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Butler Parker 142 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker 142 – Kriminalroman - Günter Dönges


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dieses ominösen Schreibens, Sir?« fragte Parker dann.

      »Natürlich, aber Fingerabdrücke werden wir mit Sicherheit nicht finden«, sagte der Anwalt und reichte Parker das Schreiben, das er und Kathy im Show-Theater erhalten hatten, »der Text ist mit Buchstaben aus einer Zeitung zusammengesetzt worden. Die übliche Masche, die heute ja schon jeder Analphabet beherrscht.«

      »In der Tat, Sir«, pflichtete Parker dem Anwalt bei und warf einen kurzen Blick auf das Schreiben, »darf ich mir erlauben, Ihnen zu diesem Täuschungs-Coup zu gratulieren?«

      »Miß Porter bestand darauf«, sagte der Anwalt, »ich komme mir selbst jetzt noch ziemlich albern vor. Es muß grauenhaft ausgesehen haben, als ich meine Hüften schwang.«

      »Sie waren überzeugend, Mike«, fiel Kathy Porter lachend ein, »selbst ich hätte das so gekonnt nicht hingekriegt.«

      »Hatten Sie das Gefühl, belauert zu werden?« erkundigte sich Josuah Parker.

      »Doch, durchaus«, meinte Kathy Porter und sah den Anwalt an, der zustimmend nickte, »der Brief sollte uns dazu bringen, das Theater vorzeitig zu verlassen oder uns unsicher zu machen.«

      »Mir erging es kaum anders«, schaltete sich Lady Simpson ein, »ich bin von zwei Frauen verfolgt worden.«

      »Wir haben Gäste im Haus?« fragte Mike Rander sofort interessiert.

      »Die beiden Damen, die Mylady so hartnäckig verfolgten, Sir, entpuppten sich bei näherer Betrachtung als Damen eines Gewerbes, das man gemeinhin das älteste der Welt zu nennen pflegt.«

      »Ich verstehe.« Rander lächelte.

      »Die beiden Vertreterinnen dieses Gewerbes konnten glaubhaft machen, daß man sie gegen Zahlung einer ansehnlichen Summe engagierte, Mylady zu verfolgen«, berichtete Josuah Parker weiter, »Rückfragen bestätigten, daß die beiden Frauen keineswegs Transvestiten sind. Mylady verzichtete in Anbetracht der Sachlage darauf, die beiden Damen einzuladen.«

      »Eine recht hübsche Mischung aus Nervenkrieg und scharfen Schüssen«, fand die Detektivin grimmig, »man will mich davon abhalten, diesen Fall zu klären. Diese Damen, die keine sind, werden noch einiges erleben, nicht wahr, Mr. Parker?«

      »Mit letzter Sicherheit, Mylady«, erwiderte Josuah Parker in seiner höflichen Art, »Mylady nahmen bisher noch jede Herausforderung an.«

      *

      »Sie machen ja recht hübsche Schlagzeilen, mein lieber McWarden«, sagte Lady Simpson am anderen Morgen, als Parker den Gast in den kleinen Salon geführt hatte, »Sie kommen übrigens zu spät. Ich habe meine Diät bereits zu mir genommen.«

      »Diät, Mylady?« erwiderte Chief-Superintendent ein wenig spöttisch und deutete auf die Reste eines mehr als reichhaltigen Frühstücks, das recht üppig ausgefallen sein mußte.

      »Nur ein paar kleine Häppchen, mein lieber McWarden«, sagte sie, »aber lenken Sie nicht ab. Ich sprach gerade von recht hübschen Schlagzeilen.«

      »Die Presse ist über uns hergefallen«, beschwerte sich McWarden, »man fragt wieder mal, was die britische Polizei eigentlich wert ist.«

      »Dies tue ich seit Jahren, mein lieber McWarden«, reagierte Lady Agatha süffisant, »zu einer schlüssigen Antwort bin ich allerdings noch nicht gekommen.«

      »Die Schlagzeilen werden wohl noch fetter werden, Mylady.« McWarden seufzte. »Vor gut einer Stunde ist ein Juwelier in Westend überfallen worden.«

      »Waren es Damen, die dieses Delikt verübt haben?« erkundigte sich die ältere Dame interessiert.

      »Zwei sehr elegant gekleidete Männer«, berichtete der Chief-Superintendent weiter und warf Parker einen Blick zu, der Bände sprach. »Sie kamen gegen zehn Uhr ins Geschäft und hielten plötzlich eine abgesägte Schrotflinte in Händen. Sie zwangen den Geschäftsinhaber, sämtlichen bereits ausgelegten Schmuck herauszurücken.«

      »Wie hoch ist die Beute diesmal?«

      »Über fünfhunderttausend Pfund, Mylady. Die Täter benutzten einen Rolls-Royce, was natürlich nichts zu besagen hat, vorerst mal gesehen.«

      »Wir haben es mit diesen leichten Damen zu tun«, entschied die Detektivin sofort und energisch, »ich hoffe, Sie sind meiner Meinung, McWarden?«

      »Ich möchte mich da lieber nicht festlegen, Mylady. Vielleicht haben wir es auch mit sogenannten Anschlußtätern zu tun, die die Morgenzeitung gelesen haben.«

      »Dann wären sie als Frauen auf getreten«, warf Josuah Parker ein, »entschuldigen Sie möglichst meine bescheidene und unmaßgebliche Meinung, Sir.«

      »Man könnte verzweifeln«, redete McWarden weiter, »kaum haben wir uns damit abgefunden, daß wir uns auf ... Damen zu konzentrieren haben, da erscheinen auch schon wieder Männer und schaffen ein heilloses Durcheinander.«

      »Die Damen und Herren sind Mitglieder einer einzigen Bande, mein lieber McWarden«, gab Lady Simpson zum besten, »und ich prophezeie Ihnen weitere Überfälle und Raubzüge.«

      »Dann muß es sich um eine neu gegründete Bande handeln«, urteilte McWarden, denn »unser Zentral-Computer konnte uns nichts Vergleichbares anbieten.«

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