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PANDORA (Shadow Warriors). Stephen EnglandЧитать онлайн книгу.

PANDORA (Shadow Warriors) - Stephen England


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Ihren Kopf.«

      »Verstanden.« Harry veränderte den Griff um seine AK und hob sie kurz in die Luft.

      »Befinde mich etwa fünf Meter rechts von Ihnen.«

      »Bin gleich bei Ihnen. EAGLE SIX an alle Teams, bitte melden, bitte melden.«

      Nichts.

      »GUNHAND, FULLBACK, bitte melden.«

      Die Stille war unheimlich, schien ihn beinahe zu verspotten. »LONGBOW, SWITCHBLADE, wir haben zwei Männer da draußen. Irgendein Lebenszeichen von ihnen?«

      

       NCS-Einsatzzentrale, Langley, Virginia, 17:04 Uhr Ortszeit

      »Ich bekomme keine Antwort von dem Hubschrauber, Sir.«

      »Danke«, antwortete Director Lay gedehnt. »Schalten Sie die Verbindung ab.«

      Er sah zu dem DCS hinüber. »Haben wir eine andere Möglichkeit, mit den Teams zu kommunizieren, Barney?«

      Kranemeyer nickte. »Nichols trägt ein TACSAT-10 bei sich, ein sicheres Satellitentelefon aus sterilen Komponenten. Das Telefon wurde in Amerika gefertigt und die Verschlüsselungstechnologie in Fort Meade entwickelt, aber alles andere stammt aus europäischer Produktion. Es …«

      »Das reicht, das reicht«, unterbrach ihn Lay und wandte sich an Daniel Lasker. »Haben Sie versucht, ihn darüber zu kontaktieren?«

      »Ja, Direktor, das haben wir.«

       »Und?«

      »Er antwortet nicht.«

      Kranemeyer fluchte leise. »Das hatte ich von dem Moment an befürchtet, als ich von der SA-15 in dem Lager hörte. Das Team ist tot.«

      »Sir, bei allem nötigen Respekt, aber vielleicht ist Nichols im Moment nur zu beschäftigt, um Anrufe entgegenzunehmen.« Lasker rang sich ein Lächeln ab. »Er hat uns auch schon früher ignoriert.«

      Lay machte kehrt und begab sich zum Ausgang der Einsatzzentrale. »Versuchen Sie es weiter, Barney. Und halten Sie mich auf dem Laufenden. Ich spreche in der Zwischenzeit mit dem Präsidenten.«

      »In Ordnung.«

      

       Die Absturzstelle, 02:06 Uhr Ortszeit

      Sie waren verschwunden. Wahrscheinlich war es zu viel gewesen, zu hoffen, dass alle den Absturz überleben würden. Tex. Hamid.

      Harry starrte in die Dunkelheit hinaus. Trauer verschleierte seinen Blick. Beide waren alte Freunde von ihm gewesen. Jetzt galten sie offiziell als vermisst.

      Erinnerungen stiegen in ihm auf. Er musste an sein erstes Treffen mit dem irakischen Agenten denken – im Irak. In Tikrit, um genau zu sein. Damals war Hamid Zakiri bereits bei den Special Forces gewesen. Ein harter, entschlossener NCO.

      Er war derjenige gewesen, der Hamid dazu überredet hatte, der Agency beizutreten. Und nun war er tot …

      »LONGBOW, SWITCHBLADE, wie ist der Status des Choppers? Ich wiederhole, wie ist die Lage an der Absturzstelle?«

      »EAGLE SIX, hier ist LONGBOW. Von meiner gegenwärtigen Position aus kann ich die Absturzstelle überblicken. Die Raketen haben nicht – ich wiederhole, nicht den Chopper getroffen. Sie schlugen in die Bergflanke, als Tancretti ein Ausweichmanöver einleitete.«

      »Was ist dann passiert?«

      »Der Huey prallte gegen den Rand der Schlucht und stürzte ab. Er liegt jetzt am Grund des Canyons.«

      »Status?«

      »Er brennt, Boss. Sonst regt sich nichts.«

      »Verstanden, LONGBOW«, bestätigte Harry langsam, beinahe zögernd. »SWITCHBLADE, begeben Sie sich zur Absturzstelle und suchen Sie nach Überlebenden. Sehen Sie nach, ob sich von unserer Ausrüstung noch irgendetwas bergen lässt, aber nehmen Sie es gleich mit. Das Mistding kann jede Minute in die Luft fliegen.«

      »Gibt es irgendwo einen Weg hinunter?«, fragte Davood.

      Harry suchte das Gelände vor sich ab. Die dunklen Felsbrocken erschienen durch den Filter seines Nachtsichtgeräts in einem eigentümlichen grünen Leuchten.

      »Etwa acht Meter, direkt vor Ihnen. Bewegung.«

      Feuer. Blut und Feuer. Brennende Schmerzen. Tancretti riss die Augen auf, als er das Bewusstsein wiedererlangte. Im Hintergrund prasselte Feuer. Er war noch immer an den Pilotensitz des Huey angeschnallt, eingeklemmt zwischen Sitz und Armaturentafel. Es dauerte einen Augenblick, bis er realisierte, wo er war und sich erinnerte, was passiert war.

      Der durchdringende Gestank von Kerosin stieg ihm in die Nase und mit einem Mal stürzten die Erinnerungen wieder auf ihn ein. Die Warnung, der Zusammenstoß. Die Explosion. Dann bekam er es plötzlich mit der Angst. Er versuchte sich zu befreien, presste seinen Körper gegen die Armaturen, um sich herauswinden zu können.

      »Jeff!«, schrie er, während ihm die Flammen die Kehle versengten. »Jeff!«

      Er drehte den Kopf und sah zu der Stelle, an der vor wenigen Minuten noch sein Co-Pilot gesessen hatte. Sein Körper befand sich noch immer dort, sein Kopf aber hing in einem unnatürlichen Winkel zur Seite und in seinem Hals klaffte ein tiefer, blutiger Schnitt. Eines der Rotorblätter hatte sich durch das Dach gebohrt.

      Tancretti schloss die Augen, versuchte den Anblick aus seinem Kopf zu vertreiben und sich auf seine eigene Lage zu konzentrieren. Ihm blieb nicht mehr viel Zeit …

      Thomas, in dessen Hand der Lauf der SV-98 lag, lehnte sich nach vorn gebeugt gegen einen Felsbrocken und kniff ein Auge zusammen, während er mit dem anderen durch das Zielfernrohr seines Scharfschützengewehrs das Gelände absuchte. Es hatte den Sprung aus dem Chopper unbeschadet überstanden, was für sich genommen schon ein Wunder war.

      Dann verzog er das Gesicht. Der Aufprall hatte das Zielfernrohr verstellt. Nun würde er ein oder zwei Ziele brauchen, um es wieder zu justieren. Trocken lachte er kurz auf.

      Die würden nicht lange auf sich warten lassen.

      Der Huey war bei dem Aufprall beinahe auseinandergebrochen, stellte Davood fest, als er in die Schlucht hinabeilte. Sein Gewehr hatte er noch immer nicht gefunden. Aber jetzt war keine Zeit, sich darüber Sorgen zu machen. Noch nicht.

      Eifrig schlugen die Flammen an der metallenen Außenhaut des Huey empor und fraßen sich in den Helikopter hinein. Es würde nicht mehr lange dauern, bis der Tank in die Luft flog. Er musste sich beeilen.

      

       02:10 Uhr

      Da war etwas – vor ihnen in der Dunkelheit. Major Hossein hob die Hand, als Zeichen, anzuhalten, und nahm die Kalaschnikow an seine Schulter.

      Ein Umriss in Tarnkleidung näherte sich durch die Nacht. Seine Hände waren in die Luft gestreckt und als einzige sichtbare Waffe hing eine Pistole in einem Holster an seiner Hüfte.

       »Salaam alaikum.«

      »Wer sind Sie?«, verlange Hossein zu wissen, ohne den Gruß zu erwidern.

      »Sie nennen mich BEHDIN«, antwortete der Umriss leise und war vom arabischen zu perfektem Farsi übergewechselt. »Sagt Ihnen das irgendetwas?«

      »Baleh.« Hossein nickte. Natürlich. Behdin, ein Mann des Glaubens. Von reinem Herzen. Sehr viel wichtiger aber auch der Codename des Agenten, der sie mit Informationen versorgt hatte. Der Schläfer.

      Oh, und ob ihm das etwas sagte.

      »Was haben Sie für mich?«

      »Sie werden sie niemals finden, es sei denn, Sie können ihre Spur verfolgen.« Der Mann deutete auf seinen Gürtel. »Darf ich?«


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