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Moonlight Romance Staffel 1 – Romantic Thriller. Scarlet WilsonЧитать онлайн книгу.

Moonlight Romance Staffel 1 – Romantic Thriller - Scarlet Wilson


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Platzwunde war verheilt … Molly hatte ihre leibliche Mutter und ihre Halbschwester kennen gelernt … Es hatte eine sehr lange Aussprache und viele heiße Tränen gegeben und Agatha Careira hatte ihre erstgeborene Tochter immer wieder um Verzeihung gebeten, doch Molly hatte ihr ebenso oft versichert, dass es nichts zu verzeihen gebe, weil ihre Adoptiveltern Loretta und Delbert Stone für sie ein wahrer Glückstreffer gewesen seien … Einige Tage später waren auch Mollys Eltern am Krankenbett der todgeweihten Frau gewesen … Wieder waren reichlich Tränen geflossen und man war in aufrichtigem Frieden und ehrlicher Freundschaft auseinander gegangen …

      An einem der darauf folgenden Sonntage lud Harry Baxter seine geliebte Molly zum Lunch in ein nobles Dachterrassen-Restaurant nahe der Westminster Abbey ein, und als der Sekt serviert wurde, lag in Mollys Glas auf einmal – wie durch Zauberei – ein Ring.

      Sie staunte über alle Maßen. »Meine Güte, was ist das?«

      Er schmunzelte schelmisch. »Ich würde sagen, das ist ein … Ring?«

      »Ich meine … wie kommt der da hinein?«

      »Man sagt, der Glaube kann Berge versetzen, und ich bin der Meinung, dass Liebe noch viel mehr kann.« Harry stieß mit Molly an und sagte lächelnd: »Du musst ganz vorsichtig trinken, damit du den Ring nicht verschluckst.«

      Als das Schmuckstück dann aus dem leeren Glas fiel, fing Molly ihn mit heftig klopfendem Herzen auf. »Ist das ein – ein …«

      Er lachte. »Ein was?«

      »Ein Verlobungsring?«, krächzte Molly aufgeregt.

      Harry nickte. »Ich denke, das ist er.«

      »O Harry.« Sie wäre ihm am liebsten vor allen Leuten um den Hals gefallen.

      »Gefällt er dir?«

      »Er ist wunder-wunderschön«, antwortete Molly überschwänglich und mit Glückstränen in den Augen.

      Harry nahm den Ring und steckte ihn ihr mit ernster, feierlicher Miene an den Finger. »Möchtest du meine Frau werden, Molly Stone?«

      Ihre Kehle wurde eng. »Ich – ich weiß nicht, was ich sagen soll«, flüsterte sie.

      Er grinste. »Sag einfach Ja.«

      »Ja. Ja. Ja.« Sie weinte vor Freude und Glück. »Du weißt, dass ich nichts mehr als das möchte.«

      Sie beugten sich über den Tisch küssten sich zärtlich.

      Beim zweiten Glas Sekt sagte Harry: »Ich dachte, ich frage dich lieber jetzt als später.« Er lächelte verschmitzt.

      Sie musterte ihn unsicher. »Wie meinst du das?«

      Er zog die Schultern hoch. »Na ja, im Augenblick bist du noch ein kleines Rädchen im Logistikzentrum der Firma ›Modol‹. Da besteht noch nicht die Gefahr, dass du glaubst, ich möchte dich nur wegen deines Geldes heiraten.«

      Sie sah ihn durch einen dichten Tränenschleier an. »Ach, du dummer, dummer, lieber Harry«, sagte sie lachend und weinend zugleich. »Nicht einmal alle Schätze dieser Welt könnten unserer Liebe etwas anhaben, das wissen wir beide doch schon sehr lange.«

      *

      Wenige Tage nach Mollys Verlobung schloss Agatha Careira für immer die Augen. Molly und Raffaela waren bei ihr, und Molly hatte Gelegenheit, ihr von dem Eheversprechen, das sie Harry Baxter gegeben hatte, zu erzählen.

      Agatha hatte noch die Kraft, der Erstgeborenen ihren mütterlichen Segen zu geben, dann entschlief sie friedlich mit einem letzten langen, vielleicht auch erleichterten Seufzer. Ihr schweres Leiden hatte ein Ende, und es war für sie zum Schluss doch noch alles so ausgegangen, wie sie es sich gewünscht hatte.

      Da auf Toby Haggerty eine sehr, sehr lange Haftstrafe wartete (der als äußerst unerbittlich geltende Staatsanwalt bereitete sich gerade auf einen Prozess vor, den er mit harten Bandagen führen würde), besorgte sich Haggerty einen Strick und schied so aus dem Leben, wie er es für Molly Stone geplant gehabt hatte.

      Die Medien berichteten kaum von seinem Ende. Von Mollys Traumhochzeit mit Harry Baxter aber schon. Sehr ausführlich sogar, denn schließlich war für die beiden ein wunderbares Märchen wahr geworden – und solche Berichte lesen die Menschen auf der ganzen Welt immer wieder gern …

Die Höllenhunde von Dartmoor

      Die Dame stand nur da und blickte auf Heather. Nach einer Weile hörte diese eine Stimme, die aber nur in ihrem Kopf zu sein schien. Sie war freundlich und angenehm, doch was sie sagte, versetzte Heather in Angst und Schrecken. »Komm nicht nach Dartmoor, Heather Somersby. Hier wartet nur der Tod auf dich!« Und dann flog sie nach vorn, ihre Hand schoss vor und legte sich wie ein Schraubstock um Heathers Hals. Der Griff war eisern und unbarmherzig. Das junge Mädchen wehrte sich verbissen, Heather schlug um sich, sie versuchte mit aller Gewalt, sich zu befreien, umsonst! Schon begannen rote Kreise, sich vor ihren Augen zu drehen, der Luftmangel sorgte dafür, dass sie das Bewusstsein verlor. Heather war sicher, sie würde diesen grausamen Angriff nicht überleben.

      »He, Ted, gib lieber Acht, wenn du über das Moor gehst, dass die Geisterlady dich nicht kriegt!«

      In der kleinen Spelunke dröhnte das Lachen der Torfstecher. Der »Red Rooster« bestand nur aus einem einzigen Gastraum mit niedriger Decke und zwei schäbigen Fremdenzimmern, die so gut wie nie benutzt wurden. Die einzigen dauerhaften Bewohner waren Spinnen und Schaben. Lee Wilkins und seine Frau Molly waren vor zwei Jahrzehnten von Irland herüber nach Dartmoor gekommen, denn Mollys Vater hatte ihnen die Dorfschenke vererbt. Molly war als junges Mädchen nach Irland in Stellung gegangen. Sie war leidlich hübsch gewesen und hatte bei den jungen Burschen in Cork Anklang gefunden. Lee Wilkins, der dort im Schlachthof gearbeitet hatte, war ihr hartnäckigster Verehrer gewesen und hatte schließlich das Rennen gemacht. Ans Heiraten wäre aber nicht zu denken gewesen, wäre Molly nicht die Erbschaft in den Schoß gefallen. Ihr Vater hatte dem Whisky zu lange zugesprochen und war deshalb früh verstorben.

      Also hatte Molly ihre Anstellung als Dienstmädchen gekündigt, Lee hatte sich im Schlachthof seine Papiere geholt und die hatten die Fähre nach Fishguard bestiegen. Von dort aus war es nicht mehr weit bis Callington, Mollys Heimatdorf. Die Kneipe war in keinem guten Zustand gewesen, Lee hatte in die Hände gespuckt und alles aufpoliert. Doch mit den Jahren war er nachlässiger geworden, was wohl auch am Whisky liegen mochte. Schließlich saß er an der Quelle. Da konnte Molly so viel schimpfen, wie sie wollte. Seit Lee ein unheimliches Erlebnis auf dem Moor gehabt hatte, war der Malt sein bester Freund.

      Damals, vor etwa fünf Jahren, hatte er eine Lieferung aus Plymouth abgeholt und mit dem Pferdewagen heimwärts gekarrt. Es war schon dunkel gewesen und was Lee da im Schein seiner Sturmlaterne gesehen hatte, das hatte ihm die Haare zu Berge stehen lassen. Sein Kaltblüter war fast durchgegangen vor Schreck. Und der Wirt war als zitterndes, schneeweißes Bündel Elend heimgekommen. Er hatte nicht darüber gesprochen, doch jeder, der aus der Gegend kam, wusste, was los war. Lee Wilkins hatte die sagenumwobene Geisterlady gesehen.

      Auch mancher von den Torfstechern, die ihren Lohn am Monatsanfang gern in den »Red Rooster« trugen, hatte bereits Ähnliches erlebt. Ted Tomkins hielt von diesem Gerede aber gar nichts. Der gebürtige Schotte war nicht mehr der Jüngste. Er schuftete bereits seit ein paar Jahrzehnten im Moor und hatte nie etwas Ungewöhnliches erlebt. Zudem war er gut katholisch und glaubte nur das, was der Herr Pastor am Sonntag auf der Kanzel erzählte. Alles andere hielt er für Unsinn und entsprechend fiel nun auch seine Reaktion aus.

      »Diese Geisterlady, die besteht doch nur aus Weingeist«, rief er und winkte ab. »Ihr spinnt ja alle!«

      Eine weitere Lachsalve antwortete ihm, die anderen Torfstecher hielten den alten Kauz für ein bisschen verschroben. Dass er nicht wie alle anderen am Dorfrand in einer der Arbeiterhütten lebte, sondern im Moor in einem abgelegenen Häuschen wohnte, hatte ihm den Ruf eingebracht, ein Sonderling zu sein. Lee Wilkins wusste es besser. Er mochte Ted, der ein gutes, ehrliches Herz hatte. Und er


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