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Moonlight Romance Staffel 1 – Romantic Thriller. Scarlet WilsonЧитать онлайн книгу.

Moonlight Romance Staffel 1 – Romantic Thriller - Scarlet Wilson


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fragte sich, wer Hetty Page und Harry Baxter heimlich fotografiert hatte. Christopher Murphy vielleicht? Er schüttelte die besten Powerpoint-Präsentationen nur so aus dem Ärmel.

      Wenn Jonah Daglow so etwas für »Modol« benötigte, war Christopher Murphy immer seine erste Adresse, und der gewitzte IT-Spezialist hatte ihn noch nie enttäuscht. Christopher konnte mit allen Programmen hervorragend umgehen. Der hatte das im kleinen Finger. Bildbearbeitung. Videoclips. Textverarbeitung. Tabellen aller Art. Geschmackvolle Homepages. Interessante Websites. Ansprechende Internet-Auftritte … Er war in allen Bereichen sattelfest wie kein zweiter bei »Modol». Hast du die Fotos zu dieser abscheulich informativen Präsentation verarbeitet, Christopher Murphy?, dachte Molly. Bist du »Amigo»? Wie kann ich das herausfinden, ohne dich zu fragen?

      Sie wusste es nicht.

      *

      Molly Stone brachte es nicht fertig, die ebenso schmerzende wie verstörende Angelegenheit großherzig zu übergehen.

      Sie konnte das Ganze nicht einfach auf sich beruhen lassen. Die peinigende Sache schrie förmlich danach, aufgeklärt zu werden.

      Molly hatte nur noch keine Ahnung, wie sie es anstellen sollte. Wie ging man in so einem delikaten Fall am effizientesten vor? Frontalangriff?, fragte sich Molly. Soll ich Hetty Page einfach zur Rede stellen? Oder Harry Baxter? Oder beide?

      Sie entschied sich für eine andere Taktik, beschloss, die hässliche Präsentation an Hetty weiterzuleiten und abzuwarten, was dann passierte.

      Es war später Nachmittag und die Abteilung hatte sich schon sehr gelichtet. Genau genommen waren nur noch Hetty und Molly im Büro. Irgendwie musste Hetty Page auf die Nachricht, die Molly ihr schicken wollte, reagieren und dazu Stellung nehmen.

      Bin neugierig, was sie unternimmt, dachte Molly und machte den entscheidenden Klick, der danach nicht mehr rückgängig gemacht werden konnte. Jetzt war das verhängnisvolle Bilddokument ohne jeden Kommentar auf der Reise durchs Netz. Gleich wird die Bombe bei Hetty einschlagen, sinnierte Molly. Und … Was dann?

      Hetty schrie auf. Sie stieß sich vom Schreibtisch ab, als hätte ihr Bildschirm Feuer gefangen. »Oh, mein Gott!«, rief sie entsetzt. »Oh, mein Gott!«

      Ja, dachte Molly Stone schadenfroh und feindselig. Oh, mein Gott! Jetzt bist du sprachlos, was? Weißt nicht, was du sagen sollst, außer: Oh, mein Gott. Herr im Himmel, wie ist mir das peinlich. Meine Affäre mit Harry Baxter ist aufgeflogen … Wir waren nicht vorsichtig genug … All diese kompromittierenden Bilder … Wer macht so etwas Geschmackloses? Wer stellt eine solche Präsentation ins Internet, dem größten Tummelplatz unerfreulicher Indiskretionen, wo jeder sie sehen kann?

      Hetty sprang auf. »Molly!«, rief sie. »Habe ich das von dir? Hast du mir das geschickt?«

      Warum fragst du?, dachte Molly frostig. Das siehst du doch. Stell dich nicht dümmer, als du bist.

      Hetty war aus dem Häuschen. Sie kam aufgewühlt zu Molly. »Das … das ist die größte … Impertinenz, die mir jemals untergekommen ist«, stammelte sie. »Du … du glaubst das doch nicht etwa.«

      »Ich sehe, was ich sehe«, sagte Molly nüchtern.

      »Aber … aber das stimmt nicht. Da hat sich jemand einen ganz, ganz kranken Scherz erlaubt.«

      »Ich weiß, dass Harry dir gefällt.«

      »Das bestreite ich nicht, aber ich würde nie … Niemals … Du bist meine Freundin …«

      »Umso schäbiger ist es …«

      Hetty nickte. »Du hast Recht, Molly, es wäre schäbig, unverzeihlich, absolut verabscheuungswürdig, deshalb habe ich auch nicht … Du kannst Harry fragen. Ruf ihn an und frag ihn.«

      »Wie erklärst du dir die Fotos?«, wollte Molly eisig wissen.

      »Meine Güte, du weißt doch, was heutzutage mit Photoshop und all den vielen anderen Bildbearbeitungsprogrammen möglich ist. Wenn man sich damit auskennt, kann man die abstrusesten Bilder kreieren. Ich schwöre dir bei allem, was mir heilig ist, dass an dieser schäbigen Präsentation nichts wahr ist. Harry und ich wurden zusammenkopiert. Vielleicht hat man manchmal auch nur die Gesichter ausgewechselt. Keine Ahnung. Es gibt so viele verblüffende Möglichkeiten, das zu bewerkstelligen, dass nicht einmal Experten mit absoluter Gewissheit nachweisen können, was echt und was falsch ist. Deshalb werden Fotos vor Gericht auch nicht mehr als eindeutiges Beweismittel zugelassen. Weil man sie mit dem nötigen Fachwissen zu sehr manipulieren und die Wahrheit auf diese Weise zu leicht verbiegen kann.« Hetty Page hob mit feierlicher Miene die Hand. »Beim Grab meiner Großmutter … Du weißt, wie sehr ich sie geliebt habe … Bei Omas Grab schwöre ich, dass ich Harry Baxter seit gut zwei Monaten nicht mehr gesehen habe. Wir haben damals zu viert – du mit Harry, ich mit Timothy Green – die Vernissage dieses verrückten Aktionisten besucht, der mit allem möglichen Zeug wild um sich geschüttet hat. Erinnerst du dich?«

      Molly nickte. Natürlich erinnerte sie sich an dieses geschmacklose Happening. Sie waren sich damals alle vier einig gewesen, dass ein so abstoßender Irrsinn nicht das Geringste mit Kunst zu tun hatte.

      Und nun … Molly wusste nicht, wohin sie sehen, was sie sagen sollte. »Bei Omas Grab«, das hatte den Ausschlag gegeben.

      Jetzt wusste Molly mit absoluter Sicherheit, dass Hetty Page nicht log. Hetty hätte niemals auf das Grab ihrer Großmutter geschworen, wenn sie nicht die unverrückbare Wahrheit gesagt hätte.

      »Bitte entschuldige«, sagte Molly mit belegter Stimme. »Es tut mir leid, dich verdächtigt zu haben, aber …«

      »Die Präsentation hat ein Meister seines Fachs gemacht«, sagte Hetty verständnisvoll. »Darauf musstest du hereinfallen. Mir wäre es an deiner Stelle nicht anders ergangen.«

      »Trotzdem schäme ich mich«, sagte Molly zerknirscht. Sie war froh, dass Hetty nicht wusste, dass sie sie in Gedanken falsche rothaarige, blasshäutige, sommersprossige, übergewichtige Schlange genannt hatte.

      »Ist schon in Ordnung«, erwiderte Hetty großmütig. »Ich trage dir nichts nach.«

      »Ich weiß nicht, ob ich auch so tolerant wie du sein könnte.«

      »Doch, du könntest es«, sagte Hetty überzeugt. Sie lächelte. »Offenbar kenne ich dich besser als du dich selbst.«

      »Die Präsentation hat ein Meister seines Fachs gemacht«, hatte Hetty vorhin gesagt, und selbstverständlich fiel Molly in diesem Zusammenhang sofort ein Name ein. Hatte Christopher Murphy sich diesen platten Scherz erlaubt? Befähigt wäre er dazu auf jeden Fall gewesen, aber war er auch dermaßen geschmacklos?

      Nein, dachte Molly. Das glaube ich nicht. Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Außerdem möchte ich nicht schon wieder jemanden zu Unrecht verdächtigen. Dieses eine Mal sollte reichen.

      »Was hältst du davon, Christopher die Präsentation zu zeigen?«, fragte Hetty.

      Molly zog die Schultern hoch.

      »Ich … weiß nicht recht …«, antwortete sie unsicher.

      Hetty legte die Hand auf ihren Busen. »Ich hätte nichts dagegen. Er könnte dieses widerwärtige ›Verbrechen‹, diesen gemeinen Rufmord, möglicherweise aufklären.« Sie musterte Molly und sagte dann: »Du nimmst doch nicht etwa an, dass er …«

      »Wenn ich ehrlich sein soll …« Molly leckte sich die Lippen. »Ganz kurz hatte ich ihn in Verdacht …«

      »Ich auch«, gestand Hetty zu Mollys Überraschung. »Aber je länger ich darüber nachdenke, desto weniger kann ich’s glauben.«

      Ob Christopher herausfinden könnte, wer dieser »Amigo« ist?, überlegte Molly. Wer auf dem Daten-Highway unterwegs ist, hinterlässt normalerweise Spuren. Es sei denn, er weiß, wie man sie verwischt, unsichtbar macht oder komplett löscht. Wenn einer mit der Materie so vertraut ist wie Christopher Murphy, ist das kein Problem für ihn. Wenn nicht, kann Christopher ihn unter Umständen enttarnen. Ich denke, ich sollte ihn noch einmal um Hilfe bitten.

      *


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