Эротические рассказы

Gesammelte Werke. Джек ЛондонЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke - Джек Лондон


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auf. »Was wir wollen,« sagte er, »ist, das Publikum von einer großen Partie von Ward-Valley-Aktien zu entlasten. Das ginge ganz einfach, indem wir den Kurs drückten und die Besitzer bange machten. Aber wir sind die Herren der Situation, und wir sind anständig genug, Ward-Valley-Aktien zu steigenden Kursen zu kaufen. Philanthropen sind wir nicht, wir sind nur genötigt, die Aktionäre für unsere großen Erweiterungspläne zu gewinnen. Und wir verlieren auch nicht gerade bei der Transaktion. In dem Augenblick, wo der Beschluß des Aufsichtsrats bekannt wird, werden Ward Valley bis in die Wolken steigen. Wir haben dann unseren völlig gesetzmäßigen Zweck erreicht und außerdem noch den Fixern eine gehörige Summe abgenommen. Aber das hat, wie Sie verstehen, mit der Sache an sich nichts zu tun, ist nur eine unvermeidliche Zugabe. Andererseits wollen wir auch nicht die Nase rümpfen über diese Seite der Angelegenheit. Die Fixer sind Spieler schlimmster Sorte und erhalten nur ihren wohlverdienten Lohn.«

      »Und noch eins, Herr Harnish«, sagte Guggenhammer. »Wenn der Betrag, über den Sie verfügen oder den Sie in die Sache hineinstecken wollen, überschritten werden sollte, dann wenden Sie sich nur sofort an uns. Denken Sie immer daran, daß wir hinter Ihnen stehen.«

      »Jawohl, daß wir hinter Ihnen stehen«, wiederholte Dowsett.

      Nathaniel Letton nickte zustimmend.

      »Und was die doppelte Dividende betrifft, die am achtzehnten erklärt wird –« John Dowsett zog ein Papier aus seinem Notizbuch hervor und setzte seinen Kneifer auf. »Ich will Ihnen die Zahlen zeigen. Sehen Sie hier – –.« – Und nun begann eine lange technische und historische Auseinandersetzung über die Entwicklung von Ward Valley.

      Die ganze Besprechung dauerte nicht länger als eine Stunde, und in dieser Stunde fühlte Daylight sich dem Gipfel des Lebens näher als je. Diese Männer, das waren große Spieler. Sie waren Großmächte. Allerdings war er sich klar darüber, daß sie noch nicht zu den Allergrößten gehörten. Sie standen noch nicht in einer Reihe mit den Morgans und Harrimans. Aber sie waren doch in Berührung mit ihnen und selbst schon Giganten. Auch die Haltung, die sie ihm gegenüber einnahmen, gefiel ihm sehr. Sie waren liebenswürdig, ohne herablassend zu sein. Es war die Liebenswürdigkeit gegen ihresgleichen, und die feine Schmeichelei in diesem Auftreten verfehlte ihre Wirkung auf Daylight nicht; war er sich doch klar darüber, daß sie an Erfahrung wie an Reichtum weit über ihm standen. »Wir wollen diese Spekulantenbande mal ordentlich aufrütteln«, erklärte Leon Guggenhammer triumphierend. »Und Sie sind der rechte Mann dazu, Herr Harnish. Alle Welt muß ja glauben, daß Sie auf eigene Faust handeln, und wenn es gilt, einen Neuling wie Sie zu stutzen, sind alle Scheren scharf geschliffen.«

      »Die werden sich wundern«, fügte Letton hinzu, und seine unergründlichen Augen leuchteten aus den umfangreichen Falten des wollenen Schals hervor, den er sich jetzt um Hals und Ohren wickelte. »Die Gedanken dieser Leute gehen immer bestimmte Bahnen. Das Unerwartete wirft alle ihre Berechnungen über den Haufen – sei es eine neue Kombination, irgendein fremder Faktor oder eine neue Variante. Und das alles werden Sie für die Leute sein, Herr Harnish. Ich wiederhole: Es sind Spieler, und sie verdienen ihr Geschick. Sie hemmen und stören jedes regelrechte Geschäft. Sie, Herr Harnish, haben ja keine Ahnung von dem Ärger, den diese Spekulanten Leuten wie uns verursachen, wenn sie – was vorkommt – mit ihrem Spiel die vernünftigsten Pläne durchkreuzen und die sichersten Geschäfte über den Haufen werfen.«

      Dowsett und der junge Guggenhammer fuhren zusammen in einem Auto fort, Letton allein in einem andern. Auf Daylight, dessen Gedanken immer noch von den Ereignissen der letzten Stunde erfüllt waren, machte die Art ihrer Abreise einen tiefen Eindruck. Wie seltsame Ungeheuer standen die drei Maschinen am Fuße der breiten Treppe unter der unbeleuchteten Einfahrt. Es war finstere Nacht, und die Scheinwerfer der Automobile durchschnitten wie Messer die feste Substanz des Dunkels. Der ehrerbietige Lakai, der automatische Hausgeist, der keinem der drei gehörte, stand, nachdem er ihnen beim Einsteigen geholfen, wie aus Stein gehauen da. Auf den Führersitzen saßen die pelzgekleideten Chauffeure. Dicht hintereinander jagten die Wagen ins Dunkel hinaus und verschwanden um die Ecke.

      Daylights Wagen war der letzte, und als er hinaussah, erblickte er einen Schimmer des unbeleuchteten Hauses, das groß und mächtig wie ein Berg in der Finsternis dalag. Wem mochte es gehören? Wie kam es, daß sie es für ihre heimliche Besprechung benutzten? Ein Mysterium? Die ganze Geschichte war voller Mysterien. Aber Hand in Hand mit dem Mysterium schritt die Macht. Er lehnte sich zurück und atmete den Rauch seiner Zigarette ein. Großes war im Gange. Eben jetzt wurden die Karten zu einem mächtigen Spiel ausgeteilt, und er war dabei. Er erinnerte sich seines Pokerspiels mit Jack Kearns und lachte laut. Damals ging es um Tausende, jetzt um Millionen. Und wenn am achtzehnten die Dividende erklärt wurde –, er lachte laut bei dem Gedanken an die Scheren, die geschliffen wurden, um ihn zu stutzen –, ihn, Burning Daylight.

      Siebzehntes Kapitel

       Inhaltsverzeichnis

      Es war fast zwei Uhr morgens, als er in sein Hotel zurückkehrte, aber noch warteten Reporter auf ihn, um ihn zu interviewen. Am nächsten Morgen kamen wieder welche. Und so wurde er mit schmetternden Zeitungsfanfaren in New York empfangen. Wieder einmal wanderte seine malerische Gestalt unter dem Lärm des Tamtams, unter wildem Spektakel durch die Druckspalten, der König von Klondike, der Held des hohen Nordens, der dreißigfache Dollarmillionär aus Alaska war nach New York gekommen. Warum? Wollte er jetzt den New-Yorkern an den Kragen wie früher der Tomopah-Bande in Nevada? Wall Street mußte auf dem Posten sein: Der wilde Mann aus Alaska war da. Oder würde diesmal Wall Street ihm an den Kragen gehen? So war es schon vielen wilden Männern ergangen. Wie würde es ihm ergehen? Daylight grinste und sprach sich den Interviewern gegenüber in dunklen Wendungen aus.

      Man war darauf vorbereitet, daß er spielen würde, und als am selben Tage ein mächtiger Kauf von Ward Valley begann, gab es keinen Zweifel mehr, daß er dahintersteckte. Die Wogen der Börsengerüchte gingen hoch. Wieder hatte er es also auf die Guggenhammers abgesehen. Die Geschichte von Ophir wurde wieder hervorgeholt und so sensationell ausgeputzt, daß Daylight sie selbst kaum wiedererkannte. Aber das war nur Wasser auf seine Mühle. Es war klar: die Spekulanten gingen auf den Leim. Von Tag zu Tag kaufte er mehr, aber das Angebot war so groß, daß Ward-Valley-Aktien nur ganz langsam stiegen.

      Die Woche, die Donnerstag, dem achtzehnten, vorausging, war eine wilde, aufgeregte Zeit für Daylight. Ganz allmählich hatte das anhaltende Kaufen doch die Aktien in die Höhe getrieben, und je näher der Donnerstag kam, desto mehr spitzte die Lage sich zu. Irgendwie mußte die Bombe platzen. Wieviel Ward -Valley wollte dieser Klondikespieler denn kaufen? Wieviel konnte er kaufen? Was taten die Ward-Valley-Leute unterdessen? Die Interviews mit ihnen, die in den Blättern erschienen – Interviews, die prachtvoll ruhig und beherrscht waren – belustigten Daylight sehr. Leon Guggenhammer äußerte sogar die Meinung, daß dieser Nordlandkrösus sich vielleicht doch verrechnet hätte. Aber das mache ihnen keine Sorge, erklärte John Dowsett. Sie hätten auch nichts dagegen. Sie hätten keine Ahnung von seinen Plänen, und nur eines sei sicher: Ward Valley lägen à la hausse. Dagegen hätten sie auch nichts. Wie es ihm und seinen Operationen auch immer erginge, Ward Valley sei jedenfalls in schönster Ordnung, so fest wie der Felsen von Gibraltar und würde es bleiben. Nein, sie hätten keine Ward Valley zu verkaufen, besten Dank. Der ganz unnatürliche Stand des Marktes müsse sich bald ändern, und Ward Valley sei durch ein so wahnsinniges Börsenspiel nicht aus seinem ruhigen Gang zu bringen. »Es ist das reine Spiel von Anfang bis zu Ende,« sagte Nathaniel Letton, »wir haben nicht das geringste damit zu tun und nehmen keine Notiz davon.«

      Am Dienstag kam Daylight jedoch ein beunruhigendes Gerücht zu Ohren. Es war im Wall Street Journal veröffentlicht und ging darauf aus, daß nach anscheinend besten Informationen die Direktoren von Ward Valley am Donnerstag keine Dividende erklären, sondern statt dessen eine Einzahlung fordern würden. Es war das erstemal, daß Daylight ängstlich wurde. Stimmte die Nachricht, so war er ruiniert, und plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Diese ganzen riesigen Operationen waren ausschließlich mit seinem eigenen Gelde gemacht. Dowsett, Guggenhammer und Letton hatten nichts riskiert. Es war ein augenblicklicher Schreck, der ebenso schnell wieder vorüberging,


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