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Dr. Norden (ab 600) Staffel 1 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden (ab 600) Staffel 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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haben?«

      »Den Verdacht hatte ich auch schon. Jetzt denke ich sogar, daß sie ihren aufwendigen Lebensstil mit solchen Geschäften finanziert und ihr das Studium in Paris nur als Alibi dient. Aber wie sollen wir es ihr beweisen und sie festnageln?«

      »Indem wir vorerst gar nichts tun, als abzuwarten. Ich habe den Fisch samt Inhalt in Sicherheit gebracht. Ins Haus eindringen können sie jetzt auch nicht mehr.«

      »Woher können sie die Schlüssel gehabt haben?« überlegte Kim.

      »Du hattest dein Schlüsselbund doch sicher mitgenommen. Als es dir so schlechtging, können sie die Schlüssel nachgemacht haben.«

      »Es war bestimmt alles genau geplant«, warf Jan ein. »Warum hast du mir nur nicht vertraut?«

      »Einmal habe ich mich geschämt, für so dumm verkauft zu werden, zum andern hatte ich Angst, dich hineinzuziehen.

      Aber ich habe schon gemerkt, daß ich allein damit nicht fertig werde. Ich hatte Angst, und das hat wohl auch an mir gezehrt.«

      »Und ich dachte schon, daß du Bulimie hast«, sagte Jan beklommen. »Man liest ja jetzt soviel darüber. Früher hat man es taktvoll unter den Tisch gekehrt, aber jetzt wird es als echte Krankheit behandelt.«

      »Ich bin jedenfalls froh, daß ich jetzt mit euch reden kann«, sagte Kim.

      »Das hättest du längst gekonnt«, meinte Constantin. Jan drückte ihre Hand an die Wange.

      »Jetzt ist der erste Schritt getan, jetzt machen wir alles gemeinsam. Und wenn dir noch etwas einfällt, sagst du es uns sofort.«

      »Ich möchte nach Hause«, flüsterte Kim.

      »Das wäre das Dümmste, was du jetzt machen könntest. Wir müssen doch zuerst recherchieren, wer da noch beteiligt ist und von wem die meiste Gefahr für dich droht.«

      »Warum tun sie das, warum macht Ulrike da mit?« murmelte Kim unter Tränen.

      »Aus Geldgier«, erwiderte Constantin sofort. »Denen ist es egal, ob andere sich damit umbringen. Aber vielleicht bringt sie sich eines Tages auch damit um. Ich habe schon einen Menschen so sterben sehen.«

      Kim sah ihn entsetzt an. »Aber du würdest doch keine Drogen nehmen«, sagte sie zitternd.

      »Verrückt müßte ich sein.«

      »Ich habe mich viel zuwenig damit befaßt. Ich habe es nur verabscheut. Aber wie diejenigen reagieren, die süchtig sind, konnte ich mir nicht mal vorstellen. Jetzt frage ich mich auch, ob sie nicht high waren, wenn sie so herumalberten und dummes Zeug redeten. Ulli hat sie immer noch angeheizt. Es war das Dümmste, was ich tun konnte, mich von ihr zu diesem Urlaub überreden zu lassen.«

      »Sie wird es büßen«, sagte Jan grimmig.

      »Die überlaß mal lieber mir«, warf Constantin ein.

      »Was wirst du jetzt tun?« fragte Kim.

      »Ich lasse mir etwas einfallen. Zerbrich dir nicht den Kopf, sondern denk daran, bald gesund zu werden. Dann werden wir dich irgendwo unterbringen, wo dich niemand findet, bis diese Verbrecher hinter Schloß und Riegel sind.«

      »Du meinst, daß sie im Gefängnis landen?« Kim starrte ihn mit aufgerissenen Augen an.

      »Natürlich, denn da gehören sie hin, wie alle Dealer. Bisher sind die Strafen nur viel zu niedrig gewesen.

      Aber jetzt werde ich mich erstmal auf die Suche nach so einem dummen Fisch begeben, den wir dem Hochzeitspaar unterjubeln können.«

      »Das wäre doch eine tolle Hochzeitsüberraschung, aber es könnte doch sein, daß weder Hanno noch Gaby etwas damit zu tun haben«, meinte Jan.

      »Gabys Besuch hat mich stutzig gemacht«, sagte Constantin.

      »Mich auch, sie hat mich nie besucht«, sagte Kim.

      »Warum hast du damals eigentlich mit Hanno Schluß gemacht?« fragte Constantin.

      Kim warf Jan einen schrägen Blick zu. Sie wurde verlegen. »Er wurde zudringlich«, erwiderte sie leise. »Er wollte nicht verstehen, daß ich nein sagte. Aber ich hatte auch allerhand an ihm auszusetzen. In jedem Lokal ging er sofort zum Spielautomaten, und er klebte den Kaugummi immer unter den Tisch. Er hat vielleicht dumm geguckt, als ich ihm sagte, er solle sich eine andere suchen, die daran nichts auszusetzen hätte.« Jetzt zeigte Kim wieder einen Hauch von Humor. Aber Constantin dachte, daß es doch sehr bitter für sie sein würde, wenn ihre früheren Freunde sich als Feinde entpuppten. Ihn machte es wütend, daß man seine kleine Schwester so aufs Kreuz legen wollte. Er wollte es ihnen heimzahlen.

      Er gab Kim zum Abschied einen Kuß, was sie staunend registrierte, denn sie konnte sich überhaupt nicht erinnern, daß Constantin sie jemals geküßt hatte, seit sie erwachsen war. Er war sehr sparsam mit Liebesbeweisen, und sie hatte auch noch nicht erlebt, daß er je verliebt gewesen wäre.

      Vielleicht hat er einfach Angst, enttäuscht zu werden, dachte sie jetzt. Sie war froh, daß Jan noch bei ihr blieb, damit sie nicht gleich wieder in düstere Betrachtungen über diesen dramatischen Urlaub verfiel.

      *

      Fee Norden fragte ihren Mann, ob sie Kim besuchen dürfe. »Das laß mal lieber«, erklärte er, »es soll möglichst vermieden werden, daß man auf sie aufmerksam wird. Sie scheint sich in Gefahr zu befinden. Ich war eben noch in der Klinik und habe mit Jan gesprochen. Da ist eine ganz heikle Geschichte im Gange.«

      »Erzähl schon, spann mich nicht auf die Folter«, drängte sie.

      »Nachher, wenn die Kinder im Bett sind.«

      Sie mußte sich gedulden, aber die Kinder hatten auch wieder allerhand zu berichten. Diesmal war es Anneka, die aufgeregt erzählte, daß ihre Schulfreundin Saskia von einem fremden Mann belästigt worden wäre.

      »Sie war schrecklich aufgeregt, sie konnte weglaufen und hat es mir erzählt. Ich habe ihr gesagt, daß sie es ihren Eltern erzählen muß und der Lehrerin, aber sie traut sich nicht. Dann bin ich zur Frau Mehl gegangen und habe es ihr erzählt. Sie will mit Saskias Eltern sprechen. Frau Mehl hat mich gelobt.«

      »Wann war denn das?« fragte Daniel.

      »Heute nachmittag, als wir Turnen hatten. Saskia hat sich den Fuß verknaxt und konnte nicht mehr springen. Wir haben nämlich Weitsprung geübt, und ich bin fast drei Meter gesprungen, ist das nicht toll? Frau Mehl hat mich sehr gelobt. Vielleicht kann ich auch mal bei Olympia mitmachen, wenn ich fleißig trainiere.«

      »Das schlag dir mal lieber aus dem Kopf«, sagte Danny sofort. »Leistungssport ist viel zu anstrengend für dich. Außerdem kriegst du sowieso gleich Heimweh, wenn du von zu Hause weg bist.«

      Daran hatte Anneka noch gar nicht gedacht. Sofort meinte sie auch, daß sie dann lieber nur zu Hause ein bißchen Sport treiben würden.

      »Ich werde Tennisprofi, die verdienen einen Haufen Geld«, sagte Felix.

      »Werde lieber Fußballer, die verdienen noch mehr«, meinte Danny.

      »Geld ist doch nicht alles«, lenkte Fee begütigend ein.

      »Aber man braucht’s«, meinte Danny.

      »Ich möchte jetzt lieber wissen, was Saskia noch gesagt hat«, ergriff Fee wieder das Wort.

      »Der Mann hat gesehen, wie sie gehumpelt ist und hat zu ihr gesagt, daß er Arzt ist und was ihr denn fehle. Da hat sie halt gesagt, daß sie umgeknickt ist. Er hat gesagt, daß er eine Gelenkbinde im Auto hat, sie solle mitkommen. Aber Saskia hat gesagt, daß sie lieber zu Dr. Norden geht, und da wollte er sie zu Dr. Norden bringen.«

      »Unglaublich«, sagte Daniel, »war denn niemand in der Nähe?«

      »Doch, Frau Mehl wollte gerade nach ihr schauen, und da ist der Mann weggegangen, aber Saskia hat gedacht, daß die Lehrerin sie beschimpfen wird, weil sie überhaupt mit dem Mann gesprochen hat, na ja, mir hat sie es dann erzählt und ich bin gleich zu Frau Mehl gegangen.«

      »Das


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