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Im Sonnenwinkel Staffel 5 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Im Sonnenwinkel Staffel 5 – Familienroman - Patricia Vandenberg


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      Es war Gerlinde, die mit klirrender Stimme zu Katja sagte: »Willst du uns nicht bekannt machen, Katja?«

      Verwirrt sah Katja ihre Mutter an.

      »Kennt ihr euch denn nicht?«, fragte sie.

      »Nein!« Es klang wie ein Peitschenknall. »Wir sind uns nie begegnet.«

      Katja zwang sich zu einem Lächeln.

      »Das ist also Sebastian Roden der Jüngere«, bemerkte Katja, sich zu einem leichten Ton zwingend. »Wir sagen Jan.«

      Sie sah ihn an, flehend und hilflos, aber sein Gesicht war starr und regungslos, und er erwiderte ihren Blick nicht.

      Katja fand ihn ungeheuer imponierend. In seiner legeren Kleidung wirkte er sonst bei weitem nicht so, aber der dunkle Anzug allein machte es heute auch nicht aus.

      Erst in diesem Augenblick wurde sich Katja bewusst, dass er ein interessanter, ja, faszinierender Mann war.

      Es mutete sie etwas seltsam an, wie er seine Werbung vorbrachte. Eigentlich hatte sie vorausgesetzt, dass diese genauso formell sein würde wie seine Kleidung. Doch dies war nicht der Fall.

      »Katja und ich wollen heiraten«, sagte er. »Sie sind darüber wohl schon informiert, gnädige Frau.«

      Die Anrede rang sich sehr gezwungen über seine Lippen, und unwillkürlich verspürte Katja eine seltsame Beklemmung. Ihr Blick irrte wieder zu ihrer Mutter.

      »Ja, ich bin informiert«, erklärte Gerlinde tonlos. »Da meine Tochter ihre Entscheidung schon getroffen hat, ist das wohl nur eine Formsache. Wann soll die Hochzeit stattfinden?«

      Jan sah jetzt Katja an.

      »In drei Wochen«, erwiderte er, ihren Blick festhaltend. »Mein Vater möchte die Hochzeit ausrichten.«

      Die Atmosphäre war so voller Spannung, dass Katja kaum zu atmen wagte, und Widerspruch erheben konnte sie schon gar nicht, obgleich ihr der Termin doch ein wenig überstürzt erschien.

      »In Anbetracht des Gesundheitszustandes Ihres Vaters wird es doch wohl bei einer standesamtlichen Trauung bleiben«, sagte Gerlinde heiser.

      »Nein, wir werden uns auch kirchlich trauen lassen«, entgegnete Jan. »Das ist auch Vaters Wunsch«, fügte er eindringlich hinzu, als Katja sich dazu äußern wollte. »Ich wollte es gleich mit dir besprechen, Kleinchen.«

      Gerlinde kniff bei dieser Anrede die Augen zusammen. »Dann kann ich mich wohl zurückziehen«, äußerte sie giftig. Doch dann warf sie Jan einen Blick zu, in dem Furcht stand.

      Katja fing ihn auf, und Eiseskälte durchströmte ihre Glieder. Etwas Unerklärliches war zwischen Jan und ihrer Mutter. Seine Miene drückte eine so eisige Abwehr aus, die auch ihr Furcht einflößte.

      Sie waren allein. Geraume Zeit verharrten sie in Schweigen.

      »Eine seltsame Stimmung«, bemerkte Katja schließlich mit bebender Stimme.

      »Wie stehst du zu deiner Mutter?«, fragte er.

      Katja zuckte die Schultern.

      »Du weißt es doch. Wir sind uns irgendwie fremd geworden. Ich kann es nicht erklären.«

      »Sie ist jedenfalls mit ihrem zukünftigen Schwiegersohn nicht einverstanden«, meinte er sarkastisch, »aber wir können uns ja aus dem Weg gehen. Sollten wir jetzt nicht lieber zu uns fahren, Katja? Wir könnten mit Vater über die Hochzeit sprechen.«

      Sie hätte ihm so gern einige Fragen gestellt, aber sie wagte es nicht. Sie hatte das Gefühl, dass Jan und ihre Mutter sich nicht zum ersten Mal im Leben begegnet waren, davon abgesehen, dass sie sich zumindest von früher her kennen mussten.

      Sie forschte in ihrer Erinnerung. Mit ihrem Vater war sie doch oft bei Onkel Sebastian gewesen. Aber immer allein mit ihm.

      »Als du noch ein Junge warst, muss Mama dich doch gekannt haben«, sagte sie, als sie neben ihm im Auto saß.

      »Seither ist viel Zeit vergangen, und ich habe mich ziemlich verändert«, erwiderte er mit einem ironischen Unterton. »Wir hatten uns auch zwölf Jahre nicht gesehen, Katja, vergiss das nicht.«

      Es ist eigenartig, dachte sie. Mit seinem Vater waren wir doch immer so eng verbunden, und wir leben in einer Stadt. Aber für Jan traf das nicht zu. Er hatte lange nicht hier gelebt.

      Sie wusste nicht einmal, wo er diese vielen Jahre verbracht hatte. Sie wusste kaum etwas über ihren zukünftigen Mann, und insgeheim hatte sie Angst, ihm diesbezüglich Fragen zu stellen.

      War dies eine Basis, auf der man eine Ehe gründen konnte? Auch in ihrem Leben gab es manches, was sie ihm hätte sagen müssen.

      Als er ihr aus dem Wagen half, hielt er ihre Hand fest. Wärme durchströmte sie. Plötzlich schwand die Beklemmung.

      »Vater möchte dich als Braut sehen, Katja«, bemerkte er leise. »Wir können ihm diesen Wunsch nicht versagen.«

      Sie schloss die Augen, weil sie daran denken musste, dass es eine Zeit gegeben hatte, in der sie davon träumte, als Braut in Kranz und Schleier neben Heinz vor dem Altar zu stehen.

      »Ich möchte es auch«, tönte Jans Stimme an ihr Ohr.

      Sie nickte und lehnte ihre Stirn an seine Schulter.

      »Hoffentlich geht es Vater bis dahin wieder gut«, flüsterte sie.

      *

      »Diesen Tag will ich erleben, Lalli«, sagte Sebastian Roden im gleichen Augenblick. »Ich will und werde ihn erleben.«

      »Davon bin ich überzeugt«, versicherte sie, und sie war es tatsächlich. »Es geht ja schon wieder viel besser.«

      Davon war sie allerdings nicht so ganz überzeugt, aber sie kannte ihn und seinen eisernen Willen.

      »Du wirst doch bei den Kindern bleiben?«, fragte Sebastian Roden.

      »Wohin soll ich denn sonst gehen?« Ihre Stimme zitterte unmerklich. Es kostete sie schon höllische Anstrengung, die Fassung zu bewahren.

      »Katja wird glücklich werden mit Jan, ich weiß es«, fuhr der alte Herr fort. »Eines Tages wird das Haus von Kinderlachen erfüllt sein. Ich werde das nicht mehr erleben, aber …«

      »Jetzt ist es genug!«, fiel Malwine ihm ins Wort. »Wir reden von der Hochzeit und nicht vom Sterben. Machen Sie das Kind nicht unglücklich. Sie kommen«, sagte sie dann flüsternd.

      »Ich will aufstehen«, erklärte er. »Ich will nicht im Bett liegen, wenn wir über die Hochzeit sprechen. Ich möchte wissen, was Gerlinde gesagt hat und was sie denkt.«

      »Ach, die«, machte Malwine wegwerfend, und sie brauchte sich nicht weiter zu äußern.

      Sebastian Roden wusste, was sie dachte.

      Malwine ging hinaus und sagte zu den jungen Leuten, dass Sebastian Roden aufstehen wolle.

      »Strengt es ihn denn nicht zu sehr an?«, erkundigte sich Katja besorgt.

      »Was er will, das will er«, entgegnete Malwine. »Daran kannst nicht mal du etwas ändern.«

      »Nun hast du es gehört, Katja«, meinte Jan. »Wir könnten inzwischen ein Telegramm an Michael aufgeben. Vielleicht kann er mit seiner Familie zur Hochzeit kommen.«

      »Es wird wegen der Kinder nicht möglich sein«, bemerkte Katja. Und Mama wird keinen Wert auf ihre Anwesenheit legen, dachte sie. Sie sind sich so unendlich fremd, ging es ihr durch den Sinn. Ihr Gesicht hatte sich überschattet.

      »Was denkst du, Katja?«, fragte Jan.

      »Dass Mama ihre Enkelkinder noch nie gesehen hat«, erwiderte sie gedankenvoll.

      »Sie wird keinen Wert darauf legen, Großmutter zu sein.«

      Katja dachte daran, dass ihre Mutter dies gestern recht deutlich zu ihr gesagt hatte, aber dabei schien sie vergessen zu haben, dass sie schon Großmutter


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