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Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman. Maria Czigler BiancaЧитать онлайн книгу.

Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman - Maria Czigler Bianca


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übernehme ich gerne«, sagte Irene. »Fürst Hohenstein, dies ist meine Nichte, Katharina Komtess von Erlenburg. Katharina, darf ich dir Philipp Fürst von Hohenstein vorstellen?«

      »Fürst Hohenstein.« Katharina reichte ihm die Hand.

      »Nennen Sie mich Philipp, bitte.« Er nahm ihre Hand und beugte sich leicht darüber.

      Die Berührung durchfuhr Katharina wie ein Schlag. Ihre Stimme klang in ihren eigenen Ohren rau, als sie sagte: »Sehr gern. Bitte sagen Sie Katharina.«

      »Das wird mir ein Vergnügen sein.«

      Ihre Blicke trafen sich, als er aufschaute. In Katharina breitete sich eine Verwirrung und Unruhe aus, wie sie sie seit ihrer ersten Liebe nicht mehr verspürt hatte.

      Sie bemerkte, wie ihre Tante überrascht die Brauen hochzog und rasch von einem zum anderen guckte.

      »Oh«, meinte Irene Lorenzen plötzlich, »ich fürchte, ich habe den Herd nicht ausgeschaltet, heute Morgen. Ich werde besser zurückreiten und nachsehen.«

      »Soll ich mitkommen?«, fragte Katharina, sich mühsam aus dem Bann befreiend, der sie umfing.

      »Nein, nein, lass nur. Wir haben unseren Ausritt ja gerade erst begonnen. Vielleicht begleitet dich Fürst Philipp? Da du dich hier ja noch nicht auskennst?«

      »Nichts, was ich lieber täte«, sagte Philipp prompt. In seinen Augen lag ein Funkeln. Er wusste ganz genau, dass der Herd nur ein Vorwand war, um Katharina mit ihm allein zu lassen.

      »Wunderbar«, sagte Irene Lorenzen und wendete Holly. »Genieß den Ausritt, Katharina. Auf Wiedersehen, Fürst Hohenstein.«

      »Auf Wiedersehen, Frau Lorenzen.«

      Als Irene Lorenzen hinter eine Biegung verschwunden war, wendete Philipp sein Pferd, so dass er neben Katharina ritt. »Sie kennen die Gegend hier also gar nicht?«

      »Als ich Tante Irene das letzte Mal besucht habe, wohnte sie noch direkt in Bad Segeberg.«

      »Das muss schon eine Weile her sein.«

      Katharina nickte, während sie neben Fürst Philipp in einen Waldweg einbog. Frischer Kiefernduft umwehte sie.

      »Meistens besucht Irene uns, meine Eltern und mich, auf unserem Gut bei Eckernförde.«

      »Richtig. Komtess Katharina«, sagte er nachdenklich. Er sah sie fragend an. »Ich gestehe, mir sind die Familienverhältnisse nicht ganz klar.«

      »Meine Mutter ist eine geborene Müller. Irene ist ihre Schwester. Mama heiratete Ralf Graf von Erlenburg und Irene Paul Lorenzen. Daher bin ich eine Komtess mit einer ganz bürgerlichen Tante.« Sie lächelte. »Und Sie? Ich weiß nur, dass Sie hier irgendwo wohnen müssen.«

      Philipp wies mit der Hand nach rechts. »In der Richtung liegt Schloss Hohenstein. Sitz der Familie seit 1649. Das Schloss selber ist übrigens aus dem neunzehnten Jahrhundert. Die meiste Zeit wohne ich allein dort. Im Moment besuchen mich allerdings mein Bruder Markus und unsere Schwester Laura.«

      Sie kamen aus dem Wald, und vor ihnen erstreckten sich zwei Kornfelder, die durch einen Knick getrennt waren.

      »Das linke Feld gehört Witte, und hier rechts beginnen unsere Ländereien.« Fürst Philipp bog ab, und sie folgten dem Feldrain. Die Sonne stieg höher und mit ihr die Temperaturen.

      »Was halten Sie von einer kleinen Pause? Wir könnten im Schloss etwas trinken.«

      Katharina nickte zustimmend. Der Ritt hatte sie durstig gemacht. Außerdem war sie gespannt auf Philipps Geschwister.

      Schloss Hohenstein war deutlich größer als das Gutshaus von Katharinas Eltern. Es war auch in einem besseren Zustand, wie sie neidvoll zugestehen musste. Der Familie schien es finanziell gut zu gehen.

      Ein Pferdeknecht kümmerte sich um die Tiere, und Philipp und Katharina wandten sich dem Schloss zu. Schon als sie den Fuß auf die unterste Stufe der marmornen Freitreppe setzten, öffnete der Butler die Eingangstür.

      »Johannsen. Bringen Sie Komtess Erlenburg und mir doch bitte Tee ins Esszimmer.«

      »Sehr gern, Durchlaucht.« Der Butler verneigte sich respektvoll.

      »Wo finde ich Markus und Laura?«

      »Der Prinz und die Prinzessin sind vor einer knappen halben Stunde nach Lübeck gefahren.«

      Philipp sah Katharina bedauernd an. »Da kann man nichts machen. Ich hätte sie Ihnen gerne vorgestellt.« Er ging ihr voran und öffnete selbst die Tür zum Esszimmer.

      Der gepflegte Eindruck, den das Schloss schon von außen auf Katharina gemacht hatte, setzte sich im Innern fort. Das Esszimmer mit dem lindgrünen Tapeten und den Biedermeiermöbeln fand sie einfach zauberhaft und sagte es auch. Fürst Philipp schien das Lob zu freuen. Sie setzten sich und gleich darauf brachte der Butler den Tee. Sie plauderten über das Wetter, die Ernte und Pferde, und Katharina bemerkte gar nicht, wie die Zeit verrann. Sie gestand sich ein, dass sie sich in Philipps Gegenwart ausgesprochen wohl fühlte. Obwohl sie ihm heute erst das zweite Mal begegnet war, kam es ihr vor, als würde sie ihn schon viel länger kennen. Sie mochte seinen Humor, und er schien ihren zu mögen.

      Hin und wieder blitzte in seinen Augen ein sonderbarer Ausdruck auf. War es Zärtlichkeit? Katharina fühlte sich von verwirrenden Gefühlen überschwemmt. Ihr Magen flatterte, ihr Herz schlug schneller. War sie dabei, sich zu verlieben?

      Es klopfte an der Tür, und der Butler trat ein. »Verzeihung, Durchlaucht. Bleibt die Komtess zum Essen?«

      Katharina warf einen Blick auf die Uhr. Halb zwölf

      »Möchten Sie?«, fragte Philipp.

      Katharina schüttelte energisch den Kopf. Sie sah die Enttäuschung auf Philipps Gesicht und erklärte schnell: »Ich bin gestern Abend erst angekommen. Da kann ich Tante Irene heute Mittag nicht alleine lassen. Wie ich sie kenne, hat sie ein Drei-Gänge-Menü gezaubert. Wissen Sie, Kochen ist ihr Hobby. Es wäre unhöflich, sie alleine zu lassen.«

      Sie erhob sich, und Philipp folgte ihrem Beispiel. »Da haben Sie allerdings recht«, gab er zu. »Also kein weiteres Gedeck, Johannsen. Und sagen Sie bitte in den Stallungen Bescheid, dass wir weiterreiten wollen.«

      Johannsen verließ den Raum mit einer Verbeugung.

      Katharina und Philipp folgten ihm. Bis die Pferde wieder gesattelt waren, wanderten sie ein wenig im Park umher. Katharina mochte den Rosengarten, den Philipps Großmutter angelegt hatte, und bewunderte eine Sonnenuhr aus dem achtzehnten Jahrhundert.

      Als sie losritten, nahmen sie den kürzesten Weg zum Gut Lindenhain. Noch immer brauchten sie über zwanzig Minuten. Katharina prägte sich den Weg so gut es ging ein, damit sie ihn später allein finden konnte.

      Auf dem Gut kam ihnen Irene entgegen. Sie hatte ihre Reitkleidung abgelegt und trug wieder einen schlichten Hosenanzug. »Ich habe euch kommen sehen. Ich hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet, dass du zum Mittag kommst, Katharina.«

      »Aber Irene. Ich kann dich doch nicht hängen lassen. Du hast doch sicher wieder tagelang in der Küche gestanden«, sagte Katharina und glitt aus dem Sattel.

      »Unsinn«, wehrte Irene ab. »Ich habe eine Kanzlei zu führen, wie du weißt. Ich koche doch nur zum Spaß.«

      »Das aber sehr gut.«

      »Danke. Möchten Sie zum Essen bleiben, Fürst?«

      Philipp schüttelte den Kopf. »Danke für das Angebot. Aber meine Geschwister sind gestern angekommen. Sie wären sicher ebenso enttäuscht, wenn ich nicht zum Mittag da bin.« Er schenkte Katharina ein Lächeln, in dem Bedauern und noch etwas anderes lag. Zuneigung? Vielleicht sogar Liebe? »Sie sehen, auch ich habe familiäre Verpflichtungen.«

      Sie erwiderte das Lächeln warm.

      Philipp verabschiedete sich und wendete sein Pferd.

      »Sehen wir uns morgen?«, fragte Katharina spontan. Sie konnte ihn unmöglich einfach


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