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Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch. Walther KabelЧитать онлайн книгу.

Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch - Walther Kabel


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      Die Feder entgleitet meinen Fingern.

      Ich horche …

      Abends war Sturm aufgekommen … Nun ist er scheinbar zum Orkan geworden. Ich spüre das feine Beben der Insel … Sie zittert unter dem Anprall der Wogen …

      Sie zittert, wie Ellens eiskalte Finger in meiner Hand gezittert haben – – auch beim Abschied heute früh.

      Und dieses Schwanken nimmt zu. Ein Unwetter von gigantischer Macht muß dort oben toben … Mag es!! Die Ankerketten meiner schwimmenden Insel sind wie die der allergrößten Schlachtschiffe, mit denen die friedliebende Welt den Frieden garantiert.

      Seltsam: Das war soeben wie ein scharfer Ruck, der durch dies Riesengehäuse von Stahl und Bimsstein ging. Meine Zigarette rollte aus dem Aschbecher … Der Federhalter rollt …

      Da – wieder ein Ruck!

      Ich springe auf.

      »Ramses!!«

      Er folgt mir.

      Wir sind oben auf der Insel zwischen den Antennenmasten …

      Wir erklettern die Westküste … Wir sehen … wir werden umgeweht, Ramses heult, fällt, ich klammere mich fest …

      Nie sah ich solchen Orkan, solche Wogen. Der Sturm kommt von Osten … Herab von den fernen Andenwipfeln, von den Schneehäuptern des Bergskeletts Südamerikas.

      Und wieder ein fühlbarer Ruck … Das Eiland schwankt … Ich stiere geradeaus … Die Brandung leckt zu mir empor mit brausenden, heulenden, geifernden Mäulern … Aber diese Brandung entweicht, schiebt sich weiter …

      Ein Blitz im Hirn: Ich weiß, – – die Insel schwimmt davon, dreht sich …

      Mein Eiland treibt …

      Wohin … wohin?!

      Ramses winselt … Und ich – – lache … lache: »Nun sucht mich, ihr Neugierigen!! Meine Insel fährt mit dem Orkan gen Westen, – – wohin – – wohin?«

       — Ende —

      Das Kreuz der Wüste

       Inhaltsverzeichnis

       1. Ein Stummelliebhaber

       2. Nebel

       3. Um eine Brigantin

       4. Der Fremde

       5. Ethel zeigt Interesse

       6. Die fünf Gräber

       7. Kolonel Arthur Bluß

       8. Bell Dingo wird gehängt

       9. Die tote Farm

       10. Ein Frühstück zu dreien

       11. Der andere Bluß

       12. Ein teuflischer Galgen

       13. Vergangenheit und Gegenwart

       14. Die Stimme der Wüste

       15. Charlie

       16. Zwei Menschenleben …

       17. Erinnerung

      1. Kapitel

       Ein Stummelliebhaber

       Inhaltsverzeichnis

      Alles, was das Leben mir schenkte, waren nur Seifenblasen. Es schenkte mir Liebe, Glück, Freiheit. Von den dreien blieb mir nur die Freiheit. Es schenkte mir Coy Cala, den Treuesten der Treuen: Er starb – für mich.

      Und jetzt hat dieses grausame Leben mir auch den einzigen Begleiter auf dieser Fahrt ins Ungewisse geraubt, meinen Hund …

      Nur ein Hund.

      Ja – ein Hund. – Vom Hunde, den du Köter nennst, lern’ eines, lern’ die Treue.

      Eine heimtückische Woge trug meinen vierbeinigen Freund davon, ich hörte im Donnern und Toben der Wellen noch sein letztes schnell ersterbendes Heulen. Und nun bin ich ganz allein.

      Die erhabene Einsamkeit des Meeres ist um mich her, und über mir leuchtet das Kreuz des Südens, funkeln Milliarden von Sternen. Millionen Menschen gibt es auf dieser Erde, die sich so unendlich wichtig tut, diese kleine Erde, doch nur ein mäßiger Planet, ein Nichts im Weltall. Aber die Menschen, die sie bewohnen, dünken sich noch weit wichtiger, blähen sich auf in rosaroten Hoffnungen, Wünschen und verdächtig selbstlosem Gehabe. Coy blähte sich niemals auf, und mein Hund war die Bescheidenheit selbst.

      Die bitteren Gedanken fliegen mir zu wie die wilden, müden Seevögel, die sich auf den Bimssteinklippen meiner schwimmenden, künstlichen Insel zur Ruhe niederlassen und empört wieder davonflattern, wenn ich mein Eiland tauchen lasse, sobald etwa ein Dampfer in Sicht kommt.

      Die Einsamkeit bedrückt mich.

      Es ist Mitternacht, und fast drei Monate sind verstrichen seit jenem Tage, an dem der Orkan die Ankerketten meines seltsamen Heimes sprengte. Es war das Paradies der Enterbten, dieses Eiland aus Stahl und Bimsstein, diese Insel, die ich jederzeit verschwinden lassen kann. Dann treibt sie genau zwanzig Meter unter der Meeresoberfläche, und über mir gleiten Dampfer und Segler hinweg, und durch die dicken Fenster glotzen wunderbare Fische neugierig auf meinen Schreibtisch.

      Es ist Mitternacht, und ich bin ganz allein.

      Unruhe ist in meinem Blut.

      Ich sehne mich nach Menschen, und ich belüge mich selbst und rede mir ein, daß ich mich nicht sehne. Wir sind uns selbst gegenüber die ärgsten Betrüger. –

      Drei Monate …

      Wohin mögen die unberechenbaren Strömungen mich entführt haben?! Ich habe ferne Inselgestade gesehen, ich habe dreimal nachts starke Stöße verspürt, – dann wird meine Insel mit einer echten Insel Billard gespielt haben. – Ich habe Schiffe gesehen, und ich habe sie genarrt. Sie haben den Kurs geändert, die Menschen auf ihnen hofften ein neues Eiland entdeckt zu haben, – – und das Eiland versank vor ihren Augen. – Einmal begegnete ich einem Wrack mit gekappten Masten. Es taumelte hin und her, und es war keine lebende Seele an Bord. Da habe ich mir aus der Kajüte des Kapitäns ein Paket englischer Zeitungen mitgenommen. Das war vor einer Woche. Ich habe die Zeitungen gelesen, und die Welt und das bunte Leben, das ich so gründlich verachte, – sie griffen nach mir mit gehässigen Fingern und haben mir die Sehnsucht ins Blut gegossen wie Gift.

      Ich


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