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Mein erster Ausflug: Wanderungen in Griechenland. Kaiser Maximilian von MexikoЧитать онлайн книгу.

Mein erster Ausflug: Wanderungen in Griechenland - Kaiser Maximilian von Mexiko


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war; weniger Fürst als Mensch, hielt er doch sehr viel von seiner hohen Stellung, erkannte aber die Pflichten an, die sie ihm brachte. Zahlreiche Stellen aus seinen Schriften beweisen dies. Männer, die ihm nahegestanden, wissen nicht genug seine Leutseligkeit, seinen hohen Sinn zu rühmen. Aber auch über seine Festigkeit, seine Kenntnisse und die Umsicht, mit der er sich den ihm zugetheilten Aufgaben unterzog, herrscht nur eine Stimme.

      Bald nach der Rückkehr aus Griechenland trat Ferdinand Maximilian in die Marine ein. Er gehörte ihr an, bis er sein Schloß Miramar auf immer verlassen sollte und seine Wirksamkeit als Obercommandant derselben hat den Grund zu dem ruhmreichen Siege von Lissa gelegt. – Zu Ende eines Manövers, welches die Flotte vor Seiner Majestät dem Kaiser Franz Joseph ausführte, ernannte ihn sein erhabener Bruder zum General-Gouverneur der Lombardei und Venetien. – In diese Zeit (1856) fällt seine Verlobung mit der von ihm innig verehrten Prinzessin Charlotte von Belgien. Im Jahre 1857 siedelte er mit seiner jungen Frau nach Mailand über, wo sie im rosengeschmückten Garten von Monza ein glückseliges Leben führten. Welterschütternde Ereignisse riefen ihn nach zwei Jahren von diesem Posten ab. Was er gelitten in dieser Zeit, geht aus einem Ausspruch hervor, den er gethan. Er hatte in seiner Bibliothek eine Tafel aufgestellt mit der Inschrift: »Memento Verona!« Er sagte: »Dieses Memento lese ich, wenn ich mich trübe gestimmt fühle; denn unglücklicher, als ich damals war, kann ich nicht werden!«

      Was später geschehen ist, gehört der Geschichte an. Unsäglich mag er, ferne von Allen, die ihm theuer waren, gelitten haben. Seine Gemahlin, die heldenmüthige Gefährtin seiner erschütternden Leiden während der Zeit seiner Regierung, wähnte er gestorben. Man darf hoffen, daß sein Geist in der Todesstunde von einer Art Verzückung gehoben war; denn als man ihm die Augen verbinden wollte, sagte er: »Nein, nein, dann könnte ich meine Mutter nicht mehr sehen.« – Die Augen gen Himmel gerichtet, erwartete er den tödtlichen Schuß.

      Auf ihn lassen sich treffend seine eigenen Worte anwenden:

      Er war, um zu sein;

      Er starb, um zu leben!

       Inhaltsverzeichnis

      Triest den 2. September 1850.

      Den schönsten Anblick von Triest genießt man unstreitig am Fuße des Obelisken von Optschina; man fährt stundenweit durch die steinigen Wüsten des Karstes, auf dem ein schwerer Fluch zu lasten scheint; die Felsenstücke bilden graue Gestalten und man wähnt Ruinen von Häusern und ganzen Dörfern zu sehen; dürres Gesträuch streckt die Arme aus und nirgends erfreut Leben das menschliche Auge; das Grau des Unentschiedenen und Geheimnißvollen ist über den Karst gebreitet, bis sich endlich nach langer Fahrt das ermüdete Auge beim Anblick des Obelisken neu belebt, der wie ein Zeichen der Hoffnung dasteht. Man ist noch im Jammerthale, aber drüben ist's herrlich, südlich und lebendig; man treibt mit Ungeduld den Postillon, und rasch fliegt man die letzte kleine Anhöhe bis zum Obelisk heran, und nun liegt das Bild der Unendlichkeit zu den Füßen des entzückten Reisenden, das der Contrast mit dem todten Steinmeere zum Naturleben noch entzückender macht. Zu den Füßen des Wanderers liegt dort das Meer und wie Schwäne ziehen die schimmernden Segel durch die Fluthen, die im Halbkreise von fruchtbaren terrassenförmigen Ufern, mit schönen Villen besät, umfaßt werden, und endlich die Handelsstadt mit der Rhede wie eine Karte ausgebreitet; eine zweite schwimmende Stadt bilden die Schiffe mit ihrem regen Leben und Treiben. Die Aussicht von Optschina ist wohl eine der schönsten der Welt. Eine vortreffliche Straße mit sehr geringem Fall führt im Zickzack den Berg hinab. Zwischen Weingärten und Landhäusern sieht man immer mit neuer Begeisterung das schöne Meer vor sich und genießt den ersten Vorgeschmack des Südens; man ahnt Italien. Die Stadt selbst ist neu und trägt den Stempel einer Handelsstadt; die Gebäude sind groß, massiv und reinlich, aber ohne schöne Architektur, die Straßen von langweiliger Regelmäßigkeit, und einander zu ähnlich um interessant zu sein. Auch in geschichtlicher Hinsicht bieten sie wenig Bemerkenswerthes. Nur in der Nähe der hochgelegenen Domkirche findet man einige römische und altchristliche Alterthümer; doch sind sie ohne große Bedeutung. Natürlich sucht jeder Ankömmling in Triest an den Quais zu wohnen, daher auch wir das Hôtel National, mit der Aussicht auf das Meer bezogen, das eins der besten Gasthäuser ist, die ich kenne. Da wir Triest schon früher besucht hatten, brauchten wir uns mit den sogenannten kalten Merkwürdigkeiten nicht zu plagen, und konnten das Leben der Stadt vorzugsweise ins Auge fassen, das uns während eines kurzen Aufenthaltes manches Interessante bot. Nach einem vortrefflichen Mittagsessen mit frischen Seefischen, erfuhren wir in dem reichhaltigen chinesischen Gewölbe, daß das Schiff »Wellington«, welches chinesische und indianische Matrosen an Bord hat, den Hafen erst morgen verlassen würde, um nach London zurückzukehren; wir ließen uns daher durch ein Boot an Bord des Wellington bringen und stiegen, nachdem wir uns so gut als möglich mit den Matrosen in englischer Sprache verständigt hatten, über eine schmale kleine Strickleiter auf das Verdeck; hier glaubten wir einen Bestandtheil der »Vieuxlac«-Bilder auszumachen, so ganz sahen wir uns in die chinesische Welt versetzt. Ungestalte Männer von mittlerer Größe mit fahler gelber Haut, starken Backenknochen, runder Nase, schiefen Augen und einem mehrere Fuß langen schwarzen Zopf, der von der Mitte des sonst kahl geschorenen Kopfes herab hing, umgaben uns. Ihre Kleidung bestand aus einem sackähnlichen Spencer und weiten Hosen von demselben farblosen Stoffe; einige trugen parasolartige Hütchen aus Rohr; Nacken und Füße waren unbedeckt; dies die Matrosen des Schiffes. Sie sahen plump aber gutmüthig aus; das Gesicht wäre schlaff und dumm gewesen, wenn nicht kluge, dunkle Augen daraus hervorgeblitzt hätten. Die Leute waren freundlich, fast schelmisch und nicht im mindesten verlegen. In einiger Entfernung, abgesondert und scheuer standen magere schmächtige Männchen mit dunkler, öhlig glänzender Gesichtsfarbe und edleren Zügen, aus denen aber Mißtrauen sprach, schwarzem Haar und funkelnden Augen; bis auf die turbanartige Kopfbedeckung waren sie wie die Chinesen gekleidet. Ihr Ausdruck war schwärmerisch düster, ihre Art zurückhaltend und ernst; es war die indianische Bemannung, die durch drei bis vier Europäer vervollständigt wurde, unter denen sich der englische Kapitän befand, dessen Grobheit und Unverbindlichkeit einen eigenen Gegensatz zu der freundlichen Aufnahme der Chinesen bildete. Anfangs schien er uns gar nicht bemerken zu wollen; erst später brummte er auf unsere Anrede eine Erwiederung. Wir bestiegen die interessantesten Theile des Schiffes und konnten die Chinesen und Indianer in den verschiedensten Lagen sehen. Einige saßen mit untergeschlagenen Beinen, Andere lagen der Länge nach ausgestreckt, noch Andere waren wie ein unförmlicher Knäuel um das Küchenfeuer zusammengekauert und entzündeten ihre kurzen Pfeifen an der Gluth. Man muß anerkennen, wie naturgetreu die Chinesen zeichnen, denn jede Stellung, jeder Zug war uns schon von den Tapeten her bekannt, die europäische Boudoirs zieren; manchmal glaubten wir die trägen Pagoden mit ihrem taktmäßig wackelnden Kopfe, oder die fahlen Speckmännchen mit verrenkten Gliedern und langem, majestätischen Zopfe zu sehen; auf diesen, in Europa verpönten Appendix halten die Verehrer des Confuzius besonders viel; er ist so lang, daß sie ihn während der Arbeit um Hals und Körper schlingen. Das Alter dieser Leute scheint zwischen Dreißig und Vierzig gewesen zu sein, die Muskulatur war bei allen gleich stark plump und zum Rundlichen neigend. Einer unter ihnen, der sich besonders liebenswürdig zeigte, und uns immerwährend gutmüthig und verschmitzt anlächelte, sprach gebrochen englisch. Wir fragten ihn, ob er nichts von seinen Landesprodukten zu verkaufen habe, worauf er einen Pack kleiner Stäbchen brachte, die, wie er mit Geberden zu verstehen gab, beim Gebete angezündet werden. Als wir es zu Hause versuchten, brannten die schmalen Stäbchen wirklich eine geraume Zeit und dufteten sehr angenehm. Von den Indianern interessirten uns hauptsächlich zwei Gestalten: ein alter Mann mit schönem, weißem Barte, vorstehender Nase, dicken Lippen und schwärmerisch leidenden, halbgeschlossenen Augen. Um das kleine Haupt war ein weißer Turban geschlungen, der zur dunkeln Hautfarbe gut stand; sein Anblick erinnerte an den eines schwer belasteten schläfrigen Kameles. Der zweite war ein junger, kleiner, fast schwarzer Mann von geschmeidigem Bau; sein glänzendes, gelocktes Haar hatte die reine schwarzblaue Färbung; seine Züge waren edel und schön, die Gesichtshaut glänzend, und aus den dunkeln Augen sprühte ein düsteres, melancholisches Feuer; sein Blick war abstoßend und anziehend zugleich, wie man es auch bei Zigeunern, Ungarn und Juden findet. Beim Abschied theilten wir unter die Asiaten


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