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Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch. Walther KabelЧитать онлайн книгу.

Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch - Walther Kabel


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href="#u67f13552-c9f6-59ea-bc87-34fce3f6838a">Inhaltsverzeichnis

      – Während ich soeben bei der Niederschrift dieses Abschnittes des »Loches im Ozean« eine kurze Pause gemacht habe, weil Coy Cala in meine improvisierte Sommerlaube, mein Dichtergemach, eingetreten ist und mir das Fell eines frisch erlegten Pumas zeigt und geringschätzig meint, ich sei ein Narr, weil ich die Jagd versäumt habe, denke ich unwillkürlich an Ben Akibas wahres Wort: Alles schon dagewesen!

      Coy läßt mich wieder allein, und ich schaue auf die freundliche Bucht hinaus, wo am Strande Coys braune Rangen splitternackt im Wasser pantschen. – Ja – alles schon dagewesen, alles! Erinnerungen kommen … Was tat doch mein lieber Kamerad Boche Boche auf dem »Torstensen« mit einem Kerl ähnlichen Kalibers wie Leon? – Ich rieche plötzlich den Gestank verbrannten Menschenfleisches … – –

      Und hier in der Grotte von Santa Ines spritzt der Blutfaden gegen das Gestein …

      Unaufhörlich …

      Turido hat die Augen geschlossen. Achim sitzt und raucht wieder …

      Turido lächelt …

      Etwas Unnennbares schleicht hier umher, etwas, das mehr als Grauen ist …

      Jeder Herzschlag des Mannes dort treibt ihm den Lebenssaft aus dem Körper. Der Mann wartet auf den Tod … Und wir darauf, daß er den Mund öffne …

      Der Tod schleicht hier umher …

      Chubur ist erwacht, kriecht näher heran, starrt auf den Verblutenden, kriecht wieder zurück auf sein Graslager, und seine Augen lodern …

      Ich fülle mir den Aluminiumbecher halb mit Tee, halb mit Kognak … Die Flasche in meiner Hand zittert …

      Wenn Turido stirbt, werden wir vielleicht nie die Wahrheit erfahren und die große Frage, ob es Holger Jörnsens Gold ist, das diese Russen stehlen, wird stets offen bleiben.

      Ich trinke … trinke …

      Näsler raucht …

      Und die rote Fontäne spritzt gegen hartes Gestein, rote Krusten ziehen sich nach unten, versickern in einer Spalte.

      Chubur sitzt aufrecht … starrt … wartet.

      Chubur, der Einäugige …

      Eine unerträgliche Spannung zerrt an meine Nerven …

      Der Laternenschein macht Leons Gesicht zur leichenhaften grinsenden Fratze.

      Ich halte es nicht mehr aus … Meine Nerven streiken …

      Her mit dem Sprit … Her mit dem Mittel, das Menschen zu Vampyren macht und andere zu geistvollen Schwätzern … Mir soll’s nur die Nerven schmieren, daß sie wieder weich und gehorsam werden.

      Achim stiert in den feinen Nebel des Teetopfes … Seine Finger zerblätterten die Zigarre. Seine rechte Fußspitze ist in dauernder Bewegung.

      Wir warten …

      Das entsetzlichste Warten, das wir je durchgemacht – ich gewiß! Ob Achim schon Ähnliches erlebte – – ich weiß es nicht. Was weiß ich überhaupt von ihm?! – Er heißt nicht Näsler … Joachim heißt er … Und Ostpreußen muß seine Heimat sein … Verheiratet ist er mit Ellinor, geborener Mangrove aus New Orleans, beider Kind Allan, der da schläft – – schläft und rote braune Wangen hat, der den Onkel Joachim liebt …

      Das weiß ich von ihm …

      Und noch eins: daß er sich selbst Lump nennt und doch ein ganzer Kerl ist!

      Er regt sich kaum. Seine Finger spielen nur, die Fußspitze wippt …

      Dann wendet er ganz langsam wie im Traum den Kopf zu seinem Kinde hin, schaut den Knaben an …

      Lange …

      Und holt tief, tief Atem, dreht sich mir zu, flüstert nur:

      »Abelsen – ich kann’s nicht vollbringen, ich kann’s nicht, des Kindes wegen, denn es ist letzten Endes kaltherziger Mord … Ich kann’s nicht!«

      Meine Hand sucht die seine …

      Dann verbinden wir die spritzende Arterie, binden sie kunstgerecht ab, säubern die Wunde von neuem …

      Turido lächelt dazu …

      »Feiglinge!!« Lacht schrill hinterdrein …

      Chubur kriecht wieder heran …

      »Ah – weil Europäer sein!!« keucht er und tastet nach einer der Pistolen …

      »Nein, sondern weil ich etwas Besseres weiß, Chubur!« sagt Joachim halb verlegen …

      Verlegen, weil er die eigene Schwäche fühlt, weil er doch keine Natur, die bis zum äußersten geht … »Besseres, Chubur. Wir werden mit ihm hinausfahren zu den Klippen, mit ihm als Kugelfang … Er wäre gestorben, und wir würden nichts erreicht haben. Vielleicht erreichen wir so etwas. – Abelsen, wenn Sie mit Coy das Boot herrichten wollten …«

      Ich finde Coy hinter einem Stein hocken, rauchen. Der Mond bescheint gerade die Seite des Walkadavers, an dem die Köpfe im stinkenden Fett hängen, Köpfe dreier, die nicht reden sollten. Coy hört zu, nickt.

      »Gut sein Plan, gut sein … Aber Steinplatten mit in Motorboot nehmen gegen Kugeln … Und vor Seitenhöhle, wo Lager, vorher noch Steinwall … Könnten kommen, die Schurken. Sind nur drei als Verteidiger: ich, Chubur, Allan. Vorsicht immer gut …«

      Ich nehme das Fernrohr …

      Ringsum nichts Verdächtiges.

      »Woher kamen Salven, Coy?«

      »Von Riffen dort, Mistre Abelsen …«

      Er deutet auf den Buchtausgang …

      »Haben Mut jetzt, Mistre … Ich sahen Schüsse genau aufblitzen … Dort sehen noch Spitzen von Viereckriff … Von dort kommen Kugeln, bestimmt … Riff bald verschwunden. Ich immer beobachten. Aber nichts erkennen. Kein Boot von Riff wegrudern. Sehr seltsam das sein, Mistre Abelsen …«

      Ich blicke durch das Rohr.

      Die Wogenkämme gehen bereits über die höchsten Stellen des Vierecks hinweg.

      Und als wir dann das Motorboot zu Wasser bringen, stört uns keine Kugel, nichts. –

      Achim trägt Leon Turido über den faulenden Tangberg in das Motorboot, in unser Panzerschifflein. Coy hat die Steinplatten sauber abgestützt, und Leon Turido sitzt vor dem gepanzerten Heck an die Bank gebunden.

      Der Motor springt an. Ich am Steuer, Achim mit zwei Karabinern und meiner Sniders kniend. Das Boot flitzt vorwärts durch silbernen Mondenglanz des Wasserspiegels.

      Wir kommen so endlich aus der vergifteten Luftzone des Wales heraus, und unsere Lungen saugen mit Gier den frischen Salzhauch des nahen Pazifik … Unsere Brust weitet sich … Müdigkeit, Abspannung?! Oh – nichts mehr davon! Ein unerhörtes Kraftgefühl flutet mir durch den Körper. Ich fühle mich Gott auf dieser Fahrt zu den Klippen. Ich fühle das durch keine Worte wiederzugebende Hochgefühl köstlichen freien Abenteuertums … Vielleicht prasselt im nächsten Moment irgendwoher eine Salve auf uns herab. Vielleicht liegen wir im nächsten Moment mit einem Luftloch im Schädel auf den Bodenplanken … dann sind wir gestorben wie sich’s für uns geziemt.

      Aber, nichts prasselt … Wellen rauschen, Wind säuselt in zerrissenen Klüften. Es ist die große Einsamkeit weltvergessener Gestade. Nichts gemahnt uns und dem dahinschießenden Boot an das, was hier irgendwo schlummert: Das Geheimnis des Goldes!

      Leise Zweifel kommen mir. Schon einmal bin ich dem lächerlichen Worte Gold gleichsam auf den Leim gegangen. Der Kutter »Torstensen« und was ich auf ihm erlebte, hätte mich warnen sollen, warnt mich auch. Damals hatten Boche Boche und ich den alten Käpten Holger Jörnsen auch im Verdacht gehabt, Goldsucher spielen zu wollen. Und hier?! Konnte uns Leon Turido, der da vor uns zusammengesunken dasaß, an ein Stück Ruder als Rückstütze gebunden, – konnte er uns


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