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Im Sonnenwinkel Staffel 5 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Im Sonnenwinkel Staffel 5 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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ihn bereitgestellt worden war. Seine Augen in dem hageren Gesicht leuchteten. Sie ruhten voller Liebe auf ihr.

      Und als sie dann vor dem Altar knieten, um den Segen zu empfangen, sah sie noch einmal zu ihm hinüber. Er strich sich gerade über die Augen.

      Aus Katjas Augen tropften Tränen. Jans sehnige Finger umschlossen ihre Hand. Der Druck war fast schmerzhaft, aber er holte sie in die Wirklichkeit zurück.

      Gerlinde Reck zerknüllte ihr Taschentuch zwischen den Fingern, als Katja und Jan sich vom Altar weg Sebastian Roden zuwandten.

      Er hatte aufrecht gesessen. Jetzt erhob er sich und nahm Katjas Hände, um sich tief darüber zu neigen. Es war ein ergreifender Anblick.

      Stella schluchzte leise auf. Sie war in diesem Moment von einem Gefühl dumpfer Trauer bewegt, und dabei sollte es doch ein glücklicher Tag werden.

      *

      Malwine hatte sich tapfer gehalten, obgleich auch sie bis ins Innerste erschüttert war. Ihre Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt, und hätte Bambi ihr nicht immer wieder einen aufmunternden Blick zugeworfen, als ahne sie, was die gute Malwine bewegte, so hätte diese wohl doch die Fassung verloren.

      Das Essen ging vorüber. Gerlinde gab sich ganz charmant, doch alle anderen wurden das Gefühl nicht los, dass etwas Unbekanntes in diesem Raum lastete.

      Bambi saß neben Onkel Sebastian, aber bald nutzten auch ihre Bemühungen nichts mehr, ihm ein Lächeln zu entlocken.

      Er war erschöpft. Zu Tode erschöpft, wie aber nur Malwine bemerkte, denn die anderen ließen sich durch das glückliche Lächeln täuschen, das sein Gesicht verklärte.

      »Onkel Sebastian muss sich jetzt wieder ausruhen«, sagte Bambi. Zärtlich drückte sie ihre Wange an seine Hand. Ihr Instinkt ließ sie auch diesmal nicht im Stich. »Ich leiste dir auch wieder Gesellschaft«, versprach sie ihm.

      »Du bist ein lieber kleiner Schatz«, raunte er ihr zu.

      Katja eilte zu ihm und beugte sich besorgt zu ihm hinab. Er tätschelte ihre Wange.

      »Keine Sorge, Kleinchen, ich brauche nur ein Stündchen Ruhe, dann bin ich wieder frisch«, behauptete er.

      Nach einer Stunde erschien er tatsächlich wieder. Er setzte sich zu ihnen, plauderte lebhaft und trank ein Glas Champagner. Und diesmal ließ sich selbst Malwine täuschen, denn er hielt bis zum Abend durch.

      Gegen sieben Uhr brachen Stella, Jörg und Bambi auf. Sebastian Roden nahm Bambi in den Arm.

      »Besuchst du mich wieder einmal?«, fragte er.

      »Besuch du uns doch lieber, Onkel Sebastian. Im Sonnenwinkel ist es so schön. Da kannst du dich gut erholen, und da brauchst du dich über niemanden zu ärgern«, raunte sie ihm zu, Gerlinde einen schrägen Blick zuwerfend.

      »Ich möchte es gern, Bambi«, sagte der alte Herr, doch in seiner Stimme war ein wehmütiger Unterton.

      Bambi machte sich auf der Heimfahrt dann auch viele Gedanken über ihn.

      »Onkel Sebastian ist nicht bloß ein bisschen krank«, behauptete sie. »Er muss immerzu Tabletten nehmen und Tropfen. Dann geht es ihm mal ein bisschen besser. Man kann sich aber sehr schön mit ihm unterhalten. Bloß Katjas Mama ist giftig. Findest du nicht auch, Stella?«

      »Nicht alle Menschen mag man gleich gern«, erwiderte Stella ausweichend.

      »Mütter müssen aber lieb sein«, beharrte Bambi. »Weißt du noch, wie unsere Mütter mit dir waren, als ihr geheiratet habt?«

      »Ja, Bambilein, das werde ich nie vergessen. Wir haben eben großes Glück mit unseren Müttern.«

      Bambi nickte eifrig. »Ich bin auch sehr froh, wenn ich jetzt wieder nach Hause komme. Jede Hochzeit ist anders«, schloss sie mit einem tiefen Seufzer.

      *

      Es war schon merkwürdig, eine Ehe unter solchen Voraussetzungen zu beginnen. Katja atmete auf, als Michael ihre Mutter nach Hause brachte.

      »Nun lass dich noch einmal anschauen, mein Liebling«, sagte Sebastian Roden zärtlich. »Ein paar Minuten möchte ich dich für mich allein haben.«

      Jan verließ das Zimmer. Katja setzte sich auf das Fußpolster und legte ihr Gesicht in die kühlen Hände des Mannes, der seinen Blick liebevoll auf ihr ruhen ließ.

      »Ich weiß dich bei Jan in guten Händen«, bemerkte er leise.

      »Ja, Väterchen«, flüsterte Katja. »Er ist so wie du.«

      »Du denkst doch nicht, dass er nur meinen Wunsch erfüllen wollte, als er dich bat, seine Frau zu werden? Jan tut nichts gegen seine innere Einstellung. Er lässt sich nicht zwingen.«

      »Das weiß ich«, erwiderte Katja.

      »Er hat es sich nie leichtgemacht und er ist sehr empfindsam. Man muss ihn verstehen.«

      »Ich werde mich immer darum bemühen.«

      »Ich bete für euer Glück, mein Kind.«

      Sebastian Roden hatte sich zur Ruhe begeben. Malwine versorgte ihn, und Jan kam, um seinem Vater eine gute Nacht zu wünschen.

      Als er Katjas Zimmer betrat, saß sie vor dem Spiegel. Er sah, wie ihr das Blut in die Wangen schoss, als sich ihre Blicke trafen.

      »Stella hat den Schleier so fest gesteckt, dass ich nicht fertig werde«, sagte Katja mit bebender Stimme.

      »Dann werde ich dir wohl helfen müssen«, lächelte Jan.

      Sie liebte dieses Lächeln. Sie ließ ihn nicht aus den Augen, als er sich über sie beugte und den Schleier behutsam löste.

      Sie sprachen kein Wort. Katja schloss die Augen, als Jan ihre Arme umfasste, und ihr Herz begann zu hämmern, als seine Lippen über ihre Wange und ihren Hals glitten.

      *

      »Mamilein!« Jubelnd stürzte Bambi in Inge Auerbachs Arme. »Ich bin wieder da!«

      »Was du nicht sagst«, scherzte Inge, aber in ihrer Stimme schwang die Freude, ihren Liebling wiederzuhaben.

      »Nun können wir ja wohl beruhigt schlafen«, meinte Werner Auerbach schmunzelnd. »Bekomme ich nicht auch ein Bussi, Schätzchen?«

      Natürlich bekam er gleich mehrere, und der große Bruder Hannes kam auch nicht zu kurz.

      »Na, war es schön?«, fragte er mit seiner tiefen rauen Bubenstimme.

      »Irgendwie war es schön«, erwiderte Bambi, »aber so ein bisschen traurig war es auch.«

      »Es war doch eine Hochzeit. Wieso war es traurig?«, fragte Hannes.

      »Weil Onkel Sebastian krank ist«, erklärte Bambi. »Ich mag ihn sehr gern. Katjas Mutter mag ich nicht gern.«

      Sie musste alles loswerden, was sie bewegte, und sie blieben doch noch eine ganze Zeit auf.

      »Katjas Mann mag ich auch«, erzählte Bambi. »Er redet nicht viel. Er ist schon ein richtiger Mann.«

      »Was verstehst du Küken denn darunter?«, fragte Hannes.

      »Er hat schon ein paar Falten und … Na ja, er ist auch so ernst wie ein richtiger Mann. So, wie wenn Papi nachdenkt.« Sie machte eine kleine Pause. »Katja war aber eine sehr schöne Braut. Onkel Sebastian hat sie immer ganz glücklich angeschaut.«

      Onkel Sebastian hatte einen erheblichen Eindruck auf Bambi gemacht, darüber brauchten sie nicht lange zu rätseln. Aber nun war Bambi wieder daheim und wurde von ihrer Mami zu Bett gebracht.

      »Ich möchte gern beten, dass Onkel Sebastian wieder gesund wird und uns besuchen kann«, flüsterte sie.

      »Jetzt mach dir keine Gedanken mehr, Bambi. Schließ die Äuglein und schlaf.«

      Aber etwas musste Bambi doch noch sagen.

      »Ich bin froh, dass wir dich haben, Mami, und


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