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Butler Parker 148 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker 148 – Kriminalroman - Günter Dönges


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aus. Der Gast verließ ebenfalls die Halle und beobachtete vom Eingang aus, wie die drei Reisenden aus den USA in ein Taxi stiegen. Als es losfuhr, löste sich vom Straßenrand ein zweiter Wagen, der die Verfolgung des Taxis aufzunehmen schien.

      Der seriöse Herr ging zurück in die Hotelhalle und verschwand in einer Telefonzelle. Er wählte aus dem Gedächtnis eine Nummer und nannte seinen Namen.

      »Ich habe eine erste Nachricht für Sie, Mr. Parker«, sagte er dann, »Mr. Rickman und seine beiden Begleiter haben gerade ihr Hotel verlassen. Meiner Schätzung nach fahren sie zu Ihnen nach Shepherd’s Market. Die beiden Begleiter waren vorher kurz oben in ihrem Zimmer und kamen mit umgeschnallten Schulterhalftern zurück. Das konnte ich deutlich ausmachen. Sie wissen, für so etwas habe ich einen Blick.«

      »Vielen Dank für Ihre äußerst rege Aufmerksamkeit, Mr. Pickett«, erwiderte der Butler in seiner höflichen Art, »ich kann davon ausgehen, daß die drei Männer auch weiterhin unter Beobachtung stehen?«

      »Natürlich, Mr. Parker«, gab Horace Pickett zurück, »ein früherer Schüler von mir folgt dem Trio. Er wird Sie umgehend anrufen, sobald die Dinge konkret werden.«

      »Ich darf mich auch in Myladys Namen zutiefst bedanken«, erklärte der Butler, »darf ich Ihnen noch mal raten, ungemein vorsichtig zu sein? Man hat es im Grund mit drei sogenannten Berufsmördern und Killern zu tun.«

      »Ich werde schon aufpassen, Mr. Parker«, lautete Picketts Antwort, »ich gehe jetzt rüber nach Soho und streckte dort meine Fühler aus. Wissen Sie, eigentlich bedaure ich diese drei Kerle aus den Staaten. Die haben ja keine Ahnung, auf was sie sich da einlassen!«

      *

      »Mann, ist das eine Bruchbude«, stellte Mike Rickman abfällig fest und musterte das langgestreckte Fachwerkhaus, das den Abschluß des kleinen, intim gehaltenen Platzes bildete. Rechtwinklig dazu, links und rechts, schlossen sich weitere Fachwerkbauten an, die den Platz säumten.

      »So was sollte man in die Luft sprengen«, sagte Joe amüsiert, »die Tür wird entsprechend sein.«

      »Und das Schloß stammt bestimmt noch aus der Steinzeit«, fügte Will hinzu, »gebt mir eine Minute, dann wird’s wie geölt aufgehen.«

      Die drei Besucher aus den Staaten hatten das Taxi weit vor Shepherd’s Market verlassen und waren zu Fuß weitergegangen. Sie standen vor dem Platz, der einen stillen, fast oasenhaften Eindruck machte. Vom üblichen Verkehrslärm war hier nichts mehr zu vernehmen.

      »Wir nehmen die linke Häuserseite«, ordnete Rickman an, »die Leute dürften alle schon in den Betten sein.«

      Sie konnten nicht wissen, daß diese Häuser Bestandteile des Hauptbaus waren und nicht bewohnt wurden. Sie alle standen untereinander in Verbindung, was jedoch nur Eingeweihte wußten. Aus Gründen der Sicherheit waren diese Fachwerkhäuser nicht vermietet worden. Im Lauf der Zeit fanden sich hier immer wieder Gangster aller Schattierungen ein, die eine Gefahr für mögliche Mieter dargestellt hätten.

      Rickman hatte inzwischen den überdachten Vorbau des Haupthauses erreicht und trat zur Seite. Will, der Spezialist für Türschlösser aller Art, schaute sich das Schloß an und lächelte überlegen. Er hatte die Lage richtig eingeschätzt. Dieses Schloß stammte tatsächlich noch aus der Steinzeit. Es zu öffnen, war für ihn nur ein Klacks.

      Rickman und Joe hatten inzwischen ihre Schußwaffen gezogen und schraubten die unvermeidlichen Schalldämpfer auf. Ihr Plan war einfach. Nach dem Öffnen der Tür wollten sie sich ins Haus stehlen und die beiden Insassen, nämlich Agatha Simpson und Josuah Parker, schlicht ermorden. Danach wollten sie Feuer legen, um Spuren zu verwischen. Nach dieser Methode hatten sie bereits drüben in den Staaten oft gearbeitet.

      »Wie sieht’s aus?« erkundigte sich Mike Rickman, als Will noch immer am Schloß herumbastelte.

      »Ich hab’s gleich, Boß«, erwiderte Will, dem bereits leichter Schweiß auf der Stirn stand. Er konnte sich nicht erklären, warum das Schloß sich nicht öffnen ließ. Normalerweise hätte er die Tür längst aufdrücken müssen.

      »Nur nichts überstürzen«, meinte Rickman gelassen, »auf ein paar Minuten mehr oder weniger kommt’s nicht an.«

      »Ich hab’s wirklich gleich, Boß«, behauptete Will, »da klemmt was, aber das is’ gleich erledigt.«

      Es blieb bei seinem Versprechen. Er mühte sich verzweifelt ab, doch das Schloß aus der Steinzeit ließ sich einfach nicht öffnen.

      »Jetzt wird’s aber langsam Zeit«, sagte Rickman schließlich ungeduldig und sah auf seine Armbanduhr, »ich will hier nicht anwachsen.«

      »Wäre den Herren möglicherweise mit einigen Sitzgelegenheiten gedient?« war in diesem Augenblick die beherrschte und höfliche Stimme des Butlers zu vernehmen.

      Rickman fuhr herum und riß seine Waffe hoch. Joe folgte seinem Beispiel, Will richtete sich auf.

      »Darüber hinaus könnte man auch Tee servieren«, schlug die Stimme des Butlers weiter vor.

      »Wo ... Wo stecken Sie?« fragte Rickman, der sich bereits von seiner Überraschung erholt hatte.

      »Sie brauchen nur den Kopf ein wenig anzuheben«, erläuterte die beherrschte Stimme, »ja, so ist es gut, wenn ich so sagen darf. Ein hübscheres Gruppenbild, allerdings ohne Dame, kann man sich kaum vorstellen.«

      Rickman begriff endlich.

      Er und seine beiden Mitarbeiter waren soeben fotografiert worden. Und dann entdeckte der Gangsterboß auch die Linse der kleinen Fernsehkamera, die unter dem Vordach angebracht war. Er riß seine schallgedämpfte Waffe hoch, um die Optik wenigstens zu vernichten, doch er war nicht schnell genug. Blitzschnell schob sich eine rechteckige Stahlplatte vor das Objektiv.

      »Darf ich mir gestatten, Sie ein wenig zu erfrischen?« Die Stimme des Butlers wartete die Erlaubnis nicht ab. Der Nachhall der Worte war noch zu vernehmen, als die drei Gangster förmlich eingenebelt wurden. Ein penetranter Geruch von billigem Parfüm fraß sich in die Kleidung der drei verdutzten Touristen aus den Staaten. Die Männer schnappten nach Luft und setzten sich anschließend ab. Sie hatten es ungemein eilig.

      Eine Duftspur hing noch nach Stunden in der Luft und verflüchtigte sich erst gegen Morgen etwas.

      *

      »Ein hübscher Schnappschuß, Parker«, sagte Mike Rander amüsiert und sah sich das Foto an. Auf dem Bild waren die drei Gangster aus den USA zu sehen, die ein wenig hilflos vor der Haustür standen.

      »Warum haben Sie diese Flegel nicht ins Haus geholt?« fragte die ältere Dame grollend. »Ich hätte sie liebend gern verhört.«

      »Die Herren hätten kaum einen Beitrag zur augenblicklichen Problematik liefern können, Mylady«, erwiderte Josuah Parker, »auch sie sind ja erst im Begriff, gewisse Ermittlungen aufzunehmen.«

      »Sie wollten die drei Männer nur ins Abseits bringen, nicht wahr?« Kathy Porter sah den Butler lächelnd an.

      »Trefflicher und präziser hätte man es nicht auszudrücken vermögen, Miß Porter«, entgegnete der Butler, »nach dem Eintauchen in die Parfümwolke werden die drei Männer Stunden damit verbringen, sich nur einigermaßen von diesem Duft zu befreien. Mylady können also völlig ungestört diese Nacht für sich beanspruchen.«

      »Das klingt schon besser.« Sie nickte und gab sich wohlwollend. »Dann wollen wir aber auch keine Zeit verlieren.«

      »Darf man empfehlen, den rückwärtigen Ausgang zu benutzen?« Parker deutete in die Tiefe des Hauses. »Die Haupttür wird im Augenblick wegen gewisser Parfümschwaden kaum begehbar sein.«

      »Und wohin soll die Fahrt gehen?« erkundigte sich Mike Rander. »Könnte man nicht getrennt marschieren?«

      »Sehr gut, mein Junge«, fiel die ältere Dame ihm ins Wort, »genau das wollte ich gerade vorschlagen. Sie könnten zusammen mit Kathy ein paar Clubs aufsuchen, die mich doch nur langweilen würden.«

      »Ich wette, Parker, Sie haben bereits


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