, und als sie am Ziel ankamen, stellte sie fest, daß ihr Chauffeur nicht übertrieben hatte. Es handelte sich um ein schlichtes weißes Haus, das in einem bezaubernden Garten stand. Nicht weit entfernt leuchtete das Blau des Sees durch die Bäume, und Nicola Brandon wußte sofort, daß sie hier die Ruhe finden würde, die sie so nötig hatte.
Sie bedankte sich bei dem Taxifahrer, bezahlte und betrat dann das Haus. An der Rezeption stand eine Italienerin, die gebrochen Deutsch sprach und Nicola Brandon ein schönes Zimmer mit Seeblick zuwies.
Sofort eilte ein junger Mann herbei, der sich um das Gepäck kümmerte und sie zu ihrem Zimmer brachte. Sie gab ihm ein kleines Trinkgeld und schloß endlich erleichtert die Tür hinter sich. Dann drehte sie sich um und musterte ihr neues Zuhause. Sie stand in einem spärlich möblierten Raum, der aber durchaus behaglich war in seiner Kargheit. Das große weiße Eisenbett bildete den Mittelpunkt und einen schönen Kontrast zu dem dunkelbraun gebeizten Kleiderschrank und dem Schreibtisch aus dem gleichen Holz. Weiße Vorhänge verbargen eine kleine Tür, die hinaus auf den Balkon führte. Dort fühlte man sich wie in einer Laube, denn er war über und über bewachsen mit Bougainvillea und bot einen atemberaubenden Blick auf den See und die nähere Umgebung.
Sinnend stand sie draußen, als sie eine tiefe, männliche Stimme aus ihren Gedanken riß.
»Es ist ein verzauberter Ort, der verletzte Seelen zu heilen vermag!« Nicola Brandon erschrak fürchterlich, denn gerade das waren ihre Gedanken gewesen. Suchend blickte sie sich um, sah jedoch niemanden. Da entdeckte sie im Garten unter sich einen Mann, der auf Krücken gestützt in die gleiche Richtung schaute wie sie. Er war allein und hatte offenbar mit sich selbst gesprochen. Still stand Nicola Brandon da und beobachtete ihn interessiert. Er hatte ganz kurz geschnittenes dunkles Haar und eine durchtrainierte, männliche Figur. Über seiner hellen, sportlichen Hose trug er an einem Bein eine lange Schiene.
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