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Im Sonnenwinkel Staffel 2 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Im Sonnenwinkel Staffel 2 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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Grossmann war eine tüchtige Frau gewesen. Dass ihr Sohn Diethard im Alter von zwei Jahren an einer Gehirnhautentzündung gestorben war, hatte sie jedoch nicht verwunden. Auch die Geburt von Eva hatte sie darüber nicht hinweggetröstet. Sie war früh gestorben, und Eva war mit ihrem strengen Vater allein geblieben.

      Evas Gesicht war schmal, ihr Profil jedoch von gemmenhafter Klarheit. Ihr Haar hatte die Farbe dunklen Bernsteins, und wenn es nicht so kurz geschnitten wäre, hätte es seine Pracht voll entwickeln können.

      Eng saßen die Reithosen, die sie trug, auf knabenhaft schmalen Hüften. Ihre langen schlanken Beine steckten in Reitstiefeln.

      »Was hast du mit dem jungen Rieding geredet?«, fragte Titus Grossmann barsch.

      »Sie nennen sich jetzt Ride«, betonte sie. »Sie sind schon seit vielen Jahren in Australien ansässig.«

      »Dann hat er es wahr gemacht, der Frederic«, brummte ihr Vater. »Er wollte immer hinaus in die weite Welt. Und weil auch Albrecht es auf die Annemarie abgesehen hatte, sind sie ausgezogen.«

      »Mary-Ann heißt die Großmutter von Freddy«, stellte Eva fest.

      Seine dichten Augenbrauen schoben sich zusammen.

      »Freddy nennst du ihn?«, fragte er erzürnt.

      »Er heißt Frederic, wie sein Großvater«, erklärte Eva gelassen.

      »Früher hieß sie Annemarie und war ein verdammt hübsches Mädchen«, knurrte er. »Alle waren hinter ihr her.«

      »Du auch, Vater?«, fragte Eva unverblümt.

      Er starrte sie an. »Werde nicht frech!«, fauchte er. »Was ist das überhaupt für ein Ton!«

      »Du behandelst mich wie ein Kind, aber ich bin erwachsen, und ich werde mir doch wohl meine Gedanken machen dürfen«, entgegnete sie selbstbewusst.

      Zu ihrer Überraschung wurde er nicht ausfallend.

      »Wie lange sind die Riedings schon hier?«, fragte er.

      »Vier Wochen.«

      »Und wie lange kennst du den jungen Frederic bereits?«

      Freddy war ihm doch etwas zu fremd. Albern fand er es, genauso wie wenn man seine Tochter Evi statt Eva nannte.

      »Zehn Tage, Vater«, erwiderte sie ruhig.

      »Und du hast mir noch nicht davon erzählt?«

      »Du hast mich nicht gefragt. Ich habe gelernt, nur zu antworten, wenn ich gefragt werde.«

      »Ich verbitte mir diesen Ton!«, knurrte er.

      »Ich kann ja gehen«, erklärte sie stolz.

      »Hat dieser Freddy dir diese Aggressivität beigebracht?«, fauchte er.

      Sie überlegte einige Sekunden.

      »Er hat mir bewusst gemacht, dass ich ein Mensch bin und keine Marionette, die du nach Belieben herumschieben kannst«, stellte sie fest.

      »Ich will diesen Burschen kennenlernen!«, platzte er heraus.

      »Dazu wird er jetzt keine Zeit haben. Sein Vater kommt in den nächsten Tagen«, erwiderte sie beherrscht.

      Er runzelte die Stirn. »Geh an die Arbeit. Das Vieh muss versorgt werden.«

      »Diese Absicht hatte ich«, sagte sie gelassen.

      »Eva!«, rief er, als sie schon an der Tür war.

      »Ja, Vater, was ist?«, fragte sie über die Schulter.

      »Wie weit hat es der Frederic gebracht?«

      »Sehr weit. Sie sind steinreich.«

      »Wir sind auch nicht gerade arm«, entfuhr es ihm.

      »Mit dem, was wir besitzen, werden wir ihnen kaum imponieren können«, konterte sie.

      *

      Eric Ride hatte sich auf seinem reservierten Fensterplatz niedergelassen.

      Die Maschine war ausgebucht, was ihn sehr verwunderte. Wie viel Menschen doch zwischen den Erdteilen hin und her flogen. Er konnte nur den Kopf schütteln.

      Der Platz neben ihm war frei, was ihm recht angenehm war. Doch er hatte sich zu früh gefreut.

      Eine hübsche blonde Stewardess brachte jetzt ein kleines Mädchen mit dunklem Pagenkopf. Es trug ein graues Faltenröckchen und eine dunkelblaue Clubjacke. Im Arm hielt es einen braunen Plüschaffen.

      »Hier ist dein Platz, Jacqueline«, sagte die Stewardess. Und zu Eric Ride gewandt, fuhr sie fort: »Dieser Platz wurde durch Rückbuchung frei, deswegen konnten wir diese kleine Dame mitnehmen.«

      Es klang entschuldigend, wohl weil sie meinte, dass er es als Zumutung empfinden könnte, ein Kind neben sich zu haben.

      Jacqueline machte einen Knicks vor ihm, bevor sie sich niederließ. Die Stewardess wollte sie anschnallen.

      »Danke, das kann ich allein«, bemerkte die Kleine.

      Eric Ride war zuerst einmal fassungslos. Er war immer ein guter und besorgter Vater gewesen und begriff es nicht, dass man ein Kind allein fliegen lassen konnte.

      »Fliegt das Kind ganz ohne Begleitung?«, fragte er mit deutlichem Vorwurf in der Stimme.

      Die Stewardess nickte. Das kleine Mädchen sagte mit einem süßen Stimmchen: »Das macht mir nichts aus. Mir ist es lieber, wenn diese Nurse nicht mitkommt. Ich werde Sie nicht belästigen, Sir.«

      »Ich fühle mich nicht belästigt«, brummte er. »Möchtest du vielleicht lieber den Fensterplatz haben?«

      »Sie sind sehr freundlich, aber ich gucke nicht gern in den Himmel.«

      Ein Unterton war in der Stimme des Kindes, der ihn stutzig machte, doch er sagte nichts.

      Die Maschine war startklar. Die Ansage zum Anschnallen erfolgte. Die Düsenmotoren heulten auf.

      »Jetzt geht es los, Bimbo«, bemerkte das Kind zu seinem Äffchen. Dann lächelte es bezwingend zu Eric Ride hinüber. »Er heißt Bimbo, und es ist seine erste große Reise. Vielleicht hat er Angst.«

      Wollte es damit das eigene Herzklopfen wegreden? Eric Ride legte seine schmale Hand über die kleinen Finger, die die Armlehne umschlossen. Jacqueline sah ihn wieder an und ließ es sich gefallen.

      Unter ihnen war schon das Meer. Sie blickte nun doch zum Fenster hinaus.

      »Es sind keine Wolken da. Mama kann nicht angeflogen kommen, Bimbo«, flüsterte sie.

      Eric Ride verstand es. Ein Frösteln kroch über seinen Rücken.

      Nun konnten sie sich wieder abschnallen. Jacqueline tat es sehr geschickt. Dann brachten die Stewardessen auch schon das Frühstück.

      »Ich habe eigentlich gar keinen Hunger«, bemerkte die Kleine, »nur großen Durst.«

      »Versuch auch ein wenig zu essen«, meinte die blonde Stewardess, und auch in ihren Augen konnte man Mitgefühl lesen. »Wir haben noch einen sehr weiten Flug vor uns, Jacqueline.«

      »Meinetwegen kann er noch länger sein«, murmelte das Kind.

      »Soll ich dir Pickis zurechtmachen?«, fragte Eric Ride.

      »Was sind Pickis?«, fragte sie verwundert.

      »So nannten meine Kinder die kleinen Häppchen. Ich habe sie ihnen immer zurechtgemacht, als sie klein waren.«

      »Und jetzt sind sie groß?«, fragte Jacqueline.

      »Ja, jetzt sind sie erwachsen«, erwiderte er.

      »Ich möchte auch sehr gern erwachsen sein, dann brauchte ich nicht zu der fremden Großmutter«, erklärte sie.

      »Großmütter sind sehr nett. Wir haben auch eine liebe Granny.«

      Die mächtig staunen


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