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Butler Parker 140 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker 140 – Kriminalroman - Günter Dönges


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zurückgeschoben und verfolgte die Bewegungen der Klapperschlange.

      »Sie brauchen sich keine Sorgen mehr machen, Mr. Midhurst«, antwortete Josuah Parker, »eine gewisse Kontaktaufnahme erfolgte bereits, wie ich Ihnen mitteilen sollte.«

      »Kon ... Kontaktaufnahme?« stotterte der Gangsterboß.

      »Sie ließ sich leider nicht verhindern, Mr. Midhurst.«

      »Was wollen Sie damit sagen?« Midhurst atmete erleichtert auf, als Parkers Schirmspitze das Reptil in die Mitte des Labors zurückschob. Anschließend benutzte der Butler seinen Schirm, um die Klapperschlange geschickt und schnell zurück in ihr Behältnis zu bringen.

      »Was wollten Sie eben sagen, Mr. Parker?« wiederholte der Gangsterboß und wischte sich den Angstschweiß von der Stirn.

      »Ich möchte Sie keineswegs schockieren, Mr. Midhurst«, erwiderte Josuah Parker in seiner höflichen Art, »wenn ich raten darf, so sollte man sich nach einem geeigneten Serum Umsehen.«

      »Serum? Wieso? Was ist passiert? Sie wollen doch nicht etwa sagen, daß die Schlange mich gebis ...«

      »Vielleicht nur oberflächlich, Mr. Midhurst«, hoffte Josuah Parker.

      »Sie hat mich gebissen!?«

      »Mehr beiläufig, wenn ich so sagen darf.«

      »Und ... Und das sagen Sie mir erst jetzt?« Midhurst wollte auf springen, doch die Angst lähmte seine Glieder.

      »Unnötige Bewegungen sollten Sie allerdings tunlichst vermeiden«, riet der Butler dem Gangsterboß, »Sie müssen ja nicht unbedingt so enden wie ihr Freund Puckley.«

      »Puckley ist umgebracht worden.« John Midhurst flüsterte nur noch. »Ich weiß es ganz genau ... Man hat ihn umgebracht!«

      »Wer könnte für diesen Mord verantwortlich gemacht werden, wenn man höflichst fragen darf?«

      »Besorgen Sie mir das Serum, Mr. Parker ... Ich spüre bereits das Gift ... Das Serum!«

      »Umgehend und augenblicklich, Mr. Midhurst, aber wer könnte den Mord an Mr. Jerry Puckley veranlaßt haben?«

      »Lionel Dunston«, keuchte der Gangsterboß, »Lionel Dunston. Und jetzt das Serum ... Beeilen Sie sich, machen Sie doch endlich!«

      *

      »Wer ist Lionel Dunston?« fragte Mike Rander. Der etwa vierzigjährige Anwalt, an einen Filmstar erinnernd, sah den Butler erwartungsvoll an. Die beiden Männer kannten sich seit Jahren. Josuah Parker hatte seinerseits Mike Rander betreut, bevor der Anwalt in die Staaten fuhr, um dort als Vertreter britischer Finnen zu arbeiten. Nach seiner Rückkehr nach London verwaltete Mike Rander das immense Vermögen der Lady Simpson und war von Butler Parker ›übernommen‹ worden.

      »Mr. Lionel Dunston, Sir, ist ein Gangster, der sich der Erpressung verschrieben hat«, wußte Josuah Parker zu sagen, »er arbeitet unter dem Deckmantel einer sogenannten kleinen Presseagentur.«

      »Weiß der Chief-Superintendent, was Midhurst gesagt hat?« wollte der Anwalt wissen. Er befand sich zusammen mit Parker in der Bibliothek des altehrwürdigen Hauses der Agatha Simpson, das in Shepherd’s Market stand.

      »Dazu wäre zu vermelden, Sir, daß Mr. John Midhurst mit einem ausgeprägten Nervenschock in eine Klinik geschafft werden mußte«, antwortete der Butler, »die Konfrontation mit der Diamantklapperschlange dürfte sein seelisches Fassungsvermögen überfordert haben.«

      »Kann ich mir sogar vorstellen, Parker.« Mike Rander schüttelte sich.

      »Ich möchte noch mal betonen, Sir, daß das erwähnte Reptil gemolken worden war, Gefahr für Leib und Leben bestand demnach nicht.«

      »Immerhin haben wir einen Namen, an den wir uns halten können«, sagte Mike Rander, »hatten Sie schon mal Kontakt mit Lionel Dunston, Parker?«

      »Die ergab sich bisher nicht, Sir. Die Einnahmen des besagten Herrn dürften aber beträchtlich sein, wenn man so sagen will. Mr. Dunston bewohnt ein elegantes Haus in einer teuren Umgebung.«

      »Ein Erpresser, der einen Killer dazu bringt, in eine Schlangengrube zu steigen ...« Rander sah den Butler skeptisch an. »Nehmen Sie Midhurst diesen Hinweis eigentlich ab?«

      »Er dürfte kaum in der Lage gewesen sein, Sir, ad hoc diesen Namen zu erfinden, beziehungsweise als Ausrede zu gebrauchen. Meine bescheidene Wenigkeit gewann durchaus den Eindruck, daß Mr. Midhurst das sagte, was er glaubt.«

      »Sehen wir uns diesen Lionel Dunston also an«, schlug der Anwalt vor.

      »Ich stehe zu Ihren Diensten, Sir. Darüber hinaus sollte man sich aber auch um den verstorbenen Mr. Puckley kümmern, wenn ich dies anregen darf.«

      »Haben Sie Ihre Fühler bereits ausgestreckt?« Mike Rander lächelte wissend. Für ihn stand es fest, daß der Butler seine Beziehungen zur Unterwelt aktiviert hatte.

      »Man ermittelt bereits diskret, wo Mr. Puckley sich aufgehalten und mit wem er Freundschaft gepflegt hat, Sir.«

      »Wo steckt Lady Simpson, Parker?«

      »Mylady arbeitet zur Zeit an einem Exposé zu einem Bestseller, Sir. Mylady beabsichtigt, eine Schlangenfarm in den Mittelpunkt der Handlung eines Krimis zu stellen.«

      »Dann sollten wir möglichst schnell verschwinden«, meinte der Anwalt. »Ich werde Miß Porter informieren, sie kann uns dann bei Mylady entschuldigen.«

      Wie auf ein Stichwort erschien die Gesellschafterin und Sekretärin der älteren Dame. Kathy Porter, fünfundzwanzig, schlank und kaum weniger groß als Mike Rander, war eine bemerkenswerte Frau. Ihr Gesicht zeigte einen pikant-erotischen Ausdruck, was mit den betonten Wangenknochen und den ein wenig schräg geschnittenen Augen zusammenhing. Sie schien sich ihrer Attraktivität nicht bewußt zu sein und erinnerte auf den ersten Blick an ein scheues Reh. Tatsächlich aber konnte dieses scheue Reh sich in Sekundenschnelle in eine Pantherkatze verwandeln. Kathy Porter war versiert in fast allen Künsten fernöstlicher Selbstverteidigung und darüber hinaus eine Meisterin in blitzschneller Verwandlungskunst.

      Während Mike Rander Kathy Porter informierte, bereitete der Butler alles für die geplante Ausfahrt vor. Dazu begab er sich ins Souterrain des Fachwerkhauses, wo sich seine privaten Räume und auch seine Bastelstube befanden. In diesem ›Labor‹ entwickelte der Butler immer wieder neue Überraschungen für seine Gegner. Er war auch jetzt wieder der Ansicht, daß ein Besuch bei Lionel Dunston unter Umständen zu Komplikationen führte. Dementsprechend traf er seine Auswahl an hübschen Gastgeschenken für mögliche Kontrahenten...

      *

      »Sie wissen hoffentlich, Parker, daß wir verfolgt werden«, meinte Anwalt Rander, nachdem sie etwa zehn Minuten unterwegs waren. Die beiden Männer hatten Shepherd’s Market verlassen und waren auf dem Weg nach Westend, wo sich die Presseagentur und die Wohnung Lionel Dunstons befanden.

      »In der Tat, Sir«, antwortete der Butler gemessen, »es handelt sich um einen betagten Morris.«

      »Genau den meine ich, Parker. Wer könnte sich denn da für uns interessieren?«

      »Mr. Horace Pickett, Sir«, erwiderte der Butler mit der größten Selbstverständlichkeit.

      »Ist das Ihr Taschendieb?« Mike Rander lächelte. Er wußte genau, wer dieser Horace Pickett war.

      »Der Ausdruck Taschendieb, Sir, würde Mr. Pickett tief verletzen«, antwortete Josuah Parker, »Mr. Pickett betrachtet sich als eine Art moderner Robin Hood, wenn ich so sagen darf. Er nimmt, um ihn wortwörtlich zu zitieren, gewisse Vermögensumschichtungen vor.«

      »Eine tolle Umschreibung.« Mike Rander schmunzelte.

      »Ich möchte darauf verweisen, Sir, daß Mr. Pickett es ablehnt, sozial schwach gestellte Personen mit seinen Künsten zu beehren. Er beschäftigt sich ausschließlich mit Klienten, die über höhere Einkünfte verfügen.«

      »Das hört sich ja direkt wie ausgleichende Gerechtigkeit an, Parker.«


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