Эротические рассказы

Gesammelte Werke. Джек ЛондонЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Werke - Джек Лондон


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hing kraftlos herab.

      »Sie sind mir zu stark«, gestand er. »Ich hoffe nur, daß Sie nicht auch noch mit Hammerwerfen anfangen.«

      Daylight lachte und schüttelte den Kopf.

      »Wir können einen Kompromiß schließen, daß jeder bei seinem Sport bleibt. Sie beim Hammerwerfen, und ich beim Händedrücken.«

      Aber Slosson wollte sich nicht endgültig ergeben.

      »Hören Sie«, rief er, als Elam und Dede ihre Pferde wieder bestiegen hatten und aufbrechen wollten. »Hören Sie – haben Sie etwas dagegen, daß ich Sie nächstes Jahr besuche? Ich hätte Lust, es noch einmal mit Ihnen aufzunehmen.«

      »Gewiß, mein Sohn, Sie sind jederzeit willkommen. Aber ich sage Ihnen ganz offen, Sie müssen sich anstrengen, Sie müssen trainieren, denn ich pflüge, hacke Holz und reite Pferde zu.«

      So wurde ihnen die Zeit nie lang. Immer gab es einen wunderbaren neuen Morgen, wenn sie erwachten, oder eine schöne, kühle Dämmerung, wenn die Arbeit des Tages beendet war, und bei all dem Tausenderlei, das seine Zeit in Anspruch nahm, war sie stets mit dabei. In dem neuen Spiel, das er spielte, fand er dieselbe Befriedigung wie früher in den wahnsinnigen Spekulationen. Und der Tisch, an dem er sein neues Spiel spielte, war jedenfalls rein. Hier gab es keine Lüge, keinen Betrug, keine Heuchelei. Das andere Spiel hatte nur zu Tod und Verderben geführt, das Ziel des neuen aber war Kraft. Und daher kam es, daß er, Dede an seiner Seite, mit großer Zufriedenheit dem Wechsel der Tage und Jahreszeiten von dem kleinen Hause hoch oben am Rande des Canjons folgte; daß er durch den klaren, frostigen Morgen oder unter der brennenden Sommersonne ritt und Schutz in dem großen Raum suchte, wo das Feuer auf dem Herde flammte, den er selbst gebaut hatte, während die Welt draußen sich vor Kälte schauernd unter dem harten Griff des Südostwindes wand.

      Nur einmal fragte Dede ihn, ob er je bereut hätte, was er getan, und seine Antwort war, daß er sie stürmisch an sich zog und seine Lippen auf die ihren preßte. Und eine Minute später wurde diese Antwort durch die Worte ergänzt:

      »Mein Herz, wenn du auch dreißig Millionen gekostet hast, so bist du doch der billigste Gebrauchsgegenstand, den ich mir je angeschafft habe.« Und er fügte hinzu: »Ja, einen Wunsch hab' ich noch, und dazu einen ganz großen. Ich möchte dich noch einmal erkämpfen müssen, ich möchte so gern wieder durch die Berge reiten und Ausschau nach dir halten. Ich möchte so gern wieder zum erstenmal in deine Stube in Berkeley treten. Es hilft ja nichts, darüber zu reden, aber ich bin ganz krank vor Bedauern, daß ich nicht noch einmal meinen Arm um dich legen kann wie damals, als du in Sturm und Regen deinen Kopf an meine Brust lehntest und weintest.«

      Dreiundvierzigstes Kapitel

       Inhaltsverzeichnis

      Aber dann kam ein Tag im April, da Dede in einem Lehnstuhl auf der Veranda saß und an einigen winzigen Kleidungsstücken nähte, während Daylight ihr vorlas. Es war am Nachmittag, und die Sonne schien hell auf eine Welt von jungem Grün herab. Die Rieselkanäle im Gemüsegarten waren voll Wasser; und hin und wieder hielt Daylight im Lesen inne und lief hin, um das Wasser in eine andere Richtung zu leiten.

      Von dem Platz, wo sie saßen, konnten sie das ganze Land übersehen. Wie die Klinge eines Krummsäbels lag das Mondtal vor ihnen, übersät mit Gehöften, die mit Wiesen, Feldern und Weinbergen abwechselten. Dahinter erhob sich die Mauer, die das Tal von der Umwelt schied, und von der Dede und Elam jeden Winkel kannten, und an einer Stelle, wo die Sonnenstrahlen die Erde trafen, lag der weiße Schuttplatz der verlassenen Mine und flammte wie ein Edelstein. Im Vordergrund, auf der eingezäunten Weide, erging sich Mab und hütete das neugeborene Füllen, das sich auf seinen wackligen Beinen tummelte. Die Luft zitterte vor Hitze, es war ein träger, sonnenwarmer Tag. Die Wachteln pfiffen aus dem Gebüsch hinter dem Hause ihren Jungen. Die Tauben girrten leise, und aus der grünen Tiefe des großen Canjons war das klagende Schluchzen einer Waldtaube zu hören. Einmal erklang ein warnender Chor von den Hühnern, die dort gingen und Körner suchten, und sie hasteten in wilder Flucht in ihre sicheren Verstecke, während ein Habicht hoch oben am blauen Himmel seinen Schatten über die Erde gleiten ließ. Das war es vielleicht, was die alten Jagdinstinkte in Wolf erweckte. Auf jeden Fall entdeckten Dede und Daylight plötzlich eine Erregung im Gehege und sahen die harmlose Wiederholung einer alten grimmigen Tragödie aus der Urzeit. Brennend vor Eifer, auf Samtpfoten und lautlos wie ein Geist, gleitend, schleichend und am Boden entlang kriechend, suchte der Hund, der eigentlich ein gezähmter Wolf war, das verlockende junge Geschöpf zu fangen, das Mab erst vor kurzem zur Welt gebracht hatte. Und die Stute, deren Vorzeitinstinkte ebenfalls wieder erweckt wurden und bebten, kreiste beständig zwischen dem Füllen und dieser drohenden Erinnerung an die wilden alten Zeiten, da ihr ganzes Geschlecht in Angst vor ihm und seinen jagenden Brüdern gelebt hatte. Einmal drehte sie sich blitzschnell um und schlug nach ihm aus, meistens aber versuchte sie mit den Hufen seine Vorderfüße zu treffen oder mit weit aufgerissenem Maul und zurückgeworfenem Kopf auf ihn loszustürzen, um ihm das Rückgrat zwischen den Zähnen zu zermalmen. Doch der Wolfshund kroch zusammen und schlich mit flach am Kopfe liegenden Ohren auf seinen Samtpfoten weg, aber nur, um das Füllen von der andern Seite wieder anzuschleichen und die Stute wieder zu erschrecken. Da stieß Daylight auf Dedes Bitten einen leisen, drohenden Ruf aus; und Wolf sank plötzlich ganz in sich zusammen, trat augenblicklich wieder in sein gewohntes Abhängigkeitsverhältnis zu den Menschen und verschwand hinter der Scheune.

      Wenige Minuten später unterbrach Daylight wieder das Lesen, um dem Wasser in einem der Rieselgräben eine neue Richtung zu geben. Aber da sah er, daß der Kanal trocken war. Er nahm Hacke und Schaufel auf die Schulter, holte Hammer und Kneifzange aus dem Werkzeugschuppen und kehrte dann auf die Veranda zu Dede zurück.

      »Ich muß sicher das Rohr ausgraben«, sagte er zu ihr. »Es ist der Erdrutsch, der den ganzen Winter gedroht hat. Jetzt ist er wohl endlich gekommen.«

      »Aber lies nicht allein weiter!« rief er, während er um das Haus den Pfad entlang schritt, der zum Canjon führte.

      Als er halbwegs den Pfad hinuntergeschritten war, kam er zu dem Erdrutsch. Es war nichts von Bedeutung, nur ein paar Tonnen Erde und zusammengestürztes Gestein, aber es hatte fünfzig Fuß darüber angefangen und Kraft genug gehabt, die Wasserleitung bei einer Zweigstelle zu zerreißen. Ehe er an die Arbeit ging, blickte er zu der Stelle hinauf, von der der Erdrutsch gekommen war, und er tat es in der Weise des geübten Minenarbeiters. Und was er sah, ließ fast seine Augen aus den Höhlen treten.

      »Das müssen wir uns doch mal näher ansehen!« sagte er laut.

      Sein Blick wanderte über die steile Oberfläche des Bruches. Hier und dort standen kleine, schwankende Manzanitabüsche mit verflochtenen Wurzeln, aber im großen und ganzen war dieser Teil des Canjons nackt und nur von Gras und Unkraut bedeckt. Man konnte sehen, daß die Oberfläche sich geändert hatte, sooft der Regen seine Flut von der Erde über den Rand des Canjons gespült hatte.

      »Ein richtiger Quarzgang, so wahr ich lebe!« rief er leise aus.

      Und wie vorher die alten Jagdinstinkte in dem Wolfshund erwacht waren, so kehrte in ihm jetzt die alte, brennende Gier nach dem Golde zurück. Er warf Hammer und Kneifzange hin, behielt aber Hacke und Schaufel und kletterte zu dem Erdrutsch hinauf, wo der vorspringende, aber größtenteils mit Erde bedeckte Fels zum Vorschein kam. Der Vorsprung war undeutlich, fast unsichtbar, aber sein geübtes Auge zeichnete sofort die versteckte Formation, die unter der Erde liegen mußte. Hier und da hieb er mit der Hacke auf das zerbröckelnde Gestein los und schaufelte die überflüssige Erde fort. Einige Male untersuchte er auch den Stein selbst. Der war so morsch, daß er mit den Fingern Stücke davon abbrechen konnte. Dann kletterte er ein paar Dutzend Fuß höher und begann von neuem mit Hacke und Schaufel drauflos zu arbeiten. Und als er diesmal die Erde von einem Felsblock geschabt und ihn untersucht hatte, richtete er sich plötzlich auf und schnappte vor Freude nach Luft. Dann sah er sich hastig um, wie um sich zu vergewissern, daß ihn niemand sah, wie ein Hirsch, der an der Tränke im Walde steht und sich ängstlich nach Feinden umsieht, ehe er trinkt. Er lachte laut über seine eigene Dummheit und machte


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