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Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch. Walther KabelЧитать онлайн книгу.

Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch - Walther Kabel


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was ihn bedrückt. Du hast’s in deinem Leben vielleicht mit Schurken zu tun gehabt, ich habe gegen Teufel gekämpft – Teufel, die erbarmungsloser waren als ein ausgehungerter Tiger! Was man mir angetan hat, Abelsen, ist dem Hirn eines Satans als diabolischer Plan entsprungen!“ Er lachte, und dieses entsetzliche Gelächter, schrill wie der Klang einer überspannten Saite, die dicht vor dem Zerreißen ist, – dieses unheimliche Gellen, das die Höhle mit hundert Echos zu füllen schien, trieb mir eisige Kälte das Rückgrat entlang.

      Percys glänzende Augen strahlten einen Haß aus, der schwer übermenschlich war.

      Aber Nr. 112 von damals war nicht der Mann, den der Haß zum Kinde macht. Im Augenblick hatte er sich wieder in der Gewalt. Eine schroffe Handbewegung schob all das beiseite, und er sagte kalt und gemessen: „Es genügt: Wir sollten verbrannt werden! Sie haben meine Fährte gefunden, und ich werde vor ihnen nirgends mehr sicher sein, sie sind mir überlegen, sie sind eine kleine Armee von Schurken, ausgerüstet mit Reichtümern, Waffen und einem Gewissen, das vor nichts zurückschreckt. Da kann unsereiner nicht mit, Abelsen. Aber – – vielleicht kommt dennoch der Tag der Abrechnung. Auch ich habe Trümpfe in der Hand, und ich habe einen Verbündeten, auf den mehr Verlaß ist als auf einen treuen Hund, und das will etwas besagen, weiß Gott!“ Versteckte Zärtlichkeit färbte die letzten Sätze weich und sehnsüchtig.

      Percy Dobber hatten erstaunlich verschiedene Akkorde zur Verfügung.

      Er warf den Rest seiner Zigarette in eine Ecke und erhob sich. „Abelsen, ich habe Ähnliches vorausgesehen … wenn auch nicht diesen Scheiterhaufen. Ich war gewarnt. Ich handelte als Egoist, als ich dich und deinen Boy mit mir nahm …“

      Mein fragender Blick entlockte ihm nur ein energisches Kopfschütteln. „Sei zufrieden mit dem wenigen, Abelsen: Ich war gewarnt! – Willst du mir helfen? Ich sage dir gleich, du riskierst dein Leben dabei, ich bin ehrlich, du riskierst dabei, von diesen Schuften bei lebendigem Leibe eingebuddelt zu werden …“ Er sprach auch das mit eisiger Gelassenheit. „Du wirst dich sofort entscheiden müssen, Abelsen, ebenso dein Achi. Ich kann euch nur dann mehr anvertrauen, wenn ihr mir in die Hand gelobt, mit mir durch dick und dünn zu gehen … Diplomaten kann ich nicht brauchen. Ich brauche Kerle aus festem Holz, die die Pistole locker in der Tasche haben, die den Finger ohne Zandern krumm machen und die mir blindlings glauben, daß auch nicht einer dieser Banditen, die den Busch ringsum angezündet haben, Schonung verdient.“

      Er lehnte sich an die Grottenwand. Seine Hand spielte mit dem goldenen Glücksschweinchen, seine Augen stachen hart in die meinen.

      „Es gibt da wohl nur eine Antwort,“ meinte ich und streckte den Arm empor. Seine Finger umschlossen die meinen. Er schwieg, aber er lächelte, und es war das Lächeln eines Mannes, der eine große Freude erlebt.

      Achi trat zu ihm. „Mussu,“ sagte er und warf den schwarzen Wollkopf zurück, als sollte diese Bewegung seine Worte unterstreichen, „ich dir versprechen treuer zu sein als Hund mit Niggerkopf …Du haben solchen Hund, als dich vor Jahren sehen in Palmerston …“

      „Mein Pudel,“ nickte Percy schmerzlich. „Er ist tot … Er starb vielleicht vor Sehnsucht, als ich …. – Gut, Achi, ich traue auch dir … Du bist schwarz, aber deine Seele mag weißer sein als die manches arroganten Kulturförderers … – Her mit deiner Hand, Achi …! Nun sind wir vier gegen eine Armee, nur vier … Aber wir werden es schaffen … Mögen die Schufte nur glauben, daß wir tot sind … Und sie werden’s glauben, denn aus einem brennenden Brigalow ist noch kein Mensch entkommen … Nur die Tiere bringen es fertig. Nur die … die haben Sinne, feiner als die unseren, die finden noch einen Durchschlupf … Kein Tier aus der Wildnis ist so dumm, wieder in das Feuer hineinzurennen, das tun nur die armen Geschöpfe, die wir zu Sklaven gemacht haben: Pferde, Schafe, Rinder … Ihre Sinne sind stumpf geworden im Umgang mit uns. – Ich danke euch beiden … Nun kommt … Ihr sollt sehen, was diese Höhle wertvoll macht …“

      6. Kapitel

       Vor Walhallow-Station

       Inhaltsverzeichnis

      … Moses schlug mit dem Stecken auf das Gestein, und eine lebende Quelle sprang hervor …

      Das Licht der Petroleumlaterne, die der kleine Prophet trug, glänzte im Wiederschein aus dem Wasser eines fast kreisrunden Beckens im äußersten Winkel der Grotte.

      „Für mich,“ sagte Percy Dobber, „bedeutete dieser Fund mehr als ein Goldlager … Schöpfen und trinken, rate ich euch … Es ist kühl wie aus einer tiefen Zisterne im Schatten der Felsen.“

      Wir tranken, die Pferde bekamen gar nicht genug …

      Und über uns wütete der Buschbrand. Zwanzig Minuten waren wir, eingekreist von den zischenden, roten Zungen, wie die Ratten in der Falle hin und her gerast, umsonst einen Ausgang suchend. Enger und enger war der Kreis geworden, und Minuten wurden Bruchteile von Sekunden: Der Tod saß uns im Nacken und die Zeit galoppierte schneller als wir, noch schneller die fauchenden Feuergeister.

      Wie ein Traum, durchweht von Qualmschwaden, Aschenfontänen und Hitzewellen war das gewesen.

      Percy hatte bis zum letzten Augenblick gezögert, sein Geheimnis preiszugeben und die Höhle zu öffnen. Und Percy war, so hatte er erklärt, gewarnt worden.

      Von wem?!

      Während ich splitternackt neben dem berauschenden, blinkenden Wasserbecken stand und mir die erfrischenden Rinnsale aus dem Kochtopf – improvisierte Dusche – über den Leib flossen und mein Hirn klarer und kritischer wurde und der Lebensodem meine Kräfte neu anfeuerte, gedachte ich dieser sonderbaren Bemerkung des Kameraden von Nr. 112.

      Wer warnte ihn?

      Diese Warnung konnte ihm erst zugegangen sein, nachdem er sich von uns getrennt hatte und als ich ihm dann folgte und endlich seine Fährte fand. Erst nach dieser Warnung entschloß er sich, mich um Hilfe anzugehen. Und – wem begegnete er während dieser Zeitspanne?

      Niemandem!

      Nur Kolonel Mallingrott hatte ihn zu fangen versucht, nur der und Daisy und die sechs Buschreiter waren ihm nahe gekommen, sonst niemand. Ich hätte es ja an den Fährten merken müssen, wenn irgend jemand mit ihm gesprochen hätte.

      Niemand also?!

      Eine neue Dusche rieselte herab, und das leise Plätschern schien einen Namen zu raunen:

      Daisy!

      Ich glaubte jetzt, den vierten von uns zu kennen. Vier, hatte Percy gesagt, – vier gegen eine Armee von Schurken!

      Der vierte war ein Mädchen. Daisy. Sie hatte die Wüste lieb und durchstreifte sie in geheimnisvollen Ritten, weil sie den Einsiedler der Wüste liebte. Das war so einfach und eindeutig. Daisy hatte gellend das Schießen der Ihrigen zu verbieten gesucht, – denn die Schüsse galten auch Percy Dobber. –

      Neben mir kauerte Freund Achi und hielt ebenfalls große Wäsche ab. Es war nötig. Percy war drüben bei den Pferden und spielte Pferdeboy und rieb sie mit einer Wolldecke trocken. Sie hatten mehr Schweiß verloren als ihnen gut tat.

      „Mussu,“ flüsterte das schwarze Etwas zu meinen Füßen, und sein grotesker Schatten reckte einen Riesenarm hoch, „Freundin von Percy sein Daisy Mallingrott, und Feinde von Percy sein Austin Gorrand und andere Farmersöhne, – du das auch glauben?“

      „Vielleicht …“

      Die Laterne stand drüben bei Percy, und ihr Schein ließ nur das Weiße von Achis Augen aufglänzen.

      „Mussu, du zweifeln?!“ Es klang geringschätzig. Er war enttäuscht, weil ich die Dinge so schlecht überschaute.

      „Nein, was Daisy betrifft, das stimmt schon, aber Austin Gorrand?!“

      Er stieß ein tiefes Kehllachen aus, das dem Gurren einer Taube glich. „Austin Feind von Daisy. Weshalb? Weil Daisy ihn wegschicken und nicht wollen heiraten … Aber Daisy wollen


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