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Heimatkinder Staffel 4 – Heimatroman. Kathrin SingerЧитать онлайн книгу.

Heimatkinder Staffel 4 – Heimatroman - Kathrin Singer


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Frau getan, aber es war noch genug für sie übriggeblieben.

      Fröhlich summte sie vor sich hin, freute sich, daß der Bummelzug schon bald darauf einfuhr, und sah erwartungsvoll dem Augenblick entgegen, in dem sie Roserls strahlende Augen sehen würde!

      Doch es kam alles ganz anders.

      *

      Die Sonne stand bereits tief am Horizont, als Josepha mit einem Ehepaar, das sie unterwegs getroffen hatte, zum Hof hinaufstieg.

      »Oh, das Fräulein Sepherl! Wir haben Sie schon vermißt«, hob die Frau an. Und der Mann fiel ein: »Ja, wissen S’, es hat große Aufregung auf dem Hof gegeben und wir haben uns gewundert, warum Sie net dabei waren!«

      Das Dirndl schaute die beiden überrascht an. »Was ist denn geschehen? Ich war doch nur einen Tag fort!«

      Die beiden nickten einträchtig. »So geht’s halt. Stellen S’ sich vor, Fräulein Sepherl, das Dirndl ist in der Nacht verschwunden. Warum, weiß kein Mensch! Der Forstmeister hat’s gfunden. Das war vielleicht eine Aufregung! Wir sind von dem Umtrieb schon früh geweckt worden, denn vor dem Gästehaus hat sich wohl die gesamte Bergrettung eingfunden ghabt!«

      Josepha blieb fast das Herz stehen. »Ist Roserl jetzt wieder daheim?« fragte sie bange.

      »Freilich, der Bauer hat sie geholt. Aber Doktor Baumann schien recht besorgt, jedenfalls hat er gewartet, bis der Bursch mit dem Dirndl daheim war.«

      Sie hatten den Hof erreicht. Nichts deutete mehr darauf hin, daß es hier Trubel gegeben hatte. Alles lag still und friedlich vor dem Mädchen.

      Es lief wie von Sinnen auf das Haus zu, stürmte in die Küche, aus der es Stimmen gehört hatte und blieb wie angewurzelt im Türrahmen stehen.

      Die Stimmen waren verstummt. Drei Augenpaare sahen Josepha durchdringend an. Eines davon so schien es ihr jedenfalls – sogar richtig haßerfüllt.

      »Grüß Gott. Ich bin wieder da.« brachte sie lahm heraus, ohne sich zu rühren.

      Martin Achner erhob sich langsam und machte einen großen Schritt auf das Mädchen zu. Er preßte die Lippen zusammen, stemmte die Hände in die Hüften, beugte sich soweit vor, daß Josepha seinen Atem spürte.

      »Wo warst du, Josepha?« Er sagte nicht »Sepherl«!

      »Ich – ich war bei meiner Mutter, und in der Stadt«, wisperte sie angsterfüllt. Sie wich einen Schritt zurück.

      »So, bei deiner Mutter. Und Roserl hast allein gelassen, gell?«

      »Das ist net wahr! Ich hab den Xaver gebeten, auf sie Obacht zu geben, bis deine Eltern vom Berg zurück seien!« Sepherls Stimme überschlug sich fast. Ihr schlanker Körper bebte und das Packerl in ihrer Hand brannte.

      »Und in der Nacht? Warum ist Roserl dann in der Nacht auf und davon?« fragte Martin mit zusammengekniffenen Augen.

      Josepha streckte sich, nahm ihren ganzen Mut zusammen und erwiderte ruhig: »Martin, ich schlaf sonst auch net in Roserls Zimmer! Selbst wenn ich da gewesen wär, hätt ich’s net gehört, wenn sie sich davongeschlichen hätt!«

      »Da hat sie wohl recht, Bub!« erklangen die Worte der Bäuerin in Martins Rücken.

      »Halt dich da raus, Mutterl!« wies der aufgebrachte Bursch seine Mutter zurecht. »Und Josepha ist doch schuldig daran! Sie hat dem Dirndl net gsagt, daß sie fortgeht, oder willst das bestreiten, Josepha?«

      Das Mädchen senkte die Lider, blieb aber aufrecht vor dem Bauern stehen.

      »Na also! Warum sonst hat Roserl im Fieber immer wieder nach dir grufen? Sie ist doch nur deinetwegen weg! Und damit du Bescheid weißt, Josepha, ich will dich nimmer auf dem Hof sehen! Geh dorthin zurück, wo du hergekommen bist!« schleuderte er ihr die letzten Worte entgegen.

      »Aber Martl! Das kannst doch net machen!« mischte sich Anna Achner ein. »Nein, das ist net recht!«

      Franzl Achner stellte sich neben seinen Sohn, legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. »Laß das Dirndl in Ruh, Martl! Sie kann wirklich nix dafür!«

      Heftig schlug der Bursch die Hand des Vaters herunter. »Wenn ich, ich, der Bauer, sag, daß sie zu verschwinden hat, dann geschieht es so, verstanden? Und ich will gar nix mehr hören! Unzuverlässiges Gesinde ist mir ein Greuel!« Er stürmte an Josepha vorbei, drehte sich im Flur noch einmal kurz um und schrie ihr zu: »Und das Roserl bekommst nimmer zu Gesicht! Wag es ja net, zu ihr zu gehen!« Dabei hob er drohend seine Faust in ihre Richtung.

      »Jessas!« murmelte Josepha fassungslos. Der Schmerz in ihrer Brust wurde unerträglich, ihre Hand fuhr zum Herzen.

      Die alten Eheleute Achner wollten das Mädchen trösten, doch es winkte nur müde ab. »Laßt gut sein. Ich dank euch für alles.« Dicke Tränen quollen unter ihren langen Wimpern hervor. Wie sinnlos erschien ihr das Leben plötzlich!

      Während Josepha ihre wenigen Habseligkeiten in die kleine Reisetasche packte, pochte es unablässig in ihren Schläfen. Warum gab Martin ihr die Schuld? Hatte er denn nie gespürt, wie sehr sie das Roserl und ihn liebte? In ihrem ganzen Leben würde sie den geliebten Menschen kein Leid zufügen!

      *

      »Nun, wie geht’s unserer kleinen Patientin?« Doktor Baumann hatte Roserls Zustand keine Ruhe gelassen und er war noch am gleichen Abend heraufgekommen.

      Die alte Bäuerin zuckte hilflos mit den Schultern. »Ach, Doktor, ’s ist ein Graus! Ich kann dir gar net sagen, wie unglücklich wir sind, der Franzl und ich! Stell dir vor, Martin hat das Sepherl rausgeworfen! Er gibt ihr die Schuld an allem!«

      »Das darf doch net wahr sein!« Dem Arzt blieb ungläubig der Mund offenstehen.

      »Wenn ich’s dir sag! Roserl will gar nimmer zu sich kommen. Immer wieder ruft sie nach Josepha und das Fieber will einfach net heruntergehen. Net einmal die Zäpfchen helfen!«

      »Herrgottsakra noch amal! Ist denn der Bursch völlig verdreht? Will er sein Kind umbringen?« Der Doktor schlug heftig mit der Faust auf den Tisch. »Habts denn nix machen können? Zum Donnerwetter, ist denn alles verhext auf euerm Hof?«

      Doktor Baumann packte die Arzttasche. Während er zum Kinderzimmer stapfte, mußte er sich mächtig zusammenreißen. Er hatte tatsächlich geglaubt, daß der Bursch endlich wieder zur Besinnung gekommen war, aber was er sich nun wieder geleistet hatte, ließ ihn erneut an seinem Verstand zweifeln.

      »So. Bist bei deinem Kind«, begrüßte er den unglücklichen Vater, der aufrichtig besorgt am Bett seiner Tochter saß.

      »Laß mich ein Momenterl mit dem Kind allein und wart auf mich in der Kuchel! Sag deiner Mutter, daß ich mit dir unter vier Augen reden will.«

      Widerstrebend folgte der Bursch den strengen Worten.

      »Sepherl!« stöhnte Roserl.

      »Roserl! Hörst mich?« Mitfühlend betrachtete er das Kind, dessen seidige Locken ihren Glanz verloren hatten und wirr in die Stirn hingen. Behutsam wischte er ihr die Schweißperlen von Stirn und Nase, feuchtete ihre spröden Lippen an. »Roserl, du mußt dich jetzt aufsetzen. Ich möcht dich untersuchen.«

      Keine Reaktion.

      Doktor Baumann rang mit sich. Am liebsten hätte er das Mädchen ins Spital zur Beobachtung gebracht. Es brauchte unbedingt Pflege, man mußte ihm Nahrung einflößen! Ein paar Tage würde es schon gehen, aber wenn sich Roserls Zustand nicht besserte, war er dazu gezwungen.

      Nachdenklich trat er in die Küche.

      »Hab gehört, du hast Sepherl hinausgeworfen.«

      »Konnt die Mutter ihre Gosch wieder net halten, gell?« preßte Martin verächtlich hinaus. Eine steile Unmutsfalte zeigte unmißverständlich seinen Zorn. Was ging es die Leut an, was er für richtig hielt!

      »Hör zu, Martin, dein Töchterl wird net gsund, wenn es nix ißt und trinkt. Roserl ist völlig geschwächt, das Fieber hat ihr jede Widerstandskraft genommen. Es war


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