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Die Memoiren des Sherlock Holmes: Holmes' erstes Abenteuer und andere Detektivgeschichten (Zweisprachige Ausgabe: Deutsch-Englisch). Артур Конан ДойлЧитать онлайн книгу.

Die Memoiren des Sherlock Holmes: Holmes' erstes Abenteuer und andere Detektivgeschichten (Zweisprachige Ausgabe: Deutsch-Englisch) - Артур Конан Дойл


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du, wen wir damals in unser Haus aufnahmen?«

      »Keine Ahnung.«

      »Es war der Teufel, Holmes!« rief er.

      Erstaunt starrte ich ihn an.

      »Ja, es war der Teufel selbst. Wir haben seitdem keine ruhige Stunde gehabt – nicht eine einzige. Mein Vater wagte von jenem Abend an nicht mehr, sein Haupt zu erheben, und jetzt ist das Leben in ihm vernichtet und sein Herz gebrochen – alles durch diesen höllischen Hudson.«

      »Was gab ihm denn soviel Macht über ihn?«

      »Ja, ich gäbe viel darum, wenn ich das wüßte. Der freundliche, mildherzige, gute alte Herr! Wie konnte er in die Klauen dieses Schuftes geraten sein! Aber ich bin so froh, daß du gekommen bist, Holmes! Ich habe solches Zutrauen zu deinem Urteil und deiner Verschwiegenheit und weiß, du wirst mir den besten Rat geben.«

      Wir jagten auf der glatten weißen Landstraße dahin, während die weiten Moorstrecken vor uns im roten Licht der untergehenden Sonne erglühten. Ueber den Baumgipfeln zu unserer Linken konnte ich schon die hohen Schornsteine und den Fahnenmast auf dem Trevorschen Herrenhause bemerken.

      »Mein Vater machte den Burschen zum Gärtner,« sagte mein Begleiter, »und dann, als er damit nicht zufrieden war, sogar zum Kellermeister. Das ganze Hauswesen schien ihm ausgeliefert zu sein, und er ging herum und tat, was ihm in den Sinn kam. Die Dienstmädchen beklagten sich, über seine unsauberen Gewohnheiten, seine Trunkenheit und über seine gemeine Sprache. Papa suchte sie durch Lohnerhöhung für die Unbill zu entschädigen. Der Bursche nahm ohne weiteres meines Vaters Boot und seine beste Büchse und lud sich selbst zu kleinen Jagdpartien ein. Das tat er alles mit solchem höhnischen, tückischen, frechen Gesichtsausdruck, daß ich ihn zwanzigmal niedergeschlagen hätte, wäre er nicht ein alter Mann gewesen. Ich sage dir, Holmes, ich mußte während dieser ganzen Zeit mit Gewalt an mich halten, und jetzt frage ich mich, ob es nicht besser gewesen wäre, ich hätte mich etwas mehr gehen lassen.

      »Nun, es wurde noch immer schlimmer, und dieses Vieh, der Hudson, nahm sich immer mehr heraus, bis endlich der übers Maß gefüllte Eimer überlief und ich Hudson, als er einmal meinem Vater in meiner Gegenwart eine unverschämte Antwort gab, an der Schulter packte und aus dem Zimmer schob. Gelb vor Wut und mit giftsprühenden Augen, die drohender wirkten, als es Worte vermocht hätten, schlich er sich fort. Was zwischen dem armen Papa und dem Schuft darauf stattgefunden hat, weiß ich nicht, aber Papa kam am nächsten Tage zu mir und fragte, ob ich Hudson um Entschuldigung bitten wollte. Wie du dir denken kannst, weigerte ich mich und hielt meinem Vater vor, wie er diesem Elenden erlauben könnte, ihm und allen Hausbewohnern so auf dem Kopfe herumzutanzen.

      »›Ach, mein Junge.‹ sagte er, ›du hast gut reden, aber du weißt nicht, wie meine Lage ist. Doch du sollst es erfahren, komme, was da wolle! Du würdest nichts Böses von deinem armen alten Vater glauben, wie, Junge?‹

      »Er war sehr bewegt und schloß sich den ganzen Tag in sein Studierzimmer ein, wo er, wie ich durch das Fenster sehen konnte, eifrig schrieb.

      »An jenem Abend trat etwas ein, das uns Erlösung zu bringen schien; Hudson erklärte uns nämlich, er wolle fortgehen. Er kam nach dem Essen ins Speisezimmer und kündigte uns seine Absicht mit der schweren Zunge eines Halbtrunkenen an.

      »›Hab’ genug von Norfolk,‹ sagte er. ›Will ‘nunter zu Herrn Beddoes in Hampshire. Er wird, glaub’ ich, ebenso froh sein, wenn ich komme, wie Sie’s waren.‹

      »›Sie gehen nicht im Zorn weg, Hudson, hoffe ich?‹ sagte mein Vater mit einem mehr als sanftmütigen Ausdruck, der mein Blut zum Kochen brachte.

      »›Man hat mich noch nicht um Entschuldigung gebeten,‹ sagte er mürrisch und lauernd, indem er nach meinem Platze hinschielte.

      »›Viktor, du wirst zugeben, du hast diesen würdigen Mann zu rauh behandelt,‹ sagte Papa, zu mir gewendet.

      »›Im Gegenteil, ich denke, wir haben uns beide ganz außerordentlich langmütig gegen ihn gezeigt,‹ lautete meine Antwort.

      »›So, meinen Sie? So?‹ knurrte er. ›Sehr gut, junger Mann! Wir werden ja sehen.‹ Damit schlenderte er aus dem Zimmer, und eine halbe Stunde später war er fort. Mein Vater befand sich aber fortan in einem Zustand bejammernswerter nervöser Aufregung. Jede Nacht hörte ich ihn in seinem Zimmer ruhelos auf-und abgehen, und als er endlich wieder etwas ruhiger zu werden anfing, gerade da traf ihn der Schlag.

      »Und wie?« fragte ich eifrig.

      »Auf ganz sonderbare Weise. Gestern abend kam an meinen Vater ein Brief, der den Stempel Fordingbridge trug. Mein Vater las ihn, schlug sich mit beiden Händen an den Kopf und fing an, kleine Kreise beschreibend, im Zimmer herumzulaufen, ganz als wenn er von Sinnen wäre. Als ich ihn endlich aufs Sofa niederzog, waren sein Mund und seine Augenlider auf einer Seite ganz verzogen, und ich sah, daß er einen Schlaganfall gehabt hatte. Dr. Fordham kam sofort herüber, und wir brachten ihn zu Bett; aber die Lähmung griff weiter um sich, und kein einziges Zeichen von wiederkehrendem Bewußtsein hat sich eingestellt; ich zweifle, daß wir ihn noch am Leben finden.«

      »Das klingt ja entsetzlich, Trevor!« rief ich. »Was stand denn so Schreckliches in diesem Brief?«

      »Gar nichts Schreckliches. Das ist das Unbegreifliche daran. Was da stand, war albern und nichtssagend. Ach, mein Gott, es ist, wie ich gefürchtet habe!«

      Während er so sprach, bogen wir in die Torfahrt ein, gerade auf das Haus zu und sahen, daß alle Rollläden heruntergelassen waren. Als wir dann vorfuhren, zog sich das Gesicht meines Freundes vor Schmerz krampfhaft zusammen, da er einen Herrn in schwarzer Kleidung heraustreten sah.

      »Wann ist es eingetreten, Herr Doktor?« fragte Trevor.

      »Fast unmittelbar nach Ihrer Wegfahrt.«

      »Ist er noch einmal zum Bewußtsein gekommen?« »Nur einen Augenblick vor dem Ende.«

      »Hat er mir noch etwas sagen wollen?«

      »Nichts, als daß die Papiere im japanischen Zimmer im Sekretär lägen.«

      Mein Freund ging mit dem Arzte ins Sterbezimmer hinauf, während ich in der Studierstube zurückblieb und mir die ganze Geschichte immer und immer wieder durch den Kopf gehen ließ. Meine Gedanken waren sehr düsterer Natur. Welches war die Vergangenheit dieses Trevor? Boxer, Seemann und Goldgräber; und wie war er in die Gewalt dieses schielenden Schuftes geraten? Und warum ließ ihn eine Anspielung auf die halb verwischte Tätowierung an seinem Arm in Ohnmacht fallen und ein Brief von Fordingbridge zu Tode erschrecken? Da fiel mir ein, daß Fordingbridge in Hampshire lag, und daß dieser Herr Beddoes, den der Matrose hatte aufsuchen und bei dem er voraussichtlich ebenfalls hatte Erpressungsversuche machen wollen, gleichfalls in Hampshire leben sollte. Dann konnte der Brief entweder von dem Matrosen kommen und die Mitteilung enthalten, er habe das schuldbergende Geheimnis, das offenbar zu vermuten war, verraten, oder das Schreiben kam von Beddoes, der einen alten Genossen warnen wollte, ein solcher Verrat werde sehr bald erfolgen. Soweit schien alles ziemlich klar. Aber wie konnte dann der Brief – nach den Worten meines Freundes – nichtssagend und albern sein? Er mußte ihn falsch verstanden haben. Und war dem so, so handelte es sich jedenfalls um einen jener fein ausgeklügelten Chifferbriefe, die für den ahnungslosen Leser etwas ganz anderes besagen, als für den Eingeweihten. Diesen Brief mußte ich sehen. Hatte er eine versteckte Bedeutung, so war ich überzeugt, ich brächte sie heraus. Eine Stunde saß ich grübelnd im Düsteren da, bis schließlich eine weinende Magd eine Lampe hereinbrachte. Ihr auf den Fersen folgte mein Freund Trevor, bleich, aber gefaßt, und hielt in seinen Händen diese selben Papiere, die hier auf meinen Knien liegen. Er nahm mir gegenüber Platz, zog die Lampe auf dem Tische näher heran und reichte mir ein kurzes Schreiben hin, das, wie du siehst, auf ein einzelnes Blatt graues Papier gekritzelt ist. Es lautete: »Die Zeit der Jagd auf Hasen geht bald los. An Wechseln, Förster Hudson sagte mir’s, hat gestern schon alles voll Wild gestanden. Er meinte, fort sei Reineke von Haus und hier und da eile ein Iltis.«

      Ich kann wohl sagen, beim ersten Lesen dieser Zeilen sah ich


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