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Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman. Maria Czigler BiancaЧитать онлайн книгу.

Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman - Maria Czigler Bianca


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      Hans ging auf Marianne zu, lächelte freundlich, gab ihr die Hand und begrüßte sie. »Grüß Gott, Fräulein Burgner.«

      Marianne wußte nicht recht, was sie tun sollte, deutete so was wie einen Knicks an und murmelte: »Grüß Gott, Hoheit.«

      »Sie sind also die Enkelin des alten Gustl«, sagte Hans. »Wie geht’s Ihrem Großvater?«

      »Danke, ich glaub’, es geht ihm gut.«

      »Sie wissen nicht, wie es Ihrem Großvater geht?«

      Marianne schüttelte den Kopf. »Er läßt sich über seine Gesundheit nicht ausfragen.«

      Fürstin Johanna lachte hell auf. »Ist das nicht typisch für ihn? Ihr Großvater hat schon immer solche Marotten gehabt. Aber es waren alles sehr nette Angewohnheiten.«

      Dann war es einen Augenblick still, und Marianne fragte, ob sie wieder zurück in die Gärtnerei dürfe.

      »Der Robert ist heut’ ganz allein, und wir haben viel zu tun«, sagte sie, als müsse sie erklären, warum sie Fürstin Johanna nicht länger Gesellschaft leisten könne.

      »Gehen Sie nur«, sagte die, »wir können unser kleines Plauderstündchen ja jederzeit fortsetzen. Und grüßen S’ Ihren Großvater von mir. Sagen S’ dem Gustl, er wär’ seit seiner Pensionierung kaum mehr dagewesen.«

      Nanni machte einen Knicks in Richtung der Fürstin, dann sah sie ganz rasch Prinz Hans, der sie schon eine ganze Weile beobachtete, an und verschwand schließlich, nachdem sie sich dafür bedankt hatte, daß sie die Fürstin hatte besuchen dürfen.

      »Seit wann lädst du Dienstpersonal zum Tee ein?« fragte Hans, als Nanni den Salon seiner Großmutter verlassen hatte.

      »Seit die Enkelin eines lieben Freundes in dessen Fußstapfen tritt«, antwortete Fürstin Johanna. Dann wollte sie wissen, wie weit Hans’ Übersiedlung aus München zurück nach Adelsbach gediehen sei.

      »Ich werde noch ein paar Wochen hin und her pendeln«, antwortete der. »Ganz so rasch geht das nicht.«

      »Geht es technisch nicht oder tust du dich schwer?«

      »Beides. Ich kann meine Zelte nicht so rasch abbrechen, wie ich es vorgesehen hatte.«

      »Spielt da vielleicht Jutta auch eine Rolle?« Johanna von Adelsbach sah ihren ältesten Enkel fragend an.

      Der atmete tief durch und sagte: »Das weiß ich nicht so genau. Eines jedoch weiß ich, Jutta ist nicht die Frau, die ich immer an meiner Seite haben möchte.«

      »Warum nicht?«

      »Sie ist zu… wie soll ich es ausdrücken? Sie hat zu wenig Herz, wenn du verstehst, was ich meine.«

      »Natürlich verstehe ich, was du meinst«, erwiderte die alte Fürstin.

      »Jutta ist eine Frau«, erklärte Prinz Hans, »die man überall vorzeigen kann und die jederzeit in der Lage ist, sich in einer Gesellschaft zurechtzufinden.«

      »Und warum hast du dann plötzlich Zweifel, ob sie die Richtige für dich ist?«

      »Es sind keine Zweifel, Großmutter«, antwortete Hans, »Das ist inzwischen Gewißheit. Für eine lebenslange Beziehung reicht es nicht, ein wenig verliebt zu sein. Liebe ist etwas viel zu Kostbares, als daß man dauerhaft auf sie verzichten könnte.«

      Da nickte die alte Fürstin. »Das hast du schön gesagt, mein Junge, und ich gebe dir vollkommen recht.«

      Hans stand einen Augenblick gedankenverloren da, dann sah er seine Großmutter fragend an.

      »Sag mal«, murmelte er, »wieso hast du dieses Mädchen wirklich zum Tee eingeladen? Doch nicht nur, weil du sie kennenlernen wolltest?«

      »Doch«, Johanna von Adelsbach nickte, »ich wollte Gustls Enkelin kennenlernen. Er hat ja sein Privatleben immer vollkommen abgeschottet. Seine Frau hab’ ich zweimal gesehen und seinen Sohn auch nicht öfter.«

      »Und das möchtest du jetzt bei der Enkelin ändern?« Prinz Hans sah seine Großmutter fragend an.

      Die nickte noch einmal. »Ja, das möchte ich ändern. Irgendwie ist Nanni dem Gustl schon ähnlich.«

      »Wie meinst du das?«

      »Sie hat was von seiner Gelassenheit«, antwortete die Fürstin. »Wenn es auf den ersten Blick auch nicht so aussehen mag, so hat sie doch sehr viel von ihrem Großvater…!«

      *

      Christiane von Adelsbach strahlte, als sie ihren Wagen, ein zweisitziges Cabrio, vor dem Schloß abstellte und ausstieg. Sie war froh, wieder zu Hause zu sein, vor allem, weil die letzten Wochen doch sehr anstrengend gewesen waren.

      Christiane war vierundzwanzig Jahre alt, studierte in München Veterinärmedizin und hatte vor wenigen Tagen den letzten Abschnitt ihres Staatsexamens bestanden. Sie hatte mit ihren Kommilitonen noch ein wenig gefeiert und kam heute zum ersten Mal nach dieser wichtigen Prüfung nach Hause.

      Fürstin Johanna wartete schon sehnsüchtig auf ihre Enkelin, wollte sie ihr doch als Zeichen ihrer Anerkennung etwas ganz Besonderes schenken.

      Als Christiane, sie hatte mittelblonde, wunderschöne Haare, die sie, wie jetzt, oft hochgesteckt trug, den Salon ihrer Großmutter betrat, war diese nicht da. Das war vollkommen ungewöhnlich, denn die alte Fürstin war im Grunde genommen immer in ihrem Salon anzutreffen.

      »Wo ist meine Großmutter?« Christiane sah Karl fragend an. »Ist was passiert?«

      »Nein, Durchlaucht geht es gut«, antwortete Karl, dann gratulierte er Christiane zu der bestandenen Prüfung und sagte, daß Christianes Großmutter im Stall auf sie warte.

      »Im Stall?« Christiane schien geschockt. »Was macht Großmutter denn im Stall? Da ist sie doch sonst nie.«

      »Durchlaucht wartet im Stall auf Sie, Hoheit…!« Karl lächelte und dämpfte dann seine Stimme ein wenig. »Sie hat wohl eine Überraschung für Sie.«

      »Eine Überraschung?« Christia­ne liebte Überraschungen.

      »Bitte, Hoheit, verraten Sie mich nicht«, erwiderte Karl. »Es soll wohl wirklich eine Überraschung sein.«

      »Natürlich verrate ich Sie nicht«, antwortet die bildhübsche Prinzessin, dann rannte sie aus dem Salon, die marmorne Treppe hinunter durch die Halle, aus dem Schloß über die Freitreppe zu den Stallgebäuden, die sich an die Verwaltungsgebäude reihten.

      »Großmutter?« Christiane sah voller Erwartung in den Stall.

      »Hier hinten bin ich«, rief Fürstin Johanna.

      Christiane rannte weiter nach hinten, sie wunderte sich, daß keiner der Stalljungen zu sehen war. Als sie in den Bereich der letzten Boxen kam, standen dort alle Bedienstete aus der Gärtnerei und den Stallungen. Mittendrin stand Fürstin Johanna und hielt eine wunderschöne Araberstute am Zügel.

      »Hallo, mein Kind«, sagte sie, »wir alle gratulieren dir ganz herzlich zu deinem Staatsexamen. Das hier ist Pila. Sie ist von sehr altem Geschlecht, und ich hoffe inständig, daß ihr beide miteinander auskommt, denn ganz einfach ist die Dame nicht zu handhaben.«

      Christiane stand da und sah die einmalig schöne Stute mit großen Augen an. Christiane war Pferdenärrin, sie mochte alle Tiere, aber auf Pferde war sie geradezu verrückt.

      »Das… das gibt’s ja nicht, eine… eine Araberstute«, murmelte sie, dann ging sie auf das sie sehr aufmerksam beobachtende Pferd zu und tätschelte ihm den Hals.

      Der Stallmeister, er war ein schmaler, groß gewachsener Mann, hielt den Atem an, denn so hübsch Pila auch war, so nervös konnte sie auch sein. Vor allem, wenn Fremde in ihre Nähe kamen.

      Doch als würden sich Christiane und die wunderschöne Stute schon immer kennen, begrüßte sie die Prinzessin mit leisem Schnauben.

      »Aber, Großmutter«, murmelte diese, »eine Araberstute,


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