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Heimatkinder Staffel 2 – Heimatroman. Kathrin SingerЧитать онлайн книгу.

Heimatkinder Staffel 2 – Heimatroman - Kathrin Singer


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begann Bettina im Wohnzimmer den Tisch zu decken. Das kostbare Service war schon lange nicht mehr zu Ehren gekommen.

      Mechanisch entzündete sie auf den passenden Porzellanleuchtern die Kerzen, die im Farbton genau zu den Rosen passten.

      »Oh, wie hübsch, wie feierlich!«, lobte Ulrich Warner lächelnd, als er ins Zimmer trat.

      »Und der Apfelkuchen, der wird Ihnen schmecken!«, sprudelte der alte Forstmeister eifrig hervor. »Betti hat ihn nämlich selbst gebacken, nach einem Rezept ihrer Großmutter natürlich.«

      »Ich pflege an jedem Wochenende einen Kuchen zu backen«, betonte Bettina.

      Ulrich neigte sich ein wenig zu ihr. »Versteht sich. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass Sie extra zu meinem Einzug einen Kuchen in den Herd geschoben hätten!«

      Ulrich Warner verlor zwar kein Wort darüber, ob ihm der Apfelkuchen schmeckte, doch er langte so tüchtig zu, als sei er ein verhungerter armer Junge, der seit Jahren keinen Kuchen mehr zu Gesicht bekommen hatte.

      Als der Forstmeister nach dem Kaffeetrinken einen guten alten Kognak kredenzte, sprang der schwarze Kater mit den weißen Stiefeln durchs offene Fenster und blieb majestätisch auf der Fensterbank sitzen, um den Fremdling neugierig und misstrauisch zu mustern.

      »Hallo, Schnubbelchen!« Bettina nahm ihren vierbeinigen Hausgenossen auf den Arm und streichelte ihn. Schon nach wenigen Augenblicken begann der Kater seine übliche Abwehrzeremonie. Er stemmte beide Pfötchen energisch gegen Bettinas Kinn und schimpfte unwillig.

      »Schon gut, schon gut.« Sie ließ ihn auf den Boden springen. »Schnubbelchen ist der freiheitsliebendste und sprödeste Kater des Jahrhunderts. Anhänglich ist er, aber anfassen lässt er sich nur höchst ungern.«

      »Wie sein Frauchen«, entfuhr es Ulrich.

      Bettina warf den Kopf in den Nacken. »Danke für den Hinweis! Darum also verstehen wir uns so gut, mein Schnubbelchen und ich.«

      Der hübsche Kater hatte sich inzwischen vorsichtig dem Besucher genähert. Er nahm auf den Hinterpfoten Platz und äugte in die Höhe. Ulrich sprach kein Wort, sah dem Tierchen aber unverwandt in die goldenen Augen.

      Und plötzlich sprang Prinz Schnubbel geschmeidig auf den Schoß des Mannes. Zutraulich ließ er sich nieder.

      Bettina wirkte völlig entgeistert. »Nein! So etwas gibt es doch nicht!«

      »Das ist in der Tat erstaunlich«, schmunzelte der alte Forstmeister. »Schnubbel kommt weder zu mir noch zu Betti auf den Schoß – grundsätzlich nicht.«

      Behutsam begann Ulrich den Kater zu streicheln.

      »Er schnurrt!«, wunderte sich Bettina über alle Maßen. »Opa, hörst du das, Schnubbelchen schnurrt sogar!

      Also, da kann man ja richtig eifersüchtig werden!«

      »Da kann man nur sagen: Liebe auf den ersten Blick«, stellte Rudolf Lühr trocken fest.

      »So etwas soll es geben«, meinte Ulrich Warner und warf Bettina einen Blick zu, der ihr nicht nur unter die Haut ging, sondern der direkt in ihr Herz drang.

      Etwa fünf Minuten lang hielt der schwarze Kater es auf dem Schoß des neuen Hausherrn aus, dann verabschiedete er sich mit einem Augenzwinkern und sprang ins Freie.

      »Sagen Sie, Herr Warner, spielen Sie Skat?«, erkundigte sich der pensionierte Förster interessiert.

      »Gern. Leider nicht sehr meisterhaft.«

      »Nun, ein Mann in Ihrer Stellung hat sicher selten Zeit, sich derart volkstümlichen Vergnügungen hinzugeben, aber wie wäre es mit einem Spielchen?«

      »Fehlt uns nicht der dritte Mann?«

      »Betti, bist du so lieb, holst du die Karten?«

      Nachdem sie zwei Stunden lang gespielt hatten, waren beide Männer erhitzt, Bettina dagegen wirkte frisch und kühl.

      Ulrich rechnete die Punkte zusammen.

      »Meine Güte, Fräulein Lühr, Sie haben ja haushoch gewonnen!«

      Der Forstmeister lehnte sich zurück und schmunzelte zufrieden, als sei er der Sieger. »Tja, unsere Betti hat schon so manchen alten Kämpen in die Tasche gesteckt. Man neigt ja wohl immer wieder dazu, ein Mädchen zu unterschätzen. Aber Betti nimmt es mit jedem auf.«

      »Davon bin ich überzeugt«, pflichtete Ulrich bei. »Der Mann, der Ihre Betti einmal bekommt, Herr Lühr, muss äußerst gewitzt sein und darf sich nie eine Blöße geben.«

      Bettina lächelte spöttisch. »Das ist ja interessant, Herr Warner. Sie halten die Ehe also für einen Boxkampf.«

      »Eher ein Florettfechten, würde ich sagen.«

      »Auf jeden Fall für einen Kampf!«

      »Ein Kampf kann doch sehr reizvoll sein – oder?«

      »Auf die Dauer aber auch sehr anstrengend.«

      »Kein Kampf dauert ewig. Und jedes Gefecht wird von einer Siegesfeier gekrönt.

      »Die der Held mit seinen Kumpanen im nächsten Wirtshaus veranstaltet, wie?«

      »Oder mit seiner Königin bei Kerzenschimmer und zärtlicher Musik daheim.«

      Ulrich sagte es beiläufig, doch er sah Bettina dabei mit einem so zauberhaften Lächeln in die Augen, dass sie verwirrt die Lider senkte.

      Als die Nacht ihre Schleier über den Wald warf, verließ Bettina das Forsthaus, wie sie es abends oft zu tun pflegte.

      Bettina bog um die Hausecke – und prallte unwillkürlich zurück, denn um ein Haar wäre sie mit dem neuen Besitzer des Hauses zusammengestoßen.

      »Ich habe noch einmal nachgeschaut, wie es meinem Pferd in der neuen Umgebung gefällt«, erklärte Ulrich Warner lächelnd. »Wenn Sie und Ihr Großvater nichts dagegen haben, werde ich die kleine Wiese hinter dem Stall einzäunen, damit Prinz einen Auslauf und eine Weide hat.«

      »Wieso sollten wir etwas dagegen haben? Sie können doch von nun an hier tun und lassen, was Sie wollen.«

      »Ich möchte aber nichts gegen Ihren Willen verändern. Übrigens, hat Ihr Großvater mit Ihnen schon über meine Bitte gesprochen?«

      »Welche Bitte?«, fragte Bettina kurzangebunden.

      »Mein Pferd hin und wieder ein wenig zu bewegen. Ich komme so selten dazu.«

      »Der moderne, total überlastete Manager!«

      »Wir leben in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Ich muss mich intensiv um die Firma kümmern, ob ich will oder nicht. Aber Sie sind meiner Frage ausgewichen.«

      »Klar, ich lasse Ihrem Pferd alles zukommen, was es braucht, auch die nötige Bewegung, solange ich hier wohne.«

      »Haben Sie etwa die Absicht, wegzuziehen?«, rief Ulrich erschrocken.

      »Sie werden selbst zugeben, dass ich mich in einer etwas fatalen Lage befinde. Ich wohne in einem Haus, das mir nicht gehört.«

      »Ist daran etwas Ungewöhnliches? Die meistens Menschen leben in Häusern, die ihnen nicht gehören.«

      »Ja, zur Miete.«

      »Aber dafür leisten Sie doch auch etwas! Ich habe nur Gutes von Ihnen. Ich möchte kein Haus besitzen, das die Woche über leersteht. Und dann ist da noch Prinz! Was meinen Sie, wie teuer es wäre, wenn ich ihn irgendwo in Pflege geben würde! Davon abgesehen, dass ich ihn nicht in x-beliebige Hände gäbe, auf keinen Fall!«

      »Sie brauchen sich gar nicht so zu ereifern, Herr Warner, ich bleibe, schon meinem Großvater zuliebe. Er ist zwar noch ausgesprochen rüstig, aber ein Mann, der allein wirtschaften und mit allem fertig werden muss, kommt mir so trostlos vor.«

      Ulrich seufzte. »Wem sagen Sie das? Ich gehöre zu dieser bedauernswerten Sorte.«

      »Ach,


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