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Heimatkinder Staffel 4 – Heimatroman. Kathrin SingerЧитать онлайн книгу.

Heimatkinder Staffel 4 – Heimatroman - Kathrin Singer


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in Xaver erwacht, erst recht, nachdem er das Gespräch mit Martin vor dem Pferdestall gehabt hatte!

      Wäre der junge Bauer aufmerksamer gewesen, hätte er seinen Knecht kaum wiedererkannt.

      Xaver zog seinen Sonntagsanzug an, rieb die schwarzen Stiefel besonders lang, bis er sein Spiegelbild darin erkennen konnte, und schlüpfte schließlich in den warmen Fellmantel.

      Wohl kaum jemand hätte daran gezweifelt, daß der alte Xaver sich für eine Frau so fein herausgeputzt hatte!

      So war es ja auch. Das, was er vorhatte, verursachte ihm ebensolches Herzklopfen als wäre er ein junger Bursch – freilich aus einem ganz anderen Grund!

      Kaum hatte Xaver die Lichtung unterhalb der Försterhütte erreicht, als ihm Josepha entgegen lief.

      »Xaver! Jessas, Xaver!« rief das Mädchen überrascht aus.

      »Grüß dich Gott, Dirndl! Mei, bist also wahrhaftig da heroben!« Überwältigt hielt er ihre warme Hand in der seinen und betrachtete sie von oben bis unten. »Ich hätt mit dir zu reden, Sepherl! Oder willst grad irgendwohin, wo doch dein Förster net daheim ist?«

      Hastig entzog ihm das Dirndl ihre Hand. »Woher weißt denn du…«

      Der Knecht machte eine weit ausholende Bewegung zu den Baumkronen hin. »Der Wind hat’s mir erzählt, Sepherl!«

      Josepha lachte. »Des muß aber ein seltsamer Wind sein, vielleicht mit zwei Ohren und einem großen Mund?«

      »Also, was ist jetzt? Können wir hinaufgehn oder hast keine Zeit?«

      »Freilich! Komm. Ich hab grad einen Guglhupf gebacken, der schmeckt zu zweit viel besser.«

      Die beiden Menschen stiegen schweigend den Hang hinauf bis zur Hütte.

      Erst als Josepha den Kaffee aufgoß, ergriff Xaver das Wort. »Weißt, ich hab ghört, daß du schon eine Weile hier leben sollst. Aber niemand hat so recht dran geglaubt. Weißt eh, die Leut reden halt viel. Doch jetzt bin ich froh, daß mal was dran war am Gschwätz!«

      »Ach, das ist doch gleich, Xaver. Erzähl mir lieber, wie’s dem Roserl geht und…« Verlegen goß Josepha den Rest des kochenden Wassers auf das Kaffeemehl.

      »Und dem Martin? Den beiden geht’s arg schlecht!«

      »Was sagst? Was fehlt ihnen denn?« Viel zu heftig stellte sie den Wasserkessel auf die Herdplatte.

      »Oooch, eigentlich nix Ernsthaftes. Nur – ich denk mir, daß du ihnen fehlst!« Der alte Mann schnitt sich geschäftig ein Stück Kuchen herunter.

      »Geh, Xaver, mach dich net lustig über mich! Wennst vom Roserl redst, dann glaub ich dir’s, aber Martin? Nie und nimmer!« Gegen das dumme Klopfen ihres Herzens konnte Josepha gar nichts tun!

      »Ich find’s schon nimmer lustig! Der Martin läuft herum wie ein begossener Pudel und quält sich mit Selbstvorwürfen. ’s Roserl seh ich kaum noch und wenn, dann macht’s nur ein trauriges Gsichterl! Glaub mir, Sepherl, ich kenn den Burschen, der kann mir nix vormachen! – Hmmm! Backen kannst noch immer gut!« Xaver hatte sich nicht mehr zurückhalten können und ein großes Stück Kuchen in den Mund geschoben.

      Josephas Knie wurden weich. Sie zog sich einen Schemel an den Tisch und ließ sich darauf fallen. »He, Xaver, mach mich net narret! Du willst mich doch net auf den Hof zurückholen, oder?«

      Der alte Mann wiegte den Kopf. »Net direkt. Weil mir dafür die Komponenz fehlt!«

      »Kompetenz!« verbesserte Josepha automatisch.

      »Wie? Ach, so heißt das. Na ja, du weißt schon, was ich mein. Also auf jeden Fall sollten wir schon überlegen, wie du auf den Hof zurückkommst, ohne daß ich meine Stellung verlier, gell?«

      »Xaver! Was hast dir nur wieder ausgedacht! Du hast mich noch net einmal gfragt, ob ich überhaupt zurück will!« schimpfte das Mädchen scherzhaft.

      »Geh! Darüber brauch ich mit dir net zu reden! Wärst sonst in der Näh geblieben? Du machst mir genausowenig vor wie der Martin! Auf geht’s, denk ein bisserl mit. Wir müssen uns etwas ausdenken. – Übrigens, ich sollt schon wissen, was mit dem jungen Forstmeister ist, ich mein – na, du weißt schon! «

      Josepha bekam wider Willen einen roten Kopf.

      »Da ist nix. Ich bin bei ihm in Stellung und sonst ist nix!« erwiderte sie heftig.

      Xaver nickte zufrieden. »Gut. Dann müssen wir die Zeit nutzen. Wann kommt er zurück?«

      »Ich glaub, in drei oder vier Tagen. Er hat was vom Wochenend gsagt.« Das Mädchen stützte den Kopf auf und stierte auf den Kaffee in ihrer Tasse, der längst kalt geworden war.

      Allmählich nahm die Vorstellung, wieder in der Nähe ihrer kleinen Roserl zu sein, Gestalt an Josepha stand auf, verschränkte die Arme vor der Brust, ging im Raum auf und ab.

      Xaver ließ es sich schmecken. Er wußte, daß das Dirndl Zeit brauchte nach seinem überraschenden »Überfall«.

      Plötzlich blieb Sepherl stehen und schaute auf den kauenden Knecht hinab. »Du hast dir doch gewiß schon was ausgedacht, Xaver. Ich seh bei allem guten Willen keinen Weg. Mir will einfach nix einfallen!«

      Der alte Mann verschluckte sich fast. »Jedenfalls denk ich, daß wir net bis zum Fest warten sollten. Wenn, dann muß gleich was geschehen. Wennst damit einverstanden wärst, tät ich dich heimlich im Gesindehaus unterbringen. Irgendwann wird sich eine Gelegenheit ergeben, wo du dann deinen Auftritt hast.«

      »Alles recht und gut. Aber sie kennen mich doch alle! Irgendwer verplappert sich und schon kommt alles heraus! Nein, Xaver so geht’s net.«

      »Dann gäb’s nur noch eins: Du versteckst dich halt im Heustadl! Wenn ich das Heu hol, bring ich dir gleich was zum Essen mit! Ha, das ist eine gute Idee!« Xaver feixte sich eins. »Und deine Habseligkeiten kannst mir geben. Die bring ich schon irgendwie in meine Kammer.«

      Josepha sah ihn zweifelnd an. »Xaver, Xaver, wenn das nur gutgeht! Ich hab mächtig Angst, daß du dich irrst!«

      Doch der Knecht ließ sich von seinem Vorhaben nicht abbringen. »Dirndl, wennst wirklich zurückkommen willst, bleibt dir nix andres übrig! Du mußt den Anfang machen – denn der Martin hat seinen Stolz. Mag sein, daß ich ihm ein bisserl auf die Sprüng helfen kann, aber zugeben tät der’s nie und nimmer!«

      Gedankenverloren öffnete Josepha ihren Haarkranz und zog die geflochtenen Strähnen auseinander.

      Gebannt verfolgte Xaver ihre abwesende Geste und dachte insgeheim, wie schön dieses Madl war!

      Mit einemmal spürte Josepha seinen Blick und fühlte sich ertappt. »Verzeih, Xaver, ich war grad net ganz bei der Sach. Ich hab drüber nachdenken müssen, wie ich’s dem Bertl am gschicktesten beibring, wo er doch so gut zu mir war!«

      »Schreib’s ihm halt auf, mußt ja nix weiter verraten, nur, daß du fort mußtest. Den Rest kannst ihm dann später verzählen!« wischte der alte Mann ihren Einwand mit einer ungeduldigen Handbewegung weg.

      »Auch wenn’s mir später vielleicht leid tut – ich riskier’s. Wart auf mich. ’s dauert net lang.« Entschlossen preßte Josepha ihre vollen Lippen zusammen und eilte in ihre Kammer.

      So ist’s recht, dachte Xaver triumphierend, wär doch gelacht, wenn wir net bald wieder a Freud am Hof hätten!

      *

      In dieser Nacht konnte Josepha keinen Schlaf finden. Sie hatte sich, so gut es eben ging, ein Lager aus Stroh hergerichtet. Der Stadel hatte unterm Dach so eine Art Ausguck, damit das frisch gemähte Heu durch die Luftzirkulation schneller trocknete. Gleich darunter hatte sie das Stroh aufgehäuft, um nichts vom Treiben auf dem Hof zu versäumen.

      Xaver war es gelungen, ungesehen in seine Kammer zu schleichen. Gerade noch rechtzeitig, denn plötzlich klopfte es an seine Tür. »Xaver, ich muß mit dir reden!« Verwundert erkannte der Knecht Martins Stimme. Hatte er sie vielleicht gesehen? Er öffnete die


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