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Lektion in Sachen Liebe. Barbara CartlandЧитать онлайн книгу.

Lektion in Sachen Liebe - Barbara Cartland


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      »Aus verständlichem Grund«, warf Lady Berrington in verächtlichem Ton ein.

      »Wenn du auf Mama anspielst«, erwiderte Marisa, »so war Papa natürlich eifersüchtig und betroffen, als sie mit Lord Geltsdale durchbrannte, aber da er nicht in eine Scheidung einwilligte, kam die Geschichte nicht in die Schlagzeilen der Skandalpresse.«

      »Aber alle wußten Bescheid«, sagte Lady Berrington, »und du bist drauf und dran, Marisa, es deiner Mutter gleichzutun.«

      »Eines kann ich dir versprechen«, entgegnete Marisa, »ich werde mit niemandem davonlaufen, und da ich auch nicht die Absicht habe, jemals zu heiraten, bleibt dir ganz bestimmt die Schande erspart, daß ich vor dem Scheidungsrichter landen könnte.«

      »Was soll das heißen, du wirst niemals heiraten?« fragte Lady Berrington unwillig. »Es wäre das Beste, was dir passieren könnte! Vermähle dich mit dem ersten Mann, der um deine Hand anhält, Marisa, und schlag dir den Unsinn aus dem Kopf, irgendwelche Bücher zu schreiben, die uns nur kompromittieren würden.«

      »Du fürchtest ja nur, um deine Vergnügungen gebracht zu werden«, stellte Marisa kühl fest. »Nun, wenn du bereit bist, mir zu helfen, Tante Kitty, verspreche ich dir, sorgfältig darauf zu achten, daß weder du noch Onkel George irgendwie hineingezogen werden.«

      »Was verlangst du von mir?« fragte Lady Berrington besorgt.

      »Du sollst mir eine Anstellung als Gouvernante in einem sehr angesehenen Haus besorgen, damit ich mir einen Einblick verschaffen kann, wie diese Leute sich benehmen. Ich möchte mich selbst davon überzeugen, daß die Geschichten, die ich über diese Kreise gehört habe, der Wahrheit entsprechen und Papa nicht übertrieben hat. Du weißt ja, wie er die Adelsgesellschaft haßte, die Lord Geltsdale für ihn verkörperte.«

      »Dein Vater war in dieser Hinsicht ein Fanatiker«, behauptete Lady Berrington.

      »Papa sagte immer, Guy Fawkes habe einen großen Fehler begangen«, erinnerte sich Marisa. »Er hätte nicht versuchen sollen, das Unterhaus in die Luft zu jagen, sondern sich besser das Oberhaus vorgenommen.«

      »Bitte, Marisa, gib deinen lächerlichen Plan auf«, bat die Gräfin. »Wirf Großtante Augustas Tagebücher weg und führe ein Leben, wie es sich für Mädchen deines Alters geziemt. Du bist schließlich erst einundzwanzig. In diesem Alter haben wir wohl alle mal Flausen im Kopf gehabt.«

      »Aber mir macht es Spaß, schriftstellerisch tätig zu sein«, beharrte Marisa. »Tut mir leid, wenn es dir mißfällt, Tante Kitty. Vielleicht hätte ich es dir besser nicht erzählen sollen, doch ich brauche deine Unterstützung, um eine Stellung in einem bedeutenden Haus zu finden, die mir weiterhilft.«

      »Die dir weiterhilft?« rief Lady Berrington mit erstickter Stimme. »Mir ist ganz übel vor Angst und Abscheu. Wie soll ich dich irgendwelchen hochgestellten Freunden als Erzieherin empfehlen, ohne daß sie in Erfahrung bringen, was du im Schilde führst?«

      »Wie sollten sie das denn herausfinden? Natürlich bin ich nicht so beschränkt, die Gouvernanten Stelle unter meinem Namen anzutreten. Ich habe beschlossen, mich Mitton zu nennen.«

      »Warum denn gerade Mitton?« fragte Lady Berrington kopfschüttelnd.

      »Ich finde, Marisa Mitton klingt passend für eine unscheinbare, tüchtige Gouvernante«, erklärte Marisa. »Schließlich würde niemand eine Lady Marisa Berrington-Crecy einstellen. Man würde das als peinlich empfinden.«

      »Man würde es in jedem Fall als peinlich empfinden, dich einzustellen«, bemerkte Lady Berrington unwillig.

      Sie sprang von ihrem Stuhl auf und ging in ihrem Wohnzimmer auf und ab, das mit viel Nippes und Stilmöbeln ausgestattet war. Auf dem abgedeckten Piano standen Familienfotografien in Silberrahmen, und die schweren Damastvorhänge waren an den Seiten mit Kordeln zusammengerafft.

      Kitty Berrington sah sehr hübsch aus in ihrem schwarzen Kleid mit den Seidenschleifen am Saum. Ihr helles Haar war nach der von Prinzessin Alexandra kreierten Mode frisiert, und sie trug ein schwarzes Hütchen mit wallendem schwarzem Schleier.

      Die Gräfin war gerade von einer Ausfahrt zurückgekehrt, als man ihr den Besuch ihrer Nichte gemeldet hatte. Jetzt streifte sie nervös die langen schwarzen Glacéhandschuhe von den Fingern und strich sie glatt.

      »Ich kann immer noch nicht glauben, was du mir da eben erzählt hast, Marisa. Du verlangst Unmögliches von mir. Außerdem, mein liebes Kind, wer würde dich als Gouvernante einstellen? Schau doch mal in den Spiegel.«

      Sie drehte sich um und starrte ihre Nichte an, deren üppige tizianrote Locken das zarte Gesicht mit dem unglaublich hellen Teint umschmeichelten. Nicht ohne Neid betrachtete sie die großen grünen Augen, die von langen dunklen Wimpern gesäumt waren, und den roten Mund, der keiner Schminke bedurfte.

      »Du siehst aus wie deine Mutter«, stellte sie fest. »Sie hatte das gleiche Haar wie du und ein Aussehen, das jede Lady davon abgehalten hätte, sie als Erzieherin in ihrem Haus zu beschäftigen.«

      »Trotzdem möchte ich Gouvernante werden«, beharrte Marisa. »Kannst du denn nicht begreifen, Tante Kitty, daß es für eine Lady nur zwei Arten von Beschäftigung gibt: entweder als Gouvernante oder als Gesellschafterin. Doch wenn ich bei irgendeiner alten Dame in einem abgelegenen Winkel des Landes als Gesellschafterin unterkomme, werde ich nichts in Erfahrung bringen, was meinem Buch zugutekommt.«

      Mit einem mißbilligenden Seitenblick auf ihre Tante fügte sie hinzu: »Natürlich bestünde noch die Möglichkeit, daß du mich zumindest eine Saison lang als Anstandsdame begleitest und ich die Bekanntschaft all deiner eleganten Freunde mache.«

      Sie bemerkte den entsetzten Gesichtsausdruck ihrer Tante und fügte hinzu: »Onkel George wäre bestimmt einverstanden.«

      »Ich werde auf keinen Fall deine Anstandsdame, ganz gleich, was George meint«, wehrte Lady Berrington ab. »Ich bin zu jung, um mit den alten Matronen auf der Galerie zu sitzen. Außerdem bist du viel zu hübsch, als daß ich dich neben mir dulden würde.«

      »Ich bin froh, daß ich meiner Mutter ähnlich sehe«, sagte Marisa. »Offenbar galt sie allgemein als sehr schön, obwohl Mrs. Featherstonehaugh behauptete, Mama sei eine femme fatale gewesen, seit sie das Schulzimmer verlassen habe.«

      »Mrs. Featherstonehaugh!« rief Lady Berrington in abfälligem Ton aus. »Sie war das böseste alte Klatschmaul, das ich je kennengelernt habe. Mich hat sie immer gehaßt und übel verleumdet. Wenn deine Informationen über die Gesellschaft von ihr stammen, Marisa, so versichere ich dir, daß alles maßlos übertrieben ist.«

      »Mrs. Featherstonehaugh war immer sehr amüsant«, entgegnete Marisa lächelnd. »Was sie an Klatschgeschichten in Erfahrung brachte, pflegte sie Papa brühwarm zu erzählen. Ich glaube, sie war die einzige Frau außer Mama, an der er jemals interessiert war, denn sie war eine nie versiegende Informationsquelle.«

      »Dein Vater hat die Gesellschaft nur deshalb so abgrundtief verachtet, Marisa, weil deine Mutter ihm das angetan hatte«, erklärte Lady Berrington energisch. »Sein Haß war krankhaft. Du aber bist ein intelligentes Mädchen und solltest nach dem Tode deines Vaters seinen fanatischen Haß vergessen.«

      »Als Mama uns verließ, war ich erst fünf Jahre alt«, sagte Marisa, »und seitdem stand ich unter dem Einfluß von Papa. Schließlich hat sich bis jetzt kaum jemand ernsthaft um mich gekümmert, Tante Kitty.«

      »Ich dachte immer, du wärst in Berrington Park glücklich gewesen«, erwiderte Lady Berrington unbehaglich.

      »Das hast du dir eingeredet, weil es so am bequemsten für dich war«, gab Marisa ruhig zurück. »Jetzt brauche ich aber deine Hilfe. Wenn ich deinen Freundeskreis schonen und dir deinen Seelenfrieden erhalten soll, dann darfst du mir meine Bitte nicht abschlagen.«

      »Das ist glatte Erpressung, Marisa!«

      »Die meisten Leute, die ihren Willen durchsetzen wollen, bedienen sich solcher Mittel.«

      »Es ist unmöglich! Du bist viel zu jung für einen solchen Posten!«


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