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Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman. Maria Czigler BiancaЧитать онлайн книгу.

Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman - Maria Czigler Bianca


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      Er sah seine Großmutter dastehen und dreinschauen, als habe ihr jemand schlechten Wein verkauft.

      »Was ist los?« fragte er. »Hast du was?«

      »Man hatte mir zu deinem Empfang Blumen versprochen«, antwortete Fürstin Johanna, »aber man hat mich im Stich gelassen. Und das bei einer eigenen Gärtnerei.«

      Prinz Hans war nicht der, bei dem alles immer perfekt zu sein hatte. Ganz im Gegenteil, er wußte, daß Improvisationen oft mehr Freude bereiteten. Deshalb lachte er seine Großmutter jetzt auch lieb an.

      »Oje«, sagte er, »du weißt, daß ich Blumen lieber im Garten sehe. Und künstlich zusammengestellte Sträuße mag ich schon mal gar nicht. Wer hat dich denn im Stich gelassen?«

      »Marianne Burgner…!«

      »Oh.« Hans tat erstaunt. »Das muß dich allerdings enttäuschen. Was hast du ihr denn aufgetragen?«

      »Daß sie einen Blumenstrauß arrangiert«, antwortete seine Großmutter. »Und zwar einen, der nicht künstlich zusammengestellt ist.«

      »Das hat sie versprochen?« Hans lächelte. »Das gibt’s doch gar nicht. Alle Blumensträuße sind mehr oder weniger künstlich arrangiert.«

      »Der Gustl hätte einen gebracht«, erwiderte die Fürstin, »der hätt’ nicht künstlich ausgeschaut. Was der versprochen hat, das hat er auch gehalten.«

      Im gleichen Augenblick wurde die Tür des Schlosses geöffnet, und Nanni kam herein. Sie hatte rote Wangen, und auf ihrer Stirn glänzten ein paar ganz feine Schweißperlen. Als sie sah, daß Prinz Hans schon da war, erschrak sie und wurde noch dunkelroter im Gesicht.

      »Entschuldigen S’, Durchlaucht«, sagte sie dann zu Fürstin Johanna, »aber rascher ging’s wirklich nicht.« Einen Blumenstrauß hatte sie offensichtlich nicht dabei.

      Die Chefin des Hauses Adelsbach sah nur noch einen winzigen Augenblick ungnädig drein, dann fragte sie: »Was haben Sie denn mitgebracht? Ich sehe nichts.«

      »Ich hab’ einen Strauß Wiesenblumen gepflückt«, antwortete Nanni, »deshalb hat’s auch ein bisserl länger gedauert. Und er sollt’ ja schon ein bisserl was sein.«

      »Einen Wiesenblumenstrauß?« Wie die Fürstin das sagte, klang es, als habe Nanni ein Schwerverbrechen begangen. »Aber Sie sollten doch ein Blumenarragement herstellen.«

      »Es sollt’ so natürlich wie möglich sein«, murmelte Nanni, die sah, wie wenig Gegenliebe ihre Idee fand.

      »Wo sind denn die Blumen?« fragte Prinz Hans, der bis dahin ganz ruhig dabeigestanden war und Nanni fortwährend angesehen hatte.

      »Draußen vor der Tür«, murmelte Nanni leise, weil sie meinte, alles falsch gemacht zu haben.

      Bevor sie mehr sagen konnte, war Hans bei der Tür, öffnete sie, und Augenblicke später kam er mit einem Strauß Wiesenblumen herein, dessen Anblick einem fast den Atem nahm. Wunderschön arrangiert, waren alle Blumen vertreten, die man auf einer Wiese hier im Tegernseer Tal finden konnte.

      Prinz Hans hielt die Blumen von sich, der Strauß war derart üppig, daß er gar nicht alle Blumen auf einmal sehen konnte.

      »Er gehört in eine Vase«, sagte Nanni, »der Karli geht grad’ nach einer Vase schauen.«

      Gleich darauf kam ein Junge, fünfzehn mochte er sein, brachte die mit Wasser gefüllte Vase und gab sie Nanni. Die stellte sie auf den weißen Marmortisch, stellte die Blumen hinein, dann ordnete sie sie mit raschen Händen. Als sie fertig war, trat sie einen Schritt zurück, zuckte mit den Schultern und sah Fürstin Johanna an.

      »Entschuldigen S’, Durchlaucht«, murmelte sie, wobei sie den Tränen nahe war, »aber ich hab’ gemeint…!«

      »Ist schon recht«, ließ die Fürstin sie nicht ausreden, »ich hätt’ Ihnen genauere Anweisungen geben müssen.«

      »Ich weiß gar nicht, was du hast, Großmutter«, sagte Hans, der abwechselnd die wunderschönen zum Strauß arrangierten Wiesenblumen und Nanni ansah, »das da ist der schönste Strauß Blumen, den ich je gesehen habe.«

      *

      »Du willst wirklich eine Gesellschaft geben?« Christiane sah ihre Großmutter fragend an.

      Die nickte. »Ja, das möchte ich. Es wird eh Zeit, daß wieder mal ein wenig Leben in dies alte Gemäuer kommt. Außerdem können wir aus zwei Anlässen gleichzeitig feiern.«

      »Aus welchen?«

      »Du hast dein Examen als Tierärztin bestanden«, antwortete die Fürstin, »und Hans besorgt in Zukunft die Geschäfte der Familie. Das sind zwei gute Gründe für einen Empfang.«

      »Wieviel Leut’ willst du denn einladen?« fragte Christiane daraufhin.

      »Nicht sehr viele«, antwortete ihre Großmutter. »Die engste Familie und ein paar gute Bekannte. Und dann kann jeder von euch beiden auch noch den einen oder anderen Freund oder wen auch immer einladen.«

      »Dann könnte ich auch eine Kommilitonin einladen?« Christiane sah ihre Großmutter fragend an.

      Die nickte. »Natürlich. Wegen mir auch noch einen Kommilitonen oder sonstwen. Heute sieht man das nimmer so eng.«

      »Also je länger ich darüber nachdenke«, sagte Christiane, »desto besser gefällt mir dein Vorschlag.«

      »Dann laß uns nicht länger herumstehen«, erwiderte Fürstin Johanna, »sondern mit den Vorbereitungen beginnen. Ich werde eine Gästeliste zusammenstellen, einen Termin heraussuchen und überlegen, was sonst noch zu beachten ist.«

      »Und ich werd’ darüber nachdenken, wen ich gern dabei hätte.« Christianes Augen sprühten vor Energie.

      Hans hatte nichts dagegen einzuwenden, als Christiane ihn mit der Nachricht überfiel, es würde einen Empfang auf dem Schloß geben.

      »Großmutter meint, es gehört ein wenig frischer Wind in die alten Mauern«, sagte die hübsche Prinzessin. »Und wir dürfen einladen, wen wir wollen.«

      Hans zeigte sich erstaunt. »Das hat Großmutter gesagt? Da schau her. Früher war das anders. Da hat eine ganz eigene Empfangsetikette gegolten. Die Gäste wurden angesagt und hatten einer nach dem anderen die Halle zu betreten.«

      Christiane quietschte vor Vergnügen. »Au ja, das machen wir jetzt auch so. Die werden Augen machen.«

      »Wer ist die…?«

      »Einige Kommilitonen«, antwortete Christiane.

      »Großmutter hat nichts dagegen, daß du Kommilitonen einlädst?« Hans’ Stimme klang noch erstaunter als vorher.

      Christiane schüttelte den Kopf. »Nein, gar nichts.«

      »Aha…!« Hans schien nachzudenken.

      »Was überlegst du?«

      »Wen ich einladen könnt’.«

      »Ist dir schon jemand eingefallen?«

      Hans wiegte den Kopf und lächelte dabei. »Eingefallen ist mir schon jemand.«

      »Aber?«

      »Da würde Großmutter garantiert streiken.«

      »Aber wieso denn? Großmutter hat versprochen, daß man einladen kann, wen man will. Jetzt sag schon, wen du gern einladen würdest.« Christiane sah ihren Bruder überaus neugierig an.

      Der schüttelte den Kopf. »Nein, nein, meine Idee war eh der reine Blödsinn.«

      »Ist es eine Frau?« wollte Christiane wissen.

      Hans lachte. »Willst du mich ausfragen?«

      Aber Christiane ließ sich nicht mehr aus dem Konzept bringen. »Sag schon, ist es eine Frau?«

      Ihr Bruder schüttelte den Kopf. »Nein, keine Frau.«

      Christiane


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