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Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman. Maria Czigler BiancaЧитать онлайн книгу.

Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman - Maria Czigler Bianca


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worden. Ihr Bruder will sie weit unter Wert verkaufen. Aber morgen will er das Geld haben. Kann es sein, daß er in Schwierigkeiten steckt?«

      »Das wäre eine Erklärung«, sagte Hans. Dann wollte er wissen, wann Lothar morgen kommen würde.

      »Um sechzehn Uhr«, antwortete der Kunsthändler.

      Hans bedankte sich mehrfach, daß der Kunsthändler ihn angerufen hatte, legte auf und ging dorthin, wo die Bilder hängen mußten. Noch immer hoffte er auf einen Irrtum. Doch bald wußte er, daß es kein Irrtum war, die drei Bilder fehlten, die leeren Rahmen standen auf dem Boden.

      Hans überlegte lange, was zu tun war, ob er seine Großmutter informieren sollte oder ob er die Angelegenheit auch allein regeln konnte. Schließlich kam er zu dem Schluß, seine Großmutter erst mal nicht in Kenntnis zu setzen, sondern am nächsten Tag allein zu jenem Kunsthändler zu fahren, um zu sehen, was hinter der Angelegenheit steckte.

      Am nächsten Tag war Hans schon zeitig am Nachmittag bei dem Kunsthändler. Er war in Begleitung eines Studienkollegen erschienen, denn Hans rechnete damit, daß Probleme auftauchen würden, ohne daß er hätte sagen können, welcher Art die Probleme sein würden.

      Den Bekannten stellte Hans dem Kunsthändler lediglich mit Namen vor, daß er Oberstaatsanwalt war, sagte er nicht. Er wollte seinen Bruder nicht in was hineinreißen, und falls es wirklich nur um die Bilder gehen sollte, würde sein Bekannter nicht tätig werden. Aber falls mehr dahintersteckte, konnte es nur von Vorteil sein, wenn ein Staatsanwalt dabei war.

      Gegen halb vier läutete es, und Lothar erschien. Er war nervös wie selten, ging, als der Kunsthändler ihm geöffnet hatte, gleich zum Fenster und sah hinaus.

      »Erwarten Sie noch jemand?« fragte der Kunsthändler. Hans und der Staatsanwalt waren noch nicht in Erscheinung getreten.

      Lothar stand noch am Fenster, schüttelte gerade den Kopf, da läutete es an der Tür.

      »Nicht öffnen«, sagte er hastig und mit ängstlich vibrierender Stimme.

      »Wieso nicht?« fragte der Kunsthändler, dann war er bei der Tür und öffnete sie.

      »Ist Lothar von Adelsbach bei Ihnen?« Manni Becker lächelte freundlich.

      Der Kunsthändler nickte. »Ja, Prinz Lothar ist da. Was…!«

      Da kam Hubert Bogner um die Ecke, schob den erschrockenen Kunsthändler beiseite und betrat mit Manni Becker die Wohnung. Rasch ging Bogner durch alle Räume und kam dann zurück. »Es ist niemand da.« Dann grinste er. »Nur Lothar. Er hat versucht, sich zu verstecken.«

      »Was will Lothar hier bei Ihnen?« Manni sah den Kunsthändler fragend an.

      »Ich wüßte nicht, was Sie das angeht«, antwortete der. Da griff Bogner nach dem Jackettkragen des Kunsthändlers und zog ihn zu sich heran.

      »Nicht frech werden«, sagte er. »Was will Lothar hier?«

      »Bitte verlassen Sie meine Wohnung!« Der Kunsthändler verlor nicht mal die Fassung. »Die Polizei…!«

      »Willst du uns drohen?« Bogner holte tief Atem. »Ich werde dir deine Wohnung demolieren, wenn du nicht sofort antwortest.«

      Manni grinste. »Hubert ist ein wenig gewalttätig. Ich kann ihn nicht bändigen.« Entschuldigend zuckte er mit den Schultern.

      Lothar stand da, und man sah ihm an, wie ängstlich er war.

      »Ich… ich habe ihm einige Bilder zum Ankauf angeboten«, sagte er. »Schließlich wollt ihr ja Geld von mir haben.«

      Da verzog Manni sein Gesicht. Er ging auf Lothar zu, griff in dessen Haarschopf und zog den Kopf herunter.

      »Ich will Aktien«, schrie er, »hast du das vergessen? Aktien des Softwareunternehmens, bei dem deine Familie die Mehrheit hat. Aktien im Nennwert von einer Million Mark. Wenn du sie bis morgen nicht vorweisen kannst, dann breche ich dir persönlich die Knochen beider Hände.«

      »Und ich die beider Füße«, ergänzte Hubert Bogner.

      Im gleichen Moment standen Hans und der Oberstaatsanwalt im Raum.

      »Ich nehme Sie beide fest«, sagte er zu Hubert und Manni, »ich bin Oberstaatsanwalt Schneider.«

      Die beiden Ganoven waren einen Augenblick total überrumpelt, doch dann kam Leben in sie.

      »Schnapp dir Lothar«, sagte Manni, »und dann raus hier.«

      »Bitte bleiben Sie, wo Sie sind.« Plötzlich standen Polizisten im Raum und hatten Pistolen in Händen.

      Dann kamen noch weitere Polizisten und legten den beiden Betrügern Handschellen an.

      Lothar stand dabei, starrte seinen Bruder an und bekam vor lauter Staunen den Mund nicht zu. Der erklärte ihm, daß er vom Kunsthändler benachrichtig worden sei und den Oberstaatsanwalt mitgebracht habe.

      »Als der eine Gauner die Räume durchsucht hat«, sagte Hans, »standen wir auf dem Balkon. Von dort haben wir per Handy die Polizei benachrichtigt, und als ihr euch gestritten habt, die Wohnungstür geöffnet.«

      Lothar war plötzlich sehr kleinlaut. Er vermied es, seinen Bruder anzusehen, und suchte nach Worten, um zu erklären, was passiert war.

      »Ich habe Spielschulden«, sagte er, »knapp hunderttausend Mark. Jetzt wollen sie Aktien im Nennwert von einer Million. Das sind dreißig Millionen wirklicher Wert. Ich weiß nicht, wie ich da herauskommen soll.«

      »Wenn du gestattest«, erwiderte Hans, »dann möchte ich dir helfen. Der Oberstaatsanwalt kennt die beiden schon lange. Die kommen hinter Schloß und Riegel.«

      »Ich hab’ aber einen Schuldschein unterschrieben«, sagte Lothar, »über eine Million.«

      »Wenn man dich dabei unter Druck gesetzt hat«, erklärte Hans, »dann zählt das eh nicht. Du kommst da wieder raus, Bruder, das verspreche ich dir.«

      »Ich weiß gar nicht, was ich sagen und wie ich dir danken soll.« Man sah deutlich, welch schlechtes Gewissen Lothar hatte.

      »Ich wüßte schon, wie du dich dankbar zeigen könntest«, erwiderte Hans.

      »Wie…?«

      »Ich habe mich verliebt und gedenke bald zu heiraten«, antwortete Hans von Adelsbach.

      »Du willst heiraten?« Erstaunt sah Lothar seinen Bruder an.

      Der nickte. »Ja. Und da ich deine Einstellung zu gewissen Dingen kenne, bitte ich dich, Marianne gegenüber nicht den erhabenen Adligen zu spielen.«

      »Marianne…?«

      »Ja, ich werde Marianne Burgner heiraten«, antwortete Hans.

      »Die Enkelin unseres ehemaligen Gärtners?« Lothar sah seinen Bruder mit großen Augen an.

      Der nickte. »Ja, die Nanni ist die Enkelin des alten Gustl.«

      Da atmete Lothar tief durch, dann lächelte er. »Du hast einen guten Geschmack, sie ist ein sehr hübsches Mädchen. Liebst du sie denn?«

      »Mehr als alles andere…!«

      »Dann wünsche ich dir und deiner hübschen Frau alles Gute.«

      Lothar lächelte. »Ich schätze, ich muß meine Einstellung auch vielen anderen Dingen gegenüber ändern.«

      »Falls du es noch nicht wissen solltest«, fügte Hans noch hinzu, »auch deine Schwester wird bald heiraten.«

      Lothar nickte. »Diesen Robert?«

      »Ja, sie wird Robert Schwartz heiraten«, antwortete Hans. »Die beiden sind sehr verliebt und, wie es aussieht, auch sehr glücklich miteinander.«

      Lothar stand einen Moment ganz still da. »Seit ich weiß, daß du und Christiane, wie es aussieht, bürgerlich heiraten werdet und dabei auch noch glücklich seid, frage ich mich, ob ich nicht eine Entwicklung verpaßt habe.«

      Jetzt


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