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G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. WacoЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco


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die ermatteten Tiere zu wechseln. Wir würden dadurch dreieinhalb Stunden gewinnen.«

      »Zu Fuß durch die Berge – zu Fuß?« flüsterte Harris bestürzt. »Das wird die Hölle. Wieviel Mann müßten es sein?«

      »Fünf.«

      »Verdammt!« knurrte Harris. »Wem soll ich das zumuten? Sie sind alle beinahe am Ende ihrer Kräfte. Joe, das ist zuviel verlangt.«

      »Viel gut«, meldete sich der Pima. »Können Yellow Hand fangen, wenn fünf Mann gehen. Viel gut, Joe.«

      Lieutenant Harris überlegte einen Augenblick. Der Gedanke, daß sich ein Mann über dreißig Meilen weit in diesem Gelände zu Fuß bewegen sollte, ließ ihn erschauern; dennoch blieb ihm keine Wahl. Lattimer konnte ihm keine Befehle erteilen, und doch wäre Harris froh gewesen, wenn der Chief-Scout die alleinige Entscheidung gehabt hätte.

      »Was ist, wenn wir sie hierlassen?«

      »Noch besser«, sagte Lattimer und nickte. »Dann könnten wir es bis zum Morgengrauen geschafft haben. Ich glaube, ich kenne Yellow Hands Plan, Howard. Er hat Wasser genug, um sich nach Süden absetzen zu können, sobald er mit der Station fertig ist. Danach ist er auf das Wasserloch nicht mehr angewiesen, im Gegensatz zu seinen Verfolgern. Finden sie nichts oder verdorbenes Wasser, müssen sie umkehren, denn das nächste Wasserloch ist zu weit entfernt. Der Teufel Yellow Hand hat den Weg nach Süden frei. Du mußt entscheiden.«

      Harris winkte First Sergeant Rufus Bullock, einen stämmigen blonden und wüstenerfahrenen Mann. Er befahl ihm, mit vier Mann ein Beerdigungskommando zu bilden und dann den Fußmarsch Richtung Santa Rosa-Berge anzutreten. Als der Name Mattingly fiel, schüttelte Lattimer den Kopf, und Lieutenant Harris bestimmte einen anderen Mann.

      »Warum willst du Mattingly dabei haben?« fragte Harris, nachdem sie bereits über eine halbe Meile von der Ranch entfernt waren.

      »Wenn wir Yellow Hand stellen, kann ich nur an einem Platz sein«, erwiderte Lattimer. »Wir werden uns wahrscheinlich trennen müssen, um den Kerl in die Zange zu nehmen. Flüchtet er dann nach der Seite, wo ich nicht bin, erwischen wir ihn nicht. Er ist der beste Apachenreiter, den ich jemals gesehen habe. Mattingly schießt ihn auf zweihundert Yards vom Pferd, niemand sonst könnte das.«

      Er denkt an alles, ging es Harris durch den Kopf. Er ist jetzt schon dabei, Yellow Hands Horde zu stellen und kalkuliert jede Möglichkeit ein. Und dieser Mann verläßt uns in vier Wochen wegen eines Versprechens, das er seinem sterbenden Vater gab. Was werden wir ohne ihn anfangen?

      Joe Lattimer ritt bereits nach vorn, der Pima fiel zurück, und Lieutenant Harris wußte, daß er sich um die Sicherung seines Kommandos keine Sorgen zu machen brauchte. Es gab nichts, was Lattimer übersah oder dem Pima entging.

      Jedem in Camp Lowell war seit Monanten bekannt, daß Lattimer die Armee verlassen wollte, und doch hofften sie alle, daß er sich diesen Entschluß noch einmal überlegte. Sein Vater hatte ihm das Versprechen abgenommen, der Armee den Rücken zu kehren, ehe er seinen dreißigsten Geburtstag feierte.

      »Du wirst sonst nie zu etwas kommen und niemals dein eigener Herr und ein freier Mensch sein«, hatte der Alte gesagt. »Mit dreißig Jahren bist du ein Greis, wenn du so lange lebst. Versprich mir, daß du aufhörst, Sohn!«

      Der Chief-Scout Lattimer hatte es versprochen, und er war der Mann, der zu seinem Wort stand.

      Und diesmal hatte er versprochen, daß sie im Morgengrauen an der Blue Water Station sein würden.

      *

      Murphy fühlte die Unruhe seines Blutes wie ein Brennen unter der Haut, seitdem die Frau in die Station gekommen war. Es war die schönste Frau, die Murphy jemals gesehen hatte, und er hatte viele gekannt. Er schwärmte für alles, was Busen und ein verführerisches Lächeln zur Schau trug. Und diese Frau hatte ihn angelächelt, und er wollte jede Wette darauf eingehen, daß dieses Lächeln nur eines bedeutet haben konnte.

      Alan Murphy trat leise aus der Tür des Stationsgebäudes in die warme, schwüle Nacht hinaus, deren Sternenhimmel einen silbrigen Schimmer über die Nebengebäude und Stallungen warf. Es war eine Nacht, wie Murphy sie liebte, seitdem er im tiefen Süden war. Und dann wußte Murphy, daß er sich nicht getäuscht hatte: die Lady hatte das Zimmer des Nebengebäudes verlassen. Sie stand am Corral bei den zwei Eselfohlen und fütterte sie mit dem braunen Zucker aus Stationer Wilkins’ Zuckerdose.

      Murphy blickte lauernd in die Runde. Das Licht in Claiborns Zimmer war erloschen, die hölzernen Lamellenblenden waren vorgelegt worden, und wahrscheinlich schlief der reiche Lewis Claiborn längst, obwohl ihm die Hitze genauso wie Murphy zugesetzt haben mußte.

      Am Ende dieses Tages gab es für Murphy nichts mehr zu tun. Lewis Claiborn brauchte ihn nicht mehr. Niemand brauchte einen Revolvermann, wenn er schlief.

      Alan Murphy ging langsam auf den Corral zu, und er wunderte sich nicht, daß die Lady ihn nicht hörte, denn sie sprach leise auf die beiden den Zucker zermahlenden Eselfohlen ein. Als Murphy drei Schritt hinter der Lady war, trat er fester auf, hüstelte und sah, wie sie erschrocken zusammenzuckte.

      Im Sternenlicht schimmerte das Haar der Frau wie ein Kupferdach, auf das gelbliches Mondlicht schien. Und als sie herumfuhr, glänzten ihre grünen Augen wie von tausend Lichtern getroffen.

      »Hallo!« sagte der Revolvermann leise. Er hätte lauter sprechen können, denn er war weit genug vom Stationsgebäude entfernt, aber Murphy befand sich in einer Stimmung, zu der ein lautes Wort nicht paßte. »Nun, Madam, ist es zu heiß in den Zimmern?«

      »Oh, Sie?« seufzte sie erleichtert. »Auch noch auf, Mr. Murphy?«

      Der nickte stumm, und er dachte daran, daß sie sich nach ihm erkundigt haben mußte, denn weder Claiborn noch dessen Tochter Luisa redeten ihn mit seinem Familiennamen an. Wahrscheinlich hatte sie Wilkins, den Stationer der Blue Water Station, gefragt, und er hatte ihr Murphys Namen verraten.

      Als sie sich beim Abendessen als Mrs. Stork vorgestellt und sich an alle Anwesenden mit der Frage nach ihrem Bruder James gewandt hatte, der hier gewesen sein sollte, hatte sie Murphy besonders lange angesehen. Immerhin, Alan bildete sich das nicht ein, er sah nicht schlecht aus. Murphy war groß, breitschultrig und schwarzhaarig, eine Erscheinung, die bisher immer Eindruck auf Frauen gemacht hatte.

      »Bei der Hitze im Haus?« sagte nach einem Augenblick des Schweigens Murphy. »Wie soll man da schlafen können, Mrs. Stork.«

      Murphy betrachtete sie interessiert von der Seite. Sie hatte sich schon zum Abendessen umgezogen, da jedoch war ihre Bluse bis oben hin zugeknöpft gewesen. Jetzt stand sie offen, und Murphy blickte sekundenlang auf die sich wölbenden Ansätze ihrer vollen Brüste – leicht bräunliche Haut, deren samtener Schimmer sein Blut schneller durch die Adern fließen ließ.

      Diese Frau war so schön, daß Murphy sein nicht geringes Monatsgeld, das ihm Claiborn zahlte, für eine Nacht mit ihr geopfert hätte. Aber vielleicht brauchte er das nicht. Ein Mann wie er hatte ein Gefühl für unverstandene oder einsame Frauen. Und einsam war sie, obwohl sie ihren Vetter auf die Reise mitgenommen hatte.

      »Ja, man kann nicht einschlafen«, erwiderte sie seufzend. »Sagen Sie, Mr, Murphy, Sie kennen doch die Gegend?«

      »Nicht sehr gut«, antwortete Murphy. »Mein Boß und die Leute hier wissen besser Bescheid. Mir sind nur die wichtigsten Wege zur Grenze bekannt.«

      Sie sah ihn an, lächelte schwach und zog ihr Taschentuch aus dem Blusenärmel, um sich Nacken und Hals abzutupfen. Als sie den Arm hob und die Hand den Nacken streifte, hob sich auch ihre Brust, und Murphy drohten die Augen aus den Höhlen zu treten.

      »Sie sind meinem Bruder wirklich nie begegnet?« fragte sie. Ihr Lächeln war wie weggewischt, und sie blickte irgendwie verloren an Murphy vorbei zu den Sternen. »James hat so rötliches Haar wie ich. Er ist groß, sehr breit in den Schultern und hat zwei Maulesel als Packtiere dabei. So verließ er Phoenix. Er schrieb zuletzt aus Tecolote und daß er in Santa Rosa gewesen sei. Nach acht Wochen machten wir uns Sorgen. Jetzt ist ein Vierteljahr vergangen, und wenn mein Mann noch gelebt hätte, wäre er sicher viel früher


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