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Butler Parker 107 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker 107 – Kriminalroman - Günter Dönges


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nicht völlig geschlossen war. Dann wandte sie der Tür ihre nackte Kehrseite zu und hantierte an beiden Wasserhähnen.

      In die Garderobe schob sich ein untersetzter, dicklicher Mann von etwa fünfzig Jahren, der einen abgetragenen Smoking trug. Vorsichtig schob er die Tür hinter sich ins Schloß und blieb dann stehen. Aus gierigen Augen beobachtete er das Nummerngirl, das unter dem herabströmenden Duschwasser stand und sich einseifte.

      Das Nummerngirl besaß die Erfahrung einer Stripperin.

      Da sie wußte, daß sie beobachtet wurde, gönnte sie diesem Beobachter natürlich nicht die Einblicke, die der Mann erwartete, doch sie sorgte auf der anderen Seite dafür, daß er durchaus auf seine Kosten kam.

      Der Mann im Smoking fuhr mit dem Zeigefinger in den zu eng gewordenen Hemdkragen und stahl sich vorsichtig näher an die Dusche heran. Sein feistes Gesicht war gerötet.

      Die nackte Frau sah aber auch wirklich zu aufreizend aus. Die schmalen Schultern gingen über in schlanke Hüften und dann in lange Beine. Die junge Frau drehte sich plötzlich wie unbeabsichtigt ein wenig zur Seite und ließ ihre festen Brüste sehen, die von einem Bikini-Oberteil aus Seifenschaum gehalten wurden.

      Erst jetzt tat die junge Frau so, als habe sie den Eindringling bemerkt.

      Sie stieß einen leisen Schrei der Überraschung aus und wußte im Moment augenscheinlich nicht, was sie machen sollte, raffte dann den Plastikvorhang an sich und wickelte sich darin ein. Da dieser Vorhang fast durchsichtig war und ihr Körper naß, bot dieser Vorhang überhaupt keinen Sichtschutz. Die aufreizenden Linien ihres Körpers waren jetzt vielleicht noch deutlicher und plastischer zu sehen als wenige Sekunden vorher.

      »Mister Kelson!« Die junge Frau wickelte sich noch enger in den Vorhang.

      »Nur keine Aufregung.« Ernie Kelson, der Besitzer der Music hall, bemühte sich um Selbstverständlichkeit. »Die Polizei möchte auch Sie noch vernehmen. Das wollt’ ich Ihnen nur gesagt haben.«

      »Aber … Aber es ist doch nichts passiert«, wunderte sich das Nummerngirl.

      »Wennschon, aber es ist immerhin geschossen worden«, erklärte Ernie Kelson und ließ sich in dem einzigen Sessel nieder, der in der Garderobe war und vor dem Schminkspiegel stand. Er ließ sie nicht aus den Augen und konnte nicht verbergen, wie sehr er fasziniert war.

      Als Besitzer dieser Music hall hatte er selbstverständlich schon ganze Legionen von gutaussehenden und auch willigen Frauen gesehen, doch dieses neu engagierte Nummerngirl übertraf alles, was in der Vergangenheit seinen Weg gekreuzt hatte. Sie war frisch, unverbraucht und wirkte stets ein wenig scheu. Dadurch forderte sie ihn nur noch mehr heraus. Ganz abgesehen mal von ihrer Figur, die von tierhafter Geschmeidigkeit und Unschuld war.

      Ernie Kelson hatte sie vor zwei Wochen sofort engagiert und sich gehütet, zu viele Fragen zu stellen. Solch eine Frau ließ er sich nicht entgehen. Er wollte sie so schnell wie möglich fest an sich binden, zumal sein Kompagnon Besitzansprüche angemeldet hatte.

      »Könnten Sie mir den Schminkmantel reichen?« bat das Nummerngirl, das verlegen wirkte. »Auf wen ist eigentlich geschossen worden?«

      »Keine Ahnung«, antwortete Kelson achselzuckend, ohne sich um den Schminkmantel zu kümmern. »Sie haben nichts beobachtet?«

      »Nichts«, gab das Nummerngirl zurück und streckte seine Hand bittend nach dem dünnen Mantel aus, der auf dem Hocker lag. »Mister Kelson, können Sie mir jetzt den Kittel geben?«

      Ernie Kelson erhob sich, nahm den dünnen, kittelähnlichen Mantel auf und schritt langsam fast ein wenig lauernd auf die Duschkabine zu und lächelte verkniffen. So nahe war er ihr noch nie gewesen, die Gelegenheit war günstig. Er riß sich zusammen, um nicht aus der Kontrolle zu geraten.

      »Wollen Sie ewig als Nummerngirl arbeiten?« fragte er, ohne ihr den Kittel zu überreichen.

      »Bestimmt nicht«, antwortete das nackte Mädchen hinter dem fast durchsichtigen Plastikvorhang und lächelte. »Haben Sie etwa einen anderen Job für mich?«

      »Wir sollten uns darüber mal ausführlich unterhalten«, schlug er vor, als habe er genau das richtige Stichwort erhalten. Und um zu testen, ob sie auch tatsächlich unterhaltungswillig war, warf er sich nach vorn und wollte sie an sich reißen.

      Das Nummerngirl schien das geahnt zu haben.

      Es wich geschickt zur Seite aus. Ernie Kelson griff ins Leere und verwickelte sich im Plastikvorhang, den das Nummerngirl ihm entgegengeworfen hatte. Kelson schlug um sich, wollte den lästigen Vorhang loswerden und geriet immer weiter an den Brausekopf der Dusche.

      Das Nummerngirl genierte sich nicht, die Dusche aufzudrehen, um den Besitzer der Music hall abzukühlen. Rauschend schoß das Wasser auf den dicklichen Mann, der überrascht aufkeuchte und sichtlich fror.

      »Sehr schön«, hörte das Nummerngirl in diesem Moment hinter sich, dann folgte ein amüsiertes Auflachen. Das nackte junge Mädchen griff hastig nach einem Handtuch, das auf dem Rand des Waschbecken lag, und versuchte sich damit notdürftig zu bedecken.

      Sie sah sich einem Mann gegenüber, den sie hinter der Bühne noch nie gesehen hatte. Er mochte etwa vierzig Jahre alt sein, war groß und schlank und hielt einen kurzläufigen Revolver in der Hand, dessen Mündung auf das Nummerngirl gerichtet war.

      *

      »Erzählen Sie weiter, Kindchen«, drängte Agatha Simpson, als Kathy Porter diese Stelle ihres Berichtes erreicht hatte. Die streitbare Dame rutschte unruhig in ihrem Sessel herum und erwartete erfreuliche Komplikationen. »Hat er auf Sie geschossen?«

      Das Nummerngirl aus der Music hall war Lady Simpsons Sekretärin und Gesellschafterin und eigentlich mehr als nur das, sie war so etwas wie die Tochter der älteren Dame. Kathy Porter, von Josuah Parker in vielen Dingen angelernt, arbeitete immer wieder als Fünfte Kolonne des Duos, das eigentlich ein bemerkenswertes Trio war.

      Kathy Porter hatte sich vor zwei Wochen ganz bewußt als Nummerngirl beworben und engagieren lassen. Nach gewissen Informationen, die Agatha Simpson und Butler Parker erhalten hatten, sollte diese Music hall der Umschlagplatz für gewisse Nachrichten und Ausgangspunkt für Sabotageakte sein, die sich alle auf die große Bohrinsel draußen in der Nordsee bezogen.

      Im Zeichen der weltweiten Rohstoffknappheit und der Ölkrise fanden hier in diesem Teil der Nordsee Versuchsbohrungen statt, die vor der schottischen Küste sich als sehr erfolgreich erwiesen hatten. Man sprach schon jetzt davon, daß Ölvorkommen vermutet werden durften, die in der Menge an die der arabischen Länder heranreichten.

      Leider wurden diese Bohrungen empfindlich behindert, wie sich gezeigt hatte.

      Die Battersea Oil Company hatte in letzter Zeit viel Pech und kam mit ihren Bohrungen nicht voran. Sabotage wurde vermutet. Es gab technische Pannen am laufenden Band, die von Experten auch als Sabotage erkannt worden waren. Natürlich waren die zuständigen Behörden eingeschaltet worden, doch auf das Trio Lady Simpson – Butler Parker – Kathy Porter hatte man nicht verzichten wollen. Höchste Regierungskreise hatten die Detektivin gebeten, sich helfend einzuschalten. Regierungskreise, die dem britischen Geheimdienst nahestanden. Dem Spuk der Saboteure sollte so schnell wie möglich das Handwerk gelegt werden, denn man vermutete, daß aus diesen Sabotagehandlungen schon recht bald Mord und Totschlag würden.

      Zudem stand die nationale Energiepolitik auf dem Spiel. Erwartete Funde durften nicht verzögert werden, das Öl sollte aus dem Festlandsockel so schnell wie möglich hervorsprudeln. Lady Simpson hatte diesen Auftrag nur zu gern angenommen. Nach langem Herumsitzen vor ihrer Schreibmaschine war die »Schriftstellerin« der Meinung, daß sie wieder mal Anregungen brauchte.

      Sie hoffte also, daß in der Garderobe von Kathy Porter geschossen worden war und zog ein enttäuschtes Gesicht, als das angebliche Nummerngirl bedauernd den Kopf schüttelte.

      »Hat dieser Mann wenigstens ein Messer geworfen?« hoffte die ältere Dame.

      »Auch das nicht, Mylady«, bedauerte Kathy erneut und lächelte unwillkürlich. »Er wollte mich nur beschützen.«


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