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Im Sonnenwinkel Staffel 5 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Im Sonnenwinkel Staffel 5 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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Schritt halten.

      »Bin jetzt auch schon groß«, erklärte sie, wenn sie ermahnt wurde, dieses oder jenes nicht zu tun. »Bin bald drei Jahre.«

      »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie einmal nicht mehr bei uns sein könnten«, sagte Otti eines Tages zu Veronica.

      Diese Bemerkung kam so plötzlich, dass Veronica Otti entsetzt anblickte.

      »Das darf nie sein!«, flüsterte sie.

      Otti wollte die Dinge nüchtern sehen. Bei aller Liebe, so meinte sie, müsste Veronica doch auch an sich denken.

      »Du spielst jetzt wieder so schön wie früher«, erklärte sie. »Warum willst du deiner Kunst entsagen? Dafür hast du doch gelebt.«

      »Jetzt nicht mehr«, widersprach Veronica heftig. »Wie kannst du nur solche Gedanken hegen, Otti?«

      »Eines Tages bist du allein. Dann hast du nichts mehr. Ja, wenn er dich heiraten würde, dann wäre manches anders, aber warum hat er dich hier mit den Kindern allein gelassen? Er kann dich doch nicht hinhalten. Ich weiß doch, dass du ihn liebst. Aus den Männern soll man klug werden. Wenn du für die Kinder gut genug bist, solltest du ihm noch mehr wert sein. So bequem darf man es sich nicht machen.«

      »Du darfst nicht so reden, Otti. Arndt macht es sich nicht bequem. Du weißt nicht, was zwischen uns steht.«

      »Ich kann es mir denken. Eine andere Frau. Einmal muss das doch ausgesprochen werden.«

      »Immer noch seine Frau. Die Mutter dieser Kinder, die wir lieben, Otti.«

      »Sie lebt noch?«, fragte Otti atemlos. »Aber warum lässt er sich nicht scheiden? Sie kümmert sich doch um nichts, da hat sie gar keine Rechte mehr.«

      Ihr schlichtes Gemüt wollte nicht begreifen, und so war es an der Zeit, dass Veronica ihr die ganze Wahrheit sagte. Danach war Otti eine ganze Weile still.

      »Das konnte ich ja nicht wissen«, murmelte sie entschuldigend. »Das ist ja zu schrecklich. Aber einsehen kann ich es doch nicht, dass er sich nicht scheiden lässt. Das ist doch kein Leben. Man kann Gesunde nicht aus Pietät zugrunde richten lassen.«

      Mochte auch eine ganze Portion Wahrheit in ihren Worten stecken, so einfach, wie sie es sich dachte, war es nicht. Veronica ahnte längst, dass es für Arndt kein neues Glück geben konnte, solange Gillian lebte.

      Sie allein wusste um seine innere Zerrissenheit. Niemand konnte sie ihm so gut nachfühlen wie sie. Aber sie wollte nicht verzagen und schon gar nicht ihm das Herz noch schwerer machen.

      In ihrer Liebe zu Arndt war Veronica über sich hinausgewachsen. Sie dachte nicht mehr an sich und ihre eigenen Wünsche und Sehnsüchte.

      All die Liebe, die sie ihm nicht geben konnte, gab sie seinen Kindern. Und selbst Otti begriff das nun.

      *

      Beruflich hatte Arndt indessen sein Ziel erreicht. Seine Versuche hatte er zu einem erfolgreichen Ende geführt. Reine Freude konnte er auch darüber nicht empfinden, wenn es ihm auch Genugtuung verschaffte, dass er nicht in allem am Ende war.

      Jill seine Sehnsucht trieb ihn heim zu den Kindern, aber in erster Linie doch zu Veronica. Immer stärker war es ihm bewusst geworden, wie sehr er sie liebte und wie sehr er sie auch brauchte.

      Aber sollte alles immer nur von ihr kommen, ohne dass er ihr etwas geben durfte?

      Manch einer seiner alten Freunde hatte ihm zur Scheidung geraten. Aber auch er dachte so wie Veronica.

      Mit einer Scheidung war Gillian nicht aus seinem Leben zu streichen.

      Es war etwas anderes, wenn zwei Menschen zu der Erkenntnis kamen, dass sie nicht zueinander passten, wenn der Verstand und die Vernunft entschieden, dass ein gemeinsames Leben nicht weiterzuführen war.

      Aber Gillian war nicht in der Lage, eine solche Entscheidung zu treffen. Sie musste nur von ihm allein kommen. Er konnte ihr nicht sagen, dass es nun eine Frau in seinem Leben gab, die ihm alles bedeutete.

      *

      Noch ein paar Tage waren es bis zu Jills Geburtstag.

      »Da kommt Papi bestimmt«, behauptete Tini.

      Veronica brachte es nicht über sich, den Kindern zu sagen, dass er nicht kommen würde. Vielleicht überlegt er es sich doch noch, dachte sie.

      »Wir machen ein richtiges Kinderfest«, lenkte sie ab.

      »Mit Lampions und Topfschlagen?«, fragte Tini aufgeregt. »Laden wir viele Kinder ein?«

      »Ja, wir laden viele Kinder ein«, versprach Veronica.

      »Ob sie aber auch kommen dürfen?«, wandte Steffi ein. »Außer Bambi war noch kein anderes Kind hier.«

      Ich hätte schon öfter welche einladen sollen, überlegte Veronica. Gleichaltrige Gesellschaft bringt sie auf andere Gedanken.

      »Wenn es aber Otti zu viel wird, können wir auch allein feiern«, meinte Steffi. »Mit dir ist es auch schön.«

      »Aber Bambi soll schon kommen!«, sagte Tini.

      »Jonny auch«, schloss Jill sich an. »Und Papi soll kommen.«

      Sie hatten Sehnsucht nach ihm, und er hatte auch ganz gewiss Sehnsucht nach ihnen. Nur meinetwegen kommt er nicht, dachte Veronica bekümmert.

      Immer wieder geriet sie ins Grübeln. Otti ertappte sie dabei, als sie geistesabwesend zum Fenster hinausblickte.

      »Du machst dich auch noch kaputt«, äußerte sie unwillig. »So kann es doch nicht weitergehen!«

      Und da kam Steffi herein.

      »Veilchen für Roni«, sagte sie mit einem zärtlichen Lächeln. »Papi denkt immer dran.«

      »Hoffentlich bleibt es nicht immer nur bei Veilchen«, brummte Otti vor sich hin, aber das hörten Veronica und Steffi glücklicherweise nicht mehr.

      Steffi war Veronica gefolgt. Sie schaute zu, wie Veronica die Veilchen in der Schale ordnete und auf den Flügel stellte.

      »Papi hat dich genauso lieb wie wir«, bemerkte sie. »Ist es noch lange bis Weihnachten, Roni?«

      »Wir haben doch erst Sommer, Steffi«, entgegnete Veronica verwundert. »Hast du einen Wunsch?«

      »Wir alle drei«, erwiderte Steffi. »Wir möchten doch so gern, dass du unsere Mami wirst.«

      »So ein bisschen bin ich das doch schon«, sagte Veronica.

      »Aber richtig bist du es erst, wenn Papi dein Mann ist.«

      Veronica setzte sich an den Flügel und begann zu spielen. Sie wusste, dass Steffi dann nichts fragen würde.

      Diesmal jedoch fragte Steffi: »Möchtest du wieder vor vielen Leuten spielen, Roni?« Ihre Stimme zitterte dabei.

      »Warum denkst du das?«, wollte Veronica wissen.

      »Otti redet manchmal davon, dass es schade ist um deine Kunst.«

      »Ach was!«, meinte Veronica, sich zu einem Lächeln zwingend.

      »Vielleicht denkt Papi auch so«, fuhr Steffi fort, »aber ich glaube, er hätte es auch viel lieber, wenn du nur für uns spielst. Kann man mit Klavierspielen viel Geld verdienen?«

      »Es geht doch nicht ums Geld«, entgegnete Veronica.

      »Otti meint das aber doch. Sie hat zu Paul gesagt, dass du viel Geld verdienen könntest und dir viel erspart hättest.«

      Das letztere bezog sie glücklicherweise auch auf das Geld, sonst wäre Veronica noch zorniger auf Otti gewesen. Sie nahm sie am Abend ins Gebet.

      »Ich habe dir schon hundertmal gesagt, dass es mich nicht nach Karriere gelüstet«, erklärte sie. »Mach den Kindern das Herz doch nicht schwer. Sie begreifen mehr als du glaubst.«

      »Es war nicht für ihre Ohren bestimmt«, bekannte Otti kleinlaut.


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