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Deine Liebe ist ein Juwel. Barbara CartlandЧитать онлайн книгу.

Deine Liebe ist ein Juwel - Barbara Cartland


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dafür finden. Ich sage Euch, was ich tun werde, Sire: Ich versuche, von Isaacs mehr über die Herkunft der Bilder zu erfahren.«

      »Eine großartige Idee!«

      »Habt Ihr ihm schon viel abgekauft?«

      »Nur den Lochner«, erwiderte der Prinz. »Er bot mir drei, vier Portraits an, die nichts Besonderes waren, so daß ich es für überflüssig hielt, sie dir zu zeigen. Und dann waren wir beide, wie du dich erinnerst, Feuer und Flamme für den Lochner. Ich habe mehr dafür bezahlt, als ich mir leisten konnte, aber ich behaupte nach wie vor, daß er es wert war.«

      »Ich ebenfalls«, pflichtete der Marquis ihm bei.

      Ein Lächeln zuckte um seine Lippen, als er sich daran erinnerte, daß der Prinz zwar den Preis ausgehandelt, er selbst ihn aber bezahlt hatte.

      »Laß mich mal überlegen«, sagte der Prinz und legte die Hand an die Stirn. »Im vergangenen Jahr brachte Isaacs mir einen El Greco, der zu verrottet war, um von Interesse für mich zu sein, und außerdem einen anderen Van Dyke, den ich ebenfalls ablehnte.«

      »Daran erinnere ich mich. Sonst noch was?«

      »Nein, ich glaube, das war alles, bis er heute hier mit seinem Van Dyke erschien.«

      »Zweifellos ein wunderschönes Bild«, sagte der Marquis, »doch ich möchte Euch raten, Sire, die Ähnlichkeit mit dem Lochner nicht zu erwähnen, bis ich entsprechende Nachforschungen angestellt habe.«

      »Ich überlasse alles dir, Virgo«, sagte der Prinz. »Du weißt, daß ich deinem Urteil blind vertraue.«

      »Auf jeden Fall habt Ihr mein Interesse geweckt, Sire, und ich versichere Euch, daß ich sofort herauszufinden versuche, wo Isaacs die beiden Gemälde erworben hat. Im Nachhinein muß ich sagen, daß wir uns nicht mit seinen vagen Angaben über den Lochner hätten zufriedengeben dürfen.«

      »Du hast recht! Du hast völlig recht!« pflichtete der Prinz ihm bei. Mit jungenhaftem Lächeln fügte er hinzu: »Wir waren wohl beide so entzückt davon, daß wir es um jeden Preis haben wollten, ohne viele Fragen zu stellen.«

      »Mir kam damals der Verdacht, es könnte gestohlen sein«, gestand der Marquis.

      »Mir ebenfalls!« rief der Prinz lebhaft aus.

      »Nun, wenn Ihr mich jetzt entschuldigen würdet, Sire . . .«, begann der Marquis, wurde aber von dem Prinzen unterbrochen: »Du darfst mich jetzt nicht verlassen, Virgo. Ich möchte mich noch ausführlich mit dir über die Gemälde und viele andere Dinge unterhalten.«

      Er war offensichtlich enttäuscht, weil der Marquis sich so rar bei ihm machte.

      »Nichts wäre mir lieber, als Eure Einladung anzunehmen, Sire, wenn ich nur früher davon erfahren hätte. Ihr werdet jedoch verstehen, daß es höchst ungalant wäre, wenn ich meine Verabredung im letzten Moment absagte.«

      Der Prinz lächelte.

      »Es ist nicht schwer zu erraten, daß du mit einer charmanten Schönheit dinieren willst.« Er zwinkerte vielsagend mit den Augen. »Sei vorsichtig, Virgo! Du weißt, daß du mindestens einen ebenso schlechten Ruf genießt wie ich und wir uns keinen Skandal mehr leisten können.«

      Der Marquis winkte lächelnd ab.

      »Wir können doch tun, was wir wollen, Sire, es wird immer Leute geben, die über uns tratschen und die notfalls Dinge erfinden, falls die Tatsachen nicht ausreichen.« Er hob mit einer ausdrucksvollen Geste beide Hände und fügte hinzu: »Wenn man mich schon mit Worten an den Galgen bringt, dann möchte ich mir auch das Vergnügen des Verbrechens gönnen, dessen man mich bezichtigt.«

      Der Prinz warf den Kopf in den Nacken und lachte schallend.

      »Das ist gut, Virgo, und sehr beruhigend. Ich empfinde ebenso, also werden wir gemeinsam zum Galgen marschieren. Bleibt nur zu hoffen, daß es sich lohnt.«

      »Das. nehme ich stark an, Sire«, erwiderte der Marquis, »aber man ist bekanntlich vor Enttäuschungen nie sicher.«

      »Mein lieber Virgo«, sagte der Prinz mit gespieltem Ernst, »werde mir nur nicht zum Zyniker.«

      »Bei Gemälden und Pferden gewiß nicht«, entgegnete der Marquis.

      »Aber bei Frauen, wie? Gib die Hoffnung nicht auf. Vielleicht finden wir eines Tages die ,Heilige Jungfrau im Lilienhain‘ und stellen fest, daß sie genauso bezaubernd ist, wie Lochner sie gemalt hat.«

      »Ich halte das zwar für höchst unwahrscheinlich, aber warum nicht weiter hoffen«, entgegnete der Marquis.

      Wieder lachte der Prinz und verabschiedete den Marquis mit einer leutseligen Handbewegung.

      Während der Marquis nun durch die St. James Street heimwärts fuhr, beschlich ihn leises Bedauern darüber, daß er die Einladung des Prinzen, mit ihm im Carlton House zu dinieren, abgelehnt hatte. Der Grund seines Bedauerns lag darin, daß ihm die grünen Katzenaugen der Lady Abbott plötzlich gar nicht mehr so verführerisch erschienen wie in den frühen Morgenstunden dieses Tages. Die Erinnerung an das aparte Gesicht der Lady wurde überschattet von der natürlichen Anmut der »Heiligen Jungfrau im Lilienhain«.

      Ihre Augen blickten verträumt und versonnen in die Welt, und von ihrer Gestalt ging eine wunderbare Grazie aus. Ihr helles Haar wurde von einer mit Blumen geschmückten Krone gehalten, und in den oberen Ecken des Bildes blickten kleine Engel neugierig auf sie herunter. Das Gesicht der Heiligen Jungfrau ließ den Marquis nicht mehr los. Noch nie hatte auf irgendeinem Gemälde oder gar bei einem lebenden weiblichen Wesen ein rätselhafter Augenausdruck einen solchen Zauber auf ihn ausgeübt.

      Ich wünschte, ich wäre ihr begegnet, dachte er versonnen. Doch während er das Gespann vom Piccadilly zum Berkeley Square lenkte, schalt er sich für seine törichten Gedanken.

      Lady Abbott würde sich zweifellos als amüsant erweisen, und wenn sie sich zumindest zum Schein ein wenig gegen seine Annäherungsversuche sträubte, dann wäre der Abend gerettet. Er hoffte nur, daß ihm die unvermeidliche Eroberung nicht zu leicht gemacht und nicht zu rasch über die Bühne gehen würde.

      Cyrilla öffnete die schäbige, ungebeizte Tür des Hauses, trug den Korb in den Flur und setzte ihn vorsichtig auf dem Boden ab, bevor sie die Tür wieder hinter sich schloß.

      Dann nahm sie den Korb wieder auf und begab sich in die kleine Küche.

      Eine grauhaarige Frau rührte in einem Topf herum, der auf dem Herd stand. Sie drehte sich zu dem Mädchen um und sagte: »Der Doktor hat sich noch nicht blicken lassen.«

      »Er hat mir versprochen zu kommen«, erwiderte Cyrilla mit dünner Stimme, die ängstlich klang, »aber er fürchtet wohl, wir können ihn nicht bezahlen.«

      »Das wird wohl stimmen«, entgegnete Hannah. »Hast du alles eingekauft, was ich dir aufgetragen habe?«

      »Ja, Hannah. Es hat uns den letzten Penny gekostet. Wir haben nichts mehr. Wenn Mr. Isaacs uns heute nicht das Geld für das Bild bringt, dann . . .«

      »Er müßte längst hier sein«, sagte Hannah ungehalten. »Ich traue diesem Menschen nicht über den Weg.«

      »Aber er ist der einzige Kunsthändler, der nach Papas Erkrankung freundlich zu uns war«, hielt Cyrilla ihr entgegen. »Uns bleibt doch gar nichts anderes übrig, als etwas zu verkaufen, wenn wir nicht verhungern wollen, Hannah.«

      »Und wenn es nichts mehr gibt, was wir verkaufen können? Was dann?« fragte Hannah in scharfem Ton.

      Cyrilla antwortete nicht. Sie legte den Mantel ab und spürte bleierne Müdigkeit in den Gliedern. In den letzten Wochen hatte sie alles, was sie erübrigen konnten, für die Arznei ausgegeben, die ihr Vater brauchte. Hannah und sie hatten sich nur von Gemüse und Eiern ernährt, weil sie sich nichts anderes leisten konnten.

      Vor drei Tagen hatte sie den Van Dyke, das Bild, das Frans Wyntack gemalt hatte, bevor die Krankheit ihn niedergeworfen hatte, Solomon Isaacs zum Verkauf angeboten.

      Erschrocken über ihre eigene Kühnheit


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