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Die Herrin des Clans. Barbara CartlandЧитать онлайн книгу.

Die Herrin des Clans - Barbara Cartland


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gab, schien alles in Bewegung zu geraten. Die alten Grauköpfe eilten nach Schottland zurück, um alles für seinen Empfang und die bevorstehende Hochzeit vorzubereiten.

      Der Herzog hatte noch eine Nacht in London zur freien Verfügung. Er nahm sich vor, seine Vergangenheit zu wiederholen und sein Leben wie damals zu genießen, als er noch ein kleiner, unbedeutender Offizier gewesen war.

      Eine seiner früheren Freundinnen, falls man sie so nennen konnte, trat immer noch im Gaiety Theater auf. Sie sah auch nach drei Jahren immer noch hübsch und anziehend aus.

      Nachdem er sich ihre Show, die gut wie eh und je war, angeschaut hatte, lud er sie zum Abendessen bei Romero ein. Dort erzählte sie ihm einiges von ihren Affären seit ihrem letzten Treffen.

      Er war amüsiert und schockiert zugleich, als er von den Männern erfuhr, die sie mit Brillanten geschmückt hatten. Ihr derzeitiger Partner hatte ihr großmütig den Abend freigegeben, damit sie ihn mit ihm verbringen konnte.

      „Richte ihm aus, daß ich ihm sehr verbunden bin“, sagte der Herzog. „Meine liebe Millie, du bist sogar noch hübscher als zu dem Zeitpunkt, als ich wegfuhr.“

      Das entsprach nicht ganz der Wahrheit, war aber wohl das, was sie hören wollte. Sie legte ihre Hand auf die seine.

      „Vielen Dank, lieber Talbot. Ich habe dich nie vergessen. Da du jetzt Herzog und sicher nicht mehr so knapp bei Kasse bist...“

      Er hinderte sie am Weitersprechen.

      „Ich fahre morgen früh nach Schottland, Millie. Ob ich jemals wiederkomme, steht in den Sternen.“

      Sie stieß einen kleinen Schreckensschrei aus.

      Als er bei Morgengrauen ihre Wohnung verließ, war er nicht sicher, ob er überhaupt zurückzukehren wünschte.

      Vielleicht werde ich älter, dachte er seufzend.

      Woran es auch immer lag, die Beziehung hatte ihren Glanz verloren. Vielleicht war es ohnehin nur eine trügerische Erinnerung gewesen, die ihn nach seinem letzten Heimaturlaub bis nach Indien begleitet hatte.

      Sein Empfang im Schloß verlief so, wie er erwartet hatte. Die Dudelsackpfeifer, Ältesten und sonstigen Clan-Mitglieder waren meilenweit übers Moor gewandert, um ihn zu begrüßen. Selbstverständlich trugen sie alle einen Kilt in den McCaron-Farben.

      Der Herzog war sehr froh, daß er seinerzeit im Lagerraum seines Clubs einen Koffer deponiert hatte, der seine schottische Nationaltracht enthielt. Das versetzte ihn in die Lage, in altherkömmlicher Tradition vor seine Leute zu treten.

      Es wurden unzählige Reden gehalten, Trinksprüche ausgebracht und Erinnerungen an seine Kindheit ausgetauscht.

      Als er schließlich im Schlafzimmer des Chieftains, in dem sein Onkel gestorben war, allein war, wußte er, daß er nach Hause gekommen war. Wenn auch Opfer von ihm verlangt wurden, sie waren der Mühe wert.

      Kein Zweifel, daß viele seiner Clansleute in bitterer Armut lebten. Die Kilts waren zerschlissen, Schuh- und Stiefelsohlen abgelaufen, und die Häuser, die er gesehen hatte, waren dringend reparaturbedürftig.

      Dasselbe ließ sich auch vom Schloß sagen. Der Marquis hatte recht gehabt mit seiner Behauptung, es wäre ein Vermögen erforderlich, um es vor dem Einsturz zu bewahren.

      Der Herzog konnte nur hoffen, daß seine zukünftige Frau nichts dagegen hatte, wenn ihr Geld für solche Zwecke verwendet wurde.

      Von außen wirkte es nach wie vor sehr eindrucksvoll mit seinen mit Schießscharten versehenen Türmchen. Die Löcher im Dach waren zum Glück nicht zu sehen. Die hohen Bleiglasfenster glänzten in der Sonne. Die Mauern waren mit Pfeilschlitzen versehen, durch die die Bogenschützen sich gegen angreifende Feinde gewehrt hatten.

      Im Schlafzimmer des Chieftains stand seit drei Jahrhunderten das gleiche, riesige, Himmelbett. Doch der Teppich war zwischenzeitlich zerschlissen, die Vorhänge waren so abgeschossen, daß man sich kaum noch an ihre ursprüngliche Farbe erinnern konnte. Das zerrissene Innenfutter hing in Fetzen herunter, und einige Glasscheiben in den Fenstern zeigten Sprünge.

      Als er seine Jacke mit den glänzend polierten Knöpfen auf einen Stuhl warf, brach eines der Beine ab.

      Meine zukünftige Frau muß einen hohen Preis dafür bezahlen, daß ich sie zur Herzogin mache, dachte er bitter.

      Am folgenden Tag verdrängte er alle unangenehmen Gedanken und ging Fischen. Im Fluß, wo er als Junge diesen Sport gelernt hatte, fing er gleich zwei herrliche Lachse.

      Wohin er auch immer den Schritt lenkte, kamen die Leute aus ihren Hütten, um ihn zu begrüßen. Sie alle versicherten ihm auf Gälisch, wie sehr sie sich über seine Rückkehr freuten.

      Der Herzog kannte den wahren Grund für ihre Freude. Für sie verkörperte er die Sicherheit und Beständigkeit, die sie solange entbehrt hatten.

      Der Tod der beiden Söhne seines Onkels hatte den Clan tief erschüttert. Die Leute hatten schon halb gefürchtet, daß niemand da wäre, der ihren Platz einnehmen konnte.

      Seine Existenz war inzwischen begreiflicherweise so gut wie in Vergessenheit geraten. Als Junge hatte er oft seine Ferien im Schloß verbracht, obwohl seine Eltern in Edinburgh gelebt hatten.

      Dafür hatte es einen triftigen Grund gegeben. Seine Mutter war nicht kräftig genug gewesen, um die kalten und rauhen Winter im nördlichen Schottland durchzustehen.

      Jetzt erzählten ihm die alten Frauen von seinen Eskapaden, die er längst vergessen hatte. Sie riefen ihm ins Gedächtnis zurück, wie er seinen ersten Lachs gefangen, sein erstes Moorhuhn geschossen und seinen ersten Hirsch zur Strecke gebracht hatte.

      Allzu schnell für seinen Geschmack erhielt der Herzog eine Einladung zur Gräfinwitwe von Dalbeth, die ihn als Gast in ihrem Hause erwartete.

      Es wäre einfacher gewesen, übers Moor zu reiten, statt nach Dalbeth House zu fahren, das am Rande der Klippen mit Blick auf die Nordsee thronte.

      Das Schloß selbst war vor einem Jahrhundert geräumt worden. Es stand einige Meilen weiter an der Küste, wo die Felsen so stark abgebröckelt waren, daß die Lage ernstlich gefährlich wurde.

      Damals hatte man den Grafen von Dalbeth gewarnt, daß es nur noch eine Frage der Zeit sei, bis die ganze Felswand in sich zusammenbräche und das Schloß mit sich ins Meer risse.

      Er hatte daher für sich und seine Familie ein neues Haus gebaut. Doch das Schloß wehrte sich gegen den Verfall. Es stand immer noch an seinem altgewohnten Platz und diente den heimkehrenden Fischerbooten als Landmarke.

      Dalbeth House war ein eindrucksvolles Gebäude, das inmitten von Gärten lag, die von hohen Mauern umgeben waren.

      Der Herzog fuhr in einer gut gefederten, mit vier Pferden bespannten Kutsche, die sein Onkel natürlich nicht bezahlt hatte. Pünktlich um vier Uhr erreichte er das schmiedeeiserne Tor.

      Dieser Zeitpunkt galt allgemein als passender Ankunftstermin. In seiner Einladung hatte er gelesen, daß er die Gräfinwitwe am ersten Abend treffen sollte. Für den nächsten war eine große Familienfeier geplant.

      Er konnte sich des unangenehmen Gefühls nicht erwehren, daß am zweiten Abend seine Verlobung mit Lady Jane offiziell verkündet werden sollte.

      Im Stillen hatte er gehofft, man würde ihm mehr Zeit lassen, seine zukünftige Braut kennenzulernen. Mit ein bißchen Glück hätten sich vielleicht sogar einige gemeinsame Interessen finden lassen.

      Seit seiner Ankunft in Schottland wurde er ständig angetrieben. So sehr ihm das mißfiel, es blieb ihm nichts Anderes übrig, als sich mit so viel Würde wie nur irgend möglich zu fügen.

      Er saß zurückgelehnt in seiner Kutsche, die auf seinen Wunsch hin offen war, und ließ die Landschaft auf sich einwirken. Sie war noch schöner, als er sie in Erinnerung hatte.

      Über eine lange, kurvenreiche Straße, die mitten durchs Moorland führte, erreichte man ein mit Nadelbäumen bewachsenes Tal. Ein kleiner Fluß schlängelte sich hindurch,


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