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Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman. Karin BuchaЧитать онлайн книгу.

Karin Bucha Staffel 3 – Liebesroman - Karin Bucha


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Sie bringt Ablenkung, läßt ihm keine Zeit zu grübeln. Wann ist er einmal wieder todmüde ins Bett gesunken?

      Chris sieht den Hagenhof in all seiner Schönheit vor sich. Sie sieht Georg Hagen, das schmale geliebte Gesicht und die verächtlichen Blicke, die er ihr beim Abschied zugeworfen hat.

      Nein! Er hat sie niemals so geliebt, wie sie ihn. Niemals!

      *

      Doktor Brenner ist ins Haus zurückgekehrt. Ina Binding weiß er in Maltons Gesellschaft in den besten Händen.

      Er sucht Schwester Maria. Er hält sich auffallend in ihrer Nähe auf, und als ihm das Glas aus den Händen fällt und am Boden zerschellt, bücken sie sich gleichzeitig danach.

      »Verzeihen Sie bitte«, sagt er reumütig. »Schade um das schöne Glas.«

      »Ein Glas ist leicht zu ersetzen«, gibt sie kurz zurück. »Wünschen Sie ein anderes?«

      »Gern, wenn ich Sie darum bitten darf?«

      »Dazu bin ich schließlich da«, bemerkt sie wie nebenbei und geht, um gleich wieder mit einem gefüllten Glas zurückzukehren, das sie ihm auf einem Tablett reicht.

      »Und Sie?« verwundert er sich.

      »Ich bin hier nur Angestellte, nicht aber Gast.«

      Über den Rand des Glases hinweg betrachtet er sie eingehend. »Herr Ronald wird nichts dagegen haben, wenn Sie mit mir einen Schluck trinken.«

      Sie zögert einen Augenblick, dann sagt sie entschlossen: »Wie Sie wünschen.«

      Sie bringt für sich ein Glas, und nebeneinanderstehend trinken sie.

      »Sie nehmen Ihre Pflicht wohl immer sehr genau?«

      Verwirrt sieht sie ihn an. »Schließlich bringt das mein Beruf mit

      sich.«

      »Dann wundert es mich, daß Frau Ronald auf so rätselhafte Weise sterben konnte. Wo waren Sie denn zu der Stunde?«

      Sie wird bleich bis in die Lippen. Sie spürt, daß Brenners Gesicht sich auf merkwürdige Weise verändert hat.

      »Das – das habe ich bereits dem Kommissar erklärt.«

      »Alles?« Er blickt sie durchdringend an. Ihr Blick irrt seitwärts.

      »Alles«, wiederholt sie tonlos.

      Scheinbar gibt er sich damit zufrieden, denn er stellt eine Frage, die in ganz anderer Richtung läuft.

      »Mögen Sie Herrn Ronald leiden?«

      Sie blickt in das Nebenzimmer, wo Ronald neben einigen Herren steht. »Ich habe ihn wenig zu sehen bekommen.«

      »Natürlich«, pflichtet Brenner ihr bei. »Er ist ja ein berühmter und gesuchter Regisseur.«

      »Er war mit seinem Beruf, aber nicht mit seiner Frau verheiratet«, sagt sie.

      »Nun, dafür wird Frau Ronald doch wohl Verständnis gehabt haben. Sie war ja einst selbst eine namhafte Künstlerin und weiß, wie wenig Zeit für das Privatleben übrigbleibt.«

      »Aber Frau Ronald war krank«, stößt sie erregt hervor. »Etwas mehr Rücksicht hätte er auf sie nehmen können.«

      »Hat sich Frau Ronald manchmal vernachlässigt gefühlt?« fragt er weiter.

      »Nicht direkt.«

      »Aber doch beklagt. Oder –?«

      »Nun, sie hat manchmal davon gesprochen, wie schön es wäre, wenn sie sich mit ihrem Gatten unterhalten könnte.«

      »Und was hat sie getan, um diese vermutliche Langeweile zu überbrücken?«

      Gleichmütig stellt er die Frage.

      »Sie hat gelesen. In der –« Sie stockt und spricht hastig, überstürzt weiter: »Was ich ihr gab, hat sie gelesen.«

      »Wollten Sie nicht zuerst etwas anderes sagen?«

      Ihre Augen schließen sich halb. »Was sollen diese Fragen? Das kommt ja einem Verhör gleich.«

      Er lächelt sie höflich an. »Entschuldigen Sie bitte meine Neugierde. Herr Ronald ist mein Freund, und so interessiert mich der ganze etwas mysteriöse Fall.«

      Schwester Maria rafft die beiden leergetrunkenen Gläser zusammen, daß sie aneinander klirren. »Ich habe zu tun, entschuldigen Sie mich«, sagt sie, und fort ist sie.

      Brenner bekommt sie den Rest des Abends nicht mehr zu sehen. Es wird für ihn uninteressant, zumal er noch einen wichtigen Gang vor sich hat. Sein Abschied von Ronald ist herzlich.

      »Mut, alter Freund. Es wird alles gut werden. Kopf hoch.«

      Mit einem verunglückten Lächeln sieht Ronald hinter der breiten Gestalt des Freundes her.

      Dann kehrt er zu dem Rest seiner Gäste zurück.

      *

      Im Polizeipräsidium kennt Doktor Brenner sich aus. Vom Nachtportier erfährt er, daß Kommissar Möller noch in seinem Amtszimmer anzutreffen sei.

      Er eilt die Treppen empor und sitzt wenig später vor dem überraschten Beamten.

      »Nanu«, sagt der erfreut, denn er kann den ruhigen, ausgeglichen und immer fröhlichen Anwalt sehr gut leiden, »wie kommt der Glanz in meine Hütte und noch dazu zu so später Stunde?«

      Brenner macht es sich auf dem angewiesenen Platz bequem. »Ich komme direkt aus Ronalds Haus. Ich habe Sie vermißt bei den Feierlichkeiten.«

      »So?« Möller lächelt. »Dann haben Sie schlechte Augen. Ich war dabei. Sie hatten aber nur Interesse an einer ganz bestimmten Person.«

      »Das ist Ihnen aufgefallen?« fragt Brenner belustigt. »Und was schließen Sie daraus? Ich nehme an, daß es sich um dieselbe Person handelt, die auch Sie im Sinn haben.«

      »Tscha, mein lieber Brenner. Es kam mir einigermaßen überraschend, daß Sie sich als Privatdetektiv betätigen.«

      »Das dürfte übertrieben sein, lieber Möller.« Brenner reicht dem Kommissar seine goldene Zigarettendose über den Tisch hinweg und läßt sich dann Feuer geben. »Mich hat nicht allein die Person interessiert, auch ein gewisser Gegenstand.«

      Möller lacht herzlich auf. »Wir gefallen uns anscheinend in dunklen Reden. Wollen wir nicht offen miteinander sprechen?«

      »Gut, wenn Sie meinen«, stimmt Brenner ihm zu. »Ich suche die Bibel, die immer auf dem Nachttisch der Verstorbenen gelegen hat, und worin sie häufig gelesen haben soll.«

      »Richtig, die Bibel«, wiederholt Möller und sieht den Ringen seiner Zigarette gedankenverloren nach. »Die Bibel! Sie bereitet mir Kopfzerbrechen.«

      »Aber dafür ist doch eine einzige Person verantwortlich«, ereifert Brenner sich.

      »Natürlich! Leider konnte ich sie bisher nicht überführen, daß sie die Bibel an sich nahm.«

      »Dann gestatten Sie mir wohl, daß ich mich auf meine Weise um die Angelegenheit kümmere?« Brenner sieht gespannt auf den Kommissar.

      »Gern, lieber Doktor. Sie haben doch großes Interesse an der Aufklärung des Falles. Ferdinand Ronald ist ja Ihr Freund.«

      »Das ist er und wird es auch bleiben, selbst wenn so vieles gegen ihn spricht«, entgegnet Brenner ernst und mit Überzeugung.

      »Ich meinte, Sie erblicken nach wie vor den Täter in Ronald?« Brenner ist wiederum überrascht.

      »Ich suche den Täter«, erklärt Möller ebenfalls ernst. »Das muß nicht unbedingt Ronald sein. Es braucht auch überhaupt keinen Täter zu geben.«

      »Also, auf gut Glück, Herr Kollege«, scherzt der Kommissar. »Wir ziehen ja an einem Strang.«

      Diese Worte verfolgen Doktor Brenner auf seiner Heimfahrt, und sie lassen ihn in dieser Nacht


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