Эротические рассказы

G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. WacoЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco


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war beinahe so dunkel wie in der Nacht. Bis jetzt hatte Keefer die Richtung zu den Mesqual Springs einhalten können, doch der Sturm nahm zu, und Jim mußte sich darauf vorbereiten, daß sie ihm schutzlos in der weiten Ebene ausgesetzt waren.

      Seit zwei Stunden hatte Sergeant Keefer versucht, die Bergketten zu erreichen und in irgendeinem Tal Unterschlupf zu finden.

      »Wir schaffen es nicht, wenn wir weiter in Richtung Quelle marschieren!« rief Keefer den drei Corporals zu, als sie dichtgedrängt und zusammengekauert im Schatten der Pferde hockten. »Es hilft nichts, wir müssen vor dem Sturm her, wir können nicht weiter dagegen anmarschieren, die Pferde sind am Ende.«

      »Ja«, bestätigte Sieber. »Sie waren schon fertig, als wir losritten, Jim. Der verdammte Sandsturm macht auch ihnen zu schaffen. Mein Gaul stolpert schon dauernd. Versuchen können wir es. Wenn es uns nicht gelingt, haben wir nur noch eine Chance. Seid ihr euch darüber klargeworden?«

      Elmsford und Ashley nickten apathisch. Ihre Halstücher wirkten zwar als Filter, doch der Sand hatte längst ihre Nasenlöcher verstopft, klebte dort aneinander und bildete Pfropfen, die man alle drei Minuten herausbohren mußte.

      Manchmal dauert es einen halben Tag, ehe ein Wüstensturm richtig loslegt. Und mit dieser Hoffnung hatten sie ihren Weg so schnell wie möglich fortgesetzt. Die Hoffnung hatte getrogen, der Sturm brach früher als erwartet los, und jedem war klar, daß die Pferde höchstens eine Stunde durchhalten würden. Hatten sie dann nicht die Berge erreicht, gab es nur noch eine Möglichkeit: sie mußten die Tiere erschießen. Die würden sonst qualvoll verenden. Tote Pferde boten auch im freien Gelände eine Deckung für Menschen. Man konnte sich hinter ihnen unter einer Decke verkriechen und das Ende des Sturmes abwarten.

      »Ihr wißt, sie fallen ganz plötzlich um!« schrie Keefer den drei Männern zu. »Achtet auf die Longen! Keine darf sich lösen! Wer bei diesem Sturm allein unterwegs ist, der kann sein Testament machen. Also, nach Nordosten!«

      Keefer trat neben das Pferd, faßte es fest am Zaumzeug und zog es dann herum, bis sie den Wind im Rücken hatten. Hätte er sich in den Sattel geschwungen, wäre das Pferd keine halbe Stunde gelaufen und unter ihm bald zusammengebrochen. Trotz der Decke, die Keefer über den Kopf des Pferdes gezerrt hatte, drang der feine Flugsand in Maul und Nüstern des Tieres ein.

      Eine Stunde, dachte Keefer beklommen, länger hält es nicht mehr durch. Diese verfluchte deckungslose Ebene, sie bringt die Pferde und vielleicht auch uns um. Was wird, wenn wir die Bergkette verfehlen?

      *

      Jack Sieber drückte ab. Um feuern zu können, hatte er den Revolver erst unter der Decke reinigen müssen. Der Knall verhallte im Brüllen des Sturmes, das Pferd schlug nicht mehr in seiner Qual aus und lag nun still. Keefer, Elmsford und Ashley blickten sich stumm an. Sie kauerten dichtgedrängt neben den drei anderen Pferden und sahen zu, wie Sieber sich die beiden leeren Wasserschläuche um den Hals legte und vorn zusammenband, dann die Longe nahm und sie auch um seinen Hals schlang.

      »Weiter!« brüllte der eisenharte Sieber entschlossen. »Ich halte es durch!«

      Ein anderer Mann wäre verzweifelt gewesen, nicht Jack Sieber. Er wollte hinter den Pferden herlaufen, den Strick um den Hals wie ein Tier, das an einer Longe laufen muß und die Formation der anderen Tiere nicht verlassen darf.

      »Gut«, entschied Sergeant Keefer. »Aber wenn du nicht mehr kannst, bleib nicht einfach liegen, laß das Seil nicht los, wir müssen zusammenbleiben!«

      »Das weiß ich. – Weiter!«

      Er ist nicht klein zu kriegen, dachte Keefer bewundernd. Ich hätte Angst, daß mich der Strick erwürgen könnte. Mein Gott, ist der Bursche zäh.

      Wenn Keefer auch keine zehn Schritt weit sehen konnte, so merkte er doch, ob sich der Boden unter seinen Füßen neigte oder anstieg, und er war ziemlich sicher, daß sie seit etwa fünf Minuten im Vorland der Bergkette sein mußten, denn es gab langgezogene Wellentäler, jedoch immer noch keine Deckung.

      Der Sergeant rannte neben seinem Pferd her, fuhr ab und zu mit der Hand nach den Nüstern und reinigte sie, so gut er konnte. Dennoch taumelte nun auch sein Pferd, und es dauerte keine zehn Minuten, bis das harte Rucken sein Pferd stoppte.

      »Jim – Jim, hierher!«

      Es war Ashleys Pferd. Es lag am Boden und starb. Das Tier erstickte qualvoll. Wieder bildeten die vier Männer eine Traube. Sieber zog seinen Revolver unter dem Hemd hervor – er hatte ihn auf der bloßen Haut getragen – und feuerte aus kurzer Entfernung. Der stämmige Corporal nahm Ashley das Gewehr ab, damit der nicht zu schwer zu tragen hatte. Dann zog er sich seine Decke über den Kopf und trat neben Elmsfords Pferd, während Ashley – genau wie Sieber – geduckt die Longe um seine Brust wand und dem wartenden Keefer ein Zeichen gab.

      Der Sturm tobte inzwischen so wild, daß eine Verständigung beinahe unmöglich geworden war. Dennoch schrie Keefer:

      »Eine Viertelstunde noch, dann müßten wir in den Bergen sein. Hoffentlich halten die Pferde durch!«

      Der Sergeant setzte sich wieder in Bewegung, doch er gab sich keiner Täuschung hin. Die Bergkette endete nördlich von Kontalo Springs, einer schon vor Jahren nach einem Sturm versandeten und versickerten Quelle, die völlig ausgetrocknet war.

      Der Sturm trieb die beiden Pferde und vier Männer vor sich her, und es konnte sein, daß sie östlich der Bergausläufer waren, der Sturm sie zu weit nach Osten geschoben hatte und das Ziel bereits verfehlt war.

      Es war unmöglich, jetzt die Richtung zu ändern und schräg gegen den brüllenden, rasenden Orkan nach Westen zu marschieren. Sie hätten sich nur schrittweise vorwärtsbewegen können und wären binnen fünf Minuten am Ende ihrer Kräfte gewesen. Die Pferde waren ohnehin verloren. Sie taumelten und strauchelten bei jedem dritten Schritt, obwohl der Sturm nur von hinten über sie fegte. Die Sicht betrug keine fünf Yards, und Keefer gab sich nicht der Hoffnung hin, daß sie irgendwo eine Deckung finden würden.

      Es dauerte keine zehn Minuten, als Keefers Pferd einknickte und stürzte. Ashley, der sich angebunden hatte, fiel in den Sand und schrie, aber sein Schrei verhallte, als hätte man ihn in einen mit Watte gefüllten Sarg gesteckt, aus dem ein Schrei nur matt zu hören war. Keefer bückte sich, schnitt den Strick entzwei und wußte, daß das Ende gekommen war. Sie mußten beide Pferde erschießen.

      Als er nach Sieber brüllte, trat der Corporal neben sein Pferd und drückte ab, aber der Flugsand hatte die Trommel bereits blockiert. Wieder hockte sich Sieber nieder. Keefer und der hagere, bohnenstangenähnliche Elmsford hielten mit aller Kraft die Decke fest, damit Sieber den Colt notdürftig reinigen konnte. Es dauerte eine Weile, ehe sich ein Schuß löste und das Pferd die Beine streckte.

      »Jack, erschieß Elmsfords Gaul!« befahl Keefer. Er mußte die Entscheidung treffen, er durfte auf kein Wunder hoffen. Und er hatte von Lattimer gelernt, daß Wunder sich so gut wie nie in der Wüste ereigneten.

      »Du willst nicht weiter? Aber vielleicht…«

      »Es gibt keine Deckung außer den beiden Pferden!« brüllte der Sergeant seinen Freund Sieber an. »Also, wir ziehen ihn halb auf den anderen Gaul, so daß sie übereinanderstürzen und einen Wall bilden!«

      Es gab doch ein Wunder, denn Siebers Colt spie, als sie soweit waren, tatsächlich beim ersten Abdrücken Feuer. Keefer riß mit Ashley und Elmsford das Pferd blitzschnell herum, so daß es auf seinen Gaul fiel. Danach arbeiteten sie stumm und verbissen. Sie brachten mehrere Knoten an der einen Decke an und machten sie an den Sattelgurten der toten Pferde fest. Einen Augenblick überkam jeden das Gefühl der absoluten Verlassenheit. Sie steckten inmitten der Wüste, waren dem Sandsturm ausgeliefert und hatten keine Ahnung, wann er enden und ob er vielleicht sogar wiederkehren würde, wenn er einmal für kurze Zeit Atem geholt hatte.

      Schließlich lagen sie wie Pökelfische nebeneinander unter der Decke. Sieber und Keefer nahmen die Plätze außen ein, Ashley und Elmsford krochen in die Mitte.

      »Nicht einschlafen!« warnte Keefer, als der Sand sich in die Wolle der Decke setzte und eine Schicht entstand, die die Decke immer tiefer auf sie hinabdrückte.


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