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Dr. Norden Staffel 6 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Staffel 6 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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vergessen. »Die hatte doch nie Zeit für mich und war viel zu sehr mit sich beschäftigt.« Der junge Mann nahm die Jacke von der Lehne und schlüpfte hinein. Dabei blickte er auf Felicitas hinab. »Bitte, Tante … ich meine, Fee, du musst mir glauben, dass nicht alles wahr ist, was Carla über mich erzählt. Es wäre einfach voll schön gewesen, wenn ich bei dir, bei euch hätte bleiben können. Dann hätte ich heute eine Familie, viele Geschwister, ein intaktes Zuhause…« Wieder glitzerten Tränen in seinen Augen und er beugte sich zu Fee herab, um sie in den Arm zu nehmen. Doch die Umarmung dauerte nicht lange, und er richtete sich abrupt auf.

      »Du meldest dich wegen dem Termin bei deinem Mann?«, fragte Urs.

      Felicitas nickte.

      »Heute Abend noch.«

      »Danke.« Urs küsste linkisch ihre Hand, ehe er sich umdrehte.

      Sie sah ihm nach, wie er durch das Café ging und es grußlos verließ. Keine zwei Minuten später stand Tatjana vor Dannys Mutter.

      »Ist das der Mann, dem du unter die Arme greifen sollst?«, fragte sie und setzte sich ungefragt neben Fee auf den Stuhl.

      Aus ihren Gedanken gerissen, fuhr die Ärztin herum.

      »Die Buschtrommeln funktionieren ja prächtig. Woher weißt du das denn schon wieder?« Ihre Stimme klang schroffer als beabsichtigt, doch Tatjana nahm es ihr nicht übel.

      »Von Danny. Und der weiß es von Dan. Du hast also gar nicht so unrecht mit der Buschtrommel.« Sie saß auf der äußersten Stuhlkante und hielt das Tablett auf den Knien. »Also, was hat er gesagt? Wie findest du ihn?«, konnte sie mit ihrer Neugier nicht hinter dem Berg halten.

      Über diese Frage dachte Felicitas kurz nach.

      »Eigentlich ist er ein fast normaler, netter, junger Mann, der einsieht, dass er ziemlich viel falsch gemacht hat«, fasste sie ihre Eindrücke zusammen. »Er meinte, er hätte viel Zeit zum Nachdenken gehabt und eingesehen, dass er auf dem Holzweg ist.«

      »Wozu so ein Gefängnis gut sein kann!«, konnte sich Tatjana einen ironischen Kommentar nicht verkneifen. Ehe Fee ihre Entrüstung Ausdruck verleihen konnte, fuhr sie auch schon fort. »Und du glaubst nicht, dass er dir was vormacht?«

      Fee schüttelte den Kopf, dass ihr blondes Haar hin und her flog.

      »Urs ist genauso wie früher. Sogar seine Stimme klingt manchmal noch wie die eines Jungen. Aber wie kommst du drauf, dass er mich belügen könnte? Das hat er doch gar nicht nötig.«

      »Ich weiß nicht…« Tatjana zuckte mit den Schultern. »Ich habe eine Freundin, die ist Bewährungshelferin. Sie hat mit jeder Menge solcher Jungs gearbeitet, und mindestens die Hälfte von ihnen hat ihr was vorgespielt. Je mehr sie auf dem Kerbholz hatten, umso schlimmer waren sie.«

      Doch davon wollte Fee nichts wissen.

      »Ich kann Verallgemeinerungen nicht leiden«, machte sie keinen Hehl aus ihrer Meinung. »Welchen Grund sollte er haben, mir Märchen zu erzählen?«, wiederholte sie ihre Frage, trank ihren Kaffee aus und sammelte ihre Siebensachen zusammen.

      Tatjana sah ihr dabei zu.

      »Immerhin bist du ein guter Kontakt. Hast eine ganze Horde angesehener Menschen im Rücken und bist selbst in einer exponierten Position. So was ist immer von Vorteil«, gab sie zu bedenken.

      »Unsinn.« Mit einem Ruck erhob sich Fee vom Stuhl. Es wurde Zeit, in die Klinik zurückzukehren, ehe der Kollege Lammers wieder einen Grund zum Meckern fand. »Ich habe die Tränen in seinen Augen gesehen, als er von früher gesprochen hat. So was kann man nicht spielen«, behauptete sie und küsste Tatjana, die ebenfalls aufgestanden war, links und rechts auf die Wange. Hintereinander gingen die beiden Frauen durch das Café, Fee voraus, Tatjana folgte ihr. Am Tresen angelangt drehte sich die Ärztin noch einmal um und winkte Marla und Tatjana zu.

      »Lass dich nicht von ihm einwickeln!«, gab Tatjana ihr noch mit auf den Weg.

      Doch das hörte Fee schon nicht mehr, denn das Glöckchen über der Tür klingelte eifrig, als sie nach draußen in die Dämmerung trat.

      *

      Felicitas Nordens Plan ging nicht auf. Das Gespräch mit Urs hatte länger gedauert als gedacht, und Volker Lammers war nicht mehr in der Klinik. Aber er hatte einen Zettel mit einerBotschaft auf ihrem Schreibtisch hinterlassen.

      »Falls Sie nicht zu erschöpft vom Kaffeetrinken sind, können Sie ja noch einen Blick auf die Bilder werfen. Gruß Lammers.«

      Einen Moment überlegte Fee, ob sie das Stück Papier als Beweismaterial aufheben sollte, verzichtete dann aber darauf. Sie zerknüllte es, zielte und traf den Abfalleimer.

      »Ausgezeichneter Wurf!« Niemand anderer als ihr Mann Daniel stand in der Tür und applaudierte ihr.

      »Dan, was machst denn du hier?« Fee freute sich, ihn zu sehen, und umarmte ihn stürmisch.

      »Nanu, so viel Leidenschaft nach einem anstrengenden Tag?«, fragte er und legte seine Hände auf ihre Hüften. Dabei ließ er sie nicht aus den Augen.

      »Dann besonders. Irgendwo muss ich die verloren gegangene Energie ja wieder herholen«, lächelte sie und streichelte seinen Nacken.

      »Ein Energievampir also!«, seufzte Daniel versuchte, bekümmert zu wirken. »Dachte ich es mir doch.«

      Doch Fee war nicht nach Scherzen zumute.

      »Der Energievampir hier ist Lammers!« Nach einem weiteren Kuss löste sie sich aus der Umarmung und kehrte an ihren Schreibtisch zurück. »Er hat mir mal wieder eine freundliche Bemerkung verpasst. Und ich ärgere mich darüber, dass er fast jedes Mal sein Ziel erreicht und mich mit seinen Gemeinheiten auf die Palme bringt.«

      »Nach einem anstrengenden Tag ist das kein Wunder«, versuchte Daniel, seine Frau zu beruhigen. »Mal abgesehen davon, dass er dich zu sportlichen Höchstleistungen animiert.« Sein bewundernder Blick galt dem Abfalleimer. »Ich nehme an, der Zettel war von ihm?«

      Felicitas lachte kurz.

      »Stimmt. Mein Treffen mit Urs hat länger gedauert als gedacht, und schon…«

      »Du hast den jungen Mann getroffen?«, unterbrach Daniel seine Frau.

      »Habe ich dir das nicht heute Mittag am Telefon erzählt?«, fragte sie zurück und schob sich eine Strähne hinters Ohr. Sie stand am Schreibtisch, bückte sich und schob eine CD ins Laufwerk des Computers. »Ich könnte meine rechte Hand verwetten, dass ich es getan habe.«

      »Tu’s lieber nicht.« Daniel war neben seine Frau getreten, nahm ihre Hand und küsste sie. »Es wäre schade um das schöne Stück. Wo es doch so geschickt ist…«

      »Sprichst du aus Erfahrung?« Sie blinzelte ihm zu, und Daniel grinste, als die Bilder auf dem Bildschirm erschienen und seine Frau sich ein Stück vorbeugte. Vergessen war das anzügliche Gespräch, und ihre ganze Aufmerksamkeit richtet auf die Bilder.

      »Das hier sind die Aufnahmen von Kevins Rückenmark«, erklärte sie ihrem Mann. »Du weißt schon, der Junge mit der unerklärlichen Schwäche in den Extremitäten.«

      »Diesmal erinnere ich mich. Du hast gestern Abend von ihm erzählt.« Auch Dr. Norden beugte sich vor und studierte die Aufnahmen. »Siehst du das hier?« Mit dem Finger deutete er auf weiße Flecken im Rückenmark.

      »Die müssten doch eigentlich dunkelgrau aussehen«, wusste Fee sofort, worauf ihr Mann anspielte. »Mal abgesehen davon, dass das Rückenmark leicht angeschwollen erscheint.«

      »Das könnte an einer Flüssigkeitsansammlung liegen«, vermutete Daniel Norden. »Diese Veränderungen könnten eine Erklärung dafür sein, warum Kevin unter einer Störung des Nervensystems leidet«, zog er einen Schluss aus dem, was er sah, und klickte sich weiter durch die Bilder.

      Fee hatte sich einen Stuhl an den Schreibtisch gezogen und verfolgte den Wechsel der Aufnahmen, während sie über diese Erkenntnisse nachdachte.

      »Aber was könnte diese Entzündung


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