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Im Sonnenwinkel Staffel 4 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Im Sonnenwinkel Staffel 4 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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»Ihr versteht euch ja, wie ich sehe.«

      War da nicht eine leise Eifersucht in seiner Stimme? Anschi schmiegte sich schnell an ihn, damit er sich ja nicht zurückgesetzt fühlen sollte.

      »Wir werden einen schönen Spaziergang machen«, erklärte sie, als Stefan aufbrechen musste. Anschi winkte ihm nach, während Sabine schon den Tisch abräumte. Anschi ließ sie gewähren. Aber als Sabine abspülen wollte, lachte sie.

      »Das besorgt bei uns die Maschine, Kleines. Zieh dich an. Ich zeige dir die Umgebung.«

      *

      Stefan hatte Felix Münster Bericht erstattet. Der Chef war sehr zufrieden.

      »Zum Ausgleich haben Sie heute Nachmittag frei«, meinte er. »Ihre Frau hat sich sicher sehr einsam gefühlt.«

      »Nicht so sehr. Wir haben Besuch. Eine kleine Verwandte«, sagte Stefan rasch. »Aber freimachen würde ich gern. Ich habe etwas Dringendes zu erledigen.«

      Er fuhr zu Dr. Rückert, dem Anwalt in Hohenborn.

      Es war nicht einfach, so intime Angelegenheiten zu erklären, doch Dr. Rückert baute ihm verständnisvoll immer wieder Brücken.

      »Ja, da müssen wir dort anfangen, wo die ganze Geschichte ihren Ausgang genommen hat«, bemerkte Dr. Rückert, »nämlich in Göttingen. Diese Tante Ruth scheint ja mit ihren Nachforschungen auch dort angesetzt zu haben. Wichtig wäre es auch, in Erfahrung zu bringen, wo sich das Heim befindet, in dem das Kind untergebracht war. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das ein Schock für Ihre Frau war, Herr Behrend.«

      »Für Anschi anscheinend weniger als für mich«, erwiderte Stefan. »Ich sehe es schon kommen, dass sie Schwierigkeiten machen wird, wenn wir Sabines Vater finden.«

      Daran wollte Anschi gar nicht denken. Hand in Hand ging sie mit dem Kind durch die Wälder und dann am Sternsee entlang. Sie war so ausgeglichen wie nie zuvor in ihrem Leben.

      »Wie soll ich deinen Mann eigentlich ansprechen, Anschi?«, fragte Sabine leise.

      »Sag doch Stefan zu ihm. Das wird das beste sein«, meinte Anschi. »Ihr werdet euch schon vertragen. Stefan ist okay, Sabine. Er ist jetzt nur ein bisschen durcheinander. So einfach ist es für einen Mann nicht, wenn ihm plötzlich eine große Tochter präsentiert wird.«

      »Noch dazu, wenn es gar nicht seine Tochter ist«, äußerte Sabine nachdenklich. »Es muss aber sehr schön sein, wenn man so einen Vater hat.«

      Wie lieb sie ist und wie vernünftig, dachte Anschi. Niemals hätte sie gedacht, dass man mit einem neunjährigen Kind schon solche Gespräche führen konnte.

      »Hast du Tante Ruth eigentlich gern gehabt?«

      »Doch, ganz gern. Ich hatte ja niemanden mehr«, erwiderte Sabine. »Sie war auch nett, wenn Enzo nicht da war. Ich verstehe nicht, dass sie ihn mag.«

      »Man versteht manches nicht.«

      »Ich verstehe auch nicht, dass sie mich einfach zu euch geschickt hat.«

      »Ganz gewiss hat sie angenommen, dass Stefan wirklich dein Vater ist, sonst hätte sie es nicht getan.«

      »Aber sie hätte mitkommen müssen. Ja, das hätte sie«, meinte Sabine.

      Sie wird gefürchtet haben, dass wir ihr die Tür vor der Nase zuschlagen, dachte Anschi. Und vielleicht wäre dann auch alles ganz anders gekommen, denn dann hätte sie Sabines Hilflosigkeit nicht so stark empfunden.

      »Schau mal, Anschi, das ist ein schöner Hund«, bemerkte Sabine.

      Es war Bambi Auerbachs Collie Jonny, der jetzt angesprungen kam, vor ihnen stehen blieb, kurz bellte und dann wieder umkehrte. Doch zwischen den Büschen erschien Bambi, und ihr folgte ihr Bruder Hannes.

      »Guten Tag«, sagte Bambi, sich Mühe gebend, Sabine nicht zu neugierig zu mustern.

      »Guten Tag, Bambi«, erwiderte Anschi, denn die kleine Auerbach kannte selbst sie schon.

      Auch Hannes grüßte höflich, und es ergab sich fast von selbst, dass die Kinder sich die Hände reichten.

      Bambi schenkte Sabine ihr umwerfendes Lächeln, das jeden in Bann schlug.

      »Bist du auf Besuch hier?«, fragte sie.

      Sabine nickte scheu.

      »Hast du denn schon Ferien?«, erkundigte sich Bambi.

      »Sabine kommt aus Italien«, erklärte Anschi.

      »Aus Italien?«, staunte Bambi. »Das ist toll! Habt ihr da mehr Ferien? Musst du hier auch zur Schule gehen? Gehst du schon ins Gymnasium?«

      »Sei doch nicht so neugierig, Bambi!«, mischte sich Hannes ein.

      »Lass sie doch«, sagte Anschi. »Wir müssen erst mal sehen, welche Schule für Sabine geeignet ist. Darüber könnten wir uns gleich mal unterhalten.«

      »Wie alt bist du denn?«, fragte Bambi.

      »Neun. Ich war noch in keinem Gymnasium.«

      »Unsere Schule ist auch sehr gut«, meinte Bambi. »Und im Gymnasium ist unser Schwager Studienrat. Der kann dir gleich sagen, was du alles können musst, wenn du dorthin gehen willst.«

      »Kannst mit Englisch oder Latein anfangen«, bemerkte Hannes.

      »Das kann ich beides nicht«, sagte Sabine. »Nur Deutsch und Italienisch.«

      »Mit neun Jahren braucht man auch noch nicht aufs Gymnasium«, erklärte Hannes. »Man soll sich damit ruhig Zeit lassen. Die piesacken einen noch genug.«

      Es war für Anschi sehr amüsant, diesen beiden natürlich-frischen Kindern zuzuhören, und auch Sabine taute auf.

      »Möchtest du dir mal die Felsenburg anschauen?«, fragte Bambi, um die Attraktion des Sonnenwinkels ins rechte Licht zu rücken. »Sie wird dir sicher gefallen. Sie haben sie sich auch noch nicht angeschaut, Frau Behrend?«

      »Wenn es möglich ist, möchte ich das schon gern«, erwiderte Anschi. »Ginge es am Nachmittag?«

      »Freilich, es geht immer. Wir haben ja die Schlüssel«, meinte Bambi.

      Und so verabredeten sie, sich die Felsenburg am Nachmittag anzuschauen.

      *

      »Jetzt reicht es mir aber, Herbert!«, sagte Norma Kerst aufgeregt. »Es meldet sich wieder niemand! Da ist doch etwas nicht in Ordnung!«

      Herbert Kerst hatte sich anstecken lassen von der Unruhe. Er war nun auch besorgt um seine Tochter, die er über alles liebte.

      »Du kannst machen, was du willst. Ich fahre jetzt nach Erlenried!«, erklärte seine Frau.

      »Damit du am nächsten Baum landest«, brummte er. »Dann komme ich lieber mit. Aber erst wollen wir uns doch erkundigen, ob nicht das Telefon gestört ist.«

      Es lag keine Störung vor, und so packten sie schnell entschlossen ein paar Sachen zusammen und fuhren los.

      »Hoffentlich hat Anschi keine Fehlgeburt«, ächzte Norma Kerst. »Stefan bringt es fertig und benachrichtigt uns nicht.«

      »Dann nur, um uns keinen Schrecken einzujagen«, nahm Herbert Kerst seinen Schwiegersohn in Schutz. »Nun reg dich bloß nicht auf, Norma! Schlimme Nachrichten erfährt man immer schneller als gute.«

      Jeder war auf seine Art besorgt um Anschi. Norma echauffierte sich, er schluckte es in sich hinein.

      Währenddessen kam Stefan heim, weit vor der üblichen Stunde, und Anschi schickte sich eben an, mit Sabine zur Felsenburg zu gehen.

      »Du kommst ja schon«, rief sie überrascht.

      »Früher hättest du dich gefreut«, sagte er unwillig.

      »Jetzt freuen wir uns auch«, erklärte sie unbekümmert. »Bambi Auerbach will uns die Felsenburg zeigen.«

      »Ich habe Hunger«, brummte er.


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