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Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman - Karin Bucha


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weißt genau, wo du sie findest. Bei mir jedenfalls nicht. Bitte, laß mich allein!«

      Markhoff trat ein paar Schritte zurück, aber er ließ die schlanke, zitternde Frau nicht aus den Augen. Wie schön sie war!

      »Vielleicht will ich auch noch etwas anderes von dir«, sagte er gedehnt.

      In ihren Augen flatterte Entsetzen auf.

      »Zwischen uns gibt es keine Gemeinschaft mehr!«

      »Du irrst!« lachte er, und dieses Lachen, mit dem er ihr Schimpf über Schimpf angetan hatte, jagte ihr eisige Schauer über den Rücken. »Du vergißt das Kind! Wo steckt Ursula überhaupt?«

      Brigittes weit geöffnete Augen sahen zur Seite. Machte sich nicht schon jetzt die Kette bemerkbar, die ihr das Schicksal und der heutige Urteilsspruch angelegt hatten?

      »Bei meiner Mutter«, sagte sie widerwillig. Voller Abscheu wandte sie sich dem Fenster zu. Plötzlich fuhr sie herum. »Du wirst doch nicht etwa so taktlos sein und zu meinen Eltern gehen, um dort das Kind zu sehen?«

      Er wich ihren Blicken aus. Lässig griff er in die Brusttasche und entnahm dieser seine Zigarettendose. Spielerisch drehte er sie zwischen den gepflegten Fingern.

      Brigitte sah auf seine weißen Hände. Sie haßte diese Hände, die alles zerstörten, was sie ergriffen.

      »Vielleicht, ich weiß noch nicht«, erwiderte er zögernd und sah mit halbgeschlossenen Lidern auf die Frau, die er plötzlich wieder begehrte.

      Hastig trat er ein paar Schritte auf sie zu.

      »Brigitte, warum hast du so wenig Verständnis für meine Schwächen gehabt? Warum kämpftest du nicht gegen den Leichtsinn, der mir nun einmal im Blut sitzt?«

      Einen Augenblick starrte sie den Sprecher atemlos an. Maßloser Zorn wallte in ihr empor. Ihre Augen blitzten ihn verächtlich an.

      »Warum ich kein Verständnis für deine Schwächen gehabt habe?« wiederholte sie und ballte die Hände. »Weil ich so nicht weiterleben konnte! Menschen wie dir, die noch Rücksicht für ihren Leichtsinn verlangen, die in ihre Schwächen verliebt sind, ist nicht zu helfen. Du hast ein Kind in die Welt gesetzt, ohne dir der Pflichten bewußt zu sein, die du damit auf dich nahmst! Du hättest sogar gewissenlos das Leben deines Kindes gefährdet, wenn ich nicht ein Ende unserer Ehe herbeigeführt hätte. Du taugst nicht zum Ehemann.«

      Erschöpft hielt Brigitte inne. Furcht vor den drohenden Augen des Mannes griff an ihr Herz. Doch gleich warf sie den Kopf stolz in den Nacken. Nein, frei war sie, innerlich frei, und es schaffte ihr unendliche Erleichterung, ihm ihre ganze Verachtung ins Gesicht schleudern zu können. Kalt wies sie zur Tür.

      »Geh! Hoffentlich kreuzen sich unsere Wege nie wieder.«

      Mit aschfahlem Gesicht und fliegenden Händen versuchte Markhoff, sich eine Zigarette anzuzünden. Es gelang ihm nicht. Irgendwie war er von den harten Worten tief getroffen. Aber er suchte die Schuld nicht bei sich.

      »Du wirst noch sehr oft von mir hören«, schrie er boshaft. »Ich werde Ursula besuchen, wann ich will, und für diese Worte werde ich mich hundertfach an dir rächen. Du wirst noch einmal an diese Stunde denken.«

      Den Oberkörper nach vorn geneigt, lauschte Brigitte auf die Schritte, die sich nach der Haustür entfernten.

      Dann wurde sie zugeschlagen, und damit fiel auch die Lähmung von Brigitte.

      Mit einem Wehlaut sank sie in sich zusammen.

      *

      »Mami – Mami!«

      Brigitte Markhoff blieb stehen. Sie hatte eben den Garten des väterlichen Hauses betreten und die Tür leise ins Schloß klappen lassen, als sie die helle, jubelnde Stimme ihrer Tochter vernahm.

      »Ursula!«

      Sie neigte sich hinab und öffnete weit die Arme, um die kleine Gestalt in dem duftigen weißen Kleidchen aufzufangen, die atemlos auf sie zugestürmt kam.

      »Mami! Meine gute Mami! Endlich bist du da! Nimmst du mich nun mit heim?«

      Der eiserne Ring, der sich um Brigittes Herz gelegt hatte, schien zu zerspringen. Alles Bedrückende löste sich. Eine Tränenflut spülte es hinweg, während sie ihr Gesicht fest an die weiche Wange des Kindes drückte und den zarten Körper an sich preßte.

      »Ursula – mein Liebling!«

      Bestürzt faßten die zierlichen Finger des Kindes nach Brigittes Gesicht.

      »Du weinst, Mami – du bist traurig?«

      Sie schüttelte den Kopf.

      »Es sind Freudentränen«, flüsterte sie bewegt. »Ich nehme dich mit, Ursula. Nun bleiben wir für immer beisammen, du und ich!«

      »Und Vati?« fragte Ursula mit kindlicher Unbekümmertheit.

      »Vati?« Hilfesuchend hob Brigitte den Blick zu der schlanken dunkelgekleideten alten Dame, die dem Kind langsam gefolgt war. Sie wußte nicht, inwieweit die Mutter Ursula aufgeklärt hatte. Sie wußte auch nicht, wie sie dem Kind die Änderung der Verhältnisse klarmachen sollte.

      Aber Frau Kläre Freier enthob Brigitte vorläufig der peinlichen Beantwortung dieser Frage, indem sie Ursula aus den Armen der Mutter löste.

      »Lauf schnell zum Opa, Ursel, und sag ihm, daß Mami gekommen ist! Er hält auf der Terrasse ein Mittagsschläfchen.«

      Gehorsam nickte Ursula, drückte aber schnell noch einmal ihre zarten Lippen auf die Wange der Mutter. Auch deren Hand gab sie nur ungern frei. Beinahe krampfhaft hielt sie sie umschlossen, und Brigitte war es, als ströme von der kleinen zarten Kinderhand so viel Wärme aus, daß sie es bis zum Herzen zu spüren vermeinte.

      »Mami!« sagte Ursula noch einmal zärtlich und schaute mit glücklichem Lächeln zu Brigitte auf. Dabei hielt sie das feine Köpfchen mit den dicken braunen Locken zur Seite geneigt. Das war eine Bewegung, die Brigitte an dem Kind schon immer entzückt hatte.

      »Ursula – mein Liebling!«

      Nun erst sprang Ursula davon, und die beiden Frauen waren allein. Unter den Obstbäumen, die den schmalen Gartenweg umsäumten, gingen sie langsam wie unter einem grünen Dom dahin.

      Brigitte spürte ganz deutlich die Spannung, von der die Mutter erfüllt war.

      »Nun ist alles vorüber, Brigitte?«

      »Ja, Mutter!« erwiderte sie leise, und ein tiefer Atemzug begleitete ihre Worte.

      »Und wie lautet das Urteil?«

      Mit einem Ruck wandte Brigitte den Kopf, und in einer sie plötzlich anfallenden Angst sagte sie zunächst das, was für sie günstig war.

      »Das Kind gehört mir, Mutter.«

      »Gottlob!« Brigitte bemerkte, wie die Mutter ebenfalls aufatmete. Aber die gab sich mit dieser Antwort noch nicht zufrieden.

      »Und sonst?«

      »Beide schuldig!« Zaghaft lösten sich die Worte von Brigittes Lippen. »Aber das Urteil bedeutet für mich die Erlösung von einer unsagbaren Qual«, fügte sie dann hart hinzu.

      Fassungslos blickte die alte Dame in das leidenschaftlich bewegte Gesicht der sonst so sanften Tochter. Dann sagte sie tonlos:

      »Das hättest du dir auch früher überlegen können, wenn man verheiratet ist, ist es zu spät.«

      »Nein – und tausendmal nein!« schrie Brigitte. »Habe ich vorher wissen können, daß ich mein Schicksal einem Unwürdigen anvertraute? War ich denn nicht ebenso gläubig vertrauend wie du, als du Vater wähltest? Meiner Meinung nach ist es schmachvoller, eine entwürdigende Ehe zu führen, als ein neues Leben zu beginnen.«

      »Wenn man keine Kinder hat, magst du Recht haben.«

      »Auch in ihrem Fall hat Brigitte recht«, unterbrach eine tiefe Männerstimme die Überlegungen der


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