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Dr. Norden Staffel 6 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Staffel 6 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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wie geht es jetzt weiter?«, stellte der Vater die alles entscheidende Frage.

      Felicitas Nordens Herz war schwer. Sie liebte ihren Beruf, doch an die Aufgabe, schlimme Diagnosen zu überbringen, würde sie sich niemals gewöhnen.

      »Lukas ist ein absoluter Notfall. Sein Zustand ist lebensbedrohlich. Wir haben keine Wahl und werden sofort operieren. Er ist schon auf dem Weg in den OP.«

      »O mein Gott!« Ninas Selbstbeherrschung wurde einer harten Probe unterzogen, doch sie bestand sie mit knapper Not. »Hat er denn überhaupt eine Chance?«

      Fee war dankbar für diese Frage.

      »Wo Leben ist, ist Hoffnung. Wir haben das beste Operationsteam zusammengestellt, das wir im Haus haben.« Zumindest das konnte sie den Eltern mit auf den Weg geben.

      »Gehört dieser Lammers auch dazu?«, konnte sich Helmut Claas eine Frage nicht sparen.

      Trotz des Ernstes der Lage amüsierte sich Fee.

      »Keine Sorge! Diese Nummer ist selbst für unseren Starkinderarzt ein bisschen zu groß«, erlaubte sie sich einen kleinen Seitenhieb in Richtung des Kollegen. »Unser bester Neurochirurg leitet die Operation und der Chef der Pädiatrie, Dr. Mario Cornelius, assistiert ihm. Ich bin optimistisch, dass alles gut gehen wird.«

      Helmut schickte seiner Frau einen innigen Blick. Die Worte der Ärztin hatten ihm Mut gemacht, und in seinen Augen stand eine vage Hoffnung, als er sich wieder an Fee wandte.

      »Wenn Sie optimistisch sind, dann sind wir es auch. Sie haben unser Vertrauen. Egal, was passiert.«

      Diese Worte rührten Fee so sehr, dass sie sich unvermittelt mit ihrer eigenen Selbstbeherrschung konfrontiert sah. Nur mit Mühe konnte sie die Tränen zurückdrängen, aber ihre Stimme war rau, als sie ein einziges Wort sagte.

      »Danke.« Mehr brauchte es nicht. Alles andere war in diesem Augenblick nicht wichtig.

      *

      Der Wind zerrte an Pascal Lüders‘ Haar, und Regen schlug ihm ins Gesicht, als er die Klinik verließ. Der Wetterumschwung kam ihm gerade recht. Er passte perfekt zu seiner Weltuntergangsstimmung, und er machte gar nicht erst den Versuch, sich vor dem Wolkenbruch zu schützen. Mit gesenktem Kopf und den Händen in den Jackentaschen marschierte er gegen den Sturm an durch die dunklen Straßen. Der Galerist achtete nicht darauf, wohin seine Schritte ihn führten, und war überrascht, als er sich vor dem Haus wiederfand, in dem Marlas und auch Danny Nordens Wohnung lag. Einen Moment stand er davor und wusste nicht, was er tun sollte. Dann folgte er einer Eingebung und zog den Schlüssel aus der Tasche, den Marla ihm feierlich überreicht hatte. Er schloss die Haustür auf, dachte kurz daran, den Aufzug zu rufen, entschied sich dann aber dafür, die Stufen hinauf in den dritten Stock zu steigen. Als er aufgesperrt hatte, schlug ihm der Geruch nach Farbe entgegen, doch Pascal nahm ihn kaum wahr, so sehr war er in Gedanken versunken. Er machte Licht, zog die Tür hinter sich zu und wanderte durch die Räume. Die Schritte hallten von den Wänden wider, und er betrat er das Kinderzimmer. Sein Blick blieb an den stilisierten Figuren hängen, die Anneka Norden mithilfe von Marlas Schablonen in bunten Farben an die Wände gepinselt hatte.

      »Wird Fynn sie jemals sehen können? Wird er je selbst einen Luftballon halten? Seifenblasen in die Luft pusten? Einem Ball hinterherjagen?«, fragte er sich, und mit einem Mal brach all der Schmerz aus ihm heraus, der sich in den vergangenen Stunden in seinem Inneren angesammelt hatte. Er setzte sich einfach auf den Parkettboden und ließ seinen Gefühlen freien Lauf, weinte, schimpfte und flehte einen unsichtbaren Gott um Hilfe an.

      Derart gefangen in seinem Schmerz, überhörte er zunächst das Klingeln. Und als er es wahrnahm, konnte er es nicht einordnen. Er hatte Marlas Türklingel vorher noch nicht gehört.

      »Was ist das für ein Geräusch?«, fragte er sich und wischte sich mit dem Ärmel über das tränennasse Gesicht. Als es noch einmal klingelte, stand er endlich auf und ging zur Tür. »Ach, du bist es, Danny!«

      »Pascal! Also doch!« Der junge Arzt lächelte. »Ich hatte mit Tatjana eine Wette abgeschlossen und hab doch glatt gewonnen.«

      »Was meinte sie denn, wer hier ist?«, fragte Pascal und spürte, wie froh er war, den Arzt zu sehen. Seine positive Ausstrahlung ließ die Welt gleich heller erscheinen.

      »Von Handwerkern bis zu einem Einbrecher hatte sie alles im Repertoire. Sie hat eine blühende Fantasie, musst du wissen.« Als er an Tatjanas Vermutungen dachte, wurde das Lächeln auf seinem Gesicht tiefer. Aber nur kurz. Pascals Verzweiflung war ihm nicht entgangen und auch die Spuren nicht, die die Tränen auf seinem Gesicht hinterlassen hatten. »Hast du Lust, ein bisschen zu uns zu kommen?«

      Fee hatte tagsüber in der Praxis angerufen und ihrem Mann von Marla und dem Baby erzählt. Deshalb wusste auch Danny Bescheid. Da er aber nicht mit der Tür ins Haus fallen wollte, wählte er den Weg über die Gastfreundschaft. »Tatjana hat mal wieder ein neues Rezept ausprobiert. Mit dieser Menge Rucolastrudel werden wir allein unmöglich fertig.«

      In diesem Moment fiel Pascal ein, dass er seit dem Frühstücknichts mehr gegessen hatte.

      »Sehr gern. Gut möglich, dass meine schlechte Laune vom Hunger kommt«, gestand er, während er Seite an Seite mit Danny die Treppe hinaufstieg. »Über der ganzen Aufregung habe ich heute völlig vergessen, was zu essen.« Er dankte seinem Gastgeber, der ihm den Vortritt ließ, und trat in die Wohnung, die Tatjana mit der ihr eigenen Stilsicherheit eingerichtet hatte. »Wunderschön habt ihr es hier.« Staunend blieb Pascal im Flur stehen und sah sich in den offenen Räumen um. »Und es riecht wirklich sensationell gut.«

      »Hoffentlich schmeckt es auch so.« Lächelnd kam Tatjana auf ihren Besucher zu. Sie trug Backhandschuhe und streckte die Hände links und rechts vom Körper weg, als sie Pascal auf die Wangen küsste.

      »Schicke Handschuhe!«, wollte der Gast nicht griesgrämig sein.

      Skeptisch musterte Tatjana ihre unförmigen Hände.

      »Findest du? Sie sind ein Geschenk von Danny. Er wollte nicht, dass ich mir ständig die Finger im Ofen verbrenne.«

      »Wie fürsorglich von ihm«, lobte Pascal, doch Tatjana war anderer Meinung.

      »Ich glaube eher, dass er keine Lust mehr hatte, mir in seiner Freizeit ständig die Finger und Arme zu verbinden.« Ehe Danny widersprechen konnte, zwinkerte sie ihm schelmisch zu. »Aber jetzt solltet ihr euch hinsetzen. Sonst ist der Strudel kalt und schmeckt so gut, wie diese Handschuhe attraktiv sind.« Das ließen sich Danny und Pascal nicht zwei Mal sagen, und die nächsten zehn Minuten herrschte genussvolles Schweigen.

      »Ich kann mich nicht erinnern, je so was Gutes gegessen zu haben«, seufzte Pascal schließlich und legte das Besteck zur Seite.

      »Dann hast du noch nicht Marlas gefülltes Brot probiert. Dagegen ist der Strudel hier richtig langweilig«, lobte Tatjana ihre Mitarbeiterin.

      »Komm schon, du willst doch nur hören, dass deine neueste Kreation der absolute Renner beim Mittagstisch wird«, meinte Danny, die wahre Absicht seiner Freundin durchschaut zu haben.

      Tatjana lachte.

      »Mist. Ich muss mir eine neue Strategie ausdenken. Du kennst mich inzwischen viel zu gut.« Sie stand auf, küsste Danny auf die Wange und stellte die Teller zusammen.

      Als sie in die Küche ging, sah Patrick ihr nach.

      »Ihr beiden seid schon ein tolles Paar«, schwärmte er.

      »Marla und du, ihr seid aber auch nicht ohne«, gab Danny dieses Kompliment postwendend zurück. »Und ihr bekommt auch noch ein Kind. Meiner Ansicht nach ist das die Krönung einer Liebe«, versuchte er, die Sprache auf das Thema zu bringen, das Pascal so sehr bewegte.

      Seine kleine List hatte Erfolg, und der Galerist ging sofort auf diese Bemerkung ein.

      »Ich bin ganz deiner Meinung. Kinder sind das schönste Geschenk, das das Leben uns machen kann.« Pascals Blick hing an dem Glas, das er zwischen den Händen drehte. »Aber auch die größte Aufgabe. Vor allen Dingen dann, wenn man sich nicht sicher sein kann, ob


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