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Heimatkinder Staffel 4 – Heimatroman. Kathrin SingerЧитать онлайн книгу.

Heimatkinder Staffel 4 – Heimatroman - Kathrin Singer


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ihrer kindlichen Einfalt glaubte Rosemarie fest daran, daß Josepha heimlich davongelaufen war und Angst gehabt hatte, es ihr zu sagen! Josepha hatte sie noch niemals allein gelassen und nun war der liebste Mensch, den sie hatte, fortgegangen, ohne ihr etwas davon zu sagen! Nein, nein, redete sich Roserl ein, das mit ihrer Mutter stimmt net! Gewiß hat sie der Vater so arg geärgert, daß es Sepherl nimmer ausgehalten hat!

      Mutig schlich das Kind über den Hof, lief schnell über die Wiesen in den schützenden Wald. Sie wußte zwar nicht genau, wo sie Josepha suchen sollte, aber sie würde sie schon finden!

      Im Wald war es kühl und die weiche Erde roch nach Moder. Die Feuchtigkeit kroch an Roserls Beinen hoch. Sie hatte nur die leichten Sandalen an, die sie selbst zuknöpfen konnte und schon bald waren ihre Söckchen durchnäßt.

      Fahles Mondlicht drang zwischen den wiegenden Zweigen der Fichten und Kiefern hindurch, wies hier und da den Weg. Seltsame Geräusche drangen an Rosemaries Ohr, die sie bei Tag noch nie gehört hatte. Plötzlich schrie ein Uhu durch die Nacht und das Kind erschrak zutiefst. Sie kroch schutzsuchend unter einen Beerenstrauch und kratzte sich die Beine auf.

      Roserl rappelte sich auf, lauschte und schlich vorsichtig weiter.

      Kleine Äste knacksten unter ihren Sohlen. Angst erfaßte das Kind und plötzlich bereute es, so ganz allein in die Nacht gelaufen zu sein. Es weinte leise vor sich hin, rieb sich die schmerzenden Beine und beschloß, schnell wieder zurückzukehren.

      Doch Rosemarie hatte sich verlaufen. Sie war weit vom Weg abgekommen, kannte sich in der Dunkelheit nicht aus. Nirgends war ein Licht zu sehen, das sie irgendwohin geführt hätte. »Vaterl! Sepherl!« rief sie verzweifelt und lief und lief, bis sie erschöpft auf den warmen Boden sank.

      Die hohen Schatten beugten sich im säuselnden Wind und flößten dem Kind solche Angst ein, daß es in Panik geriet.

      »Sepherl! Vaterl! Großmutter!« schrie Rosemarie, aber die Bäume verschluckten ihre Stimme.

      Es war Rosemaries Glück, daß der Forstmeister Hubert Grasegger spät aus dem Wirtshaus im Dorf gekommen war und die Abkürzung zur Hütte nahm. Inzwischen kannte er sich ganz gut aus und hatte schnell herausgefunden, daß ein unwegsamer Pfad über den Waldgrund vom Achnerhof führte, der recht steil zum Hirschbichl anstieg.

      Er nahm schwach das Knacken unweit seines Weges wahr, das er auf ein Tier schob. Die darauffolgende plötzliche Stille jedoch veranlaßte ihn, tiefer in den Wald hineinzugehen und danach zu schauen. Als er den hellen Flecken zwischen den Bäumen erspähte, lief er, so schnell es der unebene Boden zuließ. Wenige Augenblicke später hielt er das ohnmächtige Kind in den Armen und brachte es hinauf zur Hütte.

      »Dirndl, was hast denn um diese Zeit im Wald gemacht?« murmelte der junge Forstmeister besorgt. Das Mädchen warf den Kopf unruhig von einer Seite auf die andere. Behutsam zog er die Decke bis unters Kinn und betrachtete ratlos das vom Fieber gerötete Gesichtchen. »Wer bist du, kleines Dirndl? Was mag dich nur hierher getrieben haben!«

      Hubert Grasegger beschloß, das Kind ausschlafen zu lassen. Gleich morgen wollte er mit ihm zum Doktor gehen, denn es konnte nicht bei ihm in der Hütte bleiben. Vielleicht wußte Doktor Baumann, wer das Dirndl war und konnte ihm helfen.

      *

      Leise schlich der junge Bauer Martin Achner in das Kinderzimmer. Er zog die Vorhänge etwas zur Seite, um im Mondschein besser sehen zu können.

      Entsetzt mußte er feststellen, daß sein Töchterchen nicht im Bett lag! »Roserl!«

      Martin vermutete das Kind bei Josepha, manchmal nahm sie es zu sich, wenn es unruhig schlief. Er öffnete vorsichtig die Tür zu Josephas Zimmer. Das gab es nicht! Josephas Bett war ebenfalls unberührt! Dem Burschen wurde heiß. Wo waren die beiden?

      Er zwang sich zur Ruhe. Es gab gewiß eine einfache Erklärung dafür.

      »Martin! Du bist aber spät dran!« Anna Achner stand völlig angekleidet im Flur und schaute leicht verschlafen aus. »Ich hab auf dich in der Stub gewartet und bin drüber eingeschlafen!« erklärte sie ihm.

      »Mutterl, wo ist Roserl und wo ist Josepha?«

      Die Bäuerin zog die Stirn in Falten. »Roserl? Aber Roserl muß doch in ihrem Zimmer sein! Josepha ist zu ihrer Mutter gefahren, deswegen hab ich auf dich gewartet, um es dir zu sagen.« Ungläubig ging sie zum Kinderzimmer. »Jessas!«

      »Wann hast das Dirndl denn zuletzt gsehen?« fragte Martin scharf.

      »Aber Bub, ich hab das Kind selbst ins Bett gebracht! Wenige Augenblicke später hat sie tief und fest geschlafen, jedenfalls hab ich das geglaubt!«

      Die Mutter schlug die Hand vor den Mund und sah ihren Sohn entgeistert an.

      »Wo kann sie nur hingelaufen sein? Bitte, Mutter, schau du überall im Haus nach, ich such derweil den Hof und die Ställe ab. Man kann nie wissen, was in ihrem Kopf vorgeht!«

      Sie trafen sich wieder im Flur. Ihre Suche war ergebnislos verlaufen.

      »Weit kann sie net gekommen sein, sie kennt sich doch gar net recht aus in der Gegend!« Martin zog die Schublade der Kommode auf und nahm die Stablampe heraus. »Ich geh sie suchen!« Er stürmte aus dem Haus.

      »Franzl! Wach auf! Das Roserl ist weg!« Anna Achner schüttelte verzweifelt ihren Mann.

      »Was ist mit Roserl?« brummte er, rieb sich die Augen und war in Sekundenschnelle hellwach. »Was ist los? Roserl ist weg?« Der Bauer sprang aus dem Bett, schlüpfte hastig in die Hose.

      »Jesus Maria und Josef!« jammerte die Bäuerin. »Wenn ihr nur nix zugestoßen ist!«

      »Wo ist Martin?« fragte der Bauer, während er sich den Janker zuknöpfte.

      »Martin ist allein auf die Such gegangen. Hier war sie nirgends zu finden!«

      »Jammern nutzt jetzt auch nix, Anna. Ich nehm die Stallatern mit. Du bleibst im Haus, vielleicht kommt sie ja von allein zurück.«

      Annas Hände zitterten. Sie konnte das alles nicht verstehen. Das Kind war doch wirklich eingeschlafen, als sie nach ihm geschaut hatte! Dicke Tränen quollen unter ihren müden Lidern hervor. Nichts als Kummer. Seit Jahren nichts als Kummer!

      Martin und sein Vater suchten unterdessen – jeder in einem anderen Teil des Waldes – jedes Fleckerl gründlich ab.

      Der Bursch pirschte sich fast bis zum Hirschbichl vor, während Rosemaries Großvater durch den Wald zum Dorf hinabstieg.

      Weit und breit war nichts auszumachen.

      Verzweifelt hockte sich Martin auf einen Baumstumpf und lauschte in die Dunkelheit. Es wäre auch zu unwahrscheinlich gewesen, daß er das Kind im Wald gefunden hätte. Vielleicht war es ins Dorf gegangen.

      Franzl Achner erging es ähnlich. Nur dachte er, daß sich das Kind vielleicht im Wald verlaufen hätte, womit er der Wahrheit recht nahe kam.

      Nach stundenlangem Suchen entschloß sich der Altbauer, zur Gendarmerie zu gehen.

      Fast zur gleichen Zeit kam Martin zu demselben Schluß.

      »Haberzell! Mach auf!« donnerte Franzl Achner ungeduldig gegen die versperrte Tür der Gendarmerie. »Schorsch! Mach schon!«

      »Komm ja schon! Herrgottsakra! Wo brennt’s denn? Ach du bist’s, Franzl! Warum machst denn so einen Lärm?« brummte der stattliche, wohlbeleibte Georg Haberzell.

      »Schorsch, unser Roserl ist verschwunden! Du mußt uns helfen, ruf die Bergrettung an, oder tu sonstwas, aber tu irgendwas!« redete der aufgebrachte Großvater auf den Beamten ein.

      »Nun mal mit der Ruh, Franzl. Erst erzählst mir mal alles schön der Reih nach und dann entscheid ich, was wir machen, gell?« Er hatte wirklich die Ruhe weg, der Schorsch Haberzell!

      »Genügt’s net, wenn ich dir sag, daß das Kind fort ist? Weggelaufen ist sie und wir haben keine Ahnung, wohin!« brüllte der Bauer verzweifelt.

      Der Gendarm


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