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Diona und ihr Dalmatiner. Barbara CartlandЧитать онлайн книгу.

Diona und ihr Dalmatiner - Barbara Cartland


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meinen Hut abnehme und ein Tuch um den Kopf binde, dann könnten Sie sagen, ich sei jemand aus dem Dorf, der Sie um Mitnahme gebeten hat.“

      „Das ist eine gute Idee, Miss Diona“, fand Ted, „und wenn Sie draußen bleiben, dann bringe ich Ihnen Brot und Käse. Der Wirt hier ist eigentlich nicht neugierig. Er ist ein alter Mann und halb blind.“

      Als die Hütten von Little Ponders End in Sicht kamen, öffnete Diona die Bänder ihres Hutes und schob den Hut unter den Sitz. Dann suchte sie aus dem Bündel ein Tuch, das sie mitgenommen hatte, für den Fall, daß ihr kalt würde.

      Diona wußte wohl, daß es unmöglich gewesen wäre, einen dicken Mantel mitzunehmen. Der einzige Schutz gegen Kälte, falls sie sich nichts Neues leisten konnte, war der Schal, in den sie ihre Sachen eingewickelt hatte.

      Das Tuch bestand aus blaßblauer Seide und sah aus der Entfernung nicht sehr teuer aus, wenn es auch ihrer Mutter gehört hatte. Sie band es sich um den Kopf und hoffte, wie eines der Dorfmädchen auszusehen.

      Die Dorfwiese war bis auf zwei alte Esel und mehrere Enten auf dem Teich leer. Ted brauchte sein Pferd nicht anzubinden, denn es begann sofort, Gras zu fressen. Gemeinsam marschierten sie zum „Grünen Mann“.

      Draußen befand sich wie gewohnt eine Holzbank, auf der später am Nachmittag die alten Männer des Dorfes sitzen würden. Jetzt saß niemand hier, so daß Diona Platz nahm, während Ted das Gasthaus betrat.

      Kurze Zeit später kam er mit zwei Tellern zurück, auf denen mehrere große Scheiben Käse und Bauernbrot lagen. Es gab keine Butter, doch als Diona ein Stück des ofenwarmen Brotes abschnitt und es zusammen mit dem Käse aß, schmeckte es ihr ganz vorzüglich. Ted war in das Gasthaus zurückgegangen und kehrte nun mit einem Glas Most und einem Glas Bier zurück. Der Most war für Diona bestimmt, das Bier für ihn selbst.

      Um die Aufmerksamkeit der anderen nicht auf sich zu lenken, aßen sie schnell. Dann bezahlte Ted im Gasthaus die verzehrten Speisen und Diona schritt zum Karren zurück und stieg hinauf. Sirius sprang neben ihr hoch, und so warteten die beiden bereits auf Ted, als dieser zurückkam.

      Während sie losfuhren, sagte Diona: „Sie müssen mir sagen, wieviel ich Ihnen schulde.“

      „Sie waren mein Gast, Miss Diona“, erwiderte Ted, „und wenn Sie weglaufen, dann brauchen Sie ohnehin jeden Penny für sich und Ihren Hund.“

      „Aber ich kann doch nicht zulassen, daß Sie für mich zahlen“, protestierte Diona.

      „Sie können mir Ihre Zeche zahlen, wenn Sie Ihr erstes Gehalt bekommen“, schlug Ted lächelnd vor. „Ich hoffe, daß Sie nicht lange darauf warten müssen.“

      „Das hoffe ich auch“, erwiderte Diona bekümmert.

      Sie fuhren weiter, und Diona begann darüber nachzudenken, wie angsteinflößend es war, ins Blaue zu leben, ohne zu wissen, wo man enden wird. Dann sagte sie sich, daß, wie besorgniserregend es auch sein mochte, nichts so schlimm sein konnte wie die Tatsache, daß Heywood, der der Gutsverwalter ihres Onkels und ein Mann war, den sie nie gemocht hatte, Sirius erschoß. Ohne Sirius wäre sie noch einsamer auf der Welt, als sie ohnehin schon war.

      Welche Schwierigkeiten auch immer auf uns zukommen, sagte sie sich, Sirius und ich werden nicht nur zusammen sein, sondern ich bin auch ganz sicher, daß Papa uns beschützen wird.

      Wenn es etwas gab, was ihr Vater gehaßt hatte, dann war es Grausamkeit jeder Art, und es war stets furchtbar für ihn gewesen, wenn er gezwungen gewesen war, ein Pferd aufgrund seines Alters oder einer Krankheit zu töten. Die Grausamkeit seines Bruders hätte er daher niemals gutgeheißen.

      Und doch wurde Diona immer ängstlicher, je weiter sie sich von Hall entfernte. Erst jetzt merkte sie, wie unerfahren und unwissend sie war.

      Dank der Beharrlichkeit ihrer Mutter war sie nicht nur von einer pensionierten Gouvernante, die im Dorf wohnte, sehr gut erzogen worden, sondern auch von dem Vikar, der gleichzeitig Lehrer war. Er hatte sie in vielen Fächern unterrichtet, und da er keine eigene Familie gehabt hatte, hatte der Unterricht ihm großen Spaß gemacht.

      Diona hatte eine solche Zuneigung zu ihm entwickelt, daß sie ihn oft als ihren Großvater betrachtete, den sie nie gehabt hatte.

      Wenn der Vikar noch am Leben gewesen wäre, hätte sie sich nun an ihn wenden und ihn um Hilfe bitten können. Doch dann sagte Diona sich, daß selbst dann ihr Onkel als ihr Vormund ihr verboten hätte, Hall zu verlassen. Menschen wie dem Vikar oder der Gouvernante, die jetzt sehr alt war, oder dem Dorflehrer, der sie in Rechnen und Geometrie unterrichtet hatte, würde sie nur Schwierigkeiten bereiten.

      „Ich kann nicht begreifen, weshalb ich solch langweilige Dinge wie Mathematik lernen muß“, hatte Diona einmal zu ihrer Mutter gesagt.

      „Diese Fächer trainieren deinen Verstand, mein Liebes“, hatte ihre Mutter erwidert. „Ich möchte, daß du eine gute Erziehung genießt, damit du, was auch immer in deinem Leben geschieht, dich stets selbstsicher fühlst.“

      Damals hatte Diona nicht verstanden, was ihre Mutter gemeint hatte. Da der Vater ihrer Mutter ein außergewöhnlich kluger Mann gewesen war, der eine wichtige Stellung im Auswärtigen Amt bekleidete, hatte ihre Mutter gewollt, daß Diona wie ein Junge erzogen wurde.

      Erst kurz bevor ihre Mutter starb, hatte Diona den Grund dafür begriffen.

      Damals sagte ihre Mutter: „Ich hoffte und betete darum, deinem Vater einen Sohn zu schenken, mein Liebling, doch du bedeutest ihm genauso viel. Denn obwohl du eine Frau bist, kann er sich trotzdem mit dir über alles unterhalten. Ihr beide versteht euch genauso gut, wie wenn du ein Junge wärst.“

      Als sie die Enttäuschung auf Dionas Gesicht gesehen hatte, hatte sie schnell hinzugefügt: „Dein Papa ist sehr stolz auf dich, weil du so hübsch bist, doch Schönheit genügt einem Mann mit Verstand nicht. Er braucht jemanden, der ihn mit neuen Ideen anregt, was vielen Frauen nicht gelingt.“

      Diona hatte sie daraufhin geküßt und ihr versichert: „Ich habe mir immer gewünscht, daß Papa stolz auf mich ist. Du weißt, Mama, wie gern ich mich mit ihm unterhalte. Doch das kann ich nur, weil du so klug warst, mich so vieles lernen zu lassen, auch wenn es mir sehr schwergefallen ist.“

      „Eines Tages wird dir dein Wissen nützlich sein“, hatte Mrs. Grantley geweissagt. „Das hatte mein Vater immer zu mir gesagt: Alles erweist sich als nützlich, wenn man es am wenigsten erwartet, und nichts von Wert geht je verloren.“

      Diona hatte instinktiv gewußt, daß ihre Mutter nicht von materiellen Dingen sprach, und sie hatte gesagt: „Es ist ein schönes Gefühl, als ob man eine Schatztruhe in seinem Kopf hat, die einem niemand stehlen kann.“

      Ihre Mutter hatte gelacht und dann gesagt:„Genauso meine ich es auch, und du hast viele, viele Schätze, mein Liebling, von denen du eines Tages feststellen wirst, daß sie von unsagbarem Wert sind. Das hoffe ich wenigstens.“

      Während Diona an diese Unterhaltung zurückdachte, sagte sie sich, daß es wohl keine große Beanspruchung ihrer Intelligenz bedeutete, wenn sie ein Milchmädchen oder eine Hundewärterin werden würde. Wenn ich älter wäre, sagte sie sich, könnte ich vielleicht in einer Bibliothek arbeiten. Aber wer hat schon einmal etwas von einer Bibliothekarin mit Hund gehört? Sie schmunzelte über diesen Gedanken.

      „Ich höre Sie gern lachen, Miss Diona“, sagte Ted „Ihr Lachen erinnert mich an Ihren Vater. Es konnte nie etwas so falsch sein, daß er nicht darüber hätte lachen können.“

      „Das ist wahr“, sagte Diona. „Und da alles mit mir so falsch läuft, kann ich nur darüber lachen und hoffen, daß sich der Zustand bessert.“

      „Das hoffe ich auch“, entgegnete Ted.

      Doch Ted hörte sich nicht sehr optimistisch an, so daß Dionas Mut wieder sank.

      Ihr Weg führte sie einen steilen Hügel hinauf. Oben angelangt, sah Diona vor sich die Umrisse eines sehr großen, beeindruckenden Hauses.

      Mit seiner vom Dachgiebel flatternden Standarte, sah es im Schein der


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