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Sophienlust Staffel 8 – Familienroman. Diverse AutorenЧитать онлайн книгу.

Sophienlust Staffel 8 – Familienroman - Diverse Autoren


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zog sie sich mit einem Lächeln zurück.

      »Ich bin völlig durcheinander«, wiederholte sie. »Jetzt will ich das Essen fertig machen. Du musst ganz verhungert sein.«

      »Ja, Lieselott, Hunger habe ich tatsächlich.« Seine Stimme klang anders als sonst. Er fand die blonde Lieselott an diesem Abend in ihrer gut gespielten Verwirrung verführerisch und bezaubernd.

      »Schenk uns einen Sherry ein. Die Suppe ist in fünf Minuten warm, Achim«, rief sie von der Küche her, wo sie unterdessen auch den Ofen für das Weißbrot eingeschaltet hatte.

      Achim erwartete sie mit den gefüllten Gläsern.

      »Auf einen schönen Abend, Achim.« Ihre blauen Augen grüßten ihn. Wenn er nur wollte, konnte er viel darin lesen.

      »Es ist nett, dass du heute hier bist«, gab er leise zurück. »Ein leeres Haus wirkt bedrückend.«

      »Ich gebe mir Mühe, dir ein bisschen Fröhlichkeit ins Haus zu bringen, Achim. Du darfst nicht immer nur trauern.«

      Er schüttelte den Kopf. »Nein, sicher nicht, Lieselott.«

      Sie steckte die Kerzen an und bat zu Tisch.

      »Du verwöhnst mich«, stellte Achim fest.

      »Es ist nichts Besonderes, Achim. Aber wenn es dir gefällt, freue ich mich.«

      Er zog ihre Hand an die Lippen. »Es ist nett, wenn man bei sich selbst zu Gast sein kann. Vielen Dank.«

      »Ich sagte dir doch, dass es hier gemütlicher ist als in einem Lokal. Du bist den ganzen Tag nicht daheim. Mal willst du gewiss auch deine eigenen vier Wände um dich haben.«

      Sie traf genau den richtigen Ton. Achim ließ es sich schmecken und plauderte vergnügt. Die Anspannung des Arbeitstages fiel rasch von ihm ab.

      Nach Abschluss der Mahlzeit trug Lieselott das Geschirr in die Küche und räumte die Reste in den Kühlschrank. Als sie in das Wohnzimmer zurückkehrte, spielte noch immer leise das Radio.

      Achim holte Gläser und schenkte Kognak ein, nachdem Lieselott zugestimmt hatte.

      »Du bist eine gute Freundin, Lieselott«, sagte er leise und strich ihr rasch über die Wange, ehe er trank.

      Lieselott lächelte und seufzte. »Ich wünschte, ich könnte mehr für dich tun, Achim. Es ist viel zu wenig. Du bist in keiner beneidenswerten Lage.«

      Lieselott ging nicht näher auf das Thema ein. Es war sicherlich klüger, wenn sie nicht über Isolde redeten. Stattdessen reckte sie den Arm und stellte das Radio etwas lauter. »Ich würde ganz gern tanzen«, schlug sie vor.

      »Bitte, wenn du magst.«

      Isolde tanzte nicht besonders gern. Lieselott hingegen war eine leidenschaftliche Tänzerin. Sie suchte Platten heraus und legte sie auf. Übermütig forderte sie ihrerseits Achim auf. Sie beherrschte die modernen Tänze perfekt und riss ihren Partner innerhalb von wenigen Augenblicken dazu hin, es ihr gleichzutun. Aus ihrem Haar löste sich eine Locke, die ab und zu sein Gesicht streifte. Einmal kam sie unversehens aus dem Takt und warf sich lachend in seine Arme.

      »Du bist toll«, flüsterte sie und küsste ihn mitten auf den Mund. Und dann tanzte sie weiter, während ihre Augen leuchteten und lockten.

      Endlich wurden sie müde. »Hol neuen Wein, Achim. Ich verdurste.«

      Der Mann sah nicht auf die Uhr, obwohl er wusste, dass es schon sehr, sehr spät war. Er machte die nächste Flasche auf und trank dem blonden Mädchen zu, das nun keinen Hehl mehr daraus machte, dass es in ihn verliebt war.

      Der kleine Mini-Minor stand bis zum anderen Morgen vor dem Gartentor. Achim erwähnte am nächsten Morgen der Portiersfrau gegenüber, dass er Besuch von einer Kusine habe.

      *

      Seltsam genug. Nick war der Einzige, der zu Isolde von Rettwitz’ verschlossenem Wesen Zugang fand. Gewiss, sie ließ sich von Denise freundlich zureden, ritt auch hin und wieder mit dem Ehepaar Schoenecker aus, doch sie zog sich alsbald wieder wie eine Schnecke in ihr Haus zurück.

      Nick unterhielt sich jedoch gern mit Isolde, deren Ähnlichkeit mit seiner Mutter ihn immer wieder von Neuem verwunderte und anzog. So manchen Abend verbrachte er mit der vereinsamten, trauernden Frau im Gästezimmer, im Park oder auch auf einem langen Spaziergang über die Felder. Isolde erkundigte sich nach seinen Erfolgen in der Schule, half ihm sogar gelegentlich bei seinen Aufgaben und wurde im Gespräch mit dem Jungen von ihrem eigenen Schmerz abgelenkt, ohne es zu bemerken.

      Es war ein Freitagabend, als Nick Frau von Rettwitz fragte, ob sie einmal mit ihm ausreiten wolle. Sie stimmte sofort zu, denn es hatte im Laufe des Nachmittags geregnet. Jetzt roch die Luft würzig und lockte zu einem Ritt.

      Nick holte sein Reitzeug und sattelte mit Hilfe des alten Justus zwei Pferde – seinen eigenen Braunen und einen Schimmel, den die größeren Mädchen liebten, weil er ein ausgezeichnetes Springpferd war, aber so gut wie nie durchging und auch sonst keine Schwierigkeiten machte.

      Es war ein hübsches Bild, als der Junge auf das Herrenhaus zutrabte. Er saß tadellos im Sattel und führte den Schimmel am Zügel mit. Isolde schlug das Herz ein wenig rascher.

      Als vollendeter Kavalier sprang Nick ab und half seiner Dame in den Sattel, ehe er selbst wieder aufstieg. Seite an Seite trabten die Pferde an.

      Nick schlug den Waldweg ein, der zum See führte. Der Boden unter den Pferdehufen war feucht, sodass das Getrappel kaum zu hören war. Ab und zu tropfte es noch ein wenig von den Zweigen.

      »Es ist schön hier, nicht wahr?« stellte Nick mit echter Begeisterung fest.

      »Ja, Nick.«

      »Gefällt es Ihnen jetzt in Sophienlust – wenigstens ein kleines bisschen?«

      »Ich glaube schon«, antwortete die junge Frau nachdenklich. »Es kann sogar sein, dass es mir zu gut gefällt. Vielleicht möchte ich nie mehr fort.«

      »Aber Sie haben einen Mann, der auf Sie wartet«, mahnte Nick.

      Sie nickte. Die Pferde gingen jetzt im Schritt, weil die Reiter keine Eile hatten. »Mein Mann kommt morgen und bleibt übers Wochenende. Er hat am Nachmittag angerufen«, berichtete sie.

      »Freuen Sie sich nicht?«, erkundigte sich Nick.

      »Ich weiß es nicht. Ich habe etwas Angst.«

      »Das verstehe ich nicht. Sie haben ihn doch lieb!« Für Nick stand fest, dass jedes Ehepaar so innig in Liebe verbunden war wie seine Eltern oder wie Andrea und Hans-Joachim.

      »Natürlich«, versicherte Isolde hastig. »Aber wenn er da ist, muss ich an Renata denken.«

      Nick wusste längst, dass ihr Töchterchen diesen Namen getragen hatte. »Renata ist im Himmel, Frau von Rettwitz«, erklärte er mit fester Stimme. »Mein erster Vati ist auch tot, und die erste Mutti von Sascha und Andrea lebt schon lange nicht mehr. Sie dürfen nicht immer nur an Renata denken. Sie kann nicht mehr zurückkommen – es ist unmöglich.«

      Betroffen sah Isolde den Jungen an. Eben tauchte zwischen den Stämmen der See auf. »Du hast recht, Nick, ich kann mich nicht damit abfinden. Mein Mann ist stärker als ich. Deshalb habe ich wohl Angst.«

      »Sie sollten sich unsere Micki Luftballon mal genauer ansehen, Frau von Rettwitz. Sie muss doch ungefähr so alt sein wie Renata.«

      »Ein bisschen älter – aber Renata sah ganz anders aus«, erklärte Isolde abweisend. »Ich kann kein fremdes Kind annehmen. Das wäre mir vollkommen unmöglich.«

      Nick seufzte verstohlen. Die Unterhaltung mit Frau von Rettwitz stellte große Anforderungen an ihn. Immer wieder zerbrach er sich den Kopf, wie er sie fröhlich und glücklich machen könnte. Aber er kam nicht weiter, sosehr er sich auch anstrengen mochte. Sie bemerkte nicht einmal, dass der Vorschlag ihn Überwindung gekostet hatte, denn er tat nur ungern etwas dazu, dass ein Kind Sophienlust für immer verließ.

      »Ist der See tief?«, fragte Isolde


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