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Dr. Norden (ab 600) Staffel 1 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden (ab 600) Staffel 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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      »Danke. Ich habe auch noch etwas auf dem Herzen.«

      Es war eine Junggesellenwohnung, aber recht gemütlich eingerichtet.

      Chris war ein hübscher junger Mann, fast zu hübsch für Constantins Geschmack.

      Er mixte einen Drink, den man ohne Sorge um den Führerschein genießen konnte.

      »Du warst doch kürzlich auf Madeira, Chris«, begann Conchita, »hast du da zufällig die Schwester von Constantin getroffen?«

      »Ich habe viele Frauen getroffen. Worum geht es?«

      »Sie war in dem Ferienclub und heißt Kim.«

      Constantin entging es nicht, daß sich der Gesichtsausdruck von Chris veränderte. »Kim? War sie etwa in Ulli Rahns Clique?«

      »Allerdings.«

      »Damit möchte ich eigentlich nichts zu tun haben.«

      »Warum nicht?«

      »Einmal, weil ich Ulli nicht ausstehen kann, zum andern, weil da ein Typ namens Julien dabei ist, mit dem ich schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe. Diesmal wollte er mich wieder ködern, etwas für Bekannte mitzunehmen.«

      »Für Hanno Veltin?« fragte Constantin.

      Chris sah ihn überrascht an. »Sie wissen das?«

      »Ich habe es vermutet, da ich Sie gestern aus seinem Haus kommen sah.«

      »Ich war nur dort, um ihm zu sagen, daß man mich aus dem Spiel lassen und er lieber die Finger von solchen Sachen lassen soll. Aber ich glaube viel eher, daß seine Braut das managt.«

      »Es geht um Drogen«, sagte Constantin beiläufig.

      »Will man mir wieder etwas anhängen? Ich habe damit nichts zu tun.«

      »Wir wollen dir nichts anhängen, da mußte ein anderer Sündenbock her«, sagte Conchita. »Aber wir haben eine große Bitte. Würdest du morgen an einem improvisierten Sektfrühstück anläßlich unserer Verlobung teilnehmen, zu dem auch Veltin und seine Verlobte und ebenso Ulrike erscheinen?«

      »Und welche Rolle soll ich spielen? Den Butler?« spottete er.

      »Du sollst nur unser Gast sein und mit deinem Erscheinen gewisse Leute ein bißchen irritieren.«

      »Ich bin ja Schauspieler, warum also nicht. Was ist mit Ihrer Schwester?«

      »Sie kann nicht kommen, sie hat sich auf Madeira eine Fischvergiftung zugezogen und leidet unter den Folgen.«

      »Dann ist das dieses Mädchen, das sich immer abgesondert hat? Sind Sie sicher, daß es eine Fischvergiftung war?«

      »Nein, es bestehen Zweifel.«

      »Ich will ja nichts behaupten, aber in diesem Club wird alles gepusht. Wann immer sich die Gelegenheit bietet, wird auch geschmuggelt, und dazu werden oftmals Keramikfiguren verwandt, wie man sie in deinem Geschäft auch bekommt, Conchita.«

      Da es Zeit wurde, nun Hanno und Gaby anzurufen, wollten sie sich lieber verabschieden, aber Chris sagte, daß sie ruhig sein Telefon benutzen könnten.

      War es ein Risiko, ihn eingeweiht zu haben? Conchita verneinte es später. Sie waren gar nicht mehr überrascht, daß Hanno und Gaby die Einladung freudig annahmen, als Constantin sagte, daß er ihnen das Hochzeitsgeschenk so selbst und nicht zwischen Tür und Angel überreichen könne. Ulrike habe sich ohnehin für den Vormittag angesagt.

      Nun brauchte Constantin nur noch Kommissar Fechner zu benachrichtigen, und der war mit ihrem Plan einverstanden. Er verriet Constantin, daß er auch einige Neuigkeiten hätte. Nun konnten Constantin und Conchita alles für dieses Ereignis vorbereiten. Fast hätten sie vergessen, Jan Bescheid zu sagen. Der war allerdings skeptisch, ob dieses Vorhaben denn auch erfolgversprechend sei, aber er wollte früh da sein und Constantin helfen. Von Conchita hatte er noch keine Ahnung, sie sollte auch für ihn eine Überraschung sein.

      Und was für eine! Er war völlig konsterniert, als Constantin ihm seine Verlobte vorstellte.

      Er schüttelte den Kopf vor Erstaunen, bevor er sagte, warum davon niemand etwas gewußt habe.

      Constantin lachte. »Weil wir uns erst ein paar Tage kennen. Ich habe dir doch erzählt, wo ich den Fisch gekauft habe, aber wir werden noch oft genug darüber reden. Hast du Nachricht von Kim?«

      »Ja, es geht ihr gut, und auf ihr Gesicht bin ich gespannt.«

      »Hoffen wir, daß wir ihr bald eine Erfolgsmeldung übermitteln können.«

      »Ich bringe sie ihr selbst, wenn es dazu kommt. Sie wird entzückt sein, eine Schwägerin zu bekommen.«

      »Ein unvergleichliches Unikat dazu«, sagte Constantin.

      Jan konnte nur noch den Kopf schütteln. Eine Überraschung jagte die andere.

      Ulrike erschien zuerst, wie erwartet. Sie wurde sehr nervös, als sie das Bufett sah. »Was soll denn gefeiert werden?« fragte sie.

      »Wir haben uns gedacht, daß wir dem Brautpaar das Geschenk bei einem Sektfrühstück überreichen und gleichzeitig unsere Verlobung offiziell bekanntgeben.«

      »Du bist wahrhaftig für jede Überraschung gut«, sagte Ulrike mit einem frivolen Lächeln. »Man muß die Feste feiern, wie sie fallen. Ich bin immer dafür zu haben.«

      Sie schien kein bißchen argwöhnisch zu sein.

      Als Hanno und Gaby kamen, hatte sie bereits zwei Gläser Sekt getrunken und war ganz in ihrem Element.

      »Das ist wirklich eine nette Idee von Constantin, nicht wahr? Nur schade, daß Kim nicht da ist.« Sie war irritiert, als es wieder läutete.

      Chris erschien.

      »Ein Freund von Conchita«, erklärte Constantin. Aber jetzt wurden Hanno und Gaby unruhig, während Ulrike wieder ein Glas Sekt trank und vor sich hinträllerte.

      »Wieviel Leute kommen denn noch?« fragte sie.

      »Nur noch zwei oder drei, aber vorher werden wir im Namen von Kim das Geschenk überreichen. Er gab das dekorativ verpackte Paket Gaby. Er merkte, daß es ihr anscheinend leicht erschien.

      Sie sah Ulrike verwirrt an. »Mach es auf, ich will sehen, ob es dir gefällt«, sagte Ulrike. »Ich durfte es ja mit aussuchen.«

      Constantin entging es nicht, daß Gabys Hände zitterten, während alle Blicke gebannt auf ihr ruhten. Nun wurde auch die Tür zum Nebenzimmer einen Spalt geöffnet, was sonst aber niemand bemerkte. Es war eine atemlose Spannung im Raum. Conchita hielt sich an Constantins Arm fest.

      Mit glasigen Augen starrte Ulrike auf den Fisch und riß ihn fast aus Gabys Händen.

      »Das ist ein anderer Fisch!« stieß sie schrill hervor. »Was hat Kim mit unserem Fisch gemacht?« Sie hatte jede Beherrschung verloren, und Hanno war kreidebleich geworden.

      Da kam aus dem anderen Zimmer Kommissar Fechner mit einer silbernen Platte, auf die er den kaputten Fisch mit seinem Inhalt gelegt hatte.

      »Dann ist wohl dies der richtige Fisch«, sagte er.

      Ulrikes Gesicht verzerrte sich. »Das ist infam! Wenn ihr denkt, ihr könnt uns ausschmieren, dann irrt ihr euch gewaltig. Er gehört mir, mir allein?«

      »Sie können ihn gern haben, sagte Kommissar Fechner und zeigte seine Dienstmarke. »Das Kokain wurde der Polizei übergeben. Betrachten Sie sich als verhaftet.« Zwei weitere Beamte erschienen, die ihnen ihre Rechte vorsagten, was aber in Ulrikes hysterischem Geschrei unterging.

      Hanno und Gaby waren wie gelähmt, aber dann versuchte Hanno, sich damit herauszureden, daß sie Ulrike nur einen Gefallen hatten tun wollen.

      »Wir haben selbstverständlich recherchiert, es kommt auch bei Ihnen so einiges zusammen«, sagte Fechner ruhig.

      Ihrer gerechten Strafe konnten alle drei nicht entkommen, aber Kim wollte davon nichts mehr


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