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Jane Eyre. Шарлотта БронтеЧитать онлайн книгу.

Jane Eyre - Шарлотта Бронте


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und per­ma­nent hier zu re­si­die­ren, oder es we­nigs­tens häu­fi­ger zu be­su­chen. Gro­ße Häu­ser und schö­ne Parks er­for­dern die An­we­sen­heit ih­res Be­sit­zers.«

      »Mr. Ro­che­s­ter!« rief ich aus. »Wer ist das?«

      »Der Be­sit­zer von Thorn­field«, ant­wor­te­te sie ru­hig. »Wuss­ten Sie nicht, dass er Ro­che­s­ter heißt?«

      Na­tür­lich wuss­te ich das nicht – ich hat­te ja noch nie­mals von ihm ge­hört; aber die alte Dame schi­en sein Da­sein für ein so all­ge­mein be­kann­tes Fak­tum zu hal­ten, dass je­der­mann es schon in­stink­tiv ken­nen muss­te.

      »Ich glaub­te«, fuhr ich fort, »dass Thorn­field Ihr Ei­gen­tum sei.«

      »Mein Ei­gen­tum? Gott seg­ne Sie, Kind! Wel­che eine Idee! Mein Ei­gen­tum? Ich bin nur die Haus­häl­te­rin, die Ver­wal­te­rin. Al­ler­dings bin ich durch die Fa­mi­lie sei­ner Mut­ter ent­fernt mit den Ro­che­s­ters ver­wandt, oder we­nigs­tens war mein Gat­te es: er war ein Geist­li­cher, Pfrün­den­be­sit­zer von Hay – je­nes klei­ne Dorf da drü­ben auf dem Hü­gel – und die Kir­che ne­ben der Park­pfor­te war die sei­ne. Die Mut­ter des jet­zi­gen Mr. Ro­che­s­ter war eine Fair­fax und mei­nes Man­nes Cou­si­ne im zwei­ten Gra­de; aber ich tue mir auf die­se Ver­wandt­schaft nie­mals et­was zu Gute und er­lau­be mir des­halb kei­ne Frei­hei­ten – in der Tat, ich ma­che mir gar nichts dar­aus; ich be­trach­te mich selbst in dem Lich­te ei­ner ganz ge­wöhn­li­chen Haus­häl­te­rin; mein Bro­therr ist im­mer höf­lich, und mehr er­war­te ich nicht.«

      »Und das klei­ne Mäd­chen – mei­ne Schü­le­rin?«

      »Sie ist Mr. Ro­che­s­ters Mün­del; er be­auf­trag­te mich, eine Gou­ver­nan­te für sie zu su­chen. Ich glau­be, dass er die Ab­sicht hegt, sie in …s­hi­re er­zie­hen zu las­sen. Da kommt sie mit ih­rer ›Bon­ne‹, wie sie ihre Wär­te­rin nennt.«

      Das Rät­sel war also ge­löst; die­se freund­li­che, gü­ti­ge, klei­ne Wit­we war kei­ne große Dame, son­dern eine Un­ter­ge­be­ne wie ich selbst. Des­halb war sie mir nicht we­ni­ger lieb; im Ge­gen­teil, ich fühl­te mich woh­li­ger als zu­vor. Die Gleich­heit zwi­schen ihr und mir be­stand wirk­lich, – sie war nicht das Re­sul­tat blo­ßer Herab­las­sung von ih­rer Sei­te. Umso bes­ser – mei­ne Stel­lung war des­halb umso viel frei­er.

      Wäh­rend ich noch über die­se Ent­de­ckung nach­dach­te, kam ein klei­nes Mäd­chen, wel­chem eine Wär­te­rin folg­te, über den Gras­p­latz da­her ge­lau­fen. Ich be­trach­te­te mei­ne Schü­le­rin, wel­che mich an­fangs nicht zu be­mer­ken schi­en. Sie war noch ein Kind, viel­leicht sie­ben oder acht Jah­re alt, zart ge­baut, blass mit klei­nen Ge­sichts­zü­gen und ei­nem Über­fluss von Haar, das in Lo­cken über die Schul­tern wall­te.

      »Gu­ten Mor­gen, Miss Ade­la«, sag­te Mrs. Fair­fax. »Kom­men Sie her und spre­chen Sie mit die­ser Dame, wel­che Ihre Leh­re­rin sein wird, da­mit Sie ei­nes Ta­ges eine ge­schei­te Dame wer­den.« Die Klei­ne kam nä­her.

      »C’est là ma gou­ver­nan­te?« frag­te sie zu ih­rer Wär­te­rin ge­wen­det auf mich zei­gend; die­se ant­wor­te­te:

       »Mais oui, cer­tai­ne­ment.«

      »Sind sie Aus­län­der?« frag­te ich, ganz er­staunt, die fran­zö­si­sche Spra­che zu hö­ren.

      »Die Wär­te­rin ist eine Aus­län­de­rin und Ade­la wur­de auf dem Kon­ti­nent ge­bo­ren; ich glau­be auch, dass sie bis vor sechs Mo­na­ten dort ver­blieb. Als sie zu­erst her­kam, konn­te sie kein Wort eng­lisch spre­chen; jetzt hat sie es so weit ge­bracht, ein we­nig spre­chen zu kön­nen; ich ver­ste­he sie nicht, sie ver­mischt es so sehr mit dem Fran­zö­si­schen; aber ich ver­mu­te, dass Sie sehr gut be­grei­fen wer­den, was sie meint.«

      Zum Glück hat­te ich den Vor­teil ge­habt, fran­zö­sisch von ei­ner Fran­zö­sin zu ler­nen; und da ich es mir stets hat­te an­ge­le­gen sein las­sen, so viel wie mög­lich mit Ma­da­me Pier­rot zu re­den und über­dies wäh­rend der letz­ten sie­ben Jah­re täg­lich meh­re­re Sei­ten fran­zö­sisch aus­wen­dig ge­lernt hat­te, war es mir mög­lich ge­wor­den, mir einen Grad der Fer­tig­keit und der Kor­rekt­heit in der Spra­che an­zu­eig­nen, wel­cher mich in den Stand setz­te, mit Ma­de­moi­sel­le Adèle glei­chen Schritt zu hal­ten.

      Als sie hör­te, dass ich ihre Gou­ver­nan­te sei, kam sie auf mich zu­ge­lau­fen und reich­te mir die Hand; dann führ­te ich sie in das Früh­stücks­zim­mer und rich­te­te ei­ni­ge Wor­te in ih­rer Mut­ter­spra­che an sie; im An­fang ant­wor­te­te sie sehr kurz, aber nach­dem wir am Ti­sche Platz ge­nom­men hat­ten und sie mich un­ge­fähr zehn Mi­nu­ten mit ih­ren großen hell­brau­nen Au­gen an­ge­se­hen hat­te, be­gann sie plötz­lich ganz ge­läu­fig zu plau­dern.

      »Ach«, rief sie auf fran­zö­sisch aus, »Sie spre­chen mei­ne Mut­ter­spra­che eben­so gut wie Mr. Ro­che­s­ter, ich kann mit Ih­nen re­den wie mit ihm, und So­phie kann es auch. Sie wird glück­lich sein; hier kann nie­mand sie ver­ste­hen, Ma­da­me Fair­fax ist durch und durch eng­lisch. So­phie ist mei­ne Wär­te­rin; sie ist mit mir über das Meer ge­kom­men in ei­nem großen Schif­fe mit ei­nem Schorn­stein, der rauch­te – und wie er rauch­te! – und ich war krank, und So­phie war es auch und Mr. Ro­che­s­ter auch. Mr. Ro­che­s­ter leg­te sich auf ein Sofa in ei­nem hüb­schen Zim­mer, das Sa­lon ge­nannt wur­de, und So­phie und ich hat­ten klei­ne Bet­ten in ei­nem an­de­ren Zim­mer. Bei­na­he wäre ich aus dem mei­nen her­aus ge­fal­len, es war ganz wie ein Brett. Und, Ma­de­moi­sel­le – wie hei­ßen Sie doch?«

      »Eyre – Jane Eyre.«

      »Aire? Bah! Das kann ich nicht aus­spre­chen. Nun also wei­ter: ge­gen Mor­gen, der Tag war noch nicht ganz an­ge­bro­chen, hielt un­ser Schiff bei ei­ner großen Stadt an – bei ei­ner enorm großen Stadt, mit sehr düs­te­ren Häu­sern, die ganz von Rauch ge­schwärzt wa­ren; sie hat­te gar kei­ne Ähn­lich­keit mit der sau­be­ren, hüb­schen Stadt, aus wel­cher ich kam. Und Mr. Ro­che­s­ter trug mich auf sei­nen Ar­men über ein Brett ans Land, und So­phie kam hin­ter­her; dann stie­gen wir alle in einen Wa­gen, der uns bis an ein großes, präch­ti­ges Haus brach­te, viel grö­ßer und viel, viel schö­ner als die­ses, und es hieß ein ›Ho­tel‹. Dort blie­ben wir bei­na­he eine Wo­che. So­phie und ich gin­gen oft auf ei­nem großen, grü­nen Platz vol­ler Bäu­men um­her, den sie ›Park‹ nann­ten. Au­ßer mir wa­ren noch vie­le, vie­le Kin­der dort, und ein Teich mit pracht­vol­len Vö­geln dar­auf, die ich oft mit Brot­kru­men ge­füt­tert habe.«

      »Kön­nen Sie sie denn ei­gent­lich ver­ste­hen, wenn sie so schnell plap­pert?« frag­te Mrs. Fair­fax.

      Ich ver­stand sie sehr gut, denn ich war an Ma­da­me Pier­rots ge­läu­fi­ge Zun­ge ge­wöhnt.

      Dann fuhr die gute, alte Dame fort: »ich möch­te gern, dass Sie ein paar Fra­gen über ihre El­tern an sie rich­te­ten; es soll mich doch wun­dern, ob sie sich ih­rer noch er­in­nert?«

      »Adèle«, frag­te ich, »mit wem hast du in je­ner hüb­schen, sau­be­ren Stadt ge­wohnt, von wel­cher du mir er­zählt hast?«

      »Mit mei­ner Mama, aber das ist schon lan­ge her; sie ist zur hei­li­gen Jung­frau ge­gan­gen. Mama hat mich auch tan­zen und sin­gen und schö­ne Ver­se her­sa­gen ge­lehrt. Vie­le Her­ren und Da­men ka­men stets, um Mama zu be­su­chen, und dann pfleg­te ich ih­nen et­was


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