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Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch. Walther KabelЧитать онлайн книгу.

Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch - Walther Kabel


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blitzen und zeigen die Schönheit einer schmalen Hand.

      »Setzen Sie sich bitte, Mr. Abelsen,« sagt sie freundlich …

      Abelsen?!

      Meine Hand fährt aus ihren warmen, weichen Fingern.

      »Abelsen?!« – ich schaue ihr in die ernsten Augen, und ihr Blick weicht aus.

      »Ja, Hiruto meinte, Sie seien der Ingenieur Olaf Karl Abelsen … Wenn Sie jetzt auch den blonden Spitzbart tragen, die Eigenart Ihrer Züge ist kaum zu verbergen. Hiruto hat Zeitungen in seiner Kabine.«

      »So … so … – und in den Zeitungen steht wohl eine Erneuerung des Steckbriefes mit Bild …! – Ich möchte Sie von der Anwesenheit eines Mörders befreien, Miß Duncam.«

      »Bleiben Sie!« Sie sitzt aufrecht, und in ihren langen Wimpern, die ihrem Blick etwas Melancholisches geben, glitzern Tränen. Ihre Stimme schwankt, als sie hinzufügt: »Sie können doch kein Mörder sein … Ich gebe nichts darauf, was Behörden behaupten. Ich hasse diese starrköpfigen Beamten, die das Recht zu schützen vorgeben und sich dabei selbst ins Unrecht setzen. Glauben Sie, Mr. Abelsen, ich habe viel Leid hinter mir … Wenn Hiruto nicht wäre, würde ich noch unglücklicher sein. Er ist meines Vaters Freund. Ich weiß nicht, ob Sie je einen wirklichen Freund besessen haben und daher diese Bezeichnung richtig auswerten.«

      Ramses, der Pudel, hat sich erhoben und mir seine Schnauze in die Hand gedrückt. Ich kraule ihm den Kopf und erwidere: »Ich hatte zwei Freunde, – einen Hund, der für mich starb, und einen Indianer namens Coy Cala, der ein Mann war.«

      Sie nickt langsam … »Dann werden Sie begreifen, daß Hiruto lügen muß … Man verrät seine Freunde nicht.«

      Und, indem sie mir wieder die Hand hinstreckt: »Ist es wahr, daß Ellerduc angerufen hat, daß alles in Ordnung ist?«

      »Ja …«

      Sie atmet hastiger. Tiefe Röte huscht über ihr Gesicht. »Gott sei Dank,« murmelt sie. »Die Ungewißheit war furchtbar! – Mr. Abelsen …«

      »Bitte – El Gento!« verbessere ich …

      »Ja, es klingt auch besser … Also, El Gento, Sie suchen nun das Schiff …«

      »Wir werden es vielleicht nie finden …« – Ich prüfe ihre Mienen. Aber ihr Gesicht verrät nur angestrengtes Nachdenken.

      »Und – wenn Sie ihm begegnen?« fragt sie zaudernd.

      »Werde ich abwarten … Sollte es die Feindseligkeiten eröffnen, dann werde ich es kapern.«

      Sie senkt etwas den Kopf und spricht wie zu sich selbst: »Wäre ich nur dabei gewesen, als der Sender sich meldete! Es ist noch so vieles unklar, es gibt zwei Möglichkeiten, und die eine wäre … bedrohlich …«

      »Nur die eine, Miß?«

      Sie schreckt leicht zusammen. »Was redete ich da soeben? … Vergessen Sie meine Worte … Ich trage schwer unter all diesen Dingen. Aber die Liebe überwindet vieles, sie ist eine Quelle der Kraft. Ich war ein verwöhntes Mädchen, ich war noch vor zwei Jahren so oberflächlich wie alle diese jungen Damen, denen das Geld keine Rolle spielt. Gorry sagte immer, ich sei entzückend oberflächlich. Und heute?!« Ihr tiefer Blick ruht auf mir … »Heute, Mr. El Gento, belächle ich das Einst, weil es keine wahren Werte barg, heute habe ich erkannt, daß wir Menschen unserer Zeit hohler und kläglicher sind als je zuvor. Wir haben die Ideale mit Recht als lächerliche Götzen zerstört, wir haben jedoch in uns neue Götzen errichtet als einzigen Ersatz: Schrankenlose Selbstsucht! Das ist das Merkmal unserer Zeit! Wohl dem, der gezwungen wird, die eigene Persönlichkeit ohne Selbstsucht für etwas Großes einzusetzen. Freiwillig tut es niemand. Aus dem Blutrausch des großen Krieges ist nur ein Geschlecht egoistischer Feiglinge hervorgegangen. Man spielt mit trügerischen Worten – das ist alles. Der Dollar regiert die Welt. Amerika als Gläubiger der Erde hat auch England unter der Knute …«

      »Entschuldigen Sie, Miß: Politik ist mir ein Kinderbilderbuch.«

      Ich horche nach draußen. Chuburs Donnerstimme zwingt mich zu kurzem Abschied.

      Ellen hat mir beide Hände gereicht.

      »Vielleicht werden auch wir noch Freunde, El Gento …«

      Als ich an Deck komme, schleppt Chubur gerade die Teile des Schnellfeuergeschützes in die erleuchtete Kajüte.

      »Das Schiff, El Gento!! Und du schwatzest mit dem Weibe!!«

      Ich renne dorthin, wo die Araukaner sich an der Reling zusammendrängen.

      Das Nachtglas zeigt mir in Lee eine weiße Jacht mit dickem, schrägem Schornstein.

      Frauen sind Ballast … Ich habe kostbare zehn Minuten vertan.

      6. Kapitel

       Das Signal

       Inhaltsverzeichnis

      Die Jacht hält genau auf uns zu. Es ist keine Luxusjacht. Derartig schlanke, schlichte, flinke Schiffe pflegen die höheren Kolonialbeamten in der Südsee zu benutzen. Die Entfernung beträgt etwa achthundert Meter, aber sie verringert sich zusehends, obwohl Chubur umsichtig genug gewesen ist, sofort zu wenden und zu flüchten. Wir laufen genau nördlichen Kurs.

      Ich eile in die Kajüte zurück. Das Maschinengewehr hat eine Sockellafette. Ich brauche nur das Schloß einzusetzen. Der Riese Manik schleppt die Patronenkästen und die Lafette nach achtern. Ich montiere schnell das Maschinengewehr, ich führe den Gurt ein, die ersten Probeschüsse knallen … ins Leere.

      Chubur am Steuerrad schreit schrill und lang den Jagdruf der Pampas. Die Antwort kommt von drüben – – ein Hagelschauer von Kugeln … Die Brigg ist aus Eisen, und die eiserne Reling hoch und dick. Chubur wischt sich das Blut von der Nasenspitze. Das Stück Haut schmerzt ihn nicht, aber die frische Zigarre ist mit zerblättert. Außer Chubur hat noch einer meiner Freunde eine Schramme abbekommen. Was tut’s?! Wenn die dort auf der Jacht nur Gewehre haben, werden sie sehr bald mit üblen Wischern abziehen.

      Ich schicke Chanaf, der sein Wächteramt eigenmächtig verlassen hat, zu den beiden Gefangenen. Sie sollen sich niederlegen. Der Heckaufbau schützt sie nicht, nur die Reling. Sie dürfen nicht aufrecht stehen. Ich bin in Sorge Ellens wegen. Auch die Kabinen haben Kugeln geschmeckt. Chanaf ist gleich wieder da und beruhigt mich. Der Baron ist bei Ellen. Sie liegen ganz flach in Bordstühlen und rauchen Zigaretten.

      Mein Feuerspeier mit dem gespickten Gürtel schweigt noch. Ich kann warten. Irgend etwas hält mich davon ab, die Jacht mit Geschossen zu überschütten. Nur die Araukaner feuern zuweilen. Drüben beim Gegner spart man auch mit Munition. Die Entfernung der beiden Schiffe hat sich auf fünfhundert Meter verringert.

      Chuburs Nase tropft. Die roten Perlen klatschen auf den Kompaß. Wenn Chubur den Feind sehen will, muß er den Kopf drehen. Er blickt nur geradeaus, und Manik hat ihm eine neue Zigarre geben müssen. Umsonst rede ich ihm zu, daß er sich ducken soll. Er bietet seinen breiten Rücken voll dem Gegner, seine braunen Pranken spielen mit dem Rade, dessen Messingbeschläge sanft im Mondschein leuchten. Wenn eine der surrenden Bleiwespen von drüben an seinem Kopf vorüberpfeift, schreit er jedesmal den wilden Jagdruf der Pampas.

      Die drüben rücken immer mehr auf. Sie fahren ohne Lichter, aber helle Gestalten gleiten über das Deck … Vielleicht sind es zehn, vielleicht zwanzig!

      Ich knie neben dem Heckanker, der meinen rechten Ellenbogen stützt. Meine Hand liegt am Abzug. Nervöse Hitze brennt mir die Wangen. Zwischen uns und der Jacht schießen Haie hin und her wie matt strahlende Streifen, riesige Leuchtquallen täuschen wandernde Spiegelbilder des Mondes vor, und mitunter entquillt ein Schwarm fliegender Fische auf der Flucht vor einem armseligen Katzenhai der Tiefe und schwirrt über die Wogen wie seltsame Schwalben, – – fällt zurück in das feuchte Element ihres ureigenen Daseinskampfes. Die Luft ist mild und angenehm wie in einer warmen Augustnacht in meiner Vaterstadt Göteborg. Alles


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