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Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Staffel 2 – Liebesroman - Karin Bucha


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ein – Kind –?«

      Doktor Urban senkt bestätigend den Kopf.

      Da ist es mit Magdas Beherrschung vorbei. Ihre Hände lösen sich langsam. Sie hat das Gefühl, als öffne sich unter ihr der Boden und sie gleite, gleite hinab in eine unergründliche Tiefe.

      »Armes Hascherl!«

      Doktor Urban fährt mitleidig über das seidenweiche Haar der Bewußtlosen.

      Vorläufig hat eine wohltätige Ohnmacht Magda das qualvolle Denken genommen.

      Keinen Schritt weicht Doktor Urban vom Bett des jungen Mädchens, das seinem Herzen so nahe steht, ja, das sich schon als Kind seiner besonderen Zuneigung erfreute.

      Er ist bekümmert wie noch nie in seinem Leben.

      Es klopft. So schnell er kann, eilt er an die Tür. Jetzt darf er niemanden zu der Kleinen lassen. Erst muß er sich mit Magda über alles weitere ausgesprochen haben.

      Frau Christines besorgtes Gesicht wird sichtbar.

      »Nun, Herr Doktor – was macht das Kind?«

      »Es schläft!« sagt er kurz und zum ersten Male unhöflich zu einer Frau. Ohne ein weiteres Wort schließt er vor der höchst verwunderten alten Frau die Tür zu.

      Kopfschüttelnd geht sie wieder weg. Der gute Doktor wird recht sonderbar, denkt sie, aber er soll seinen Willen haben. Er bewacht Magdas Schlaf. Soll er’s tun; er hat nun einmal einen Narren an dem Mädel gefressen.

      So denkt die alte Frau beruhigt, ohne auch nur zu ahnen, in welcher Unruhe sie den alten Doktor zurückgelassen hat.

      Endlich ist es Doktor Urban gelungen, Magda in die Wirklichkeit zurückzurufen.

      Sie öffnet die Augen, blickt verständnislos umher. Der gequälte Zug steht noch auf ihrem Gesicht, als suche sie mühsam ihre Gedanken zusammen.

      »Herr Doktor!«

      Doktor Urban steht schon neben ihr, nimmt die unruhig hin und her irrenden Hände in die seinen und redet leise und begütigend auf das tieferregte Mädchen ein, das keinen Laut von sich gibt, dessen Augen nur in stummer Qual auf den Mund des Arztes geheftet sind, ohne daß es den Sinn seiner Worte verstünde.

      »Ich werde mit Hanno sprechen. Wissen muß er es wenigstens«, sagt Doktor Urban am Schlusse seiner Rede.

      Magda antwortet nicht. Fieberhaft arbeiten ihre Gedanken. Sie beschäftigen sich mit dem Ungeheuerlichen, das zu

      ertragen Magda so schwer dünkt, daß

      sie glaubt, daran zugrunde gehen zu müssen.

      »Oder willst du selbst mit Hanno sprechen?« drängt Doktor Urban abermals.

      »Ich – mit Hanno sprechen? – Wozu?« Mit unheimlicher Ruhe sagt sie das. Aufseufzend nimmt Doktor Urban wieder neben ihr Platz.

      »Magda, es muß doch etwas geschehen«, beginnt er vorsichtig.

      »Ja, gewiß. Ich werde still und heimlich aus der Gegend verschwinden«, sagt sie mit abgewandtem Gesicht.

      »Unsinn! Hanno muß es wissen, er wird Rat schaffen.«

      »Was hat das alles mit Hanno zu tun? Sie sprechen immerzu von Hanno!« ruft sie fast verzweifelt aus.

      »Ist Hanno denn nicht – der Vater?«

      Heftig schüttelt sie den Kopf, wendet ihn dann zur Seite und hat auf jede weitere Frage auch nur ein heftiges Kopfschütteln als Antwort.

      »Und ich habe gedacht –«

      Doktor Urban fährt sich mit einer hilflosen Gebärde über den Kopf. Wie schwierig das sonst so offenherzige Mädchen zu behandeln ist! Glauben schenkt er ihr sowieso nicht. Ganz bestimmt will sie Hanno nur schonen.

      Trotzdem fragt er weiter: »Magda, so sprich doch endlich ein vernünftiges Wort! Wer ist denn der Vater, wenn nicht Hanno? Ich will dir ja helfen. Du sollst dich nicht einsam und verlassen fühlen. Denke, dein Vater spräche zu dir!«

      Bitterliches Schluchzen kommt aus den Kissen, es klingt so weh und traurig, daß es dem alten Herrn ans Herz greift. So kann das nicht weitergehen, dieser Jammer.

      Entschlossen erhebt sich Doktor Urban.

      »Dann werde ich mit der Tante sprechen, Kind. Es wäre ein Verbrechen, dich in diesem Zustand dir selber zu überlassen. Versuche noch ein wenig zu schlafen. Ich gehe nach unten.«

      Ruckartig fährt Magda herum, verfolgt aus angstgeweiteten Augen jede Bewegung des Arztes. Von der Tür her nickt er ihr noch einmal aufmunternd zu. Da streckt sie verlangend die Hände nach ihm aus und ruft: »Nein, nicht zur Tante gehen! Bitte nicht! Ich – ich will es nicht! Bitte, kommen Sie wieder zu mir herein.«

      Sich bedeutend erleichtert fühlend, folgt Doktor Urban diesem hellen Verzweiflungsruf.

      »Sei still, Mädchen!« Er legt den Kopf der Weinenden an seine Brust und fährt, so sanft er es vermag, über ihre nassen Wangen. »Es wird ja alles gut werden, habe nur Vertrauen zu mir. Wenn du willst, nehme ich dich sofort mit zu mir.« Er stutzt, überlegt kurz. »Nein, das geht doch nicht, es würde auffallen. Nun, was willst du mir sagen?«

      Hastig trocknet sich Magda das tränenüberströmte Gesicht.

      »Hanno darf nie etwas davon erfahren, Herr Doktor! Versprechen Sie mir das!« drängt sie ungestüm, ihm die Hand entgegenstreckend, in die er allerdings nur widerwillig die seine legt.

      »Kind, du bringst mich in die größten Gewissenskonflikte. Erst mußt du mir sagen, was du zu tun gedenkst, dann reden wir weiter miteinander.«

      Magda holt tief und kräftig Atem.

      »Fort will ich von hier. Weit fort, wo mich niemand kennt. Wo ich mit meiner Schande untertauchen kann.«

      »Kleine, dumme Magda!« Ein erlöstes und behagliches Lächeln verschönt das Gesicht des alten Rauhbeins. »Die Zeiten, wo man das, was dir widerfahren, als Schande ansah, sind heute, Gott sei Dank, überwunden. – Ein Gottesgeschenk ist ein Kind, aber keine Schande. Solche Gedanken schlage dir aus dem Kopf, sie führen zu nichts Gutem, bewirken höchstens, daß du tiefsinnig wirst. Du mußt jetzt in erster Linie an dich und an deine Gesundheit denken; denn du hast heilige Nichten einem werdenden Menschenkinde gegen-über zu erfüllen.«

      »Mein Gott, Doktor«, Magda klammert sich in heller Verzweiflung an den Arzt. »Einen Tag früher mußten Sie mir diese Eröffnung machen, dann wäre vielleicht alles anders gekommen! So muß ich es eben allein für mich tragen, und – ich will es auch! Hannos Ehe darf dadurch nicht gestört werden. Ich will ganz vernünftig sein und Ihren Rat befolgen. Nur eines versprechen Sie mir noch: Schweigen Sie darüber jedermann gegenüber, wer es auch sei. Ich bitte Sie recht herzlich darum.«

      »Gut, Magda!« sagt Doktor Urban. »Auf mich kannst du dich verlassen. Ich sorge für dich, habe keine Angst. Sieh dem Kommenden heiteren Herzens entgegen, sammle Kraft und werde vorerst einmal ruhig.

      Ich lasse dich jetzt allein. Irgendeine Ausrede wird mir schon einfallen, mit der ich dich unten entschuldige. Schlafe jetzt, Magda!«

      Gehorsam schließt sie die Augen, streckt sich lang aus. Sie hat nun das beruhigende Gefühl, ihre Not bei dem alten lieben Herrn in die besten Hände gelegt zu haben.

      »Ich danke Ihnen! Ja, ich möchte jetzt allein sein«, bittet sie leise.

      »Mach mir aber keine Dummheiten, Magda!« redet Doktor Urban ihr eindringlich ins Gewissen.

      Sie öffnet nochmals die Augen.

      Ein weiches, verträumtes Lächeln steht wie eingegraben um den jungen Mund.

      »Es – ist – Hannos Kind! Mit dem ganzen Reichtum an Liebe, den ich zu geben fähig bin, werde ich es überschütten, und es wird mich reichlich entschädigen für das, was ich hergeben mußte.

      Jetzt kann mich niemand mehr zurückhalten. Ich werde nun mehr für mein Kind schaffen und


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