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Edgar Wallace-Krimis: 78 Titel in einem Band. Edgar WallaceЧитать онлайн книгу.

Edgar Wallace-Krimis: 78 Titel in einem Band - Edgar  Wallace


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überzeugen.

      »Sind Sie Ihrer Sache auch ganz sicher?« fragte er noch immer zweifelnd.

      »O ja, das ist Onkel Artur, daran ist kein Zweifel. Ich habe ihn sofort wiedererkannt.«

      Kein Mann opfert leicht seine genialen Gedanken – und auch Julius war doch nur ein Mensch.

      »Nun«, sagte er etwas verletzt. »Der Doppelgänger ist sehr schlau, der könnte Onkel Artur leicht nachahmen!«

      »Das ist doch Unsinn«, erwiderte Bobby böse. »Onkel Artur könnte er nicht nachmachen.«

      »Da kennen Sie den Mann schlecht!« murmelte Superbus beleidigt.

      Bobby dachte schnell nach. Er mußte mit Gordon allein sein.

      »Ich möchte meinen Onkel einmal unter vier Augen sprechen. Es handelt sich um eine Familienangelegenheit. Es wäre ganz gut, wenn Sie uns einmal einen Augenblick allein ließen.«

      Julius wußte nicht, was er tun sollte.

      »Lassen Sie ihn aber bloß nicht entwischen«, warnte er. »Er ist so schlau und hinterlistig wie ein Affe. Sie sollten nur einmal hören, welchen Trick er uns in der vorigen Nacht gespielt hat!«

      »Nein, ich lasse ihn nicht entwischen.« Bobby war auch bereit, das Versprechen zu geben, seinen Bruder zum Schafott zu führen.

      Mr. Superbus zögerte aber immer noch. Diana war ausgegangen und hatte ihm Instruktionen erteilt, die er bis auf den Buchstaben genau auszuführen hatte. Und Julius war in solchen Dingen ein Kleinigkeitskrämer.

      »Lassen Sie ihn auch ja nicht telefonieren!«

      Bobby versprach auch das, und Julius ging langsam hinaus.

      »Wenn er Ihnen Schwierigkeiten macht, bin ich in der Nähe«, sagte er in der Tür noch. »Also, Onkel Artur, machen Sie keine dummen Streiche!«

      Bobby ging leise zur Tür und lauschte. Er wartete erst einige Sekunden, dann riß er sie plötzlich auf. Julius bückte sich nach seinen Schuhriemen. Ein mit wenig Phantasie begabter Mann hätte sicher vermutet, daß er gehorcht hatte.

      »Haben Sie mich nötig?« fragte er, ohne im mindesten verblüfft zu sein.

      »Nein«, sagte Bobby so eindringlich und nachdrücklich, daß Mr. Superbus ihn nicht mißverstehen konnte. Die Tür wurde wieder geschlossen.

      »Aber Gordon, was in aller Welt –?«

      Gordon hob verzweifelt die Arme.

      »Bobby, ich bin in einer unglaublichen Lage«, stöhnte er ganz verzweifelt.

      »Was ist denn geschehen? Was soll das alles bedeuten?« fragte Bobby verwirrt. »Warum hast du dich denn nicht früher mit mir in Verbindung gesetzt?«

      Gordon machte eine abwehrende Handbewegung.

      »Ich habe ja dauernd versucht, dich anzutelefonieren, aber ich konnte dich nicht bekommen. Und später hat mich dieser verfluchte Teufel bewacht, so daß ich den Apparat nicht mehr anrühren konnte. Bobby, ist es eigentlich ein Verbrechen, wenn man einen Amateurdetektiv totschlägt? Ich habe es vergessen –«

      »Aber was ist denn eigentlich passiert?«

      Gordon ging erst einige Minuten im Raum auf und ab, um sich zu sammeln. Er war so aufgeregt, daß er seine Stimme nicht beherrschte. Die Erleichterung, die ihm Bobbys Erscheinen brachte, hatte diese unvermeidliche Reaktion hervorgerufen. Aber allmählich wurde er ruhiger.

      »Als ich damals zum Bahnhof ging, um – nun du weißt schon – sie zu treffen –«

      »Heloise?«

      Gordon seufzte schmerzlich auf. Er wollte überhaupt nichts mehr von Heloise hören. Schon die Erwähnung ihres Namens verursachte ihm Pein.

      »Ich fand sie in einer schrecklichen Verfassung. Sie war außer sich vor Furcht und Entsetzen. Du kannst dir vielleicht meine Gefühle vorstellen, als sie mir mitteilte, daß ihr Mann draußen vor den Schaltern warte, um mich umzubringen. Sie wollte mich bestimmen, nach Ostende zu fahren und dort auf sie zu warten. Aber ich fuhr nicht ab, sondern ging zu dem Hotel zurück, um meinen Anzug wieder zu wechseln. Der Hausdiener, der meinen Koffer in dem Gepäckraum des Bahnhofs abgegeben hatte, war aber inzwischen abgelöst worden. Dann bin ich nach Hause gefahren – sie muß mir gefolgt sein.«

      »Heloise?«

      »Sprich, bitte, ihren Namen nicht mehr aus!«

      »Dann ist sie also hier im Hause?« fragte Bobby entsetzt. »Ist sie etwa Tante Lizzie?«

      »Ja, sie ist Tante Lizzie! O Bobby, konnte überhaupt etwas Schrecklicheres passieren? Was soll ich nun machen? Ich kann nicht einmal das Haus verlassen!«

      »Aber warum denn nicht?«

      Gordon war zu nervös, er vertrug dieses Kreuzverhör nicht mehr. Er hatte gehofft, daß Bobby, der doch großzügig war, die Situation sofort erfassen würde, ohne viel Fragen zu stellen.

      »Das kann ich wirklich nicht verstehen. Du brauchst doch Diana nur zu erklären –«

      Gordon lachte bitter auf.

      »Ich habe dir ja noch nicht das Schlimmste erzählt. Diana fand mich hier und beschuldigte mich, daß ich der Doppelgänger sei. Ich war wie vom Donner gerührt. Die Idee war so grotesk, daß ich überhaupt nicht mehr antworten konnte. Denke dir, es käme plötzlich jemand auf der Straße auf dich zu und machte dir den Vorwurf, daß du ein Mörder seist. Was würdest du dann sagen? Ich habe nicht die Gabe, mich mit einem Witz über solche Dinge hinwegzusetzen. Ich wäre vielleicht noch aus dieser unglücklichen Lage herausgekommen, wenn nicht dieses verteufelte Frauenzimmer erschienen wäre und sich mir an den Hals geworfen hätte. In einer Beziehung war es ja gerechtfertigt, denn Diana bedrohte sie mit der Pistole. Das kann keine Frau ertragen. Was sollte ich nun machen – ich war in einem furchtbaren Dilemma! Ich stand vor der Alternative, entweder zuzugeben, ich sei der Doppelgänger, oder die Wahrheit zu gestehen. Und das wäre gleichbedeutend mit einem Geständnis gewesen, daß ich mich in eine gewöhnliche Affäre mit Heloise eingelassen habe.«

      Dieser Grund schien Bobby sehr zu überzeugen.

      »Wer hat sie denn Tante Lizzie genannt?«

      »Diana! Dieses Mädchen bringt mich noch vollständig um den Verstand! Warum kam sie denn überhaupt aus Australien, um mir das Leben zu vergiften? Sie ist schrecklich, sie poussiert hier unter meinen Augen mit Dempsi herum! Und das ist erst ein Bursche! Außerdem behauptet sie, daß sie Witwe sei! Ich weiß nicht, wessen Witwe, aber manchmal kommt mir der Gedanke, daß sie tatsächlich meine Witwe ist. Und dann sagt sie Dinge über mich, die allein schon genügten, mich vor Ärger ins Grab zu bringen!«

      Bobby war ernst und nachdenklich. Eine so unglaubliche Situation war ihm in seinem ganzen Leben noch nicht vorgekommen.

      »Es ist verflucht unangenehm, mein Freund.«

      Gordon hatte etwas ganz anderes von seinem Bruder erwartet als ein »verflucht unangenehm«. Er war sehr enttäuscht.

      »Du mußt mir helfen, daß ich hier herauskomme«, sagte er ungeduldig. »Und vor allen Dingen müssen wir Dempsi hinauswerfen. Der Kerl wollte heute nachmittag Diana heiraten! Er sagte, daß er eine Kirche wisse, in der besonders am Sonntagnachmittag Trauungen abgehalten werden. Der Geistliche war schon zweimal da! Dempsi, dieser Zigeuner, hat einen besonderen Erlaubnisschein in der Tasche. Ich werde noch zu einer Wahnsinnstat hingerissen! Wenn das so weitergeht, schieße ich die beiden über den Haufen!«

      Bobby sah ihn neugierig an. Gordons Hauptärger schien sich gegen Dempsi zu richten, der das Verbrechen begangen hatte, Diana heiraten zu wollen, was Bobby als ein ganz begreiflicher Ehrgeiz erschien.

      »Ich würde sie nicht erschießen!« sagte Bobby langsam. »Du würdest dich für dein ganzes Leben damit ruinieren! Nebenbei bemerkt, geht dich das doch gar nichts an. Sie sind doch von früher her alte Freunde, obendrein waren sie


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