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Wachtmeister Studer. Friedrich C. GlauserЧитать онлайн книгу.

Wachtmeister Studer - Friedrich C.  Glauser


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warst du die letz­ten vier­zehn Tage?« frag­te er plötz­lich.

      »In… in…«

      »Da, nimm eine Zi­ga­ret­te«, sag­te Stu­der freund­lich. Es dau­er­te eine Wei­le, bis sie brann­te.

      »Schau, Augs­bur­ger«, er­klär­te Stu­der mil­de. »Wenn du nicht nach­wei­sen kannst, wo du in der Nacht warst, in der ein ge­wis­ser Wen­de­lin Wit­schi er­mor­det wor­den ist, so kann ich dir nur ei­nes sa­gen: Ich… Aber nein, ich habe dann gar nichts mehr mit dir zu tun. Das Schwur­ge­richt wird dann schon wis­sen, was es zu tun hat. Es war näm­lich ein Raub­mord…«

      »Aber den hat der Schlumpf doch ge­stan­den!« rief Augs­bur­ger.

      »Und hat so­eben sein Ge­ständ­nis wi­der­ru­fen, viel­mehr, ich hab’ ihm be­wie­sen, dass er un­mög­lich den Mord hat be­ge­hen kön­nen. Und dann hat sich noch ein Zeu­ge ge­fun­den, der be­schwört, mit dem Schlumpf zur mut­maß­li­chen Zeit des Mor­des zu­sam­men­ge­we­sen zu sein.«

      »Dann hat er mich an­ge­lo­gen!« sag­te Augs­bur­ger böse.

      »Wer?«

      »Der alte El­len­ber­ger.«

      »So, und warum hast du in der Sams­tag­nacht das Auto vom Ge­mein­de­prä­si­den­ten ge­stoh­len?«

      »Es war zu heiß in Ger­zen­stein«, sag­te Augs­bur­ger, aber die Un­be­küm­mert­heit klang ein we­nig ge­drückt.

      »Und warum bist du ge­ra­de auf den Bahn­hof­platz ge­fah­ren, wo du doch ganz si­cher warst, dass ein Po­li­zist dich schnappt?«

      »Ich hab mich ver­irrt, ich wollt nach In­ter­la­ken wei­ter­fah­ren…«

      »Und da bist du durch die Stadt ge­fah­ren, wo doch je­des klei­ne Kind weiß, dass die Stra­ße oben durch­fährt?«

      »Ich hab’ noch et­was trin­ken wol­len…«

      Im­mer zö­gern­der die Ant­wor­ten.

      »Und wo hast du den Brow­ning ge­stoh­len?«

      »Den Brow­ning?« Augs­bur­ger be­gann die Fra­gen zu wie­der­ho­len, das war ein gu­tes Zei­chen, Stu­der wuss­te, nun hat­te er ihn bald. »Den Brow­ning?« Dann sehr schnell:

      »Der ist beim al­ten El­len­ber­ger auf dem Schreib­tisch ge­le­gen, dort hab ich ihn ge­nom­men…«

      »Hm.« Stu­der schwieg. Es schi­en zu stim­men. Der alte El­len­ber­ger hat­te vor vier­zehn Ta­gen in Bern einen 6,5 Brow­ning ge­kauft. War es die­ser? Den an­de­ren hat­te der Ar­min ver­ste­cken las­sen in der Kü­che der Frau Hof­mann, ver­ste­cken durch wen? Das war im Au­gen­blick gleich­gül­tig.

      »Du hast beim El­len­ber­ger ge­wohnt?« frag­te Stu­der wie­der.

      »Ja.« Augs­bur­ger nick­te ein paar­mal.

      »In wel­chem Zim­mer?«

      »Oben un­ter dem Dach.«

      »Wa­rum hat dich der El­len­ber­ger auf­ge­nom­men?«

      »Oh, nur so, aus Mit­leid.«

      »Hast du die an­de­ren ge­se­hen?«

      »Sel­ten. Der alte El­len­ber­ger hat mir im­mer das Es­sen ge­bracht.«

      »Und er hat dir ge­sagt, du sollst das Auto vom Ge­mein­de­prä­si­den­ten steh­len, dich in Thun er­wi­schen las­sen und dann ver­su­chen, den Schlumpf zu be­stim­men, ein Ge­ständ­nis ab­zu­le­gen?«

      »Wie? Was?« frag­te Augs­bur­ger. Er schi­en ehr­lich er­schro­cken, und doch kam es Stu­der je län­ger je mehr vor, als ob der Bur­sche ein ein­ge­lern­tes Thea­ter spie­le.

      »Du hast doch dem Schlumpf ge­sagt, er sol­le sich ges­tern zum Ver­hör mel­den, und dann dem Un­ter­su­chungs­rich­ter sa­gen, er habe den Wit­schi um­ge­bracht. Und du hast ihm doch einen sehr zwin­gen­den Grund für die­ses Ge­ständ­nis an­ge­ben müs­sen. Ihm zum Bei­spiel sa­gen, man habe ent­deckt, dass mit dem Mord nicht al­les stim­me, dass man an einen Selbst­mord glau­be und dass die gan­ze Fa­mi­lie in Ge­fahr sei, we­gen Ver­si­che­rungs­be­trug ver­haf­tet zu wer­den. Und dass es des­halb am bes­ten sei, wenn der Schlumpf die Sa­che auf sich neh­me. War’s so? Das darfst du ru­hig zu­ge­ben, wenn’s so ge­we­sen ist. Wir brau­chen nur den Schlumpf zu fra­gen.«

      »Das hät­ten wir vor­her ma­chen sol­len«, sag­te der Un­ter­su­chungs­rich­ter seuf­zend. »Aber Sie sind im­mer so stür­misch, mein lie­ber Stu­der, ich kom­me gar nicht zu Wor­te.«

      »Sie ha­ben selbst gar nicht dar­an ge­dacht!« ant­wor­te­te Stu­der kurz. »Aber wir kön­nen den Schlumpf ja im­mer noch ho­len las­sen. Eine Kon­fron­ta­tion… Doch be­vor wir zu die­ser Kon­fron­ta­ti­on schrei­ten, habe ich dem Mann da noch ein paar Fra­gen zu stel­len.«

      Er schwieg und dach­te nach.

      »Der Re­vol­ver ist bei dir ge­fun­den wor­den, Augs­bur­ger, du wirst nie be­wei­sen kön­nen, dass du ihn vom Schreib­tisch des al­ten El­len­ber­ger fort­ge­nom­men hast. Das ist dir doch klar, oder? El­len­ber­ger wird es aber leug­nen. Du wirst nicht be­wei­sen kön­nen, dass du in der Nacht vom Diens­tag auf den Mitt­woch im Bett ge­le­gen bist. Oder wird der alte El­len­ber­ger dir das be­stä­ti­gen kön­nen?«

      »Ich – ich glaub’ schon.«

      »Gut. Also wer hat dir den Auf­trag für den Schlumpf ge­ge­ben? Red’ doch.«

      »Der – der Ar­min Wit­schi…«

      »Und du hast sa­gen sol­len, der Auf­trag käme von sei­ner Schwes­ter?«

      »Ja.«

      »Hast du al­lein mit ihm ge­spro­chen? Mit dem Ar­min mein’ ich?«

      »Ja, es war nie­mand an­de­rer da­bei.«

      »Wo­her hast du ihn ge­kannt?«

      »Oh, so… Ich hab ihn ge­se­hen… Frü­her schon.«

      »Ich hät­te ger­ne noch das ge­stoh­le­ne Auto ge­se­hen; aber viel­leicht hat es der Herr Ge­mein­de­prä­si­dent schon ge­holt?«

      »Ja, ges­tern.« Der Un­ter­su­chungs­rich­ter nick­te.

      »De­sto bes­ser!« mein­te Stu­der. »So­bald ich Neu­es weiß, be­rich­te ich Ih­nen. Üb­ri­gens, Sie kön­nen den Schlumpf wie­der in eine Ein­zel­zel­le tun. Er wird nicht mehr pro­bie­ren, sich auf­zu­hän­gen… Wie­der­lue­ge mit­enand!«

      Das ›Mi­ten­an­d‹ be­rei­te­te Stu­der eine be­son­de­re Freu­de.

      Er lach­te noch still, als er den Gang ent­lang­ging, um Son­ja ab­zu­ho­len.

      Besuche

      Son­jas Hän­de la­gen auf Stu­ders Schul­tern. Er fand die­se Berüh­rung an­ge­nehm. Auch hat­te es auf­ge­hört zu reg­nen, der Him­mel war weiß. Die Bri­se weh­te kalt, aber Stu­der fuhr mit dem Wind, da scha­de­te es nicht viel. Ein gu­ter Kar­ren, den sich der Land­jä­ger Mur­mann da zu­ge­legt hat­te. Er mach­te nicht viel Lärm. Wenn Stu­der auf die schwar­ze As­phalt­stra­ße her­nie­der­sah, wur­de sie von wei­ßen Stri­chen ge­mus­tert. Es wäre al­les gut und schön ge­we­sen, aber der Wacht­meis­ter fühl­te sich nicht im Blei. Der Kopf schmerz­te ihn, au­ßer­dem mach­te sich auf der rech­ten Sei­te der


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