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Dr. Norden Jubiläumsbox 9 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Jubiläumsbox 9 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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Schwiegervater es wollte.«

      »Und?«, fragten Danny und Tatjana wie aus einem Munde.

      Noch immer standen sie mitten in der Backstube, die Arme um die Mitte des anderen gelegt und sahen Marla gespannt an.

      »Gleich nach der Hochzeitsreise hat die Tochter die Scheidung eingereicht«, erwiderte Marla lakonisch. »Also solltet ihr ohnehin erst heiraten, wenn ihr absolut sicher seid.«

      Das Glöckchen über der Tür klingelte hektisch und kündigte neue Kundschaft an.

      Als Tatjana sich aus Dannys Umarmung löste, bemerkte sie seinen fragenden Blick.

      »Das bin ich ja!«, erklärte sie schnell, schickte ihm eine Kusshand und verschwand nach vorn ins Geschäft.

      Beruhigt sah Danny ihr nach.

      »Ich auch!«, sagte er dann zu Marla und machte sich auf die Suche nach einer Vase, um die Blumen ins Wasser zu stellen, ehe sie auf der Arbeitsplatte vertrocknen konnten.

      *

      An diesem Abend hatte Janine es sich erlaubt, Carl Herweg und das Krankenhaus früher als in den vergangenen Tagen zu verlassen. Die Arbeit in der Klinik war anstrengend, und sie vermisste ihre Kollegen aus der Praxis Dr. Norden schmerzlich. Sie hoffte, Trost in einer großen Tasse Tee zu finden, und hatte es sich gerade in ihrem Ohrensessel gemütlich gemacht, als es an der Tür klingelte. Einen Moment haderte sie mit sich, ob sie öffnen sollte. Doch schließlich siegte ihre Neugier, was sie gleich darauf bereuen sollte.

      »Ach, Lorenz, du bist es!« Es gelang ihr kaum, ihren Unmut zu verbergen.

      »Du scheinst dich ja richtig zu freuen, mich zu sehen«, gab er sarkastisch und sichtlich enttäuscht zurück.

      Janine ließ ihren Freund in der offenen Tür stehen und kehrte in ihren Sessel zurück.

      »Tut mir leid. Ich hatte einen langen, anstrengenden Tag bei deinem Vater und bin echt müde«, rechtfertigte sie ihre schlechte Laune.

      Lorenz schloss die Wohnungstür hinter sich und kam näher. Er sah sich kurz um und nahm dann auf der äußersten Kante des Sofas Platz.

      Janine stellte fest, dass er gut aussah. Und doch wurde ihr Herz bei seinem Anblick nicht wärmer.

      »Ich würde dir gern wesentlich mehr abnehmen. Aber ich konnte ja nicht ahnen, dass er mich nicht mehr sehen will«, gab Lorenz schulterzuckend zurück. »Hat der alte Brummbär immer noch so schlechte Laune?«

      »Kannst du dir ja vorstellen. Den ganzen Tag telefoniert er mit irgendwelchen Mitarbeitern und lässt sich Informationen geben, die ich für ihn aufschreiben muss. Vielleicht sollte ich mich geschmeichelt fühlen, dass er mich zur Chefsekretärin befördert hat.« Mit untergezogenen Füßen und eingewickelt in eine Decke saß Janine in ihrem Sessel und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen. »Auch wenn ich ihm nichts recht machen kann.«

      »Na ja«, erwiderte Lorenz sichtlich hilflos. »Auf jeden Fall wollte ich dir sagen, dass ich jetzt in die Bibliothek fahre. Ein Kollege hat Beziehungen zu einer wissenschaftlichen Journalistin. Sie hilft mir, alle Informationen über diese Krankheit zusammenzutragen, die es gibt«, informierte er Janine über seine Pläne.

      Doch der erwartete Beifall blieb aus.

      »Warum willst du nicht verstehen, dass mangelndes Wissen nicht das Problem ist?«, wunderte sie sich über dieses Vorhaben, das sie an blinden Aktionismus erinnerte.

      »Ich dachte, dass ihn ein paar passende Argumente überzeugen können«, erwiderte Lorenz.

      »Medizinische Fakten werden deinen Vater jedenfalls nicht umstimmen«, prophezeite Janine und starrte missmutig in die große Teetasse.

      »Aber ich muss doch irgendwas tun!« In diesem Augenblick konnte sich Lorenz nicht länger beherrschen. Er sprang von der Couch auf und begann, unruhig wie ein Tiger im Käfig in Janines kleinem Wohnzimmer auf und ab zu gehen. »Ich kann doch nicht tatenlos zuschauen, wie er sich zugrunde richtet.«

      »Und ich kann nicht tatenlos zuschauen, wie du meinen teuren Teppich mit deinen dreckigen Schuhen versaust!«, platzte Janine ungehalten heraus, ein eindeutiges Zeichen dafür, dass ihre Nerven blank lagen.

      Sichtlich betroffen setzte sich Lorenz wieder hin und betrachtete die grauen Spuren auf dem blütenweißen Teppich.

      »Tut mir leid. Ich werde den Schaden natürlich ersetzen.«

      Müde winkte Janine ab.

      »Schon gut«, seufzte sie. »Mal abgesehen davon, dass ich dir recht gebe. Du musst wirklich was tun. Immerhin bist du sein Sohn. Du musst ihn irgendwie umstimmen.«

      Lorenz lachte bitter auf.

      »Und wie stellst du dir das bitteschön vor?«

      »Du bist neben deinem Bruder der Mensch, der ihm am nächsten steht«, beharrte Janine. »Dein Bruder ist im Augenblick nicht hier. Also musst du ran. Du musst ihn davon überzeugen, wie wichtig er dir ist. Dass du ihn brauchst und vermissen würdest.«

      Ratlos blickte Lorenz zu ihr hinüber.

      »Würde ich das denn?« Diese Frage stellte er sich selbst und schüttelte langsam den Kopf. »Mag schon sein, dass ich ihm am nächsten stehe. Aber ich bin ihm nicht nah. War es noch nie.« Seine Stimme klang bitter.

      Janine nippte an ihrem Tee. Dabei ließ sie ihren Freund nicht aus den Augen.

      »Was ist eigentlich zwischen euch passiert?«, stellte sie schließlich die Frage, die ihr schon so lange auf der Seele brannte.

      Lorenz antwortete nicht sofort. Er saß auf dem Sofa, die Ellbogen auf die Oberschenkel gestützt, und starrte blicklos auf den Teppich.

      »Nichts«, erwiderte er, als Janine schon dachte, keine Antwort mehr zu bekommen. »Mein Vater interessiert sich einfach nicht für mich und mein Leben. Als ich klein war, wollte er nichts von meinen Schulnoten wissen. Anerkennung und Lob gab es nur für meinen älteren Bruder. Es gab eine Zeit, da hätte ich mich sogar über seine Kritik gefreut. Hauptsache, ein Wort von ihm«, gestand er leise.

      »Er hat deinen Bruder schon immer vorgezogen?«, fragte Janine mitfühlend nach.

      Lorenz nickte.

      »Auch heute will mein Vater nichts von mir und meiner Arbeit wissen. Er vertraut mir bis heute nicht, auch wenn das Werk in Atlanta hervorragend läuft. Wenn Vater Informationen braucht, holt er sie sich von meinen Mitarbeitern. Es hat überhaupt keinen Sinn, dass ich mit ihm rede.«

      »Aber in dieser Situation …«, wollte Janine ihrem Freund Mut machen, es doch noch einmal zu versuchen.

      »Wird er auch nicht anders reagieren. Das hast du doch schon am eigenen Leib erfahren. Er stellt auf stur und will lieber gar niemanden mehr sehen. Wahrscheinlich ist es ihm sogar völlig egal, dass wir beide zusammen sind. Wir könnten es ihm also ruhig sagen«, brachte er wieder einmal die Sprache auf das Thema, das Janine unbedingt vermeiden wollte.

      Nur mit Mühe konnte sie ihren Ärger über diesen Trotz – er schien in der Familie zu liegen – unterdrücken.

      »Ich hab dir erst heute früh gesagt, dass ich diese Dinge nicht vermischen will«, erklärte sie langsam. »Dein Vater ist durch seine Krankheit schon belastet genug.«

      Lorenz betrachtete sie unwillig und stand auf.

      »Warum glaubst du, dass ihn unsere Beziehung belasten würde?«, fragte er und machte nicht mehr den Versuch, seinen Ärger darüber zu verbergen. »Weil du selbst Zweifel daran hast?« Er wartete nicht auf eine Antwort. Diesmal war er derjenige, der sich abwandte und zuerst das Wohnzimmer und dann die Wohnung verließ.

      Janine sah ihrem Freund lange nach. Sie wusste nicht mehr, was sie denken oder fühlen sollte, und wünschte sich nichts mehr, als ihr gewohntes Leben zurückzubekommen. Doch es stand in den Sternen, ob das je passieren würde.

      *

      An diesem Abend sahen sich Danny und Tatjana nicht mehr. Überraschend


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